Es war bemerkenswert, dass eine solche Situation eine gewisse Normalität aufwies. Es war das Gespräch zweier Menschen, die durch Pflicht und Beruf zusammengekommen waren. Unter anderen Umständen wäre dieses Gespräch sicherlich ein normales Dienstgespräch gewesen aber im Anbetracht der zu erwartenden Ereignisse gewann es an herausgehobener Bedeutung. Der wärmende Alkohol schmeckte im Munde des Flottenadmirals nach. Insbesondere das starke Eigenauroma der seltene Früchte, die für diesen Likör verarbeitet worden waren. Vaash erlaubte sich nur wenig Luxus aber nach Eriadu hatte das erlösende Genussmittel Einzug in sein Leben erhalten. In gewisser Hinsicht war dieses Getränk, neben anderen Alkoholika, der einzige Luxus. Auch der Bereitschaftsraum war recht schlicht und strahlte in klarer Metalloptik, wirkte insofern steril und makellos. Noch waren noch nicht einmal Tritt- und Gebrauchsspuren auf den Bodenplatten ersichtlich. Die zynische Reaktion des Vizeadmirals missfiel Vaash. Nicht, dass er ihn nicht verstand aber sich der Kameradschaft zu entziehen oder zumindest den Versuch zu unternehmen, erschien dem alten Raumbären als Frevel am Dienst selbst. Wenigstens hatte Acchetia am angebotenen Drink genippt. Eine Tatsache, die Vaash beachtete und wertschätzte. Es waren die kleinen Zeichen eines zivilisierten Zusammenlebens, welche er erhaltern wollte. Und musste. Ansonsten blieb Vaash nicht mehr viel, außer seinem Kommando, seiner Familie und seine kümmerlicher Versuch ein positives Andenken in der Geschichte zu hinterlassen.
"Sie werden am Dienstessen teilnehmen," stellte der Flottenadmiral klar. Seine Stimmlage machte unmissverständlich klar, dass Acchetia folgen musste. Auch wenn der Vizeadmiral den Versuch unternommen hatte, dem versteckten Befehl freundlich und höflich zu entkommen, ohne die Authorität sichtbar anzugreifen. Vaash duldete diese Flucht nicht. Der strenge Blick des Altgedienten fiel auf Acchetia. Dort verweilte der Blick einen langen Atemzug. "Ihr Geschwader kann noch ein paar Stunden ohne Sie auskommen," fügte Vaash, erneut um einen freundlichen Ton bemüht, an. "Diese Teilnahme ist obligatorisch. Sie müssen die anderen Kommandooffiziere kennenlernen. Jedoch eine Person von besonderer Stellung dürfen Sie bereits in wenigen Minuten kennenlernen," sagte der Admiral und nannte die Person nicht näher. Vielleicht mochte Vaash Andeutungen und Geheimnisse aber eher mochte er es, wenn sich Personen selbst vorstellten und sich selbst ins Spiel brachten. Ein Militär musste für sich selbst sprechen und stehen können. Eine Tugend, die Vaash lebte. Man wich vor keiner Aufgabe zurück und nahm eine Position ein.
Er räsuperte sich, als Acchetia seinen Gesundheitszustand ansprach. Es fiel ihm schwer darüber sprechen. Ein wiederholtes Räuspern vermittelte Unsicherheit, da der sonst so tapfere Admiral diesen Punkt gerne umschiffen wollte. Wieder waren dort diese Phantomschmerzen.
Diese Schmerzen, die durch das finstere Dunkel waberten, welches seine Vergangenheit verdunkelte. Nicht nur der Angriff der Hexe hatte Spuren hinterlassen, sondern auch der Absturz bei der Schlacht von Eriadu. Viel mehr schmerzte der verletzte Stolz und auch die Verluste an gutem Leben. Niemand konnte diese tapferen Soldaten ersetzen. Vaash hatte seine Position verteidigt, seine Befehle ausgeführt und war nicht gewichen aber hatte dadurch viele ihm loyale Personen enttäuscht und verloren. Er hatte sich selbst enttäuscht, auch wenn er viele Leben gerettet hatte und die Todesschwadron in seiner Schuld stand. Denn die dortigen Offiziere hatten sich persönlich bei Vaash bedankt und ihn als einen der besten Offiziere des Reiches gelobt. Doch dieses Lob war wie Gift. Es ätzte in seinem Herzen, denn ein guter Offizier hätte seine Ziele ohne derartige Verluste erreicht. Kein Umstand erlaubte derartige Verluste, auch wenn viele dies anders sahen. Für Vaash waren diese Meinungen ohne Bedeutung, denn alleine die Geschichte mochte urteilen, welcher Preis aufgewogen werden konnte. Er hustete und griff hektisch nach dem Glas, um dieses in Eile in seinen Rachen zu gießen. Ein wohliges Brennen kündigte eine baldige Wirkung an. Mit einem dumpfen Ton schnellte das Glas zurück auf den Arbeitstisch.
"Entschuldigen sie meine folgende Offenheit," antwortete Vaash deutlich ernüchtert und sagte dann nur ein Wort: "Beschissen". Es gab kein besseres Wort, um seinen Umstand und seine Gesundheit zu beschreiben. Er fühlte sich derartig und tat in der Tradition der alten Raumfahrer keine Umschweife, um diese auch zu benennen. Natürlich hätte Vaash ein weniger anstößiges Wort wählen können und in seiner Position auch sollen aber es war ihm egal. Vieles war inzwischen egal und wenigstens ein bisschen Ehrlichkeit sollte nicht durch Höflichkeit erstickt werden. Immerhin musste er niemanden darum bitten, offen zu sprechen. Er konnte als ranghöchster Offizier einfach und niemand würde ihn dafür bestrafen. Noch nicht. "Maryll war dort. Ich habe ihre Holokarte vorgefunden," erklärte Vaash aber konnte sich nicht genau erinnern, denn sein Zustand damals war katastrophal und eher nahtod als vollens am Leben teilnehmend. Nur dank diverser imperialer Fachärzte konnte er überleben. Dennoch blieb diese versteckte Gewissheit, dass es nicht nur die Ärzte waren. Ein Gefühl von Wärme, Erleichterung und Hoffnung war in der Ferne greifbar aber löste sich im zornigen Stolz des gescheiterten Vaash auf. "Ich habe noch gelegentlich Schmerzen. Nicht alle Wunden sind vollens verheilt. Viele Narben bleiben, auch wenn man diese nicht auf Anhieb sieht, Acchetia," donnerte der Raumbär tief durch die Nase Luft holend. Es war ehrlich und er wollte seinen neuen Untergebenen nicht im Unklaren lassen.
"Doch die Ärzte haben mir eine ausgezeichnete Medikation ohne sinneseinschränkende Nebenwirkungen verschrieben. Auch das galaxis-beste Bacta steht mir zur Verfügung. Das macht mich wohl im Sinne des Oberkommandos dienstfähig." Auch für Vaash war es überraschend gewesen, sofort wieder in Dienst gestellt zu werden. Er selbst fasste es als Versuch auf, ihn gerecht an der Front zu entsorgen, damit willfährige Fanatiker im Kern um Vesperum sein konnten. Hier an der Front konnte er wenigstens das tun, was er am besten konnte: eine Flotte führen. Politik, insbesondere in der Nähe des imperialen Throns, lag ihm nicht und dort zerstörte er sicherlich mehr als, als er richtig machte. Das Oberkommando wollte wohl zeitnah seine Fähigkeit fern vom Thron wissen. Vaash konnte dem nur zustimmen, obwohl er etwas vermessen daran glaubte, dass der Imperator höchstselbst diesen Einsatz für ihn vorgesehen hatte, um ihn vor Il-Raz zu retten. Eine versteckte Hilfe, um der Schande zu entkommen, als Posterheld zu dienen. Ein Soldat, wie er, gehörte an die Front, um dort den Tod zu verdienen. Diese makabere Idee würde zu Vesperum passen, der selbst im Tod eine Erlösung sah. Er würde es als Rettung sehen, elendig in einem desolaten Kampf unterzugehen. Ein zynisches Grinsen huschte über Vaashs Gesicht. "Ich denke, dass das Oberkommando seine Gründe hatte," sagte Vaash vielsagend und legte dann beide Hände vor sich auf die Tischplatte.
Ein leises Piepen auf der Konsole kündigte eine Person an. "Ah!" Vaash lächelte nun ehrlicher, deutlich weniger zynsich, da seine Aufmerksamkeit fort von den tristen Gedanken gelenkt wurde. Es geschah ihm recht, dass man sich wieder Aufgaben zuwenden konnte. Tiberius Vaash war stolz und dieser Stolz erlaubte einen schnellen Fokus fort von sich auf Aufgaben, die seinem Andenken dienen konnten. "Unser erster Gast eingetroffen. Ihre neue Kameradin und gleichrangige Offizierin," sagte Vaash, um dann ein weiteres Glas aus dem Schrank neben sich zu holen. Er stellte es ab und goss ein. Danach betätigte er zwei Tasten auf der Konsole und nur wenige Sekunden später öffnete sich die Durastahltür zischend. Eine Frau in der Uniform der Flotte und den Rangabzeichen eines Vizeadmirals stand dahinter. Sie trat mit einem militärischen Schritt ein und grüßte vorbildlich.
"Vizeadmiral Sloane des 192ten Geschwaders meldet sich wie befohlen," sagte sie mit fester Stimme und Vaash nickte ihr zu, bevor er den Gruß aufmerksam erwiderte.
"Willkommen," grüßte Vaash und deutete dann mit einer einfachen Handgeste auf Acchetia. "Darf ich vorstellen: Vizeadmiral Acchetia des 441ten Kampfgeschwaders," übernahm der Altgediente und Ranghöchste die Vorstellung. Sloane blickte mit einem neutralen Blick zu Acchetia, da sie diesen nur als Stabschef kannte und nicht mit seinem Fronteinsatz gerechnet hatte. Schreibtischleute waren ihr zuwider.
"Sie werden am Dienstessen teilnehmen," stellte der Flottenadmiral klar. Seine Stimmlage machte unmissverständlich klar, dass Acchetia folgen musste. Auch wenn der Vizeadmiral den Versuch unternommen hatte, dem versteckten Befehl freundlich und höflich zu entkommen, ohne die Authorität sichtbar anzugreifen. Vaash duldete diese Flucht nicht. Der strenge Blick des Altgedienten fiel auf Acchetia. Dort verweilte der Blick einen langen Atemzug. "Ihr Geschwader kann noch ein paar Stunden ohne Sie auskommen," fügte Vaash, erneut um einen freundlichen Ton bemüht, an. "Diese Teilnahme ist obligatorisch. Sie müssen die anderen Kommandooffiziere kennenlernen. Jedoch eine Person von besonderer Stellung dürfen Sie bereits in wenigen Minuten kennenlernen," sagte der Admiral und nannte die Person nicht näher. Vielleicht mochte Vaash Andeutungen und Geheimnisse aber eher mochte er es, wenn sich Personen selbst vorstellten und sich selbst ins Spiel brachten. Ein Militär musste für sich selbst sprechen und stehen können. Eine Tugend, die Vaash lebte. Man wich vor keiner Aufgabe zurück und nahm eine Position ein.
Er räsuperte sich, als Acchetia seinen Gesundheitszustand ansprach. Es fiel ihm schwer darüber sprechen. Ein wiederholtes Räuspern vermittelte Unsicherheit, da der sonst so tapfere Admiral diesen Punkt gerne umschiffen wollte. Wieder waren dort diese Phantomschmerzen.
Diese Schmerzen, die durch das finstere Dunkel waberten, welches seine Vergangenheit verdunkelte. Nicht nur der Angriff der Hexe hatte Spuren hinterlassen, sondern auch der Absturz bei der Schlacht von Eriadu. Viel mehr schmerzte der verletzte Stolz und auch die Verluste an gutem Leben. Niemand konnte diese tapferen Soldaten ersetzen. Vaash hatte seine Position verteidigt, seine Befehle ausgeführt und war nicht gewichen aber hatte dadurch viele ihm loyale Personen enttäuscht und verloren. Er hatte sich selbst enttäuscht, auch wenn er viele Leben gerettet hatte und die Todesschwadron in seiner Schuld stand. Denn die dortigen Offiziere hatten sich persönlich bei Vaash bedankt und ihn als einen der besten Offiziere des Reiches gelobt. Doch dieses Lob war wie Gift. Es ätzte in seinem Herzen, denn ein guter Offizier hätte seine Ziele ohne derartige Verluste erreicht. Kein Umstand erlaubte derartige Verluste, auch wenn viele dies anders sahen. Für Vaash waren diese Meinungen ohne Bedeutung, denn alleine die Geschichte mochte urteilen, welcher Preis aufgewogen werden konnte. Er hustete und griff hektisch nach dem Glas, um dieses in Eile in seinen Rachen zu gießen. Ein wohliges Brennen kündigte eine baldige Wirkung an. Mit einem dumpfen Ton schnellte das Glas zurück auf den Arbeitstisch.
"Entschuldigen sie meine folgende Offenheit," antwortete Vaash deutlich ernüchtert und sagte dann nur ein Wort: "Beschissen". Es gab kein besseres Wort, um seinen Umstand und seine Gesundheit zu beschreiben. Er fühlte sich derartig und tat in der Tradition der alten Raumfahrer keine Umschweife, um diese auch zu benennen. Natürlich hätte Vaash ein weniger anstößiges Wort wählen können und in seiner Position auch sollen aber es war ihm egal. Vieles war inzwischen egal und wenigstens ein bisschen Ehrlichkeit sollte nicht durch Höflichkeit erstickt werden. Immerhin musste er niemanden darum bitten, offen zu sprechen. Er konnte als ranghöchster Offizier einfach und niemand würde ihn dafür bestrafen. Noch nicht. "Maryll war dort. Ich habe ihre Holokarte vorgefunden," erklärte Vaash aber konnte sich nicht genau erinnern, denn sein Zustand damals war katastrophal und eher nahtod als vollens am Leben teilnehmend. Nur dank diverser imperialer Fachärzte konnte er überleben. Dennoch blieb diese versteckte Gewissheit, dass es nicht nur die Ärzte waren. Ein Gefühl von Wärme, Erleichterung und Hoffnung war in der Ferne greifbar aber löste sich im zornigen Stolz des gescheiterten Vaash auf. "Ich habe noch gelegentlich Schmerzen. Nicht alle Wunden sind vollens verheilt. Viele Narben bleiben, auch wenn man diese nicht auf Anhieb sieht, Acchetia," donnerte der Raumbär tief durch die Nase Luft holend. Es war ehrlich und er wollte seinen neuen Untergebenen nicht im Unklaren lassen.
"Doch die Ärzte haben mir eine ausgezeichnete Medikation ohne sinneseinschränkende Nebenwirkungen verschrieben. Auch das galaxis-beste Bacta steht mir zur Verfügung. Das macht mich wohl im Sinne des Oberkommandos dienstfähig." Auch für Vaash war es überraschend gewesen, sofort wieder in Dienst gestellt zu werden. Er selbst fasste es als Versuch auf, ihn gerecht an der Front zu entsorgen, damit willfährige Fanatiker im Kern um Vesperum sein konnten. Hier an der Front konnte er wenigstens das tun, was er am besten konnte: eine Flotte führen. Politik, insbesondere in der Nähe des imperialen Throns, lag ihm nicht und dort zerstörte er sicherlich mehr als, als er richtig machte. Das Oberkommando wollte wohl zeitnah seine Fähigkeit fern vom Thron wissen. Vaash konnte dem nur zustimmen, obwohl er etwas vermessen daran glaubte, dass der Imperator höchstselbst diesen Einsatz für ihn vorgesehen hatte, um ihn vor Il-Raz zu retten. Eine versteckte Hilfe, um der Schande zu entkommen, als Posterheld zu dienen. Ein Soldat, wie er, gehörte an die Front, um dort den Tod zu verdienen. Diese makabere Idee würde zu Vesperum passen, der selbst im Tod eine Erlösung sah. Er würde es als Rettung sehen, elendig in einem desolaten Kampf unterzugehen. Ein zynisches Grinsen huschte über Vaashs Gesicht. "Ich denke, dass das Oberkommando seine Gründe hatte," sagte Vaash vielsagend und legte dann beide Hände vor sich auf die Tischplatte.
Ein leises Piepen auf der Konsole kündigte eine Person an. "Ah!" Vaash lächelte nun ehrlicher, deutlich weniger zynsich, da seine Aufmerksamkeit fort von den tristen Gedanken gelenkt wurde. Es geschah ihm recht, dass man sich wieder Aufgaben zuwenden konnte. Tiberius Vaash war stolz und dieser Stolz erlaubte einen schnellen Fokus fort von sich auf Aufgaben, die seinem Andenken dienen konnten. "Unser erster Gast eingetroffen. Ihre neue Kameradin und gleichrangige Offizierin," sagte Vaash, um dann ein weiteres Glas aus dem Schrank neben sich zu holen. Er stellte es ab und goss ein. Danach betätigte er zwei Tasten auf der Konsole und nur wenige Sekunden später öffnete sich die Durastahltür zischend. Eine Frau in der Uniform der Flotte und den Rangabzeichen eines Vizeadmirals stand dahinter. Sie trat mit einem militärischen Schritt ein und grüßte vorbildlich.
"Vizeadmiral Sloane des 192ten Geschwaders meldet sich wie befohlen," sagte sie mit fester Stimme und Vaash nickte ihr zu, bevor er den Gruß aufmerksam erwiderte.
"Willkommen," grüßte Vaash und deutete dann mit einer einfachen Handgeste auf Acchetia. "Darf ich vorstellen: Vizeadmiral Acchetia des 441ten Kampfgeschwaders," übernahm der Altgediente und Ranghöchste die Vorstellung. Sloane blickte mit einem neutralen Blick zu Acchetia, da sie diesen nur als Stabschef kannte und nicht mit seinem Fronteinsatz gerechnet hatte. Schreibtischleute waren ihr zuwider.