#20
Dieser Ort hatte etwas Besonderes. Etwas, was diese Personen zusammenführte. - Und doch zweifelte Mytria wieder. Wieder war dieser Gedanke bei ihr, niemals zu genügen. Niemals wirklich anzukommen. Wirklich niemals Teil von etwas zu sein. Die junge Jedi wollte dieses Wunder sehen und doch hielt sie der Zweifel zurück. Ein Gefühl der Kälte legte sich in einem würgenden Griff um die Wärme und das Vertrauen, welches sich ihr offenbart hatte. Nein, hier stimmte etwas nicht. Es war nicht nur die helle Macht, das wohlwollende Licht, welches sie begleitete, sondern auch diese ferne Dunkelheit, die heimtückisch im Schatten vegetierte. Diese hereinbrechende Nacht hatte sie einst auf Naboo gesehen, als Lee seinen Schrecken verbreitet hatte und die Frau hatte sie deutlich gespürt, als sie ihr Stärke und Willenskraft versprochen hatte. Ein bloßer Momentes des Instinktes, der Furcht, Angst und Panik, hatte ihr einen Schlüssel für ein Portal gegeben, was sich seitdem nur langsam schloss und die dunklen Kreaturen lauerten vor diesem Tor, auf ihre Gelegenheit wartend, damit Mytria sie endlich hereinbat. Da waren sie wieder.

Die Unstimmen, das ferne Rauschen und Dröhnen, welches nach ihr griff. Luke nannte es die dunkle Seite, sie nannte es die Nacht, welche sich über jedes Leben legen konnte. Nur schlief man nicht, sondern wankte durch einen irrigen Pfad. Mytria fürchtete sich vor diesem Pfad, da sie Lees Hass gesehen hatte. Sie hatte gesehen, was diese Dunkelheit aus einer Person machte: Ein Monster. Dennoch war diese Nacht immer bei ihr, versteckt und verborgen aber sie war bei ihr, seit diesem schrecklichen sowie schicksalhaften Tag auf Naboo. Mytria verstand sie nicht, konnte sie nicht verstehen aber fühlen. Diese Macht forderte nicht viel für ihre Versprechungen. Nur eine Entscheidung. Eine immer wiederkehrende Entscheidung. Wie eine schiefe und ungestimmte Violine spielte sie die Melodie des Universums, nicht so melodisch und schön, wie das Orchester des Lichts, und doch war diese Violine laut und mächtig, kämpfte gegen den Ausschluss aus der Musik an. Mit jeder Hingabe zu einem Gefühl der Angst und Furcht oder des Hasses, wurde sie lauter und übertönte mit großer Kraft das Orchester, welches im Hintergrund seine Melodie in alle Ewigkeit spielte. Mytria spürte diese Kraft in ihrer Nähe. Die besiegten Schatten waren nicht besiegt. Diese Kreaturen waren nur vorerst vergessen. Ihre Abneigung gegenüber Feenare hatten sie hervor gelockt. Sie waren gekommen, um ihr zu zeigen, dass sie ihres gleichen war. In der Ferne huschten die schattenhaften Wesen vorbei, nur sichtbar im Augenwinkel, wie ein vorbeiziehender Wind, der in Mytria Angst zurückließ. Mytria wollte diese Angst nicht, sie wollte sich nicht fürchten und doch mit jedem Kampf gegen dieses Gefühl, wuchs es an. Sie wollte nicht zu einem Lee werden. Nicht zu einer Person, die so Schreckliches tat aber wenn er es tun konnte? Auch sie hatte Zugang zur Macht. Auch Mytria konnte die dunkle Seite spüren. Alles war gesetzt und nur eine Entscheidung war die schwache Grenze zwischen Licht und Dunkelheit. Sie vermisste Herdessa. Ihre Familie. Alles, was sie zurückgelassen hatte, was ihr ein falsches Versprechen von Sicherheit gegeben hatte.

Alles hier war auf seine Art bedrohlich und fremd für Mytria, die geglaubt hatte, weitaus mehr bereit für diese Verpfichtung zu sein. Sie war noch nicht bereit. Ihre Abneigung für diese fremde Feenare, ihr Stolz und auch ihre tiefsitzende und unverarbeitete Erfahrung des Schreckens, waren auch für sie selbst ein klares Signal, dass sie diese Mission nicht alleine beenden konnte. Wo war dieser Droide? Hektisch blickte sie sich um. Mytria wollte insgeheim Saanza informieren, dass sie Hilfe brauchte. Nicht nur für sich, sondern auch für diese Gruppe. Denn eines hatte Mytria gelernt, dass die Macht vielschichtig war aber wahrhaftig. Aber mit dieser Wahrhaftigkeit kam auch die Gewissheit, dass die Dämonen, die lauerten, real sein konnten. Sie war diesem Gefühl nicht gewachsen. Mytria war der dunklen Seite nicht gewachsen. Mytria verstand, dass diese Mission nicht allein Auron galt, sondern auch genau dieser Erkenntnis. Saanza wollte ihr zeigen, dass sie noch nicht bereit war. Das glaubte sie. Der Droide war verschwunden. Es gab keine Rettungsleine mehr. Es dämmerte der jungen Jedi, das sie allein vor dieser Aufgabe stand. Bilder des eigenen Versagens zeichneten sich ab. Gedanken daran, was aus Lee geworden war, mischten sich hinein. Mytria war überfordert. Vollkommen überfordert. All die Ideen davon, was sie sein konnte, lösten sich. Sie wollte nur noch hier weg, um Saanza zu holen. Saanza wusste immer, was zutun war. Die Jedi-Ausbilderin war stets voller Hoffnung und gab auch Mytria die Zuversicht, dass alles gut enden würde. Aber Saanza fehlte hier. An diesem Ort gab es sie nicht. Auron riss sie aus ihrer stillen und stummen Panik. "Die Macht hat sich offenbart," sagte sie mit schwacher Stimme, welche gebrochen über ihre Lippen brach. Ja, sie hatte sich offenbart und mit ihr auch die Dunkelheit im Hintergrund. "Wir sollten gehen und die Artefakte untersuchen. Wir sollten nach Naboo. Ich glaube, dass ich nicht die Richtige für diese Aufgabe bin aber ich kenne eine wunderbare Jedi, meine Meisterin, die uns allen helfen wird," meinte sie. Ja, weg von hier. Flüchten an einen Ort, wo eine Person auf sie wartete, die nicht nur Vorbild, sondern auch eine gute Freundin war. Mytria versuchte sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen. Mit einem kaltschönen, fast eingefrorenem Gesicht, einer stolzen Frau verweilte sie. Ehe sie weitere Sätze sagen konnte, tauchte eine weitere Person auf. Dieser Ort war wirklich ein Nexus.

Eine weitere Frau. Mytria senkte ihre Augenlider und verwandelte ihre Augen zu schmalen Strichen. "Öh," machte Mytria, die immer noch ihre Angst versteckte. Ihr falscher Stolz war eine gute Maske und gab ihr voerst Sicherheit. Während diese Frau sich näherte, offenbarte sich ein weiterer Punkt. Auron und Feenare kannten sich. Sie kannten sich. Mytria sah die Kontrolle über diese Situation davonschwimmen und reagierte trotzig, indem sie von beiden wegschaute. Sollten sie doch etwas Zeit haben, um ihre Vergangenheit an diesem fremden, von Magie durchzogenden, Ort aufarbeiten zu können, wo nur ein paar dunkle Schatten lauerten. Gut, sollten die beiden nur und sie einfach vergessen. Doch dabei war Auron eigentlich ihre süße Aufgabe. Ihre Mission, die sie erfüllen sollte aber das konnte sie nicht. Dieser Ort war magisch und gleichsam verflucht. Wie konnten sich an diesem Ort so viele Personen zufällig treffen? Entweder es gab einen wirklich erstaunlichen Zufall oder eben keinen Zufall. Mytria glaubte an Letzteres, dass die Macht etwas beabsichtigte. Mytria nutzte die Zeit, um sich der neuen Fremden zu zuwenden.

Die Jedi weitete ihre Augen als diese Frau direkt auf sie zukam und Sätze brabbelte. Die Fremde war scheinbar an dem geborgenen Schwert interessiert. Aus Mytrias Sicht griffen die Hände der Fremden gierig nach dem Schwert am Gürtel. "Hände weg", schimpfte Mytria und trat einen schnellen Schritt zurück. Diese Frau erinnerte sich an einen Jawa, der neue Technologie erspäht hatte. Und sie hasste Jawas. Wirklich. Auch auf Herdessa lungerten diese Wesen an Raumhäfen herum, betatschten Gleiter und verscherbelten Schrott. Niemand, den sie kannte, mochte Jawas. Und sich mit diesen gemein zu machen, indem man ihr Verhalten übernahm, ekelte Mytria. "Noch einmal und die Hand ist ab," gab Mytria erstaunlich geladen von sich und drohte damit eine Gewaltanwendung als Warnung an und unterstrich dies mit einer Bewegung zum Handgriff der Waffe. Sie wusste nicht, warum sie das gesagt hatte. Aber ihr war die gesamte Situation zu viel. Auch diese wachsende Angst und Kälte, welche immer noch nicht gewichen war. Sie wollte und musste hier weg. Auron würde mitkommen. Die Mission würde erledigt und Saanza würde entscheiden. Keine weiteren Verzögerungen. Dieser Zorn war urplötzlich über sie gekommen, weil nichts mehr wirklich nach gewünschtem Plan verlief und dazu.... Auron nun auch noch diese Feenare getroffen hatte... und beide sich kannten. Es wurde kompliziert und Mytria konnte mit komplizierten Problemen noch wenig anfangen. Endlich stellte sich diese Frau vor. Eine Wissenschaftlerin.

"Aha," sagte die wirklich sehr genervte Mytria. Lieber entfernte sich Mytria einen weiteren Schritt von dieser gelehrten Dame. Denn Wissenschaftler waren aus der Sicht der etwas lebensfremden Mytria, welche diese Personen nur aus der Beschreibung von billigen Holoromanen kannte, oft größenwahnsinnige und geiseskranke Verrückte, die die Galaxis erobern wollten. Ein verrückter Professor halt. In diesem Fall Professorin. Ihr Verhalten trug dazu bei und auch dieses war seltsam. Zornig rollte Mytria mit den Augen. Sie hatte genug. Egal, wie nett und warmherzig, diese Ärchologin wirkte, Mytria hatte kein Interesse an ihr. Dies war aus ihrer Sicht eine Jedi-Sache zwischen Auron und ihr. Und hoffentlich bald Saanza, die besser wusste, wie zu verfahren war."Willkommen," sprach Mytria zynisch und biss sich dann wütend auf die Unterlippe, um nicht etwas Gemeines zu sagen. Sie atmete schwer und versuchte sich auf die Jedi-Philosophie zu besinnen. Nicht der Versuchung des Zorns nachzugeben war ein kurz gestecktes Ziel, welches sie erfüllen wollte. Mit einem leicht schmachtenden Blick zur Seite auf Auron besann sich sie sich wieder. Die Wut ließ nach, da Feenare und Auron scheinbar ihre Lage geklärt hatten. Gut so. Denn Mytria konnte sich so wieder ihrer eigentlichen Aufgabe widmen. "Auron, wir sollten wirklich gehen," meinte sie fordernd und stellte sich demonstrativ neben ihn. "Heb die weitere Waffe aus der Grube und wir unterhalten uns dann noch kurz," legte sie fest und hoffte damit die beiden Fremden, die beiden irgendwie seltsam und abnormal waren, auszubooten. Aus Mytrias Sicht ungeboten sprach Feenare sie erneut an und wieder mit diesem unverständlichen Wortgebrubbel. "Feenare," sagte sie sehr lansam aber etwas lauter. "Ich verstehe diese Worte nicht. Sprich' Basic oder erkläre es aber setze nicht voraus, dass wir dich so verstehen. Ich weiß nicht, was eine Jelehen oder so ist," antwortete sie und blickte dann vor Feenare auf den Boden.
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Irkalla - von Protokolldroide - 12.01.2020, 02:40
RE: Irkalla - von Auron Seltano - 12.01.2020, 20:30
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RE: Irkalla - von Nashira Kilvaari - 13.12.2020, 05:51