Wäre noch etwas anderes hier? Wäre noch etwas mehr Leben in dieser Maschine? Verlassen war der Alte, ein Mann, der viel gesehen und durchgemacht hatte. Sein Vertrauen war zerbrochen, vorallem in sich selbst. Staub legte sich um seine Aura, wie um die eines alten Buches. Das Glas auf dem kleinen Klapptisch vor sich, geleert bis auf den Boden, sprach für eine verlorene Hoffnung. Begab sich Vaash in eine vergessene Stadt der Verzweifelung? Politik nannte sie sich. Wo Realitäten und Fakten, persönliche Moral verdrängten. Tiberius Vaash hatte Politik gemacht. Er hatte am Zustand dieser Galaxis maßgeblich mitgewirkt, mit einem Eifer, der ebenso kalt war, wie der inzwischen zerflossene Eiswürfel im Kristallglas. Der Alte wartete gierig auf den Moment der Erlösung, einer findigen Absolution für seine Sünden. Eriadu. Ein Name, der mit ihm verbunden war, für alle Zeit. Diese Schlacht war bereits Zeitgeschehen und er eigentlich bereits Teil eines Historienatlas. Der Admiral war bereits Geschichte, und was hier im Shuttle war, blieb nur die kümmerliche Restrolle, eine Nebenrolle neben der Figur Tiberius Vaash. Eine Figur, die sich durch Warten, geduldigen Gehorsam auszeichnete, welcher wie im Fiebertraum Alkohol getränkt war. War etwas anderes hier in ihm? War nicht mehr hier als dieses Raumschiff? Das Gefährt verließ den flimmernden Hyperraum, tauchte in der Nähe eines kleinen Flottenverbandes bei Fondor auf. Vaash beugte sich kränkelnd vor, um aus dem kleinen Sichtfenster zu blicken. Eine Stimme aus der Kom sprach fern zu ihm. "Die Zwölfte ist jetzt zu sehen, Admiral." Mehr nicht aber es reichte, um den Alten mit ein wenig Leben zu füllen, als auch einem miesen Gefühl von nicht verarbeiteter Trauer. Dort lagen die Schiffe in einem Dock, sogar einige neue Schiffe, gerade frisch mit Kennung versehen. Und dort - ja, das waren sie. Teile seiner alten Flotte waren repariert worden, wieder in Stand, und bereit. Doch wollte er wirklich? Konnte man sich entziehen? Jetzt umkehren?
Das Shuttle bog in den Anflugvektor zum Dock ein. Das Flottenarsenal Fondor tat seinen Dienst und ein Hangartor öffnete sich am Dock. Dunkelgraues Licht fiel heraus, wieß das kleine Lambda-Shuttle ein. Dann packte der Leitstrahl zu und das Shuttle setzte, in gewohnter Form auf, indem seine Tragflächen hochklappte.
Tiberius Vaash spürte, wie die Landestützen den Boden berührten, als auch die leicht ledierten Federn, die kurz ächzten. Er war die ganze Zeit am Fenster gewesen, um noch weitere Blicke auf seine Flotte zu erhalten. Es zischte hinter ihm. Die Luke fiel herab und der Abgasdampf der Turbinen umwirbelte das Raumschiff. Die beiden Piloten traten aus dem Cockpit, um Vaash persönlich die Landung zu melden. Militärisch nahmen sie Haltung vor ihm ein und sagten: "Landung im Flottenarsenal vollzogen. Dock 19 erwartet euch, Admiral." Dann salutierten sie als Abschied. Vaash griff unter seinen Sitz, nach dem kleinen Seesack, zog diesen hervor und erhob sich. Den Gurt hatte er bereits kurz vorher gelöst. "Danke Captain," antwortete der Alte in alter Flottentradition. Man sprach den Kommandanten eines Raumschiffes immer mit Captain an, unabhängig vom Dienstgrad. Man zog den Hoverstuhl hervor, um diesen für den Alten in Position zu bringen, doch Vaash hob die Hand abwertend. "Ich brauche ihn nicht mehr," donnerte eine ernste Stimme. In Folge dessen, mit dem Seesack in der Linken, reichte er beiden Piloten die Hand. Die knappe militärische Form des persönlichen Dankes. Nun ging es hinaus, die Rampe hinab. Dort warteten bereits einige Flottenoffiziere, wie alte Bekannte, die Eriadu überlebt hatten. Der Gang des Admirals war noch unsicher, wie auch instabil aber mit Willenskraft gelang es ihm, die Rampe hinab zu steigen. Captain Reffra trat vor und salutierte. "Führungsmannschaft der Zwölften angetreten zum Gruß, Admiral." Vaash lächelte fürsorglich, um sich selbst ein wenig Mut zu geben. "Reffra, Sie hier? Ich dachte..." Reffra lachte auf, und nahm den Salut ab, um seinem Admiral nun die Hand zu reichen. "Ich habe mein Entlassungsgesuch für sie zurückgezogen. Als ich hörte, dass die Zwölfte wieder auslaufen wird, meldete ich mich erneut, direkt vom Krankenbett. Einen Collin Reffra brauchen sie doch." Tiberius schüttelte die Hand und klopfte seinem Veteranen dann auf die Schulter. "Das weiß ich sehr zu schätzen. Ich brauche sie, sie alle." Der Alte ging zur Formation aus Offizieren, welche an die 120 Personen umfasste. Mit seinen Augen suchte der Flottenmann nach bekannten Gesichtern, fand sie sogar. Leider auch viele neue Männer unter seinem Kommando. Reffra trat heran. "Viele neue Leute, aber auch viele Veteranen, Admiral. Viele meldeten sich nur, weil sie die Flotte führen werden. Sie folgen Ihnen bis ans Ende der Galaxis," erklärte der Offizier in lockerer aber immer noch distanzierter Haltung.
"Ich begrüße SIE alle, und möchte auch meine Dankbarkeit für ihren Mut ausdrücken. Die Zwölfte hat viel erlebt, viel durchgestanden aber wurde nie aufgelöst. Diese Flotte ist Kampfgeist. Ferner haben die Besatzungen einen Zusammenhalt untereinander gefunden, der seines Gleichen sucht. Im Tod, wie im Leben, stehen wir zusammen. Ich erwarte, dass dieser Geist weiter lebt, auch im Andenken an die, die für ihn starben. Für die Neuen gilt, ich bin für sie da, wie ich erwarte, dass sie für mich da sind. Die Altgedienten werden sie aufklären, wie ich es mit Hierachie und Dienst halte," war die knappe Ansprache des Offiziers mit Seesack, der noch einmal die Reihen abschritt, um dann zur Gangway zu gehen, um die Veneratio II zu betreten. Das neue, gerade fertig gestellte Schiff der Sternzerstorer Klasse, Typ Zwei.
Nach einem kurzen Gang in sein Quartier, wo er sich seines Gepäcks entledigte, kurz duschte und eine frische Uniform anzog, war er schließlich auf dem Weg zur Brücke.
Auf der Brücke hatten sich die Führungskader versammelt, um das Ablegemanöver zu beobachten, welches Vaash als Kommandierender einleiten musste. Die Geschwaderkommandeure, wie auch die Captains der Sternzerstörer waren anwesend, als der Alte auf der Brücke zum Panoramafenster hinauf ging. "Systeme bereit, Antrieb bereit," meldete die Navigation aus dem Mannschaftsgraben; Vaash nickte dem jungen Lieutenant zu. "Auf ihren Befehl," sprach Commodore Andarra, welcher sich im Dock zurückgehalten hatte, um Reffra den Vortritt zu lassen. Der Alte klopfte Andarra im Vorbeigehen auf die Schulter, wie es seine Sitte war und legte seine Hand auf das kalte Glas der Scheibe. Er spürte die Vibration des Schiffes, wie die Maschinen arbeiteten. "Sei für uns da," sprach er leise zum Schiff. "Möge die Macht mit uns sein," wandte er sich dann zurück zur Mannschaft. Ein Brauch, welcher so alt war, wie alle Militärs vor den imperialen Streitkräften selbst. Auch wenn man nicht viel vom Glauben hielt, so fehlte die Tradition, das Glück, welches man sich dadurch erhoffte. Man reichte Vaash eine kleine Flasche Alkohol, die er dann mit einem Schlag auf den Boden vor sich warf. Sie zersprang und die Flüssigkeit zerlief weitläufig auf dem Boden. "Die Veneratio lebt," murmelte der Flottenadmiral und sagte dann die erlösenden Worte, auf die man wartete: "Zwölfte Flotte, Sprung frei." Man lief aus zum Sprungpunkt.
Und trat nach einigen Stunden Flug bei Atrisia aus dem Hyperraum. Vaash war angekommen, in seiner leidlichen neuen Rolle.
Das Shuttle bog in den Anflugvektor zum Dock ein. Das Flottenarsenal Fondor tat seinen Dienst und ein Hangartor öffnete sich am Dock. Dunkelgraues Licht fiel heraus, wieß das kleine Lambda-Shuttle ein. Dann packte der Leitstrahl zu und das Shuttle setzte, in gewohnter Form auf, indem seine Tragflächen hochklappte.
Tiberius Vaash spürte, wie die Landestützen den Boden berührten, als auch die leicht ledierten Federn, die kurz ächzten. Er war die ganze Zeit am Fenster gewesen, um noch weitere Blicke auf seine Flotte zu erhalten. Es zischte hinter ihm. Die Luke fiel herab und der Abgasdampf der Turbinen umwirbelte das Raumschiff. Die beiden Piloten traten aus dem Cockpit, um Vaash persönlich die Landung zu melden. Militärisch nahmen sie Haltung vor ihm ein und sagten: "Landung im Flottenarsenal vollzogen. Dock 19 erwartet euch, Admiral." Dann salutierten sie als Abschied. Vaash griff unter seinen Sitz, nach dem kleinen Seesack, zog diesen hervor und erhob sich. Den Gurt hatte er bereits kurz vorher gelöst. "Danke Captain," antwortete der Alte in alter Flottentradition. Man sprach den Kommandanten eines Raumschiffes immer mit Captain an, unabhängig vom Dienstgrad. Man zog den Hoverstuhl hervor, um diesen für den Alten in Position zu bringen, doch Vaash hob die Hand abwertend. "Ich brauche ihn nicht mehr," donnerte eine ernste Stimme. In Folge dessen, mit dem Seesack in der Linken, reichte er beiden Piloten die Hand. Die knappe militärische Form des persönlichen Dankes. Nun ging es hinaus, die Rampe hinab. Dort warteten bereits einige Flottenoffiziere, wie alte Bekannte, die Eriadu überlebt hatten. Der Gang des Admirals war noch unsicher, wie auch instabil aber mit Willenskraft gelang es ihm, die Rampe hinab zu steigen. Captain Reffra trat vor und salutierte. "Führungsmannschaft der Zwölften angetreten zum Gruß, Admiral." Vaash lächelte fürsorglich, um sich selbst ein wenig Mut zu geben. "Reffra, Sie hier? Ich dachte..." Reffra lachte auf, und nahm den Salut ab, um seinem Admiral nun die Hand zu reichen. "Ich habe mein Entlassungsgesuch für sie zurückgezogen. Als ich hörte, dass die Zwölfte wieder auslaufen wird, meldete ich mich erneut, direkt vom Krankenbett. Einen Collin Reffra brauchen sie doch." Tiberius schüttelte die Hand und klopfte seinem Veteranen dann auf die Schulter. "Das weiß ich sehr zu schätzen. Ich brauche sie, sie alle." Der Alte ging zur Formation aus Offizieren, welche an die 120 Personen umfasste. Mit seinen Augen suchte der Flottenmann nach bekannten Gesichtern, fand sie sogar. Leider auch viele neue Männer unter seinem Kommando. Reffra trat heran. "Viele neue Leute, aber auch viele Veteranen, Admiral. Viele meldeten sich nur, weil sie die Flotte führen werden. Sie folgen Ihnen bis ans Ende der Galaxis," erklärte der Offizier in lockerer aber immer noch distanzierter Haltung.
"Ich begrüße SIE alle, und möchte auch meine Dankbarkeit für ihren Mut ausdrücken. Die Zwölfte hat viel erlebt, viel durchgestanden aber wurde nie aufgelöst. Diese Flotte ist Kampfgeist. Ferner haben die Besatzungen einen Zusammenhalt untereinander gefunden, der seines Gleichen sucht. Im Tod, wie im Leben, stehen wir zusammen. Ich erwarte, dass dieser Geist weiter lebt, auch im Andenken an die, die für ihn starben. Für die Neuen gilt, ich bin für sie da, wie ich erwarte, dass sie für mich da sind. Die Altgedienten werden sie aufklären, wie ich es mit Hierachie und Dienst halte," war die knappe Ansprache des Offiziers mit Seesack, der noch einmal die Reihen abschritt, um dann zur Gangway zu gehen, um die Veneratio II zu betreten. Das neue, gerade fertig gestellte Schiff der Sternzerstorer Klasse, Typ Zwei.
Nach einem kurzen Gang in sein Quartier, wo er sich seines Gepäcks entledigte, kurz duschte und eine frische Uniform anzog, war er schließlich auf dem Weg zur Brücke.
Auf der Brücke hatten sich die Führungskader versammelt, um das Ablegemanöver zu beobachten, welches Vaash als Kommandierender einleiten musste. Die Geschwaderkommandeure, wie auch die Captains der Sternzerstörer waren anwesend, als der Alte auf der Brücke zum Panoramafenster hinauf ging. "Systeme bereit, Antrieb bereit," meldete die Navigation aus dem Mannschaftsgraben; Vaash nickte dem jungen Lieutenant zu. "Auf ihren Befehl," sprach Commodore Andarra, welcher sich im Dock zurückgehalten hatte, um Reffra den Vortritt zu lassen. Der Alte klopfte Andarra im Vorbeigehen auf die Schulter, wie es seine Sitte war und legte seine Hand auf das kalte Glas der Scheibe. Er spürte die Vibration des Schiffes, wie die Maschinen arbeiteten. "Sei für uns da," sprach er leise zum Schiff. "Möge die Macht mit uns sein," wandte er sich dann zurück zur Mannschaft. Ein Brauch, welcher so alt war, wie alle Militärs vor den imperialen Streitkräften selbst. Auch wenn man nicht viel vom Glauben hielt, so fehlte die Tradition, das Glück, welches man sich dadurch erhoffte. Man reichte Vaash eine kleine Flasche Alkohol, die er dann mit einem Schlag auf den Boden vor sich warf. Sie zersprang und die Flüssigkeit zerlief weitläufig auf dem Boden. "Die Veneratio lebt," murmelte der Flottenadmiral und sagte dann die erlösenden Worte, auf die man wartete: "Zwölfte Flotte, Sprung frei." Man lief aus zum Sprungpunkt.
Und trat nach einigen Stunden Flug bei Atrisia aus dem Hyperraum. Vaash war angekommen, in seiner leidlichen neuen Rolle.