#5
Feenon nickte still. Es gab hier nichts weiter zu kommentieren. Es war nicht an ihm, hier Rückfragen zu stellen oder ein Urteil über den Großmoff zu fällen. Ihm war das Protokoll der hohen Herren nur wenig geläufig und im Grunde kümmerte es ihn auch nicht. Er bediente eine Waffe und führte Soldaten ins Gefecht, mehr musste er nicht können. Die Galaxis war ohnehin kompliziert genug, so dass man sie nicht noch komplizierter machen musste. Die Aussagen, ob der Furcht, ignorierte er, da er sich bewusst war, dass die Konditionierung und der Drill ihre Dienste im Zweifel leisten würden. Drill konnte Angst verdrängen. Der Sturmsoldat trat mitsamt dem Großmoff ab.

Man schiffte ein, während Feenon getrennt vom Moff übersetzte. Tyvos Corno befand sich allein in seinem Lambda Shuttle, mit zwei Wachen der Schattensturmtruppen, die seine Protokollgarde bildeten, um ihn ehrengerecht zu geleiten. Das Shuttle bog sanft in die dunklen Wolken der Welt ein, ein paar Blitze zuckten am kleinen Fenster des Moffs vorbei. Der Donner rüttelte das Fluggerät ein wenig durch, bis es die Wolkendecke durchstoßen hatte. Die Zitadelle aus schwerem Beton erhob sich vor dem Shuttle. Der Pilot meldeten dem imperialen Verwalter: "Zwei Minuten bis Ankunft." Es war die letzte Zeit der Ruhe für den Moff. Ein winziger Moment Atempause, frei von Verantwortung der Entscheidung. Auf dem Landefeld, welches mit einer langen Brücke mit dem Hauptkomplex verbunden war, setzte die Fähre in der typischen Bewegung auf, indem in einem Zug die Tragflächen hochfuhren und die Landestützen den Boden berührten. Es zischte am Auslass, während der typische weiße Dampf aus den Kühlungsöffnungen schoß, um die sich öffnende Rampe zu verdecken. Die Rampe legte sich auf den Asphalt der Landefläche, der an einigen Punkten zersplittert war, die sich wie Narben um die Fläche zogen. Wieder ein fernes Donnern, ein Dröhnen, welches durch die Luft drang, um mit einer Windböe Staub aufzuwirbeln, welcher die Rampe hinauftrieb. "Landung abgeschlossen. Willkommen, Exzellenz," sagte der Pilot über den internen Sprechfunk, welcher durch den Innenraum der Passagierkabine schallte.

Eiligst eilte ein Offizier zur Landefläche, ihm folgten an die 12 Sturmtruppen. Man drängte sich förmlich über die schmale Brücke durch die stürmischen Winde, die die Festung ständig umdrängten. Er wartete mitsamt dem Spalier vor dem Shuttle, um den Moff willkommen zu heißen.

Während der gleichen Zeit passierte unweit der Position des Moffs ein tragischer Unfall; ein Zwischenfall bei der Verladung von Schwarzwasser. Die unsachliche Behandlung einer der Sicherheitstank, die mit Warnzeichen versehen waren, löste die schreckliche Ereigniskette aus. Ein Offizier, der für die Logistik der Abteilung zuständig war, wollte sein Tagessoll erreichen und beschleunigte den Prozess erheblich. Ein Droide, behindert durch seine ungelenken mechanischen Arme konnte den Greifarm nicht mehr in gewünschter Geschwindigkeit bedienen. Der zu verladende Tank löste sich vom Greifarm, zerschellte am Boden und setzte eine Welle an schwarzer Substanz frei, welche sich langsam, wie Öl, ausbreitete und das Zwischenlager in stickige Dämpfe hüllte. Panik brach aus, so dass die Arbeiter bereits flohen. Einer jener Arbeit zerschlug das Fenster des Alarmknopfes. Er presste mit aller Macht hinein und eine computergenerierte Frauenstimme begann zu melden, dass der Sektor abgeriegelt werden würde und ein Code 2 Zwischenfall eingetreten war. Schwarz begann bereits sein unheiliges Leben zu finden und breitete sich immer schneller aus, nicht mehr, wie Öl, sondern wie schwarzes Wasser, welches breite Wellen schlug. Der Geruch drang die Nasen, verätzte jegliches Gefühl und trieb den Wahnsinn bereits in die Köpfe. Schreie durchdrangen die Schädel, während die letzten beide Wachen wegrennen konnten, sich fest den Kopf haltend. Aus ihren Nasen tropfte Blut.

Zwei Ladedroiden wurden hinfortgerissen, zerschellten an einem Träger, während sich die letzten Wachen gerade noch durch die Schleuse retten konnten, die mit einem beherzten Griff verriegelt wurde. Ein Offizier hatte weniger Glück, wurde von der Flüssigkeit hinabgerissen, schluckte sie, bis sein Körper zu skelettieren begann. Seine Augen verfärbten sich schwarz, wie Perlen funkelten sie als er irre lachte und sein rotes Blut sich mit der Farbe der unheiligen Flüssigkeit vermischte. Aus seinem Blut begannen sich bereits kleinere Kristalle zu formen, die sich in die Wand bohrten, um dort Adern freizusetzen, die sich mit blauglimmernder Suche ausbreiteten.

Am Ende, nachdem ein Großteil des flüssigen Schwarz durch Notfallöffnungen entfernt wurde, blieb nur sein verrenktes Skelett neben dem zertrümmerten Tank zurück, welches schließlich auseinander brach. Eine Alarmsirene schallte über den Hof, durch die gesamte Anlage und erreichte auch das Landefeld. Im Lager hatten sich zum Unglück aller, nun Schwarzkristalle gebildet, die bereits begannen, durch den Beton zu wachsen, in Richtung des biologischen Lebens. Es war nur eine Frage von Stunden, bis die Abschirmung des Lagers durchbrochen war. Der eine Körper hatte ihnen genug Nahrung gegeben, um zu wachsen und zu jagen. Sie wollten mehr. Die Kristalle lebten.
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