Es war ein Grab. Reahs eigene Worte hallten von den Wänden ihrer gedanklichen Festung zurück und zerstörten jeden kleinen Schimmer der Zuversicht. Ein Dunkel ohne Zwietracht, ohne Feigheit und Verrat - nur ein pechschwarzer Nexus,der alles verschlang und die kümmerlichen Kadaver zurück ließ. Und doch war sie hergekommen. Freiwillig hinabgestiegen in dieses Mausoleum der Schatten, dieses Gefängnis. Ein Teil von ihr, jener derzeit größer werdende Teil, der sich dem Trotz, der sich gegen alles und jeden richtete gegenüberstellte, wisperte, dass im Eingeständnis der Schwäche, der Niederlage, eine gewisse Art der Erlösung zu finden war. Die flüsternde Stimme in ihrem Hirn versprach, dass die dunkle Jedi ihr bestes gegeben hatte und es schlussendlich nicht ausreichte. Doch nun war der Kampf vorüber. Es gab keinen Grund mehr aufzustehen, es noch einmal zu wagen. Sie sollte sich mit der Endgültigkeit dieses Schicksals abfinden, akzeptieren, dass alsbald göttlicher Wahnsinn diese Galaxis dominierte, weil die Insassen der unzähligen Planeten beherrscht werden wollten. Der Widerstand war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und selbst die neu formierte Gegenregierung machte nur einen geringen Unterschied. Den Spezies dieser Galaxis dürstete es nach Sklaverei und Knechtschaft, sie brauchten Meister, Direktoren und Imperatoren, die ihnen einen Weg vorgeben konnten, ein Ziel zeigen, dass sie erreichen konnten. Widerstand ohne Ziel ist zwecklos, heißt es oft aber so viele hatten vergessen, dass es einst die Freiheit war, die sie erkämpfen wollten und nun zu Grabe trugen.
Das Grab der Freiheit mochte so ähnlich sein wie dieser Ort, eine unscheinbare Grube, ein unauffälliges Loch abseits der bekannten Wege, wo es niemand bemerken würde, wenn ein Leichnam darin entsorgt würde. Sie verging in der Masse, wie das Salz der Meere - es blieb stets ein seichter Geschmack im Munde zurück, doch von Mal zu Mal wurde er schwächer, bis er irgendwann gar nicht mehr ins Gewicht fiel und seine Besonderheit zu Boden sank, in tiefste Tiefen, hinfort getragen von gar mächtiger Unterspülung immerwährender Gezeiten. Die Wesen dieser Galaxis hatten vergessen wie sich Freiheit anfühlte, sie waren faul geworden und hatten sich mit den kargen Resten begnügt, die ihnen nach unzähligen Gesetzen und Reglements noch übrig blieben. Doch selbst diese Reste wurden immer winziger, bis sie bald zur Gänze dem Nichts weichen würden. Es mochte ein besonders schlechter Scherz der Macht sein, ihr diese Erkenntnis an einem Ort zu schenken, der diesem "Nichts" so nah war und in einem Zustand, der mehr vom Tode als vom Leben kündete. Aber das machte den Gedanken dennoch nicht unwichtig, sie musste... nur überleben. Irgendwie. Feuer für das schwarze Öl, dass die Galaxis durchtränkt hatte. Wasser, um Asche und Schlacke hinfortzuspülen. Licht, um den Keim, der unter der Korrumpierung lag, zum wachsen zu bringen.
Ein Sinnbild. Ein Schlüssel für ein Schloss, für die eigene Herzkammer und alles was darin lag. Weggesperrt, verschlossen und gut versteckt vor den Einflüssen der grässlichen Welt. Ysanne Isard, welche die Hexe verbrannte, sie verdammte aus dem Pandämonium der Zwietracht, zu welchem sich das Imperium verdreht hatte. Das Wasser aus dem Traum, der endlose Ozean, dessen Tiefen mit Freiheit gelockt hatten und natürlich das Licht, hier auf Korriban. Für Wesen wie Reah, welche die Dinge aus einer anderen Perspektive sahen war dieser finstere Ort, an dem die Schatten über die Wände huschten, Balsam für die Seele. Nicht weil es sie heilte oder ihr Gemüt erhellte, sondern weil die Dunkelheit der wachen Welt stets ein Hort der Ruhe und Gelassenheit war, eine Möglichkeit nachzudenken und sich selbst zu finden. Natürlicher Schatten war ebenso wenig boshaft wie die brennenden Sonnen von Tatooine. Sie hatte es nur vergessen. Es verwechselt mit der Finsternis, die in den Innereien des Geistes brütete und schwelte. Der leere Blick wurde klarer, das innere Auge reflektierte Gedanken und Ereignisse und begann damit sie neu zusammenzusetzen, anders zu betrachten. Reah musste nicht mehr sein, was sie einmal war, sie konnte nun jederzeit Facetten, derer sie überdrüssig wurde, ablegen, damit beginnen, sich neu zu finden und anders zu orientieren. Es bestand kein Grund mehr für alte Muster, die Meister und Imperatoren waren fort. Es gab an diesem Ort nur noch sie und das, was sie wollte oder nicht wollte. Vielleicht lag hierin ein Problem: für die dunkle Jedi war es schwer geworden eine Wahl zu haben, Optionen zu besitzen. Wenn sich mehrere Pfade auftaten war es schwierig einen auszuwählen, es kam beinahe einer Überforderung gleich, die sie frustrierte.
Ein Jedi lernte in solchen Fällen sich von der Macht leiten zu lassen, aber Reah hörte der Macht schon lange nicht mehr zu. Die Jahre im Imperium glichen eher einem Dialog mit sich selbst von dem die dunkle Jedi dachte, dass es die Macht wäre oder zumindest sein könnte - obgleich sie sich letztlich nur im Kreis gedreht hatte und keinen Schritt weiter gekommen war. Sie blinzelte für einen Moment, ehe sich die Lider wieder weit öffneten und gegen die Schwärze der Felsdecke starrten. Das Problem war so simpel wie unumstößlich, ließ sich in drei kleinen Worten zusammenfassen und ward aus eigener Kraft nicht zu lösen: Stolz und Sturheit. Die Banalität dieser persönlichen Macken rang ihr beinahe ein Lachen ab.
Etwas kam näher. Eine vertraute Präsenz und Reah versuchte ihren geschundenen Leib zu einer Regung zu animieren. Sie scheiterte. Der Geist, oder ein bestimmter Teil davon, mochte in diesem Moment vollkommen wach und klar sein, vermochte allerdings nicht, diesen Lebensfunken auf den Rest des Körpers zu übertragen. Die dunkle Jedi spürte eine Hand an ihrem Kinn und wie ihr Kopf sich neigte, doch mehr durch die Macht, als durch ein tatsächliches Gefühl. Sie wusste, dass jemand physisch nach ihr griff, obgleich kein Nerv zu reagieren vermochte. Ein dumpfes Pochen wiederholte sich auf der Wange und ihre Augenlider waren das erste, dass den Weckruf erhört hatte. Nach einigen Schlägen zuckten sie merklich, bis aus dem Zucken ein stetiges Blinzeln wurde und ihre Augen begannen die Arbeit wieder aufzunehmen. Sie sah die Welt wieder wie sie war: das schwarz als schwarz, bis sich in den Schatten, so unmittelbar vor ihr, klare Umrisse abzeichneten. Dort war sie, nun hier in der Finsternis weiß wie Schnee. Reah reagierte nicht sofort, wartete auf mehr Schläge als notwendig gewesen wären, um sie zurückzuholen.
Irgendwann streckte sie ihren Arm empor, an dessen Ende sich eine zittrige Hand gen Sedraels Gesicht reckte, kurz davor aber stoppt und die Finger wieder locker krümmte, als hätte sie Angst das Bildnis anzufassen, als könnte das Trugbild der Illusion zerfallen, wenn sie es nur berühren würde, obwohl sie doch so sicher war, dass dies kein Traum war. "Nur zu. Mach weiter." nuschelte die dunkle Jedi, denn die Sephi hatte allen Grund dazu. Vielleicht sollte es so sein, musste es so sein: Reah die von ihrem Zorn und Hass auf die Galaxis, auf das Schicksal, dass diese Galaxis für sie ersonnen hatte abließ und Sedrael ihm einmal nachgab. "Es..." begann sie quälend und gebrochen nach Worten zu suchen, Worten die sie kannte und doch so lange schon nicht mehr genutzt hatte, "...tut mir Leid. Für die Toten auf der Krankenstation." Ein einsames Schluchzen verband sich mit den Worten, als sie die Bilder noch einmal im Geiste passieren ließ. Es war sinnlos, dumm und über alle Maßen unnötig die Medi-Station über Firrerre auszuradieren. Ein Akt primitivster Bösartigkeit, aus einer niederen Laune heraus, einer Lust auf Blut. "...für die auf dem Planeten..." Und so sinnlos ging das Morden weiter. Wo das Todessiegel doch ohnehin schon auf der Welt prangerte, warum noch jene Abschlachten, die dort verweilten? Woher der Drang, das Verlangen nach Gewalt und Blut? Eine Frage, auf die sie keine Antwort fand. "...und für die Auslöschung von ganz Firrerre." Das große Finale, die Ausrottung der gesamten Welt. Sie hatte entschieden, dass eine Welt, auf der die intelligente Spezies an einer unheilbaren Seuche litt alles in allem keine Lebenswerte Welt mehr war und sie faktisch aus der Galaxis getilgt, zusammen mit jedwedem primitiveren Leben. "Ich hatte eine Wahl. Ich habe gewählt. Ich bin Schuld. Kein Imperator, keine Direktorin, kein Inquisitorius. Ich habe das entschieden. Nur ich allein." Sie atmete ruhig ein und aus, spürte den kratzenden Staub Korribans in den Lungen und ließ die Augen auf Sedraels Gesicht ruhen. "Sprich dein Urteil."
Das Grab der Freiheit mochte so ähnlich sein wie dieser Ort, eine unscheinbare Grube, ein unauffälliges Loch abseits der bekannten Wege, wo es niemand bemerken würde, wenn ein Leichnam darin entsorgt würde. Sie verging in der Masse, wie das Salz der Meere - es blieb stets ein seichter Geschmack im Munde zurück, doch von Mal zu Mal wurde er schwächer, bis er irgendwann gar nicht mehr ins Gewicht fiel und seine Besonderheit zu Boden sank, in tiefste Tiefen, hinfort getragen von gar mächtiger Unterspülung immerwährender Gezeiten. Die Wesen dieser Galaxis hatten vergessen wie sich Freiheit anfühlte, sie waren faul geworden und hatten sich mit den kargen Resten begnügt, die ihnen nach unzähligen Gesetzen und Reglements noch übrig blieben. Doch selbst diese Reste wurden immer winziger, bis sie bald zur Gänze dem Nichts weichen würden. Es mochte ein besonders schlechter Scherz der Macht sein, ihr diese Erkenntnis an einem Ort zu schenken, der diesem "Nichts" so nah war und in einem Zustand, der mehr vom Tode als vom Leben kündete. Aber das machte den Gedanken dennoch nicht unwichtig, sie musste... nur überleben. Irgendwie. Feuer für das schwarze Öl, dass die Galaxis durchtränkt hatte. Wasser, um Asche und Schlacke hinfortzuspülen. Licht, um den Keim, der unter der Korrumpierung lag, zum wachsen zu bringen.
Ein Sinnbild. Ein Schlüssel für ein Schloss, für die eigene Herzkammer und alles was darin lag. Weggesperrt, verschlossen und gut versteckt vor den Einflüssen der grässlichen Welt. Ysanne Isard, welche die Hexe verbrannte, sie verdammte aus dem Pandämonium der Zwietracht, zu welchem sich das Imperium verdreht hatte. Das Wasser aus dem Traum, der endlose Ozean, dessen Tiefen mit Freiheit gelockt hatten und natürlich das Licht, hier auf Korriban. Für Wesen wie Reah, welche die Dinge aus einer anderen Perspektive sahen war dieser finstere Ort, an dem die Schatten über die Wände huschten, Balsam für die Seele. Nicht weil es sie heilte oder ihr Gemüt erhellte, sondern weil die Dunkelheit der wachen Welt stets ein Hort der Ruhe und Gelassenheit war, eine Möglichkeit nachzudenken und sich selbst zu finden. Natürlicher Schatten war ebenso wenig boshaft wie die brennenden Sonnen von Tatooine. Sie hatte es nur vergessen. Es verwechselt mit der Finsternis, die in den Innereien des Geistes brütete und schwelte. Der leere Blick wurde klarer, das innere Auge reflektierte Gedanken und Ereignisse und begann damit sie neu zusammenzusetzen, anders zu betrachten. Reah musste nicht mehr sein, was sie einmal war, sie konnte nun jederzeit Facetten, derer sie überdrüssig wurde, ablegen, damit beginnen, sich neu zu finden und anders zu orientieren. Es bestand kein Grund mehr für alte Muster, die Meister und Imperatoren waren fort. Es gab an diesem Ort nur noch sie und das, was sie wollte oder nicht wollte. Vielleicht lag hierin ein Problem: für die dunkle Jedi war es schwer geworden eine Wahl zu haben, Optionen zu besitzen. Wenn sich mehrere Pfade auftaten war es schwierig einen auszuwählen, es kam beinahe einer Überforderung gleich, die sie frustrierte.
Ein Jedi lernte in solchen Fällen sich von der Macht leiten zu lassen, aber Reah hörte der Macht schon lange nicht mehr zu. Die Jahre im Imperium glichen eher einem Dialog mit sich selbst von dem die dunkle Jedi dachte, dass es die Macht wäre oder zumindest sein könnte - obgleich sie sich letztlich nur im Kreis gedreht hatte und keinen Schritt weiter gekommen war. Sie blinzelte für einen Moment, ehe sich die Lider wieder weit öffneten und gegen die Schwärze der Felsdecke starrten. Das Problem war so simpel wie unumstößlich, ließ sich in drei kleinen Worten zusammenfassen und ward aus eigener Kraft nicht zu lösen: Stolz und Sturheit. Die Banalität dieser persönlichen Macken rang ihr beinahe ein Lachen ab.
Etwas kam näher. Eine vertraute Präsenz und Reah versuchte ihren geschundenen Leib zu einer Regung zu animieren. Sie scheiterte. Der Geist, oder ein bestimmter Teil davon, mochte in diesem Moment vollkommen wach und klar sein, vermochte allerdings nicht, diesen Lebensfunken auf den Rest des Körpers zu übertragen. Die dunkle Jedi spürte eine Hand an ihrem Kinn und wie ihr Kopf sich neigte, doch mehr durch die Macht, als durch ein tatsächliches Gefühl. Sie wusste, dass jemand physisch nach ihr griff, obgleich kein Nerv zu reagieren vermochte. Ein dumpfes Pochen wiederholte sich auf der Wange und ihre Augenlider waren das erste, dass den Weckruf erhört hatte. Nach einigen Schlägen zuckten sie merklich, bis aus dem Zucken ein stetiges Blinzeln wurde und ihre Augen begannen die Arbeit wieder aufzunehmen. Sie sah die Welt wieder wie sie war: das schwarz als schwarz, bis sich in den Schatten, so unmittelbar vor ihr, klare Umrisse abzeichneten. Dort war sie, nun hier in der Finsternis weiß wie Schnee. Reah reagierte nicht sofort, wartete auf mehr Schläge als notwendig gewesen wären, um sie zurückzuholen.
Irgendwann streckte sie ihren Arm empor, an dessen Ende sich eine zittrige Hand gen Sedraels Gesicht reckte, kurz davor aber stoppt und die Finger wieder locker krümmte, als hätte sie Angst das Bildnis anzufassen, als könnte das Trugbild der Illusion zerfallen, wenn sie es nur berühren würde, obwohl sie doch so sicher war, dass dies kein Traum war. "Nur zu. Mach weiter." nuschelte die dunkle Jedi, denn die Sephi hatte allen Grund dazu. Vielleicht sollte es so sein, musste es so sein: Reah die von ihrem Zorn und Hass auf die Galaxis, auf das Schicksal, dass diese Galaxis für sie ersonnen hatte abließ und Sedrael ihm einmal nachgab. "Es..." begann sie quälend und gebrochen nach Worten zu suchen, Worten die sie kannte und doch so lange schon nicht mehr genutzt hatte, "...tut mir Leid. Für die Toten auf der Krankenstation." Ein einsames Schluchzen verband sich mit den Worten, als sie die Bilder noch einmal im Geiste passieren ließ. Es war sinnlos, dumm und über alle Maßen unnötig die Medi-Station über Firrerre auszuradieren. Ein Akt primitivster Bösartigkeit, aus einer niederen Laune heraus, einer Lust auf Blut. "...für die auf dem Planeten..." Und so sinnlos ging das Morden weiter. Wo das Todessiegel doch ohnehin schon auf der Welt prangerte, warum noch jene Abschlachten, die dort verweilten? Woher der Drang, das Verlangen nach Gewalt und Blut? Eine Frage, auf die sie keine Antwort fand. "...und für die Auslöschung von ganz Firrerre." Das große Finale, die Ausrottung der gesamten Welt. Sie hatte entschieden, dass eine Welt, auf der die intelligente Spezies an einer unheilbaren Seuche litt alles in allem keine Lebenswerte Welt mehr war und sie faktisch aus der Galaxis getilgt, zusammen mit jedwedem primitiveren Leben. "Ich hatte eine Wahl. Ich habe gewählt. Ich bin Schuld. Kein Imperator, keine Direktorin, kein Inquisitorius. Ich habe das entschieden. Nur ich allein." Sie atmete ruhig ein und aus, spürte den kratzenden Staub Korribans in den Lungen und ließ die Augen auf Sedraels Gesicht ruhen. "Sprich dein Urteil."