Eine dunkler Zelle, welche aus ähnlichen Marmor gefertigt war, wie die gesamte Anlage, die jenen Narren gewidmet war, welche der dunklen Seite dienten. Saanza war kalt, seitdem sie erwacht war. Es war nicht nur kalt, sondern frostig. Sie kannte jenes Gefühl nur aus der einstigen Nähe zu Anthony, nun mehr Vesperum. Die Jedi war auf sich allein gestellt, völlig. Luke war fern, wie auch ihre Freunde. Es gab nichts hier. Außer diese furchtbare Deckenbeleuchtung, welche ein dunkles Licht herabwarf. Der Boden war hart, auf dem sie lag, beide Beine an sich gezogen, als ob sie sich zu schützen suchte. Die dunklen Jedi hatten sie. Die Anhänger seines Wahnsinns. War es vielleicht die Strafe für den Versuch etwas anders zu machen? Manchmal war das Leben einfach ungerecht; ja, das wusste die junge Frau. Saanza wollte zusammenbrechen, aufgeben, doch eine innere Wärme hielt sie davon ab. Byss war hier überall, die finsteren Mächte, welche sich Vesperum zu Eigen gemacht hatte. Sie wünschte sich, dass es hier mehr gab als verirrte Hoffnungen aber vorerst hatte sie nur diese. Die Zellentür war verschlossen und Wachen hatten Posten bezogen. Man hatte ihr gesagt, dass sie nicht im besonderen Teil untergebracht worden war, wo sich Curelis befand. Dort solle es eine wahre Hölle geben. Wenn es noch eine weitere Hölle gab, war dieser Raum sicherlich die Vorhölle. Keine Ablenkung, nur Kälte. Mühsam richtete sie ihre Robe um ihren Oberkörper, um ein wenig Wärme zu finden. Wenigstens hatten sie sich nicht entkleidet. Das Imperium war grausam aber die dunklen Jedi schienen um einiges grausamer. Die stummen Schreie, die durch die Macht gingen. Die Blutreste auf dem Boden vor ihr. Es schien so, als ob eine Person versucht hatte, sich mit bloßen Händen durch den Stein zu graben. Nein! Noch konnte sie sich mit diesem Schicksal nicht abfinden. Nicht solange sie noch einen lebendigen Herzschlag hatte! Doch nun hieß es warten. Innerlich suchte sie Halt im Jedi-Kodex, welchen sie rezitierte. Aus den Gedanken wurden später leise Worte, welche sie immer wiederholte. Der Kodex war ihre Festung innerhalb des Gefängnisses ihres einstigen Bruders.