Koryn konnte sich gerade noch davon abhalten, Mytria auf ihre Frage eine Antwort zu geben. Doch die Worte standen deutlich in seinen Gedanken geschrieben. Ja – der Jedi-Schüler sah sich zumindest in dieser Situation im Recht. Seine Haltung versteifte sich und aus der Maske kam ein knackender Laut, als der Kel Dor sein Äquivalent zu menschlichen Lippen fest zusammenpresste. Hier ging es längst nicht mehr darum, dass Koryn nicht auf den Lauf der Sonne geachtet und so ihr Treffen zu einer unbestimmten Zeit verpasst hatte. Die Situation war längst eskaliert und es ging um grundsätzliche Dinge. Um Mytria, die aus seiner Sicht Dinge forderte und annahm, die sich nur schwer mit der Philosophie des Jedi-Ordens vereinbaren ließen. Die Jedi waren Friedenswächter. Manchmal geschah dies durch Diplomatie, andere Male durch das Schwingen eines Lichtschwerts. Ein echter Jedi sollte sich von Mitgefühl leiten lassen – doch im Moment fiel es dem Kel Dor äußerst schwer, sich in das emotionale Mädchen von Herdessa einzufühlen. Ihr Zorn hatte nicht nur mit seinem Fehlverhalten zu tun, so viel wusste er. Doch für weitere Empathie fehlte es ihm an Erfahrung und Verständnis. Koryn ließ die Gefühle, die sie ihm entgegenschleuderte, einfach durch sich hindurch fließen, während er selbst immer weiter resignierte. Hatte sein gestriger Versuch, sie zum Bleiben zu bewegen, gar nichts zu bedeuten? Würde es nun immer so weitergehen? Er hatte nicht die Kraft dazu – und wenn er ganz ehrlich mit sich war, auch nicht den Willen. Das war nicht sehr jedihaft und er wünschte sich, dass Meister Skywalker unerwartet zurückkehren würde, um die Situation zu beenden und ihnen beiden einen weisen Rat mit auf den Weg zu geben.
Während Mytria mit ihren eigenen Dämonen rang, fühlte sich der Kel Dor in gewisser Weise hilflos. Mit jedem Wortgefecht, das er mit der Blauhäutigen führte, schien es schlimmer zu werden und er sie eher weniger zu begreifen. Dieser Umstand zehrte gerade fast mehr an seinen Nerven als das Morden von Lee Valen, auch wenn es in Wahrheit nur eine logische Konsequenz war. Sein seelischer Schutzpanzer hatte noch keine Zeit gehabt, sich von den Ereignissen zu erholen. Die morgendlichen Übungen waren ein Anfang gewesen, doch dann hatte Mytria ihm das sprichwörtliche dicke Fell geradezu von den Schultern gerissen. Als die Blauhäutige die Hände wieder von den Augen nahm und scheinbar eine weitere Wandlung vollzogen hatte, stand der Kel Dor noch immer in der gleichen Pose da wie zuvor und sah sie an. Wie einfach du das sagen kannst, nachdem meine Befindlichkeiten für dich anscheinend bedeutungslos waren. Sie kam auf ihn zu und er wich nicht zurück, doch ging ihr ebenso wenig entgegen. „Ich auch nicht“, entgegnete er tonlos und erschöpft – wenn auch vielleicht nicht aus dem gleichen Grund wie Mytria. „Lee Valen hat genug Zwietracht in diese Gemeinschaft gebracht.“
Er ging zunächst nicht auf ihre Worte ein. Wusste nicht, was er sagen sollte, ohne sie – und damit sich – erneut zu verletzen. War skeptisch, wie lange dieses Mal ihre Laune und Entscheidung halten würde. Furchtbare Voraussetzungen, dachte er und stieß ein leise hörbares Seufzen aus. Sein Körper entspannte sich ein wenig, als Mytria ihre Hand auf seine Brust legte und er spürte die Macht durch sie beide wirken. Genau wie am Vortag schien das Mädchen ein Katalysator zu sein, die seine Verbindung zu jener kosmischen Kraft verstärkte, die sie verband. Gemeinsam, schien dieses unbestimmte Gefühl zu sagen. Ihr Magenknurren hätte die Situation auflockern sollen, erinnerte ihn aber im Moment nur an seinen eigenen Hunger, während er versuchte, das emotionale Schlachtfeld um sich herum auszublenden. Schmerz und Zorn hinterließen Spuren in der Macht, auch wenn man sie nicht sehen konnte. Vor allem nicht jemand, der noch so ungelenk im Umgang mit ihren geistigen Aspekten war wie der Kel Dor. „Ja, gehen wir“, nickte er und wandte sich in Richtung eines Korridors, der sie letztendlich wieder in die Tiefen des Praxeums und zur Cantina führen würde. Koryn war noch immer verschwitzt, aber darum würde er sich auch noch nach dem Essen kümmern können, wenn sich zuvor niemand daran störte. „Ich frage mich, wann Meister Skywalker zurückkehrt“, sagte er nach einigen Schritten. Warf Mytria einen Gesprächsfetzen zu, um wenigstens den Schein der Normalität zu wahren. „Heute Morgen habe ich gesehen, wie er Männer der Republik begleitet hat.“
Nach: Cantina
Während Mytria mit ihren eigenen Dämonen rang, fühlte sich der Kel Dor in gewisser Weise hilflos. Mit jedem Wortgefecht, das er mit der Blauhäutigen führte, schien es schlimmer zu werden und er sie eher weniger zu begreifen. Dieser Umstand zehrte gerade fast mehr an seinen Nerven als das Morden von Lee Valen, auch wenn es in Wahrheit nur eine logische Konsequenz war. Sein seelischer Schutzpanzer hatte noch keine Zeit gehabt, sich von den Ereignissen zu erholen. Die morgendlichen Übungen waren ein Anfang gewesen, doch dann hatte Mytria ihm das sprichwörtliche dicke Fell geradezu von den Schultern gerissen. Als die Blauhäutige die Hände wieder von den Augen nahm und scheinbar eine weitere Wandlung vollzogen hatte, stand der Kel Dor noch immer in der gleichen Pose da wie zuvor und sah sie an. Wie einfach du das sagen kannst, nachdem meine Befindlichkeiten für dich anscheinend bedeutungslos waren. Sie kam auf ihn zu und er wich nicht zurück, doch ging ihr ebenso wenig entgegen. „Ich auch nicht“, entgegnete er tonlos und erschöpft – wenn auch vielleicht nicht aus dem gleichen Grund wie Mytria. „Lee Valen hat genug Zwietracht in diese Gemeinschaft gebracht.“
Er ging zunächst nicht auf ihre Worte ein. Wusste nicht, was er sagen sollte, ohne sie – und damit sich – erneut zu verletzen. War skeptisch, wie lange dieses Mal ihre Laune und Entscheidung halten würde. Furchtbare Voraussetzungen, dachte er und stieß ein leise hörbares Seufzen aus. Sein Körper entspannte sich ein wenig, als Mytria ihre Hand auf seine Brust legte und er spürte die Macht durch sie beide wirken. Genau wie am Vortag schien das Mädchen ein Katalysator zu sein, die seine Verbindung zu jener kosmischen Kraft verstärkte, die sie verband. Gemeinsam, schien dieses unbestimmte Gefühl zu sagen. Ihr Magenknurren hätte die Situation auflockern sollen, erinnerte ihn aber im Moment nur an seinen eigenen Hunger, während er versuchte, das emotionale Schlachtfeld um sich herum auszublenden. Schmerz und Zorn hinterließen Spuren in der Macht, auch wenn man sie nicht sehen konnte. Vor allem nicht jemand, der noch so ungelenk im Umgang mit ihren geistigen Aspekten war wie der Kel Dor. „Ja, gehen wir“, nickte er und wandte sich in Richtung eines Korridors, der sie letztendlich wieder in die Tiefen des Praxeums und zur Cantina führen würde. Koryn war noch immer verschwitzt, aber darum würde er sich auch noch nach dem Essen kümmern können, wenn sich zuvor niemand daran störte. „Ich frage mich, wann Meister Skywalker zurückkehrt“, sagte er nach einigen Schritten. Warf Mytria einen Gesprächsfetzen zu, um wenigstens den Schein der Normalität zu wahren. „Heute Morgen habe ich gesehen, wie er Männer der Republik begleitet hat.“
Nach: Cantina