Tiberius Vaash hatte bereits in einer ähnlichen Lage gekämpft aber unter deutlich anderen Voraussetzungen. Vaash wusste, dass es dieses mal keine Lösung gab und er mitunter hier wirklich sterben musste, um einen Haltebefehl umzusetzen, an den er selbst nicht wirklich glaubte und dem er eigentlich nicht folgen wollte. Doch eine Wahl hatte er schon lange nicht mehr. Vielleicht war es sogar besser, keine Wahl zu haben. Befehle entbanden von der Verantwortung aber nicht von der Last. Die Last dieser Lage spürte der alte Mann inzwischen deutlich. Jeden Tag rückten die Feinde des Reiches näher und näher. Nicht nur die Republik bedrohte den Staat, dem er nicht nur seine Treue verpfändet hatte, sondern auch sein Herz. Vaash hörte aufmerksam zu. Es kam ihm selbst einer Warnung gleich. Acchetia berichtete seine Einschätzung. Und so unterbrach der Admiral seinen Offizierskollegen nicht. Es stand ihm auch nicht zu. Es gab keine Dringlichkeit, die Worte abzuwürgen, auch wenn Sloane sichtbar darauf brannte, Acchetia ins Wort zu fallen. Ja, seine taktischen Bewertungen mochten lange zurückliegen aber Vaash schätze die Erfahrungen des Mannes, der Acchetia nun einmal war. Acchetia hatte die Niederlage bei Eriadu erlebt, zwar von einem anderen Punkt, aber er hatte sie erlebt. Auch hatte er die Eroberung des Kerns durch Vesperum erlebt. Dieser Offizier kannte Lageentwicklungen und konnte diese mitunter bewerten. Doch war Vaash durchaus bewusst, dass Acchetia kein Frontsoldat war. Er war kein Mann, der den Wert von mutig vorgetragenen Angriffen verstand, da er in seinem Leben nur eine ferne Kartenlage kannte. Dennoch war in diesem Augenblick auch diese Kartenlage wichtig. Eine Beurteilung allein von einem Frontgedanken aus, könnte genauso fehlerhaft sein, wie eine reine Beurteilung von einem Kartentisch aus. Vaash wertschätzte es, dass zwei exakt gegenteilige Persönlichkeiten ihm gegenüber saßen. Sloane, eine imperiale Offizierin, die in ihrem Eifer und Überzeugung, gegen jeden Feind Widerstand zeigen würde und Acchetia, ein Offizier, der ruhig und besonnen, Lagen beurteilen konnte, aber dem es mit Sicherheit an Fronteifer und Tatendrang mangelte. Wenn Vaash nur beide Persönlichkeiten fusionieren könnte, dann hätte er den perfekten Offizier aber er konnte es nicht. Darüber hinaus war sich Vaash seiner eigenen Fehler durchaus bewusst. All diese Faktoren klärten die Lage, in der sie sich alle befanden, jedoch nicht auf. Also blieb nur zuhören. "Ich stimme zu. Leider haben wir kaum Möglichkeiten, einen langen Beschuss eines Schlachtschiffes zu bewältigen. Wir können uns keinen auf Dauer angelegten Feuerkampf leisten, Admiral," argumentierte Vaash dagegen, da er selbst darum wusste, dass sie nicht genügend Feuerkraft aufbrachten, um eine Exekutor-Klasse annähernd in einem reinen Waffengefecht zu beschädigen oder zu vernichten. Die Waffenmacht eines solches Schlachtschiffes war erstaunlich und überstieg die ihm zugewiesene Flotte bei Weitem. "Gegen das Argument eines Flankenangriffes kann ich entgegnen, dass auch dieser Punkt vollkommen gleichgültig ist, da uns bereits das Schlachtschiff alleine beschäftigen kann und seine Feuerkraft ausreicht, um eine ganze Flotte in einem Gefecht zu binden und zu vernichten. Ich muss Sie alle nicht daran erinnern, dass diese Schiff genau dafür konzipiert wurde, eben ganze Flotten zu vernichten," sagte der Flottenadmiral nüchtern. So nüchtern, als ob er einen mathematischen Fakt sprachen. Mitunter war es auch einfach die Mathematik des Krieges. Er hatte nicht genügend schwere Waffen.
Sloane biss sich auf ihre Unterlippe, um nicht verbal gegen Acchetia zu schießen, da sie sich selbst nicht vor ihrem Flottenadmiral bloß stellen wollte. Zu ihrem Glück antwortete Vaash noch immer. "Ich weise ungerne darauf hin, dass wir keine große Wahl haben und dieses Gefecht nicht durch gewöhnliche Manöver gewonnen werden kann. Unser Ziel mag mit Sicherheit auch nicht die gesamte Feindflotte sein, sondern der Verräter Grunger," erklärte Vaash und blickte dann nachdenklich auf die Tischkante. Noch immer wollte er diesem unangenehmen Gedanken entkommen aber ihm war klar, dass dies vielleicht sein letztes Gefecht war und er nun um sein Andenken stritt. Würde er alles opfern oder zumindest etwas retten? "Ich bin nicht bereit, unsere gesamte Flotte zu opfern. Doch müssen wir Risiken eingehen und auf das Können unsere Mannschaften setzen," meinte er und gab damit zu, dass er keine klare Linie vorweisen konnte. Es gab hier keine saubere Strategie oder einen guten Plan. Vaash fürchtete sich dafür, dass alles, was er nun tun würde, bedeutungslos war. Er einfach mit seiner Flotte verschwinden würde und diese Niederlage vollkommen bedeutungslos war. Es gab keinen Wert darin. Gab es überhaupt noch einen Wert im Kampf? Der Admiral kramte in seinen Gedanken nach einer Erinnerung, die etwas Hoffnung wecken konnte aber in seiner Lage konnte keine Erinnerung wahrlich Hoffnung wecken. Doch ein Tiberius Vaash tat seine Pflicht. Pflicht hielt ihn hier. Eine Verpflichtung gegenüber seiner Flotte und seiner Position. "Mir ist klar, in welcher Lage, wir uns befinden. Und welche strategische Möglichkeiten für das Oberkommando bestehen," schloss Vaash ab. Er hatte genug gehört. Lösungen waren nicht aus dem Gespräch erwachsen. "Ich werde mit dem Oberkommando Rücksprache halten," gab er einen Versuch zu, etwas am Haltebefehl zu ändern. Doch Vaash glaubte bereits, dass dies nicht viel bewegen würde. Ein Haltebefehl war in seiner Absolutheit nicht verhandelbar. Eine Position musste gehalten werden. Die Frage war nur um jeden Preis oder war dieser Preis verhandelbar? Letzteres nahm Vaash - mit Kenntnis des Imperiums in seiner aktuellen Lage - nicht an. Es war dennoch einen Versuch wert. Einen Versuch, den er seinen Soldaten schuldig war. "Sloane," sagte der Flottenadmiral, um die Offizierin direkt anzusprechen. Doch dazu kam es nicht mehr, da Vaash abrupt unterbrochen wurde.
Ein leiser Piepton auf seinem Terminal kündigte einen weiteren Gast an. "Hm," brummte Vaash bärig. "Nein." Der alte Offizier griff sich an die Stirn. "Eine imperiale Prioritätsmeldung." Er stand auf. "Vom Thron selbst." Vaash holte Luft, als die Angst wuchs, die er mit Vesperum verband. Diese kalte Angst vor dessen Erscheinung. "Ich muss Sie bitten den Raum zu verlassen. Halten Sie sich bereit. Wir setzen dieses Gespräch fort. Sie haben vorerst Freizeit und dürfen sich auf meinem Schiff frei bewegen," befahl der Admiral in einem sanften Tonfall und war bereits in Gedanken. Denn er war besorgt. Diese Meldung konnte nichts Gutes bedeuten und ein Gast, der sich mit dieser ankündigte, war dem Throm zumindest sehr nahe oder würde gar Vesperum höchstselbst eintreffen? Er wollte nicht mit diesem Imperator sprechen. Leider beinhaltete die Nachricht nicht, welcher Gast eintreffen würde. Wenige Sekunden später, öffnete ein Offizier die Tür zum Dienstzimmer, nahm Haltung an und sprach: "Eine Fähre ist eingetroffen. Sie reiste mit einem imperialen Prioritätscode des..." Vaash wandte sich zum Soldaten. "... des Thrones, ja." Der Offizier nickte. "Wie sollen wir verfahren, Admiral?" Tiberius Vaash nahm seine Mütze vom Tisch. "Ich werden den Gast persönlich im Hangar empfangen. Entsenden Sie ein kleines Ehrengeleit an Sturmtruppen." Vaash nahm nicht an, dass der Imperator alleine in einem Shuttle reiste, so dass er zumindest nicht diesem Tyrannen gegenüber treten musste. Aber auch seine Abgesandten waren selten angenehme Erscheinungen. Der alte Mann erinnerte sich noch sehr schmerzhaft an diesen Vorfall mit dieser Agentin des Throns. Noch immer hatte er stille Kopfschmerzen. Doch dieses mal war er vorbereitet. "Entschuldigen Sie mich," sagte der Admiral und verschwand zusammen mit dem Offizier aus dem Büro, um sich dem unbekannten Gast zu stellen. Acchetia und Sloane blieben allein zurück. Sloane nutzte die Gelegenheit. "Admiral," sagte sie bitter. "Ich halte eine zu defensive Position für nicht angemessen. Unsere Gegner sind brutal, wir sollten brutaler sein. Abspaltung ist Verrat. Verrat ist das größte Verbrechen, was wir uns selbst antun können. Loyalität gegenüber unserer Sache ist alles, was Bedeutung hat," versuchte Sloane ihr Gegenüber zu belehren, während sie sich selbst bereit machte, die Kantine des Schiffes für einen Kaf aufzusuchen. Auch wollte sie, neugierig, wie sie war, herausfinden, welcher Gast eingetroffen war. Wenn der Thron sich für ihre Lage interessierte, würde sie noch umso mehr versuchen, einen Sieg zu erringen. Dies konnte ihre Position im imperialen System verbessern oder zumindest festigen. Sie würde nicht zulassen, dass eine feige Defensive dem Imperium schaden würde. Sie mochte Acchetia nicht. Er hatte sich in ihren Augen als Schreibtischkrieger erwiesen, der nicht bereit war, alles für die imperiale Sache zu geben.
Sloane biss sich auf ihre Unterlippe, um nicht verbal gegen Acchetia zu schießen, da sie sich selbst nicht vor ihrem Flottenadmiral bloß stellen wollte. Zu ihrem Glück antwortete Vaash noch immer. "Ich weise ungerne darauf hin, dass wir keine große Wahl haben und dieses Gefecht nicht durch gewöhnliche Manöver gewonnen werden kann. Unser Ziel mag mit Sicherheit auch nicht die gesamte Feindflotte sein, sondern der Verräter Grunger," erklärte Vaash und blickte dann nachdenklich auf die Tischkante. Noch immer wollte er diesem unangenehmen Gedanken entkommen aber ihm war klar, dass dies vielleicht sein letztes Gefecht war und er nun um sein Andenken stritt. Würde er alles opfern oder zumindest etwas retten? "Ich bin nicht bereit, unsere gesamte Flotte zu opfern. Doch müssen wir Risiken eingehen und auf das Können unsere Mannschaften setzen," meinte er und gab damit zu, dass er keine klare Linie vorweisen konnte. Es gab hier keine saubere Strategie oder einen guten Plan. Vaash fürchtete sich dafür, dass alles, was er nun tun würde, bedeutungslos war. Er einfach mit seiner Flotte verschwinden würde und diese Niederlage vollkommen bedeutungslos war. Es gab keinen Wert darin. Gab es überhaupt noch einen Wert im Kampf? Der Admiral kramte in seinen Gedanken nach einer Erinnerung, die etwas Hoffnung wecken konnte aber in seiner Lage konnte keine Erinnerung wahrlich Hoffnung wecken. Doch ein Tiberius Vaash tat seine Pflicht. Pflicht hielt ihn hier. Eine Verpflichtung gegenüber seiner Flotte und seiner Position. "Mir ist klar, in welcher Lage, wir uns befinden. Und welche strategische Möglichkeiten für das Oberkommando bestehen," schloss Vaash ab. Er hatte genug gehört. Lösungen waren nicht aus dem Gespräch erwachsen. "Ich werde mit dem Oberkommando Rücksprache halten," gab er einen Versuch zu, etwas am Haltebefehl zu ändern. Doch Vaash glaubte bereits, dass dies nicht viel bewegen würde. Ein Haltebefehl war in seiner Absolutheit nicht verhandelbar. Eine Position musste gehalten werden. Die Frage war nur um jeden Preis oder war dieser Preis verhandelbar? Letzteres nahm Vaash - mit Kenntnis des Imperiums in seiner aktuellen Lage - nicht an. Es war dennoch einen Versuch wert. Einen Versuch, den er seinen Soldaten schuldig war. "Sloane," sagte der Flottenadmiral, um die Offizierin direkt anzusprechen. Doch dazu kam es nicht mehr, da Vaash abrupt unterbrochen wurde.
Ein leiser Piepton auf seinem Terminal kündigte einen weiteren Gast an. "Hm," brummte Vaash bärig. "Nein." Der alte Offizier griff sich an die Stirn. "Eine imperiale Prioritätsmeldung." Er stand auf. "Vom Thron selbst." Vaash holte Luft, als die Angst wuchs, die er mit Vesperum verband. Diese kalte Angst vor dessen Erscheinung. "Ich muss Sie bitten den Raum zu verlassen. Halten Sie sich bereit. Wir setzen dieses Gespräch fort. Sie haben vorerst Freizeit und dürfen sich auf meinem Schiff frei bewegen," befahl der Admiral in einem sanften Tonfall und war bereits in Gedanken. Denn er war besorgt. Diese Meldung konnte nichts Gutes bedeuten und ein Gast, der sich mit dieser ankündigte, war dem Throm zumindest sehr nahe oder würde gar Vesperum höchstselbst eintreffen? Er wollte nicht mit diesem Imperator sprechen. Leider beinhaltete die Nachricht nicht, welcher Gast eintreffen würde. Wenige Sekunden später, öffnete ein Offizier die Tür zum Dienstzimmer, nahm Haltung an und sprach: "Eine Fähre ist eingetroffen. Sie reiste mit einem imperialen Prioritätscode des..." Vaash wandte sich zum Soldaten. "... des Thrones, ja." Der Offizier nickte. "Wie sollen wir verfahren, Admiral?" Tiberius Vaash nahm seine Mütze vom Tisch. "Ich werden den Gast persönlich im Hangar empfangen. Entsenden Sie ein kleines Ehrengeleit an Sturmtruppen." Vaash nahm nicht an, dass der Imperator alleine in einem Shuttle reiste, so dass er zumindest nicht diesem Tyrannen gegenüber treten musste. Aber auch seine Abgesandten waren selten angenehme Erscheinungen. Der alte Mann erinnerte sich noch sehr schmerzhaft an diesen Vorfall mit dieser Agentin des Throns. Noch immer hatte er stille Kopfschmerzen. Doch dieses mal war er vorbereitet. "Entschuldigen Sie mich," sagte der Admiral und verschwand zusammen mit dem Offizier aus dem Büro, um sich dem unbekannten Gast zu stellen. Acchetia und Sloane blieben allein zurück. Sloane nutzte die Gelegenheit. "Admiral," sagte sie bitter. "Ich halte eine zu defensive Position für nicht angemessen. Unsere Gegner sind brutal, wir sollten brutaler sein. Abspaltung ist Verrat. Verrat ist das größte Verbrechen, was wir uns selbst antun können. Loyalität gegenüber unserer Sache ist alles, was Bedeutung hat," versuchte Sloane ihr Gegenüber zu belehren, während sie sich selbst bereit machte, die Kantine des Schiffes für einen Kaf aufzusuchen. Auch wollte sie, neugierig, wie sie war, herausfinden, welcher Gast eingetroffen war. Wenn der Thron sich für ihre Lage interessierte, würde sie noch umso mehr versuchen, einen Sieg zu erringen. Dies konnte ihre Position im imperialen System verbessern oder zumindest festigen. Sie würde nicht zulassen, dass eine feige Defensive dem Imperium schaden würde. Sie mochte Acchetia nicht. Er hatte sich in ihren Augen als Schreibtischkrieger erwiesen, der nicht bereit war, alles für die imperiale Sache zu geben.