#22
„Ein Tzitsh?“ Flüsterte Feenare leise vor sich hin; es fiel ihr merklich schwer diesen Begriff auszusprechen, als ob dieser Begriff für sie falsch war, wie eine Krankheit, die dort nicht hingehörte. Es schien ihr schon beim Versuch, den Begriff „Sith“ auch nur zu denken, es eiskalt durch den Körper zu strömen. Ihr Blick verharrte fest ins Leere der Bäume am Ende der Lichtung, denn es war so als würde sie sich an etwas erinnern, an etwas vom Anfang. Was war dies nur, was sie so tief in ihr steckte?

Dann blinzelte sie, als die seltsame ziemlich gesprächige Frau ihren Namen aussprach und blickte zu ihr hoch. Dann war die ganze bedrückte Stimmung erneut von ihr gewichen, bis sie wieder ihr fröhliches Lächeln zeigte. Schwungvoll sprang sie auf, denn es war Zeit sich über das hier und jetzt Gedanken zu machen. Sie konnte es spüren, etwas war hier nicht so wie es sein sollte und vielleicht hatte das Bo’ash’be [die Macht] sie deswegen hier hergeführt. Diese blaue Frau zeigte eindeutig, dass Feenare und der weitere Gast sehr unwillkommen waren. Leider machten es die armseligen Sprachkenntnisse in Basic von Feenare nicht besser, doch wie sollte sie ihr erklären, dass es Worte gab, die man einfach nicht übersetzen konnte, da sie sonst ihren Wert verlieren würden, ihre Identität. Als eine angehende Mana’shir [Chronistin] war ihr das so klar, wie man die Luft zum Atmen benötigte.

„Ich kann mich nur weiter entschuldigen, manche Worte kann ich einfach nicht in eurer Sprache nicht aussprechen. Sie wären sonst nicht die Wörter, die sie wären.“ Sie seufzte, da sie genau wusste, dass die blaue Frau, “ich mag den Begriff blaue Frau, es passt so perfekt!", sie bestimmt wieder nicht verstehen würde. Ja Feenare hatte sie auch instinktiv als Je'daii erkannt und die Anmerkung von der geschwätzigen Archäologin, hatte ihr auch wieder klar gemacht, dass sie erneut zu viel gesagt hatte. Denn es war nicht sehr weise jedem zu verstehen zu geben, dass sie selbst eine Verbindung mit dem Bo’ash’be [die Macht] besaß. Zwar keine die der Je’daii würdig wäre, aber genug, um erneut verfolgt zu werden. Ihre Augen wanderten von der blauen Frau, “oh sie ist so schön blau“, zu der Archäologin nervös hin und her. „Äh ja“, fing sie an zu stottern, „hat sie denn nicht da ein Je’hala und sie hatte es eben doch in ihren Worten erwähnt.“ Feenare zeigte auf die uralte Macht erfüllte Klinge. Dann wurde ihr klar, dass es ein Artefakt aus den Ruinen gewesen war und das ihr Gegenüber es eingesteckt hatte.

Sofort war das zögerliche Stottern verschwunden und eine sehr ernste Stimmlage war nun von ihr zu hören. „Dieses Artefakt gehört nicht euch! Es sollte hierbleiben, wo es hingehört und keinen Schaden anrichtet. Es ist sicher erfüllt vom Bog‘aan und sollte erst geheilt werden davon!“
Selten war ihre Tonlage so ernst gewesen und sich dem Bewahren der Vergangenheit zu widmen, war einfach ihre persönliche Mission. So vieles war in der imperialen Ära zerstört oder geschändet worden, dies soll jetzt nicht wieder von vorne beginnen. Auch warf sie ihren bösen Blick auf Auron, der sie weiterhin eher ignorierte. „Das ist so typisch! Ihr plündert genauso wie jeder schäbige Fal’do.“ Ein leichtes Schnauben war in ihrer aufgebrachten Stimme zu hören. „Dies sind Schätze der Vergangenheit, der Je’daii. Die sollten in eine Mana’as erhalten werden und nicht aus Eigennutz geraubt!“

Völlig unwillkürlich zuckte ihre Hand zu ihrem Je’hala [Lichtschwert], welches weiterhin versteckt unter ihrer Kleidung war. Es erinnerte sie einfach an eine Begebenheit vor einigen Jahren, wo sie irgendwelche imperialen Ausgrabungen stören musste um die Arl’as [Geheimnisse] dort zu schützen. Es war auch ihre erste echte Aktion mit ihrem damals neuem Je’hala [Lichtschwert]. Noch Wochen danach hatte es sie sehr mitgenommen, denn dabei hatte sie einem der Hal’lin [Männer] das Leben nehmen müssen. Den Bog‘rai [Schmerz] konnte sie durch das Bo’ash’be [die Macht] miterleben, wie ein extremes Brennen in ihrer Da’ah [Seele]. In diesem Moment hatte sie schmerzhaft gelernt, dass der Bog’to [Tod] eines lebendigen Wesens im Bo’ash’be [die Macht] widerhallt. So etwas wollte Feenare niemals wieder erfahren, doch eines war ihr trotzdem klar gewesen, damals wie heute. Wenn sie zwischen den uralten Arl’as [Geheimnisse] und ihrem eigenen Wohl wählen müsste, dann würde sie sich für das Erstere entscheiden.
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Irkalla - von Protokolldroide - 12.01.2020, 02:40
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