Die Geschichte der Kopfgeldjägergilde
Lange vor der Gründung der Galaktischen Republik streiften unzählige Kopfgeldjäger durch die Galaxis und spürten ihre Akquisen auf. Obwohl viele Jäger alleine arbeiteten, formierten sich viele andere zu Allianzen. Sei es der Zusammenschluss, um eine einzige Akquise zu überwältigen oder um mit einer anderen Strafverfolgungsbehörde innerhalb eines spezifischen Gebietes auf einer anhaltenden Basis zu kooperieren. Sie kannten den Vorteil von der Stärke der Zahlen und von zuverlässiger Verstärkung.
Historische Aufzeichnungen berichten über verschiedene Verkörperungen der Kopfgeldjägergilde in den letzten 25.000 Jahren. Die früheste Aufzeichnung ist datiert auf kurz nach der Gründung der Galaktischen Republik, mit einer Gilde im Kashyyyk-System. Diese Gilde war im Wesentlichen ein gesellschaftlicher Club von trandoshanischen Jäger und ihren Söhnen. Die Trandoshaner jedoch sind stolz auf den Fakt, dass ihre Gilde die erste war. Über die Jahrhunderte hinweg formten Jäger aus anderen Systemengilden und einige dieser Gilden – die trandoshanische inbegriffen – schlossen sich zusammen und wurden zur Kopfgeldjägergilde. Wenn auch diese Gilde mehr als eine Koalition aus Verbänden agierte und weniger als eine vereinigte professionelle Organisation, beschreiben historische Darstellungen diese Gruppe an Jäger als bemerkenswert effiziente Gruppierung.
Gildenmitglieder arbeiteten gelegentlich auch an der Seite von Jedi. Diese Partnerschaft beinhaltete zahlreiche Jagden während des Großen Hyperraumkriegs. Einige entfernte Zivilisationen entwickelten dadurch die falsche Idee, dass die Kopfgeldjäger den Jedi dienten. Eine falsche Perspektive, welche die Gilde längere Zeit korrigieren musste. Die Gilde sah sich keiner signifikanten Konkurrenz gegenüber stehen, bis sie anfing, Verträge der Neimoidianer an Söldner der Gank zu verlieren. Auch wenn diese Situation eine größere Solidarität zwischen den disziplinierteren Jäger der Kopfgeldjäger erschuf, nahmen sich einige jüngere Gildenmitglieder die Gank-Söldner als Inspiration und begannen heimlich, ihre Fähigkeiten an den höchsten Bieter zu verkaufen. Schließlich boten sich viele Gildenmitglieder offen als Söldner zur Miete an und eine alarmierende Zahl verschwendete keinen Gedanken mehr an Ehre oder Würde. Zur Zeit der Mandalorianischen Kriege war die Gildenorganisation so zerschlagen und von söldnerischen Tätigkeiten kompromittiert, dass der Gildenleiter, der trandoshanische Vossk, aus lauter Abscheu zurücktrat.
Während die Gilde weiterhin in söldnerische Fraktionen zersplittert war, wurde ein unabhängiger, menschlicher Kopfgeldjäger namens Calo Nord während des Jedi-Bürgerkriegs von Bedeutung. Nach dem, was man hörte, erschien Nord als harmlos, aber er war in der Tat tödlich. Von den eigenen Eltern in die Sklaverei verkauft, war er gerade einmal ein junger Mann von 16 Jahren gewesen, als er seine Sklavenhalter tötete, dann seine Eltern aufspürte und ebenfalls tötete. Ein Kopfgeld wurde auf seinen Kopf ausgesetzt und Nord tötete jeden Jäger, der ihn aufspürte. Er wurde selbst zu einem Kopfgeldjäger und in nur wenigen Jahren war sein Name der am meisten gefürchtete im Äußeren Rand. Niemand zweifelte jemals den weitverbreiteten Glauben an, dass er mehr Personen zum Schweigen gebracht hat als die iridianische Pest. Gerüchten zufolge wurde Nord auf Tatooine getötet, aber sein Vermächtnis warf einen großen Schatten auf den Beruf der Kopfgeldjagd. Selbst Jahrhunderte später war es für die Gilde noch immer schwierig, Zivilisten davon zu überzeugen, dass nicht alle Jäger wie Calo Nord sind.
Nach der Schlacht von Ruusan, welche eine große Zahl von Jedi-Rittern und ihren Feinden, den Sith-Lords, tot zurückließ, kam es zu verschiedenen berüchtigten Konflikten zwischen Undercover-Jedi und Kopfgeldjägern in den Kolonien und dem Inneren Rand. Unglücklicherweise passierten all diese Konflikte zu einem Zeitpunkt, an welchem Jedi und Kopfgeldjäger unwissentlich denselben Kriminellen verfolgten. Im Anschluss daran schlug der Galaktische Senat vor, dass die Kopfgeldjäger dem Beispiel des Jedi-Ordens folgen sollten und einen Dachverband erschaffen sollten, um sich selbst zu organisieren und offener mit anderen Strafverfolgungsbehörden zu kommunizieren.
Viele unabhängige Jäger spotteten über die Idee, sich unter einer regierenden Institution zu organisieren, aber vier einflussreiche Clananführer erkannten schnell die praktischen Aspekte einer derartigen Vereinigung. Diese Anführer waren Thrassk von Trandosha, Teesoo von Rodia, die ausgestoßene Twi'lek Saya Ksi und Keekrim Pon von Corellia. Sie schlossen sich zusammen und verfassten das Kredo der Kopfgeldjäger und gründeten, was dann als die Neue Kopfgeldjägergilde bekannt wurde. Gemäß ihrer Visionen vereinte die Gilde Jäger unter bestimmten Regeln und Bestimmungen, förderte das Training von Lehrlingen in den Wegen der Jagd und ermutigte Jäger mit anderen zusammenzuarbeiten. Um den Senat zu besänftigten, umrissen die Autoren des Kredos auch, wie die Gilde und der Jedi-Orden zusammenarbeiten könnten, um ihre Ziele zu erreichen.
Viele unabhängige Jäger waren skeptisch, was die Chancen der Gilde auf Erfolg anging, aber ihre Einstellung änderte sich, als sie feststellten, dass Gildenmitglieder eine bevorzugte Benachrichtigung über die hochpreisigen Kopfgelder der Republik erhielten. Die Zusammenarbeit zwischen Kopfgeldjäger und Jedi war von Beginn an schwierig, da die Jedi die Kopfgeldjäger eher als Hindernis betrachteten.
Vor beinahe 900 Jahren kam es zu einer Spaltung innerhalb der Gilde, als eine Fraktion menschlicher Gildenjäger ein "Nur-für-Menschen"-Bündnis formten. Alle Mitglieder dieser Fraktion wurden in einer massiven Explosion getötet, welche die Weltraumstation über Ixtlar zerstörte, wo sie ihr erstes Meeting hatten halten wollten. Die Ursache für die Explosion konnte nie herausgefunden werden, aber anhaltende Gerüchte implizieren, dass eine Gruppe von Gildenjäger verantwortlich für die Tötung der Abtrünnigen gewesen war. Nach den Toten über Ixtlar begann die Gilde eine energische Kampagne, um Jäger verschiedener Spezies von überall in der Galaxis zu rekrutieren. Sie beworben die Gilde dann als wahrhaftig egalitäre Organisation, welche sie bis zum heutigen Tage an ist. Sogar Droiden ist es erlaubt, sich der Gilde anzuschließen.
Während des Galaktischen Bürgerkrieges war die Kopgeldjägergilde dem Imperium unterstellt und zog durchaus seinen Nutzen aus der imperialen Vorherrschaft. Der Hintergrund für diese funktionierende Zusammenarbeit war der Glaube der Kopfgeldjäger, dass der höchste Bieter die Regeln macht und das Imperium verfügte über die Mittel, hochpreisige Kopfgelder auszusetzen. Die Zusammenarbeit funktionierte bis ungefähr 1 NSY, als die Gilde durch die Manipulation des Kopfgeldjägers Boba Fett zerstört wurde.
Boba Fett verachtete die Kopfgeldjägergilde, trat ihr aber dennoch bei, allerdings nur aus dem Grund, um sie in zwei Lager aufzuspalten: die Wahre Gilde und das Gildenreformationskomitee. Die Wahre Gilde setzte sich aus den Älteren zusammen, welche die Gilde angeführt hatten, während sich das Komitee aus den jüngeren Jäger zusammensetzte, welche das Geld der Gilde verdienten. Die Manipulationen durch Boba Fett endeten in den Kopfgeldjägerkriegen, bei welchem die schwächeren Jäger zerquetscht wurden und nur noch die Starken übrig ließ, die nun vom Imperium angeworben werden konnten.
Später wurde eine neue Kopfgeldjägergilde im Layarna-System gegründet. Nach dem Kopfgeldjägerkrieg war es genau derselbe Glaube, nämlich dass der höchste Bieter die Regeln machte, was die Kopfgeldjäger zuerst in eine Zusammenarbeit mit dem Imperium gebracht hatte, welcher sie nun auch zu einer Zusammenarbeit mit den Rebellen führte.
Dieser Glaube ist es auch heute noch, dem die Mitglieder der Kopfgeldjägergilde folgen. Es geht nicht um politische Einstellung, nicht um persönliche Wertevorstellung oder Ansichten, es geht ausschließlich um das Geschäft. Ein Krimineller ist ein Krimineller und ihre Aufgabe ist es, diesen dingfest zu machen, nicht über ihn oder seine Taten zu urteilen oder zu richten.