Wenn Zeit ein Ton wäre, wäre es ein Rauschen, wortlos und leer. Rakask antwortete nicht sofort, denn es interessierte ihn nicht, was der Großmoff wirklich wollte. Es interessierte ihn nicht, was von Bedeutung war, sondern für den dunklen Jedi war schlicht die Ewigkeit von Interesse. Vesperum verhieß eine Antwort auf die erste Frage, die folgliche Idee eines Ursprung und eines Endes. Dienst wurde in seiner Person anders definiert, als der Verweser vielleicht sehen wollte. In der Hölle gab es keine Diener, sondern nur Knechte eines Teufels. Ein Teufel, dessen Macht allein auf der falschen Hoffnung fußte, Erlösung im Dunklen zu gewähren. Angst war die Methode des Todes, nicht des Lebens. Rakask lächelte verroht und entstellt. "Und der Sieg wird meine Ketten brechen, nicht wahr?" Ein Kommentar, getränkt im Wesen der alten Idee der Sith. Tyvos konnte nicht verstehen, dass nicht nur Konsequenz in einer Handlung lag, sondern allein in schlichter Existenz. Tyvos Corno handelte und verletzte dabei die Kerze, die sein Leben war. Eine Kerze mit einem langen Dort brannte auch nicht ewig. Ohne Wachs würde sie vergehen, wie jedwedes anderes Licht. Handlungen mochten Feuer sein, doch etwas musste es entfachen. Ein Wille. Ein uralter Gedanke, das Wesen der Macht selbst, welches gegenwärtig war, in Licht und Schatten. Tyvos Corno entwachsen durch die Zeit und dem Ursprung war sich selbst seine eigene Konsequenz. Leben kostete immer etwas. Bei einigen mehr und bei anderen weniger. Am Ende machte man nicht selbst die Rechnung, sondern Vater Tod. "Ihr müsst mich nicht erinnern. Niemand muss das," antwortete der bittere Meister jener Macht, welche stets das Gute wollte aber stets das Böse schuf. Handlung und Verlust lagen immer nebeneinander. Tyvos Corno war diese Erkenntnis fremd, da er nur seinen Namen sah; sein Haus und Blut. Der Preis für diesen Krieg, die Fortführung einer Idee, war höher als bloßes Leben. Blut kochte nicht mehr im Waffenfeuer, sondern verödete im Frost der dunklen Seite. "Das Projekt ist erfolgreich. Unsere Produktion lebt und wird seinem Lord wohl dienen," sagte die kränkelnde Stimme des dunklen Jedis, während er sich an die zerissene Lippe fasste, deren Blut langsam trocknete. Der dunkle Jedi ließ sich nicht von Autorität oder Politik einschüchtern, denn in der dunklen Welt gab es nur Handlung und Konsequenz. Keine Namen, keine falschen Puppen, sondern nur die einfache Wahrheit, dass jede Tat eine Folge hatte. So hatte auch die Schöpfung von Schwarz ihren Preis, welcher den Wert bestimmte, den Vesperum suchte. Der Unfall war nur Folge einer traurigen sowie okkulten Kraft, welche beschworen worden war; ohne zu verstehen, was das Tor war, welches man öffnete. Darth Vesperum im Wahn seiner eigenen Träume riss das Tor weit auf und kannte wohl als einziger das Wesen dahinter. Schließlich schickte Tyvos Corno seine Soldaten hinaus, was der dunkle Jedi mit einem Nicken willkommen hieß. "Es ist immer besser ohne falschen Schutz miteinander zu sprechen. Grenzen brauchen wir nicht," erklärte Rakask selbstgerecht und blickte den Verwalter mit finsteren Augen an, die direkt an den Ort zu blicken schienen, von dem Tyvos entkommen wollte. Seine Flucht in Organisation, Planung und Ziele war hier falsch. Hier gab es keine Ziele, sondern nur den Moment. "Ihr habt die Wahl, Exzellenz. Überlasst mir diese Fabrik und ihr werdet gewinnen. Es ist nicht eure Sache hier zu sein. Eure Aufgabe liegt nicht mehr hier, sondern auf Corellia. Die Welt droht der imperialen Macht zu entgleiten. Der Imperator wird man konventionellen Mitteln scheitern, da der Diktat ein schwaches Subjekt ist. Euch könnte auf Corellia ein großer Sieg beschert sein, wenn ihr geht," drückte er sich vernebelt, fast entrückt aus; völlig aus dem Kontext gerissen. "Corellia produziert nicht nur Waffen für uns, sondern ist auch eine Quelle von Schwarzkristallen."
Die Wachen waren verschwunden, Tyvos wusste noch nicht ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte, denn obgleich er und der dunkle Jedi der selben Sache dienten, hatte er kein Vertrauen in dessen Loyalität, oder Selbstbeherrschung. DOch allem Anschein nach beruhigte Rakask sich, sein faltiges fahles Gesicht wirkte entspannt. Es war schwierig mit einem Wesen wie Rakask zu reden, oder zu verhandeln. Ton- und Wortwahl waren durchaus wichtig um seinem Gegenüber nicht zu nahe zu treten. Die Wahrheit war, dass der Groß Moff bereits seit seinem Eintreten in diese unheilige Stätte die Geduld verloren hatte. Der Imperator hatte ihn nach Yn beordert um die Produktion des Schwarz zu überwachen und nun hatte er sich dieser dunklen Gestalt fügen müssen. Es war eine Schmach, dass er Rakask hatte aufsuchen müssen, anstatt bereits erwartet zu werden. Doch er gestand sich ein, dass Macht, egal wie sehr man sich bemühte dies nicht zuzulassen, überheblich und stolz machte. Falscher Stolz, die ewige Sünde der Narren, oder anders ausgedrückt, Hochmut kommt vor dem Fall. Bisher hatte er den Hochmut unterdrücken können, was ihn vor dem Fall bewahrte und er hatte genug Männer und Frauen gesehen, welche dies nicht geschafft hatten. Letzten Endes war er, ob Moff, oder Verweser, nur ein Mensch, wie Rakask, mit einem Ablaufdatum. Auch er vergaß ab und an, dass seine Position mit viel Schmerz, Arbeit und dem Blut Unzähliger Menschen und Aliens erkämpft wurde. Er schluckte, wischte die GEdanken weg, welche ihn schmerzhaft an seine verstorbene Frau erinnerten. Aber Zeit, das hatte er verloren und trotz all seines Reichtums und seiner Macht, war Zeit das höchste Gut das er besaß und es verstrich schneller als ihm lieb war. All sein Streben nach Macht, nach Bedeutung, alles würde einst wie er zu Staub zerfallen, es war nur sein Vermächtnis, das bleiben würde. Der Name Tyvos Corno, welcher noch in Jahrhunderten respektiert und gefürchtet werden sollte, laut seiner Planung.
Tyvos antwortete nicht sogleich auf die Worte Rakasks, er wollte nicht erneut in eine philosophische Debatte geraten, welche seine ohnehin knapp bemessene Zeit weiter verkürzte. Er nickte, "Ist es denn nicht so?", doch es bildete sich kein Grinsen auf seinem Gesicht, nicht eine Regung. Es war der Sieg der die Ketten durchbrach, wie man es auch drehen und wenden mochte. Doch anscheinend lagen beide Individuen in ihrer Meinung weit auseinander, was eine weitere Diskussion überflüssig machte. All ihre Rituale waren in den Augen des Anaxsi nur Zeitverschwendung.
Nun zeigte Rakask das erste Zeichen von Trotz, woraufhin Tyvos seine Augenbrauen in die Höhe zog und die Stirn runzelte. "Wenn euch niemand erinnern müsste, wäre ich nicht hier, Meister Rakask. Egal wie Ihr es seht, es geht uns nicht derart gut, dass wir Ressourcen, ob menschliche, oder materielle leichtfertig entbehren können. Diese Einstellung hat dieses Reich beinahe in den Ruin geführt.". Tyvos Stimme wurde lauter, durchdringender, der Wahnsinnige würde dennoch nicht verstehen. Er sah all die Zahlen nicht, hing nur an seiner Macht und dem Wahn in diesen Äther einzutauchen. Er wusste höchstwahrscheinlich nicht einmal wie viel dieses gesamte Projekt kostete. Er verstand vielleicht etwas von diesem Schwarz, aber alles drumherum, die Organisation, die Planung, davon verstand er nichts. Die Situation schien sich ein wenig aufzuheizen, die grundverschiedene Auffassung beider Männer glich einem tiefen Graben, welcher keiner der beiden zu überqueren vermochte, oder überhaupt dazu gewillt war. Es vergingen einige Momente, da erhob Rakask erneut das Wort, dieses Mal jedoch zu einem völlig anderen Thema. Tyvos kniff die Augen zusammen, wieso sprach der dunkle Jedo Corellia an. Es war nicht abwägig, dass Rakask versuchte ihn loszuwerden, denn der Groß Moff war für seine Kompromisslosigkeit bekannt und für seinen Erfolg. Anscheinend fürchtete er, dass ihm der Einfluss über seine Anlage entgleiten könnte. So hatte auch dieser Knecht seiner eigenen Macht etwas zu verlieren, so schien es. "Und wieso denkt Ihr, dass ich den Wunsch unseres Herren ignorieren würde? Ich mag in seinem Namen handeln, doch ich diene ihm.". Tyvos traute seinem Gegenüber nicht, seine Worte klangen faul, seine Stimme war leise. "Ich bin bestens informiert über die Vorgänge im Imperium und falls Schwarzkristalle auf Corellia abgebaut würden, so wäre ich bereits darüber informiert worden.", wies der Verweser des Reiches sein Gegenüber zurecht. Doch egal wie sehr er sich weigerte den Worten Rakasks Glauben zu schenken, er kam ins Grübeln. Es war bekannt, dass es einige anti-imperiale Zellen auf Corellia gab, aber wenn deren Einfluss derart gewachsen wäre, hätte der ISB, hätte er es bemerkt. Zumindest ging er davon aus. Doch dies war nebensächlich, er hatte den Befehl diese Anlage zu überwachen. Er mochte der zweitmächtigste Mann des Imperiums sein, doch auch er musste die Folgen einer Befehls verweigerung fürchten. Er würde den Imperator kontaktieren, denn sollte Rakask recht behalten, stand viel auf dem Spiel. Corellia lag inmitten der größten Hyperraumroute der Galaxis, welche direkt nach Coruscant führte. Ein von Rebellen kontrolliertes Corellia würde der Neuen Republik den Weg in den Kern frei machen. Aber woher wusste Rakask davon, hatte seine Macht ihm dies gesagt? Tyvos schüttelte innerlich den Kopf, Hirngespinste. Dennoch beschloss er Kapitän Varrog zu instruieren, Kontakt mit dem Gouverneur von Corellia aufzunehmen. Er selbst würde Vesperum kontaktieren.
"Nun denn Meister Rakask, ich werde euren,", eine kurze Pause trat ein, "Hinweisen nachgehen. Sollte ich Yn verlassen, werde ich euch informieren.". Damit nickte der Verweser dem dunklen Jedi zu und verschwand in den Aufzug. Es war eine Erleichterung für Tyvos aus diesem dunklen Verließ zu entkommen. Doch das Unbehagen von gerade eben war verschwunden, seine Gedanken kreisten nun um Corellia und was sich dort womöglich abspielte. Es bedurfte nur weniger Minuten bis der Groß Moff eine Räumlichkeit fand, von welcher aus er den Imperator erreichen konnte. Er wurde zunächst in eines der Büros des imperialen Palastes auf Byss verbunden. Von dort wurde er mit Vesperum verbunden. Der Verweser des Reiches verneigte sich vor seinem Gönner, "Eure Majestät!", sein Blick war ernst und respektvoll, "Ich habe die Anlage auf Yn inspiziert, auf technischer Ebene mangelt es nicht an Sicherheit, doch personelle Entscheidungen sollten überdacht werden, ich fürchte, dass Rakask, nun, ich zweifle an seiner Kompetenz und an seiner Loyalität. Zweifelsohne werdet ihr eure Gründe für seine Erhebung haben, doch empfehle ich euch ihn zu überwachen.". Es verstrichen einige weitere Augenblicke, "Es gibt jedoch noch eine andere Angelegenheit, auf welche Rakask mich gestoßen hatte. Er sprach zwar vollkommen aus dem Kontext, doch er sprach davon, dass sich auf Corellia anti imperiale Zellen befinden, welche an Einfluss gewinnen. Ich schlage vor, dass ich nach Corellia aufbreche und prüfe was an dieser Behauptung dran ist. Er mag im Wahn sprechen, doch ich glaube, dass er recht hat.". Für gewöhnlich gab der Groß Moff nichts auf Gerüchte, doch da Corellia eine solch bedeutende Lage hatte, konnte er nicht sicher genug sein. Das Risiko war zu hoch.
Was war die dunkle Seite? Die Furcht vor ihr? Die Angst, die eine Person trieb? Es war Vesperum, der sich fürchtete; niemals mehr lebendig zu sein. Verrat lag nicht im Wissen, sondern in der kranken Handlung, die das nahm, was einst Leben war. In seinen Händen lag das Ende und der Beginn einer neuen Macht, welche mehr als ein Gewicht war, die ihn hinabzog in jene Welt aus Furcht und Kälte. Er sah die dunklen Kräfte, spürte sie, wie sich durch seine Adern krochen, wie flüssiges Eis. Sein Herz schlug langsam, beständig ohne Schmerzen gegen den eigenen Verfall. Doch dort war dieses Licht, welches nicht weichen wollte. Es blendete ihn, drängte ihn, langsamer zu gehen. Das Imperium war der dunklen Seite entwachsen, wie er und doch umschloss Licht die Galaxis; zwischen den Sternen war ebenso Licht, nicht nur Dunkelheit. Darth Vesperum wollte verstehen, was war und ist, doch fand sich allein auf seinem Thron sitzend vor. Personen hatte er fortgeschickt; seine Wachen und Soldaten. Er musste allein sein, denn dieser Gedanke von Einsamkeit war alles, was noch ihm gehörte. Dieses Reich in seinem Krieg war lästig, anstrengend, kostete mehr von seiner Aufmerksamkeit, die woanders liegen sollte. Er, ein Meister der Sith, ein dunkler Lord; getriebener von seinem Wahn, verlor sich in dem einen Gedanken. Was hatte er nicht verloren, aufgegeben und verbrannt, um das Schicksal zu brechen. Doch vielleicht war dies sein Schicksal und je mehr er sich dagegen stellte, um so brutaler wurde es. "Wenn zwei Kerzen auf dem Altar stehen; eine schwarze und weiße Kerze, welche soll ich löschen?" Eine halbgesprochene Frage, fiel ab, während der aschweiße Körper in schwarzer Robe mühsam den Thron bestückte. EIn Thron, der seinen Herrscher brauchte, um mehr zu sein als ein besonderes Inventar. - Und doch wollte Vesperum nicht mehr ganz hinauf passen. Es war ihm unbequem, unnötig herausgehoben und ihm unwürdig, der gerade im Dunklen vergehen wollte. DIe Philosophie der Sith gab ihm gerade keinen Halt. Die Vergangenheit war es, die hier weilte; seine Ketten neu schmiedete, damit er niemals mehr entkommen sollte. Das Monster war längst geboren, nun wuchs es im Angesicht der Kräfte, die es trieben, im blutigen Rausch von Allmacht. "Zeige es mir, doch niemand zeigt es mir," stammelte der Imperator, während sich das Gleichnis nicht auflösen konnte. Es gab keine Antworten; nicht mehr, wenn man dort stand, wo er stand. Es gab nur ihn. Für immer. Nur ihn. Sein Willen ungebrochen, ungebunden und doch für immer im Eis der dunklen Seite gefangen. Es war diese Hölle, die die Jedi fürchteten. Ewiges Sein war Hölle, wenn das Sein keinerlei Wärme mehr hatte. Keinerlei Leben mehr vorwies. Trotz der Macht, trotz seiner Armeen und Diener war dieser Herrscher elendig verdammt; nicht hier zu sterben, sondern zu herrschen. Es war dieser grausame Fluch, der mit dem Mantel des dunklen Lords einherging. Herrschaft kostete immer etwas. Macht kostete immer etwas. Es war die traurige Wahrheit, dass jener Thron nicht aus Marmor geschlagen war, sondern aus Blut. Ohne Gewalt mochte kein Staat entstehen oder bestehen bleiben. Und das Imperium war die fanatische Auslegung dieser Idee. Ja, das Imperium entwuchs der dunklen Seite, wie auch seine bisherigen Imperatoren. Es lag keine Ironie darin. Das Imperium bekam das, was es verdiente.
Der Holokommunikator des Thrones summte, brummte und piepte dann. Ja, auf ein gewisser Großmoff fand gerade das, was er verdiente, als der Sith Lord mit einer knochigen Bewegung den Schalter unter der Abdeckplatte seiner Lehne vorschub, um den Projektor unweit seiner Person zu aktivieren. Tyvos Corno konnte nun seine finstere Majestät erblicken, wie sie in gewohnter Pose mit weiter Kapuze ins gekrümmte Licht blickte. Das blaue Licht verstellte die Autorität des Herrschers nicht. Der Imperator schwieg, während seine mit Äderchn durchsetzten Ohren lauschten. Die tote Mimik war alles, was Corno vorerst bekam. "Rakask erledigt seine Arbeit, wie ihr die eure erledigt, Corno," erklärte der Herrscher, ohne auf den Titel vom Großmoff zu achten. Er hatte ihn vergeben und konnte ihn auch jederzeit entziehen. Der Imperator konnte - außerhalb des Protokolls - jeden ansprechen, wie er vermochte und tat dies auch, um die Hierachien offenkundig zu machen. "Er wird überwacht. Jeder wird überwacht," stellte der galaktische Tyrann fest und schloss mit dieser Tatsache ab. Denn in der Tat war das Imperium, insbesondere bei ranghohen Personen, sehr überwachungsfreudig. Jede kleinste Fehlaussage konnte bewertet werden. Am Ende flossen sämtliche Informationen bei zwei Personen zusammen: Isard und Vesperum. Letztlich bestimmten diese beiden darüber, was Moral und Anstand war und was nicht. SIe legten den Maßstab für das Reich fest, welcher zur Beurteilung herangezogen wurde. "Corellia?" Der Imperator zog seine beiden faulen Lippen zu einem Grinsen, welches einen Hauch verblieb. "Gut," folgte dann mit einem bösen Ton, der krauchend, fast unruhig durch die Übertratung blätterte. Corno hatte also etwas gefunden, was Vesperum bewusst nicht ihm anvertraut hatte. Eine echte Überraschung für den Sith, der nicht damit gerechnet hatte, dass Rakask Corno mit Corellia prüfen wollte. Der Imperator wollte Corellia Cronal überlassen, da dieser um die Gunst des Thrones fürchtete. Die Konkurrenz zu Isard musste abgemildert werden, um das Reich zu stabilisieren. Nun war der Mann aus dem Hause Corno auf diese Sache gestoßen und war damit sicherlich eine interessante Figur für diese Sache. "Ja, tut dies. Mein treuer Cronal wird euch vor Ort einweisen. Corellia soll eurem Bereich unterstellt werden, wenn ihr Erfolg habt. Und setzt den aktuellen Diktaten ab. Er hat sich als unfähig herausgestellt. Ob ihr ihn hinrichtet oder nur verhaftet, überlasse ich euch. Ihr seid nun auch ein Spieler im Spiel, bedenkt dies," erklärte der Despot. Ja, Tyvos Corno hatte sich gerade selbst ins Spiel gebracht; in jenes Spiel, welches ansonsten nur Mächtige spielten. In dieses bösartige Spiel um Einfluss, Macht und Dominanz. Nun betrat Corno das Spielfeld von Isard, Cronal, Grant und allen anderen, die um Vesperum Gunst stritten oder diesen sogar darum bestehlen wollten. Er sollte besser bereit sein.
Obgleich es sich um eine Holo Übertragung handelte, Imperator Vesperum wirkte nicht minder düster und unnahbar als in jenem finsteren Saal, in welchem Tyvos ihn vor wenigen Tagen aufgesucht hatte. Leere aus den Augen des Imperators traf auf den stählernen Willen Cornos, welcher bestrebt war dem Fall Corellia nachzugehen. Die schnippischen Worte über Rakask, sowie ihn ohne seinen Titel anzusprechen, übersah Tyvos in diesem Fall, da er seiner Majestät, welcher ihm den Titel des Groß Moff und Verwesers verliehen hatte, dies schlecht zum Vorwurf machen konnte. Vesperum hatte viele mächtige Menschen um sich herum, anscheinend bedurfte es ab und an einer Erinnerung, wo man in seinem Reich stand. Der Anaxsi nahm diese Schmach hin, er verzeichnete es als eine Unsicherheit des Imperators, bestand die Möglichkeit, dass er die Macht seiner eigenen Untergebenen fürchtete? Höchstwahrscheinlich war dem so, denn ob Machtwirker, oder nicht, ein jeder fürchtete seine Macht zu verlieren, anders erging es Tyvos nicht. Er hatte sein ganzes Leben lang für seine Familie gearbeitet, bis in die Führungsriege des Imperiums und wenn er etwas fürchtete, dann all diese Macht, dieses Gefühl des Erfolgs zu verlieren. In anderen Worten war er die meiste Zeit damit beschäftigt Unkraut zu jähten, alle faulen Subjekte innerhalb seines Herrschaftsbereiches zu entfernen, immer und immer wieder, nur um die eigene Macht zu erhalten, ein ewiger Kreislauf. Vesperum teilte diese ewige Aufgabe mit ihm, doch mochte auch der Imperator nicht vergessen, dass sein Reich und damit er selbst ohne seine Untergebenen nichts wäre. Tyvos würde trotz seiner Loyalität nichts vergessen.
Die Laune Vesperums schien jedoch im Allgemeinen nicht sonderlich gut zu sein, er wirkte genervt, lustlos. Der Bericht des Groß Moff schien ihn keineswegs zu interessieren, etwas worüber dieer ebenfalls notgedrungen hinweg sehen musste. "Selbstverständlich, eure Majestät.", erwiderte der Anaxsi knapp und war sich sehr wohl bewusst, dass auch er überwacht wurde. Der IGD wurde gerne mit einer Spinne verglichen, einer Spinne welche ihr Netz überall hin spannt. Tyvos verglich die Behörde Ysanne Isards eher mit einem Schwarm Fliegen, denn sie wahren überall und sie störten. Auf Anaxes waren mehrere von Isards Schergen stationiert und nicht nur um die Bevölkerung zu überwachen, doch es war eine unsichere Zeit, Verrat lauerte überall und wer war nicht besser dafür geeignet diese Operation zu leiten als eine Frau, welche ihren eigenen Vater ans Messer geliefert hatte. Allein für diese eine Tat verachtete Tyvos sie, doch die Kraftprobe beider musste noch auf sich warten lassen, im Moment hatte der Groß Moff andere Prioritäten.
Wie immer sprach der Imperator mehr indirekt als direkt, ließ Tyvos zappeln und strapazierte die Geduld des Verwesers. Und ebenso routiniert ließ sich dieser seine Ungehaltenheit nicht ankennen. Doch als Vesperum ihm schließlich zustimmte, wurde der Anaxsi hellhörig. War mehr an den Worten Rakasks dran als er angenommen hatte? Anderenfalls hätte Vesperum nicht sogleich zugestimmt. "Sehr gut.", sagte Tyvos und wollte sich bereits verabschieden, doch Vesperum hatte noch nicht geendet. Der Groß Moff wünschte sich im nächsten Moment, er hätte bereits alles gesagt. Erneut wurde ihm eine der obskuren Schergen Vesperums zur Seite gestellt, dieses Mal handelte es sich um Cronal, mehr Eidechse als Mensch. Im Vergleich zu Rakask, wusste Tyvos wer, oder besser gesagt was auf ihn wartete. Und es war ihm deutlich unangenehmer, denn dieser Mann in seiner gesamten Existenz abstoßend. Ein knappes Nicken war alles was Tyvos zu Stande brachte, zu sehr ärgerte ihn die Tatsache, dass Vesperum ihm erneut jemanden vor die Nase setzte. Da er Cronal jedoch bereits von vorherigen Situationen kannte, würde er diesen nicht mit Samthandschuhen anfassen wie Rakask. Das Anliegen wurde für Tyvos wieder schmackhafter als Vesperum Corellia selbst als Sold für ein erfolgreiches Vorgehen anbot. Eine der größten Werften der Galaxis war durchaus sinnvoll, zudem würde es seinem Einfluss gegenüber dem Militär sehr nutzen. Was den aktuellen Verwalter Corellias und damit auch des ganzen Sektors betraf, so würde der Groß Moff vorort entscheiden wie mit ihm zu verfahren war. Unfähigkeit musste ohne Gnade bestraft werden und anscheinend war die Lage auf Corellia nicht sehr vorteilhaft für das Reich. "Ich werde mich Corellias annehmen und sollte es antiimperiale Aktivitäten geben, haben sie die längste Zeit existiert. Ich werde in Kürze aufbrechen.", "Mein Imperator.", damit verbeugte der Verweser sich und beendete die Holo Übertragung. Die letzten Worte Vesperums hatten ihn grübelnd zurück gelassen, ein Spiel? Manche mochten Politik und das Ringen um Vormachtstellungen und Privilegien als Spiel ansehen, doch für Tyvos war es Krieg und er wurde manchmal schmutziger geführt als der wirkliche bewaffnete Konflikt. Es war der Krieg in dem vermeindliche Verbündete gegeneinander kämpften um am Ende des Tages mehr Gunst ihres Herrschers erlangt zu haben, oder eben mächtiger geworden zu sein. Ob sich andere Imperiale an Corellia beteiligen würden, vielleicht, doch Tyvos würde daraus kein Spiel machen, nein, denn nun musste jenen Individuen gezeigt werden wer die Zukunft des Imperiums gestalten würde. Mit diesen Gedanken verließ der Verweser den Kommunikationsraum und betrat den Kontrollraum. "Eine Fähre soll starklar gemacht werden, ich breche noch heute auf, die Schattenlegion soll sich ebenfalls zum Verschiffen bereit halten.". "Jawohl, Eure Exzellenz!", war die Antwort des pflichtbewussten Offiziers, für welchen es anscheinend eine Ehre war die Befehle eines solch hochrangigen Politikers entgegenzunehmen. Doch nicht anders als dieser junge Mann erging es jenen Beratern, Politikern und Militärs im Umfeld des Imperators, vor ihm wirkten sie alle wie frische Rekruten unsicher und begierig sich sein Wohlsonnen zu sichern.
Wenige Minuten später befand Tyvos sich bereits in seiner Fähre welche Kurs nahm auf die Regnator, welche wie befohlen wie ein stummer Wächter im Orbit über Yn lag. Es ging nun auf nach Corellia, das Spiel, oder der Krieg, wie man es auch nennen wollte, es hatte soeben begonnen.
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