War Corellia noch zu retten? Nicht nur Cronal wurde diese Frage gestellt, auch Tyvos ließ sie nicht los. Es war bei Weitem nicht das Wohl der Einwohner, welches ihn beschäftigte. Diese Welt wurde ihm als Belohnung für einen erfolgreichen Abschluss seiner Aufgabe versprochen und wie ein jeder wusste, verfügte Corellia über eine der größten Werften der Galaxis. Die gewaltigen Anlagen waren in der Lage jedweden Schiffstyp zu produzieren, was dem Groß Moff nicht nur ein beträchtliches Einkommen bescheren würde. Nein, weiterer Einfluss war ebenfalls eine Begleiterscheinung. Es war vor allem Einfluss auf das Militär, welcher Tyvos momentan fehlte. Die Politik des Imperiums konnte er in vielen Belangen steuern, oder zumindest beeinflussen, was er regelmäßig ausnutzte. Doch die Streitkräfte, allen voran die Flotte, entzogen sich seiner Kontrolle, ein Umstand welcher zur Erfüllung seines Planes berichtigt werden musste. Da die Werften unter direkter imperialer Kontrolle wären, konnten Aufträge eindeutig zeit- und kostensparender bearbeitet werden, was Corellia zu einem attraktiveren Produzenten machen konnte als Kuat. Die mächtigen Schiffsbauer verfügten ihrerseits über weitaus zu viel Macht und es war weithin bekannt, dass auch sie ihren Einfluss gerne geltend machten. Tyvos plante ihnen ihr Monopol zu entreißen und es sich selbst einzuverleiben, als Teil eines größeren Planes, den er verfolgte.
Ein Posten im Imperium war schön und gut, der Titel Verweser, oder Groß Moff ließen einen Namen größer klingen, als er ohnehin schon war, ebenso wie Kleider Leute machten. Letzten Endes war es jedoch nur der Titel, der all die Privilegien mit sich brachte, Tyvos wollte diese Regel brechen. Er benutzte seine neu erlangten Befugnisse um sein eigenes kleines Imperium innerhalb des Imperiums zu erschaffen. Nicht von ungefähr bezeichneten einige andere Moffs seinen Sektor als das Azure Imperium, in Anlehnung an das längst vergangene Reich im Kern und die Art und Weise, auf welche Tyvos regierte. Er wollte Macht, absolute Macht und um diese zu erringen war er bestrebt eine absolute Dominanz innerhalb des Imperiums zu erarbeiten. Andere mochten womöglich gleich das Amt des Imperators anstreben, doch der Groß Moff handelte subtiler, er bevorzugte es die Fäden im Hintergrund zu ziehen und dennoch als braver Diener des Reiches zu gelten. Er hatte dies bereits lange Jahre mit Erfolg getan, nun jedoch sollte es größere Ausmaße annehmen. Natürlich machte ihn dies zu einem Egoisten und sicherlich tat er all dies für sich selbst, doch gab es den Unterschied im Vergleich zu anderen imperialen Politikern, dass der Anaxsi der festen Überzeugung war, dass nur er das Imperium retten konnte, indem er über eine absolute Dominanz innerhalb des Reiches verfügte. Es war nur sein Plan für die Galaxis, der Erfolg haben konnte, zumindest seiner Vorstellung nach. Egal wie tief Cronal und seine Spione bohren mochten, die wahren Pläne des Verwesers kannte nur er selber. Man verstand ihn als kaltblütigen und kalkulierenden Politiker, was er auch war, doch keiner konnte erahnen, dass er mehr als den bloßen Staatsdienst vollzog. Corellia war ein Teil dieser Bestrebungen geworden und so war Tyvos eher uninteressiert daran, dass die Welt in einem Bürgerkrieg versank, der mehr Ressourcen kosten würde, als dass er einen Nutzen hätte. Ein kurzer kalter Blick richtete sich auf Cronal, den Meisterspion, welcher vorgab so vieles zu wissen und dennoch nur erahnen konnte was wirklich ablief. Tyvos kannte den Schatten bereits von Coruscant, er hatte ihn beobachtet. Er konnte sich nicht anmaßen den dunklen Jedi wirklich durchschaut zu haben, doch immerhin konnte er seine wirklichen Beweggründe vor dem Spion geheim halten.
„Eure Worte in des Imperators Ohr.“, entgegnete Tyvos finster lächelnd und nahm einen Schluck Wasser zu sich. Eine nichtssagende Antwort, etwas anderes hatte der Aanxsi nicht erwartet. Cronal wäre ein Narr würde er dem Groß Moff all seine Informationen offenbaren. Worte konnten eine zerstörerische Wirkung haben als Waffen und in diesem Gespräch konnte das falsche Wort, die falsche Information zum falschen Zeitpunkt, das Ende von einem dieser beiden Spieler bedeuten. Tyvos wusste das und Cronal auch. Die vorangegangenen Diskussionen hatten lediglich dazu gedient einander auszuloten, doch mit wenig Erfolg. Keiner von beiden hatte genug über den anderen erfahren um ihn und seine Beweggründe wirklich zu verstehen. Cronal umspielte sein wahres Ich, Tyvos verbarg es hinter einer steinernen Fassade. Es war nicht einmal klar, ob beide Männer ansatzweise die gleichen Ziele verfolgten. Dies würde sich wohl erst in den nächsten Tagen, wenn nicht sogar Wochen zeigen. „Ihr braucht mich nicht zu belügen, Cronal. Ich spreche Eure Sprache.“, antwortete Tyvos auf die falschen Worte des Spions. Gleich was er behauptete, sprach er von Aufsicht, oder Kontrolle, log er. Nur wenige Minuten zuvor hatte er gestanden, dass die Ressourcen seiner Behörde eindeutig überstrapaziert waren und es an Personal mangelte. Es konnten nicht alle Welten unter Aufsicht stehen, nicht einmal ein Bruchteil. Und auch wenn Tyvos es nicht wahrhaben wollte, auch auf Anaxes gab es mit Sicherheit einige anti imperiale Organe, womöglich sogar in seinem Bekanntenkreis. Es war diese mühselige Tatsache, dass man in den meisten Fällen warten musste, bis diese Verräter und Rebellen sich offenbarten um sie dann unter großem Aufwand wieder zu entfernen. Wie Cronal es bereits erklärt hatte, auch Menschenmaterial war begrenzt und so konnten nicht alle Welten gleichzeitig von der Verderbnis der Rebellion beschützt werden. In diesem Fall konnten weniger bedeutende Welten geopfert werden um eine Ausbreitung dieser Krankheit zu verhindern, ebenso wie ein Geschwür durch eine Operation aus dem Körper entfernt wird. Tyvos kannte dieses Vorgehen nur zu gut. Und dennoch, sollte Cronal keine Berichte erstatten, sollte er keine Angaben mehr machen, dann entwickelte sich alles nach Plan, nach seinem Plan. Tyvos vermutete, dass auch der Spion seine eigenen Vorhaben hatte und es bestand die Gefahr, dass sie sich dabei beide in die Quere kommen würden. Der Groß Moff hoffte, in näherer Zukunft auf keine weitere Hilfe, wenn man sie denn so nennen konnte, seitens des Spions angewiesen zu sein, so konnte er sich, wenn nötig, seiner leichter entledigen. Und das war es schließlich auch, was der Anaxsi bezweckte, jede Person die seinen Plan zunichte machen könnte, auszuschalten, gleich mit welcher Methode. Da es sich jedoch größtenteils um hochrangige Politiker und Militärs handelte, welche er als seine Gegenspieler ansah, mussten subtilere Mittel angewendet werden um sie aus dem Weg zu räumen. Reine Waffengewalt würde das genaue Gegenteil bewirken, um all diese Gestalten zu neutralisieren musste Tyvos ihr Spiel spielen. Er würde es nicht nur gewinnen, er würde es brechen und dem Imperium, dem Spiel, seine eigenen Regeln auferlegen.
Es war amüsant wie Cronal versuchte den erfahrenen Politiker mit einfachen Worten zu füttern und ihn so ruhig zu stellen. Anfangs hatte der Moff sich unwissend gestellt und sogleich analysiert, dass Cronal ihm nur Häppchen zuwarf, gerade genug um ihn zu sättigen, jedoch nicht genug um kräftig zu werden. Der Spion führte seine Strategie fort und Tyvos würde mitspielen, vorerst. „Solange Ihr Ergebnisse liefert, Cronal, bin ich zufrieden.“. Entgegnete der Anaxsi mit einem großzügigen Nicken. Was bezweckte der Spion? War ihm dieser galaxisweite Konflikt egal, genoss er den Krieg und die Zerstörung, oder diente er einem gänzlich anderen Meister als dem Imperator? Viele Fragen drehten sich im Kopf des Verwesers, dessen Misstrauen gegenüber dem Schatten mit jeder Minute wuchs. Womöglich ließe sich einer seiner Spione überreden Informationen preiszugeben, sofern diese von Cronals Plänen wussten, was Tyvos eher unwahrscheinlich erschien. Der Mann hielt seine Absichten meisterhaft geheim. Und dennoch merkte man Cronal an, dass er mehr als die üblichen Geheimdienstinformationen mit sich trug. Die Bestimmtheit mit welcher er den Ausgang dieses Konfliktes prognostizierte ließ Tyvos in dem Glauben zurück, dass der Ablauf dieser Krise bereits geplant war. Es war eine Ironie wie oft Konflikte, seien es Kriege, oder vergleichsweise harmlose Streitereien zwischen Politikern gezielt von einer dritten Partei gesteuert wurden. Hatte man den Grundstein für eine solche Auseinandersetzung gelegt konnte eine jede teilnehmende Partei beliebig manipuliert werden, doch war Cronal derart risikofreudig, dass er einen Bürgerkrieg auf Corellia anzetteln würde? Die Machenschaften der Geheimdienste waren groß und undurchsichtig, niemand konnte ausschließen, dass einige Geheimdienstler insgeheim für die Gegenseite arbeiteten und ebenso wenig konnte man ihnen das nachweisen. Was auch immer Cronal plante, Tyvos war bestrebt es herauszufinden und gegebenenfalls zu durchkreuzen.
Stutzig wurde Tyvos, als sein Gegenüber ihn nach Unterstützung fragte. Ein unterschwelliges Friedensangebot, eine Art Unterwerfung? Auch diese harmlose Frage glich einem Dolch, welcher sich im rechten Moment im Rücken des Verwesers wiederfinden könnte. Mit zu Schlitzen verengten Augen betrachtete er Cronal. „Von welchen Ressourcen sprechen wir?“, fragte er mit einem Tonfall der eine klare Antwort verlangte. Es war gefährlich einem Spion Zugriff zu gewähren, vor allem einem Mann wie Cronal. Zu groß war die Gefahr, dass der Geheimdienstler seine Schergen in Tyvos Apparat einschleuste, sollte dies nicht bereits geschehen sein. Einer der Gründe von Tyvos' Erfolg war, dass er niemals geteilt hatte, nur seinen eigenen Vorteil herausgeschlagen und vor allem niemand Fremden zu viele Einblicke in sein Werk ermöglicht hatte. Cronal nun einen Blankocheck für seine Ressourcen zu geben, glich einem Hochverrat seiner eigenen Idee. Verfluchter Spion, ging es dem Verweser durch den Kopf. Natürlich ergab sich andersherum auch das Problem, dass Cronal ihm vorwerfen konnte nicht genügend Mittel zur Verfügung gestellt zu haben um Corellia zu halten, sollte die Welt fallen. Ein kluger Schachzug. Zögerlich griff Tyvos erneut nach seinem Glas Wasser. „Ich denke es gibt einige Möglichkeiten, wie ich Euch behilflich sein kann, Cronal.“. Seien es Schiffe, Credits, oder was auch immer der Spion brauchte, Tyvos konnte es möglich machen. „Doch berichtet mir was ihr benötigt und ich werde Entsprechendes in die Wege leiten. Alle Eure Anordnungen und Vorschläge werden mit mir besprochen.“. Damit war alles gesagt, verhandelt wurde nicht. Sollte der Spion Hilfe brauchen, so lief diese nur über Tyvos selber, er würde keinen Zugriff auf die Macht und den Einfluss des Verwesers haben. Das sollte ausreichen um den Schatten zufrieden zu stellen. Als sei der Verweser ein einfältiger Narr welcher sich derart leicht in die Falle locken ließ.
Die Produktion stand still, das war bekannt und dass es sich dabei um einen untragbaren Zustand handelte ebenso. Besorgniserregender war jedoch, dass sich besagtes Projekt Zero-X inmitten der heißen Zone befand, wie es einige Vollblut Militärs ausdrücken würden. Streiks waren an der Tagesordnung und es war nur eine Frage der Zeit, bis diese in Gewalt ausarten würden. Umso erfreulicher, dass eine ganze Abordnung Sturmtruppen zum Schutz des Moduls anwesend war. Tyvos hatte bereits von diesem Oberst Scarian gehört. Er befehligte die 83. Sturmtruppenlegion, welche Imperator Vesperum gefunden und gerettet hatte. Diese Aktion hatte sie in einen beinahe ebenso hohen Stand wie die 501. Legion erhoben, durchaus beachtenswert. Was aktuell jedoch interessanter und vor allem wichtiger war, dass eine kampferprobte Einheit die Tell Werke bewachte. „Scarian wird sicherlich bestens wissen wie er die Anlage schützt.“, war die knappe Bemerkung des Groß Moff, „Ebenso wie ich.“. Die Belehrung über seine Aufgaben nahm der Verweser zu Gunsten einer effektiven Zusammenarbeit hin, es blieb genügend Zeit um seine Schulden zu begleichen. „Selbstverständlich weiß ich um meine Verantwortung Cronal. Der Imperator wird nicht enttäuscht werden, andernfalls hätte er nicht mich in diesen Posten erhoben, wenn er etwas anderes als Erfolg erwartete.“. Selbstsichere und ein wenig arrogante Worte. In den Augen des Aanxsi, Fakt. Er hatte nie verloren, noch nie einen Misserfolg verzeichnet, es war eine logische Schlussfolgerung, dass Vesperum ihn in diese Position erhob um das Imperium zu schützen. Nur Cronal sollte sich vorsehen, welche Konsequenzen er mit seinen Worten hervorrief. „Wenn möglich, verhindert, dass es in nächster Zeit zu größeren Aufständen um die Tell-Werke herum kommt. Die Anlage ist sicherlich bestens geschützt, doch weniger Unruhen sind durchaus wünschenswert. Wie viele Eurer Agenten sind in Coronet City aktiv?“. Die tatsächliche Anzahl würde er wohl nicht erfahren. „Geben Sie Befehl an diesen Oberst Scarian, niemand, niemand ohne Erlaubnis gelangt in diese Anlage. Angestellte werden durchsucht und die gesamte Anlage mehrmals täglich durchsucht. Ich will kein Risiko eingehen, dieses Projekt ist zu wichtig.“. Trotz seiner nach außen hin kalten und unnahbaren Art, fürchtete der Groß Moff durchaus, dass etwas schief gehen könnte und da war wieder das Bild seines Vorgängers im Kopf, der ebenfalls versagt hatte.
Ein Posten im Imperium war schön und gut, der Titel Verweser, oder Groß Moff ließen einen Namen größer klingen, als er ohnehin schon war, ebenso wie Kleider Leute machten. Letzten Endes war es jedoch nur der Titel, der all die Privilegien mit sich brachte, Tyvos wollte diese Regel brechen. Er benutzte seine neu erlangten Befugnisse um sein eigenes kleines Imperium innerhalb des Imperiums zu erschaffen. Nicht von ungefähr bezeichneten einige andere Moffs seinen Sektor als das Azure Imperium, in Anlehnung an das längst vergangene Reich im Kern und die Art und Weise, auf welche Tyvos regierte. Er wollte Macht, absolute Macht und um diese zu erringen war er bestrebt eine absolute Dominanz innerhalb des Imperiums zu erarbeiten. Andere mochten womöglich gleich das Amt des Imperators anstreben, doch der Groß Moff handelte subtiler, er bevorzugte es die Fäden im Hintergrund zu ziehen und dennoch als braver Diener des Reiches zu gelten. Er hatte dies bereits lange Jahre mit Erfolg getan, nun jedoch sollte es größere Ausmaße annehmen. Natürlich machte ihn dies zu einem Egoisten und sicherlich tat er all dies für sich selbst, doch gab es den Unterschied im Vergleich zu anderen imperialen Politikern, dass der Anaxsi der festen Überzeugung war, dass nur er das Imperium retten konnte, indem er über eine absolute Dominanz innerhalb des Reiches verfügte. Es war nur sein Plan für die Galaxis, der Erfolg haben konnte, zumindest seiner Vorstellung nach. Egal wie tief Cronal und seine Spione bohren mochten, die wahren Pläne des Verwesers kannte nur er selber. Man verstand ihn als kaltblütigen und kalkulierenden Politiker, was er auch war, doch keiner konnte erahnen, dass er mehr als den bloßen Staatsdienst vollzog. Corellia war ein Teil dieser Bestrebungen geworden und so war Tyvos eher uninteressiert daran, dass die Welt in einem Bürgerkrieg versank, der mehr Ressourcen kosten würde, als dass er einen Nutzen hätte. Ein kurzer kalter Blick richtete sich auf Cronal, den Meisterspion, welcher vorgab so vieles zu wissen und dennoch nur erahnen konnte was wirklich ablief. Tyvos kannte den Schatten bereits von Coruscant, er hatte ihn beobachtet. Er konnte sich nicht anmaßen den dunklen Jedi wirklich durchschaut zu haben, doch immerhin konnte er seine wirklichen Beweggründe vor dem Spion geheim halten.
„Eure Worte in des Imperators Ohr.“, entgegnete Tyvos finster lächelnd und nahm einen Schluck Wasser zu sich. Eine nichtssagende Antwort, etwas anderes hatte der Aanxsi nicht erwartet. Cronal wäre ein Narr würde er dem Groß Moff all seine Informationen offenbaren. Worte konnten eine zerstörerische Wirkung haben als Waffen und in diesem Gespräch konnte das falsche Wort, die falsche Information zum falschen Zeitpunkt, das Ende von einem dieser beiden Spieler bedeuten. Tyvos wusste das und Cronal auch. Die vorangegangenen Diskussionen hatten lediglich dazu gedient einander auszuloten, doch mit wenig Erfolg. Keiner von beiden hatte genug über den anderen erfahren um ihn und seine Beweggründe wirklich zu verstehen. Cronal umspielte sein wahres Ich, Tyvos verbarg es hinter einer steinernen Fassade. Es war nicht einmal klar, ob beide Männer ansatzweise die gleichen Ziele verfolgten. Dies würde sich wohl erst in den nächsten Tagen, wenn nicht sogar Wochen zeigen. „Ihr braucht mich nicht zu belügen, Cronal. Ich spreche Eure Sprache.“, antwortete Tyvos auf die falschen Worte des Spions. Gleich was er behauptete, sprach er von Aufsicht, oder Kontrolle, log er. Nur wenige Minuten zuvor hatte er gestanden, dass die Ressourcen seiner Behörde eindeutig überstrapaziert waren und es an Personal mangelte. Es konnten nicht alle Welten unter Aufsicht stehen, nicht einmal ein Bruchteil. Und auch wenn Tyvos es nicht wahrhaben wollte, auch auf Anaxes gab es mit Sicherheit einige anti imperiale Organe, womöglich sogar in seinem Bekanntenkreis. Es war diese mühselige Tatsache, dass man in den meisten Fällen warten musste, bis diese Verräter und Rebellen sich offenbarten um sie dann unter großem Aufwand wieder zu entfernen. Wie Cronal es bereits erklärt hatte, auch Menschenmaterial war begrenzt und so konnten nicht alle Welten gleichzeitig von der Verderbnis der Rebellion beschützt werden. In diesem Fall konnten weniger bedeutende Welten geopfert werden um eine Ausbreitung dieser Krankheit zu verhindern, ebenso wie ein Geschwür durch eine Operation aus dem Körper entfernt wird. Tyvos kannte dieses Vorgehen nur zu gut. Und dennoch, sollte Cronal keine Berichte erstatten, sollte er keine Angaben mehr machen, dann entwickelte sich alles nach Plan, nach seinem Plan. Tyvos vermutete, dass auch der Spion seine eigenen Vorhaben hatte und es bestand die Gefahr, dass sie sich dabei beide in die Quere kommen würden. Der Groß Moff hoffte, in näherer Zukunft auf keine weitere Hilfe, wenn man sie denn so nennen konnte, seitens des Spions angewiesen zu sein, so konnte er sich, wenn nötig, seiner leichter entledigen. Und das war es schließlich auch, was der Anaxsi bezweckte, jede Person die seinen Plan zunichte machen könnte, auszuschalten, gleich mit welcher Methode. Da es sich jedoch größtenteils um hochrangige Politiker und Militärs handelte, welche er als seine Gegenspieler ansah, mussten subtilere Mittel angewendet werden um sie aus dem Weg zu räumen. Reine Waffengewalt würde das genaue Gegenteil bewirken, um all diese Gestalten zu neutralisieren musste Tyvos ihr Spiel spielen. Er würde es nicht nur gewinnen, er würde es brechen und dem Imperium, dem Spiel, seine eigenen Regeln auferlegen.
Es war amüsant wie Cronal versuchte den erfahrenen Politiker mit einfachen Worten zu füttern und ihn so ruhig zu stellen. Anfangs hatte der Moff sich unwissend gestellt und sogleich analysiert, dass Cronal ihm nur Häppchen zuwarf, gerade genug um ihn zu sättigen, jedoch nicht genug um kräftig zu werden. Der Spion führte seine Strategie fort und Tyvos würde mitspielen, vorerst. „Solange Ihr Ergebnisse liefert, Cronal, bin ich zufrieden.“. Entgegnete der Anaxsi mit einem großzügigen Nicken. Was bezweckte der Spion? War ihm dieser galaxisweite Konflikt egal, genoss er den Krieg und die Zerstörung, oder diente er einem gänzlich anderen Meister als dem Imperator? Viele Fragen drehten sich im Kopf des Verwesers, dessen Misstrauen gegenüber dem Schatten mit jeder Minute wuchs. Womöglich ließe sich einer seiner Spione überreden Informationen preiszugeben, sofern diese von Cronals Plänen wussten, was Tyvos eher unwahrscheinlich erschien. Der Mann hielt seine Absichten meisterhaft geheim. Und dennoch merkte man Cronal an, dass er mehr als die üblichen Geheimdienstinformationen mit sich trug. Die Bestimmtheit mit welcher er den Ausgang dieses Konfliktes prognostizierte ließ Tyvos in dem Glauben zurück, dass der Ablauf dieser Krise bereits geplant war. Es war eine Ironie wie oft Konflikte, seien es Kriege, oder vergleichsweise harmlose Streitereien zwischen Politikern gezielt von einer dritten Partei gesteuert wurden. Hatte man den Grundstein für eine solche Auseinandersetzung gelegt konnte eine jede teilnehmende Partei beliebig manipuliert werden, doch war Cronal derart risikofreudig, dass er einen Bürgerkrieg auf Corellia anzetteln würde? Die Machenschaften der Geheimdienste waren groß und undurchsichtig, niemand konnte ausschließen, dass einige Geheimdienstler insgeheim für die Gegenseite arbeiteten und ebenso wenig konnte man ihnen das nachweisen. Was auch immer Cronal plante, Tyvos war bestrebt es herauszufinden und gegebenenfalls zu durchkreuzen.
Stutzig wurde Tyvos, als sein Gegenüber ihn nach Unterstützung fragte. Ein unterschwelliges Friedensangebot, eine Art Unterwerfung? Auch diese harmlose Frage glich einem Dolch, welcher sich im rechten Moment im Rücken des Verwesers wiederfinden könnte. Mit zu Schlitzen verengten Augen betrachtete er Cronal. „Von welchen Ressourcen sprechen wir?“, fragte er mit einem Tonfall der eine klare Antwort verlangte. Es war gefährlich einem Spion Zugriff zu gewähren, vor allem einem Mann wie Cronal. Zu groß war die Gefahr, dass der Geheimdienstler seine Schergen in Tyvos Apparat einschleuste, sollte dies nicht bereits geschehen sein. Einer der Gründe von Tyvos' Erfolg war, dass er niemals geteilt hatte, nur seinen eigenen Vorteil herausgeschlagen und vor allem niemand Fremden zu viele Einblicke in sein Werk ermöglicht hatte. Cronal nun einen Blankocheck für seine Ressourcen zu geben, glich einem Hochverrat seiner eigenen Idee. Verfluchter Spion, ging es dem Verweser durch den Kopf. Natürlich ergab sich andersherum auch das Problem, dass Cronal ihm vorwerfen konnte nicht genügend Mittel zur Verfügung gestellt zu haben um Corellia zu halten, sollte die Welt fallen. Ein kluger Schachzug. Zögerlich griff Tyvos erneut nach seinem Glas Wasser. „Ich denke es gibt einige Möglichkeiten, wie ich Euch behilflich sein kann, Cronal.“. Seien es Schiffe, Credits, oder was auch immer der Spion brauchte, Tyvos konnte es möglich machen. „Doch berichtet mir was ihr benötigt und ich werde Entsprechendes in die Wege leiten. Alle Eure Anordnungen und Vorschläge werden mit mir besprochen.“. Damit war alles gesagt, verhandelt wurde nicht. Sollte der Spion Hilfe brauchen, so lief diese nur über Tyvos selber, er würde keinen Zugriff auf die Macht und den Einfluss des Verwesers haben. Das sollte ausreichen um den Schatten zufrieden zu stellen. Als sei der Verweser ein einfältiger Narr welcher sich derart leicht in die Falle locken ließ.
Die Produktion stand still, das war bekannt und dass es sich dabei um einen untragbaren Zustand handelte ebenso. Besorgniserregender war jedoch, dass sich besagtes Projekt Zero-X inmitten der heißen Zone befand, wie es einige Vollblut Militärs ausdrücken würden. Streiks waren an der Tagesordnung und es war nur eine Frage der Zeit, bis diese in Gewalt ausarten würden. Umso erfreulicher, dass eine ganze Abordnung Sturmtruppen zum Schutz des Moduls anwesend war. Tyvos hatte bereits von diesem Oberst Scarian gehört. Er befehligte die 83. Sturmtruppenlegion, welche Imperator Vesperum gefunden und gerettet hatte. Diese Aktion hatte sie in einen beinahe ebenso hohen Stand wie die 501. Legion erhoben, durchaus beachtenswert. Was aktuell jedoch interessanter und vor allem wichtiger war, dass eine kampferprobte Einheit die Tell Werke bewachte. „Scarian wird sicherlich bestens wissen wie er die Anlage schützt.“, war die knappe Bemerkung des Groß Moff, „Ebenso wie ich.“. Die Belehrung über seine Aufgaben nahm der Verweser zu Gunsten einer effektiven Zusammenarbeit hin, es blieb genügend Zeit um seine Schulden zu begleichen. „Selbstverständlich weiß ich um meine Verantwortung Cronal. Der Imperator wird nicht enttäuscht werden, andernfalls hätte er nicht mich in diesen Posten erhoben, wenn er etwas anderes als Erfolg erwartete.“. Selbstsichere und ein wenig arrogante Worte. In den Augen des Aanxsi, Fakt. Er hatte nie verloren, noch nie einen Misserfolg verzeichnet, es war eine logische Schlussfolgerung, dass Vesperum ihn in diese Position erhob um das Imperium zu schützen. Nur Cronal sollte sich vorsehen, welche Konsequenzen er mit seinen Worten hervorrief. „Wenn möglich, verhindert, dass es in nächster Zeit zu größeren Aufständen um die Tell-Werke herum kommt. Die Anlage ist sicherlich bestens geschützt, doch weniger Unruhen sind durchaus wünschenswert. Wie viele Eurer Agenten sind in Coronet City aktiv?“. Die tatsächliche Anzahl würde er wohl nicht erfahren. „Geben Sie Befehl an diesen Oberst Scarian, niemand, niemand ohne Erlaubnis gelangt in diese Anlage. Angestellte werden durchsucht und die gesamte Anlage mehrmals täglich durchsucht. Ich will kein Risiko eingehen, dieses Projekt ist zu wichtig.“. Trotz seiner nach außen hin kalten und unnahbaren Art, fürchtete der Groß Moff durchaus, dass etwas schief gehen könnte und da war wieder das Bild seines Vorgängers im Kopf, der ebenfalls versagt hatte.