#8
Hans erste Idee war es gewesen die Piloten nicht auf direktem Wege zu Falken zu führen, sondern erst ein bisschen durch den Wald zu spazieren, aber die Idee hatte er dann doch schnell verworfen. Wenn sie mal beim Falken waren, dann waren sie da und einen Rückweg hatten sie ja nicht wirklich mehr, denn was sollten sie auch an der abgestürzten Fähre wollen? Damit würden sie gewiss nicht mehr vom Planeten herunter kommen. Sie waren jetzt vielleicht nicht zwingend ihre Feinde, aber ihre Freunde waren sie auch nicht und es war einfach ein seltsames Gefühl die Beiden zu seinem Schiff zu führen. Aber er hatte es Luke versprochen und er würde sein Bestes tun, damit sich diese ganze Angelegenheit nicht doch noch in einen diplomatischen Zwischenfall verwandelte.
„Nun, da wären wir also“, meinte Han, als der Falken endlich in Sicht kam. „Da ich annehme, dass sie sich mit Sicherheit nicht auf mein Wort verlassen werden, sondern es lieber mit eigenen Ohren hören wollen“, sprach er während des Gehens und machte dann, an der Rampe angekommen, mit der Hand eine einladende Geste, ging dann aber doch allen anderen voraus. „Aber bitte nicht alle ins Cockpit. Viel zu eng da drin und – Bitte auch nichts anfassen oder so.“ Han drehte sich herum und ging somit rückwärts in Richtung Cockpit. Er kannte den Weg ja auch im Schlaf. „Sie als Piloten wissen ja sicherlich, wie das mit Captains und ihren Schiffen so ist“, meinte Han und setzte ein unschuldiges Lächeln auf. Dass er einmal Imperiale freiwillig in den Falken lassen würde. Hätte ihm das jemand erzählt hätte er ihm nicht ein einziges Wort davon geglaubt.

Im Cockpit angenommen ließ sich Han in den Pilotensitz sinken und sah zu R2.
„Du bist an der Reihe“, forderte er ihn auf sich mit dem System des Falkens zu verbinden und eine Verbindung zu Ackbar aufzubauen. Nach nur kurzer Zeit stand die Verbindung und Han lehnte sich lässig in seinem Sitz zurück und unterdrückte den Wunsch seine Füße der Länge nach auszustrecken.
„Admiral Ackbar wir haben schon lange nicht mehr miteinander gesprochen“, begann Han in Plauderton an zu sprechen. „Ich fühle mich ja geneigt sie zu fragen, wie es ihnen denn geht, aber die Umstände in der Luke und ich uns befinden sind – nun nicht gerade bestens geeignet für derartige Gespräche. Ich muss leider berichten, dass Luke und ich auf unserer Reise in einen unangenehmen Zwischenfall geraten sind und – Ich versichere ihnen, dass es in keinster Weise unser Verschulden war. Ich gebe ihnen darauf mein Ehrenwort. Wir sind darin verwickelt, aber wir haben nicht angefangen. Allerdings macht es dieser Zwischenfall leider erforderlich, dass wir ein kleines Wörtchen mit Mothma oder Cracken wechseln. Da sich aber nur ihr Komcode in unserem Besitz befindet – Also ein so vielseitig begabter Mann wie sie es sind Admiral Ackbar – Für sie ist es doch bestimmt ein leichtes den Kontakt für uns herzustellen.“ Han war sich ehrlich gesagt nicht ganz so sicher, ob er die passenden Worte bezüglicher dieser Thematik gewählt hatte.

Der General war ein wenig verwundert, als Ackbars Komm sich zu Wort meldete und so seine Unterhaltung mit Antilles unterbrach. Freundlicherweise stellte der Mon Cal das Gerät direkt auf Lautsprecher, sodass alle im Raum mit hören konnten. Cracken konnte es nicht vermeiden bei Solos Geplapper die Augen zu verdrehen, ein Corellianer war anstrengend genug aber zu zweit potenzierten sie sich. Dennoch stand er auf und trat zu Ackbar hinter den Schreibtisch, in den Bereich der Holocam. „Nun ihr corellianisches Glück scheint zuverlässig zu sein, wie eh und je, Mr. Solo.“ Er überbetonte dabei die zivile Anrede des Schmugglers. Airen Cracken hatte Han Solo immer für ein besonderes Talent und einen wertvollen Aktivposten der Rebellenallianz gehalten und sich bemüht seine militärische Karriere nach Kräften zu fördern. Daher hatte er dessen plötzlichen Rückzug aus dem Dienst als eine Gewisse Beleidigung empfunden. „Aber tatsächlich trifft sich ihr Anruf auch für uns gerade recht praktisch, wir diskutieren hier gerade ihre Eskapaden auf Velmor. Wäre es möglich dass sie Skywalker auch an dem Gespräch teilnehmen lassen? Denn wir hätten da einige dringende Fragen zu klären.“

Als Han wieder erwarten nicht die Stimme von Admiral Ackbar aus den Lautsprecher des Falkens vernahm, sondern die von General Cracken persönlich, schluckte er erst einmal schwer.
„General Cracken welch … ähm … unerwartete Überraschung“, sprach Han und in seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er warf einen Blick zu Chewie, der sich mit in das Cockpit gequetscht hatte, wie als wolle er ihn fragen, was Cracken bei Ackbar zu suchen hatte. „Eskapaden? Velmor? Wie kommen sie auf Velmor? Luke und ich wir waren…“, begann er in typischer Han-Manier, ehe er alles mit einem seufzenden „Na gut“ beendete. Auch wenn er keine Ahnung hatte, woher Cracken wusste, dass sie auf Velmor gewesen waren, machte es keinen Sinn sich aus dieser Sache herausreden zu wollen. Cracken wusste dass sie dagewesen waren, also konnte er es auch zugeben. „Ja wir waren auf Velmor, aber wir haben nicht angefangen! Und ich würde es auch nicht als Eskapaden bezeichnen. Es waren höchsten, wirklich allerhöchstens, den Umständen entsprechende Gegenmaßnahmen.“ Chewie gab ein glucksendes Geräusch von sich, denn er hatte ja genau gesehen, wie entsprechend die Maßnahmen gewesen waren. „Und was Luke angeht – Negativ. Er ist gerade nicht in meiner Nähe und ich könnte ihn zwar zuschalten, aber ich bin überzeugt davon, dass er gerade wirklich unter gar keinen Umständen gestört werden möchte.“ Er warf den beiden imperialen Piloten einen entschuldigenden Blick zu, aber er konnte ja auch nichts für diese Unterbrechung. Es passte ihm zwar überhaupt gar nicht, dass sie nun Zeugen von dem Gespräch wurden, aber wer konnte schon wissen, ob sie nicht vielleicht auch etwas dazu sagen wollten.

„Nun sehr bedauerlich das Skywalker gerade nicht verfügbar ist“, während er redete griff sich der General einen Stift und einen Zettel vom Schreibtisch Admiral Ackbars und kritzelte zwei Namen, Yavin IV und Obroa Skai, darauf kurz hielt er inne bevor er Tatooine hinzu fügte und schob den Zettel, mit einem Zwinkern zu Wedge Antilles und Tycho Celchu hinüber. „Bitte bestellen sie ihm und auch ihrem Freund Chewbacca Grüße von mir und er möchte sich doch bei nächster Gelegenheit bei mir melden. Was ihre Gegenmaßnahmen auf Velmor angeht sollten sie das wohl eher mit dem Königshaus klären, man hat davon abgesehen der Neuen Republik gegenüber Regressforderungen zu stellen, insofern geht uns das nichts an. Ich würde mich jedoch seiner Majestät anschließen in dem Hinweis, dass das keine gute PR für die Jedi war.“ Er hielt kurz inne und wechselte einen Blick mit Admiral Ackbar und General Madine. „Der Admiral, General Madine und ich sind wesentlich mehr daran interessiert, wie es überhaupt zu der ganzen Misere kommen konnte. Commander Antilles hat hier einige Besorgnis erregende Theorien geäußert, die jedoch schwer zu belegen sind. Wir wüssten es wirklich zu schätzen wenn sie uns helfen könnte diese entweder zu entkräften oder den Verdacht zu erhärten.“ Er wechselte erneut einen, diesmal etwas besorgteren Blick, mit den beiden Anderen. „Aber ich nehme nicht an, dass sie sich gemeldet haben damit wir ihnen helfen ein passendes Geschenk für Leia zum Lebensfest auszusuchen. Also was ist der eigentliche Grund für diesen Anruf?“ Cracken nutzte die Pause um schnell einen Schluck von seinem Wasserglas zu nehmen, in dem Bewusstsein das er sich vermutlich schon bald etwas stärkeres wünschen würde.

„Das wäre ja auch noch schöner gewesen, wenn sie Geld von uns gefordert hätten“, antwortete Han und schnaubte. „Die sollten sich mal besser überlegen zu wem sie eigentlich gehören wollen. Dafür dass sie ja angeblich zu uns wollen, waren auf einmal verdammt viele weiße Helme in den Straßen zu sehen gewesen.“ Er war sich absolut sicher, dass er beim Landeanflug in keiner Straße irgendwelche imperialen Aktivitäten entdeckt hätte und auch seine Scanner hatten ihm nichts derartiges verraten. Auch als er durch die Straßen gegangen war, hatte nichts darauf hingedeutet, dass sich die Stadt in den nächsten Minuten in ein Schlachtfeld verwandeln würde. „Sollen sich mal lieber um ihren eigenen Dreck kümmern, als welchen zu uns in den Garten schaufeln zu wollen.“ Unerhört! Machten sie auf Velmor tatsächlich Luke jetzt den Vorwurf für das, was passiert war? Han war sich sicher, dass Luke so etwas garantiert nicht gewollt hatte. „Und wenn Wedge schon alles erzählt hat, was wollt ihr dann von mir noch wissen?“, fragte Han und schnaubte wieder. „Aber gut, bevor sie nicht alles von mir wissen, lassen sie ihre Beute doch eh nicht vom Haken“, seufzte Han, der von einem vom Geheimdienst auch nichts anderes erwartet hätte. Cracken wäre nicht so weit gekommen, wenn er jedes mal zu früh aufgegeben hätte. „Auf unserer Reise kamen wir in die Nähe von Velmor und ich dachte mir, dass es kein großer Aufwand sein würde, mal kurz aus dem Hyperraum zu fallen und einen kleinen Umweg zu machen. Ich wollte … Ich wollte für Leia eines dieser Dinger kaufen, von denen sie so begeistert gewesen war, als Wiedergutmachung weil ich ihr unser Ziel nicht verraten habe und wehe ihnen sie erzählen ihr davon.“ Ops. Das war vielleicht keine so gute Idee gewesen. Aber seit wann dachte Han nach bevor er sprach? „Luke hatte keine Einwände, wir sind ohne Probleme gelandet und haben uns dann getrennt. Ich war gerade dabei den Preis auszuhandeln, als er mich anfunkte und mir sagte, dass ich mit Chewie und dem Falken verschwinden soll. Hab nachgefragt warum und er meinte ich soll ihm vertrauen. Habe ich gemacht. Ich bin unbehelligt zum Falken zurück, niemand hat sich für uns interessiert und wir sind gestartet. Von oben hatte ich dann eine perfekte Sicht auf die Stadt und – Ich frage mich woher auf einmal die ganzen Sturmtruppen her kamen. Beim Anflug hab ich nämlich keine davon gesehen.“ Chewie gab ein zustimmendes Jaulen von sich, was man am anderen Ende mit Sicherheit hören konnte. „Für mich sah es dann so aus, als würde jemand von den Sturmtruppen, zumindest von einem kleinen Teil davon, durch die Straßen verfolgt, während der Großteil sich an einem bestimmten Punkt sammelte. Als dieser jemand den großen Platz vor dem Raumhafen erreichte, wurde mir klar, dass es sich um Luke handelt und dann tauchte auf einmal Wedge mit seinen Jungs auf, keine Ahnung woher die auf einmal kamen, aber sie glauben gar nicht wie froh ich war sie zu sehen. Haben uns alle das Leben gerettet. Ich meine, hätte alles nur ein paar Sekunden länger gedauert – Von uns hätte es keiner mehr lebend nach Hause geschafft. Nicht wenn man zwischen der Atmosphäre eines Planeten und einem Sternzerstörer gefangen ist.“ Gut, er hatte jetzt nicht direkt einen Sternzerstörer gesehen, also nicht mit eigenen Augen, aber er war auch nicht lebensmüde und hatte gewartet ob seine Scanner auch wirklich Recht behalten hatten. Sie waren zwar auf militärischem Stand, was aber keiner unbedingt wissen musste. Würde nur zu neugierigen Fragen und jede Menge Ärger führen. „Ja also der Grund des Anrufs ist … Also an unserem Ziel trafen wir auf zwei Piloten, die mit ihrem Schiff abgestürzt sind und die sich aber auf dem Weg nach Naboo befanden, um der Neuen Republik ein Geschenk zu erreichen und – Es sind Zsinjs Leute – Und sie haben eine Nachricht dabei, die sie uns aber nicht aushändigen dürfen, solange entweder sie General oder Staatschefin Mon Mothma oder noch irgendjemand uns berechtigt die Nachricht abhören zu dürfen“, kam dann Han zu dem eigentlichen Grund des Anrufs. Warum musste eigentlich immer alles dann so kompliziert werden, wenn Luke nicht da war? Der hatte garantiert den einfacheren Part und wohl auch deutlich angenehmeren Part in dieser Sache.

Als Solo den Namen des Kriegsherrn erwähnte, betätigte Cracken augenblicklich den Stummschalter des Holokomms. Sein Blick wanderte zu den anderen Offizieren im Raum, wobei er einen Augenblick länger auf Wedge verharrte, als auf den Anderen. „Was zum Ronto hat Zsinj jetzt in dieser Angelegenheit zu suchen. Ich denke wir sollten unverzüglich den Generalstab einberufen und ein Einsatzkommando entsenden um die Beiden von Solo zu übernehmen.“ Er schaltete den Ton wieder ein. „Ich nehme an die beiden Herren sind jetzt gerade bei ihnen?“ Innerlich verfluchte der Geheimdienstler Solo für dessen Unachtsamkeit, ihn nicht schon zu Beginn des Gespräches darüber informiert zu haben das Imperiale mit hörten. „Ich fürchte Sie werden jetzt nicht umhin kommen uns zu verraten wo ihr Ziel ist. Und an die Beiden Piloten: Hier spricht General Airen Cracken vom Geheimdienst der Neuen Republik. Ich autorisiere sie ihre Nachricht unverzüglich an Mr. Solo und Master Skywalker zu übergeben. Halten sie sich bitte für Rückfragen zur Verfügung.“ Er hoffte, dass Solo verstand, dass er von ihm erwartete den Beiden dabei keine Wahl zu lassen, während seine neugierige Seite nach dem Inhalt der Nachricht hungerte, fürchtete die pessimistische diesen. „Und was Velmor angeht hätte ich noch ein paar Nachfragen, wenn diese Sache mit Zsinjs Nachricht geklärt ist“, schob er nach.

„Nun, zumindest können wir jetzt einen Namen von der Liste der möglichen Verdächtigen streichen“, kommentierte Wedge, ohne einen wertenden Unterton in seiner Stimme, die Situation. Ihm war vollkommen bewusst, dass er sich mit diesem Kommentar auf sehr dünnes Eis begeben hatte, aber man durfte ja wohl noch das positive dieser Lage durchaus auch mal hervorheben. Wenn Zsinj etwas mit Velmor zu tun gehabt hätte, dann hätten seine Leute, wo auch immer sie gerade waren, die Gunst der Chance genutzt und nicht verhandelt oder was auch immer sie da trieben. „Nun einer steht jedenfalls hinter mir“, antwortete Han, genau wissend oder zumindest ahnend auf was Cracken gerade anspielte. „Und genau so wenig wie sie, hätten auch sie mir geglaubt, wenn ich ihnen einfach nur gesagt hätte, dass ich die Nachricht hören darf.“ Wenn es wirklich so wichtig war, wie es die beiden Piloten hingestellt hatten und er sich in ihrer Position befunden hätte, hätte er sich genau so wenig auf ein ein Wort verlassen, sondern es ebenso mit eigenen Ohren hören wollen. Dass sie jetzt auch Zeuge von der Velmor Sache geworden waren – nun, das war etwas ungünstig verlaufen, aber jetzt nicht mehr zu ändern. „Wir werden sie natürlich umgehend informieren, sobald wir mehr wissen und ich stehe ihnen jederzeit für Fragen bezüglich Velmor zur Verfügung und ich bin mir sicher, dass Luke einen vollständigen Bericht abliefern wird, sobald wir wieder zurück sind“, kam es im Brustton der Überzeugung von Han, der sich auf seinem Pilotensitz nun nach vorne lehnte und unbemerkt an ein paar Regler herumspielte, so dass das Cockpit von lautem Rauschen und Interferenzstörungen erfüllt wurde. „General Cracken? Hören sich mich noch? General Cracken?“ Han beendete die Komverbindung und zuckte mit den Schultern, ehe er zu dem Piloten sah. „Irgendetwas hat die Verbindung unterbrochen, aber die Sache mit der Nachricht wäre ja jetzt geklärt oder?“ Fragend sah er den Piloten an und blendete das fragende Getriller von R2 und das Brummen von Chewie aus.
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RE: Theed | Flottenhauptquartier - Ackbars Büro - von Neue Republik - 20.12.2020, 23:44