#7
Wieder hier. Es war nicht einfach, das Bewusstsein wieder zu finden. Die Ärzte und das medizinische Personal taten ihr Bestes aber immer noch schwächelte der alte Körper unter den Wunden, die ihm zugefügt worden war. Es war der kriechende Schmerz von Brüchen, Wunden und Rissen im Gewebe. Es gab kein Entkommen, kein Platz an den man gehen konnte, um diesen Schmerz zu stillen. Admiral Vaash, Kriegsheld in Person, war gescheitert an seinem Prinzip und seinem Stolz. Einen Sith herauszufordern, war dumm aber notwendig, denn ansonsten wäre seine Seele zerbrochen. Nicht noch einmal wollte er sich zum Handlanger einer von Wahnsinn gesteuerten Person machen. Bis zum Ende seines letzten Tages würde er nur noch der Ehre folgen. Einem Konzept, welches in dieser Galaxis immer fremder wurde, und sicherlich seine militärischen Ursprünge verkannte. Die Maschinen, die an seinen Körper angeschlossen waren, piepten und surrten, wie eine fremdartige Melodie, gespielt von einem irren Narren, der zuckend ein Instrument bediente. Die Wochen im Bacta-Tank hatten einiges bewirkt aber mitunter keine vollständige Heilung. Die Ärzte waren froh, dass Vaash sein Bewusstsein wieder gefunden hatte und auf äußere Reize reagierte. Ein wohlhabender und mächtiger Gönner hatte Vorkehrungen treffen lassen, dass dieser Kriegsheld ordnungsgemäß und sogar mehr als das versorgt wurde. Eine kleine Holo-Karte mit der Unterschrift eines gewissen Verwesers mit dem Namen Tyvos Corno wies aus, dass Vaash noch loyale Freunde hatte. Zumindest loyal im Maßstab des Imperiums. Ehre und Respekt galt wohl beiden Männern als wichtig. Eine Ärztin trat heran, um die Instrumente und Bildschirme zu studieren, die müde Lebenszeichen abbildeten. Skalen, Scanner-Bilder und Zahlenkolonnen wechselten sich in sattem Grün ab. Ein moderner Droide stand neben dem Bett, um bei Bedarf schmerzstillende Mittel zu verabreichen. Das Imperium hatte in der Tat eine ausgezeichnete Behandlung bereitgestellt, die nur wenigen Bürgern zu Teil werden konnte. Die Masse der Gesellschaft musste sich mit weniger begnügen, dennoch konnte Vaash sein Leid nicht abschütteln, während die dunkel-blaue Decke, wie Blei auf seinem Körper lag. Das Krankenhemd mit dem imperialen Speichenlogo über dem Herzen wollte nicht mehr ganz passen und lag in weiten Falten. Das Gesicht des Alten war verdeckt von Verbänden, nur der Mund war sichtbar. Aus diesem ragte ein Schlauch heraus, der die Beatmung sicher stellte. Krampfend zuckte der Admiral mit beiden Händen, während sich die Finger ins Bettlaken krümmten. Die Ärztin beobachtete dies und notierte nüchtern die Lebenszeichen, um dann das Zimmer zu verlassen. Es gab kein Entrinnen aus diesem Gefängnis, so dass Vaash nur in seine Gedanken flüchten konnte. Bilder und Erinnerungen seiner Vergangenheit verweilten vor seinen inneren Augen. Es war ein bitteres Schicksal. Doch er wollte nicht aufgeben. Nicht hier sterben, so ehrlich hinweggewaschen zwischen Schmerzmitteln und Sterilium. Tiberius Vaash war ein Offizier und wollte aufrecht sterben, nicht zertrümmert von einer Hexe. Auch eilte ein Wort durch seinen Verstand, der immer fester wurde, trotz der Nebel aus Medikamenten: Hoffnung. Solange er lebte, gab es Hoffnung, dass der galaktische Frieden nicht verloren war. Wieder gruben sich die Finger in den Stoff. Nicht heute. Aber bald.
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