Irkalla, einige Tage später
Auron war mit den Früchten seiner Arbeit bislang nicht unzufrieden. Obwohl er keine essentiellen Fortschritte bei der Entzifferung der Jedi-Runen erzielt hatte, gelang es ihm doch, die Erforschung der Konstruktion zügig voranzutreiben. Seine Methoden stellten sich als äußerst effektiv heraus und hinterließen keine Schäden am Bauwerk, die den wissenschaftlichen Wert im Nachhinein mindern konnten. Es war immer wieder ärgerlich, wie viel Zeit er während seiner Studienzeit auf Zuruf seiner Professoren und Kommilitonen mit Zimperlichkeiten verschwendet hatte.
Nachdem Auron eines Abends die Antwort auf seine Anfrage an die Neue Republik am Holoterminal entdeckte, staunte er nicht schlecht. Es gab offenbar erstnhaftes Interesse an seiner Entdeckung. Ein Jedi würde sogar den beschwerlichen Weg nach Irkalla antreten, um sich selbst ein Bild vom Fund zu machen. Jegliches Profitstreben trat augenblicklich in den Hintergrund und so übermittelte er die notwendigen Koordinaten für die gefahrlosen Hyperraumsprünge. Die Chance die Geheimnisse des, mittlerweile als Grabmal identifizierten, Bauwerkes zu lüften und im Zuge dessen auch noch Informationen über die Jedi zu sammeln war zu verlockend.
Nichtsdestotrotz intensivierte der Abenteurer unmittelbar seine Anstrengungen, denn alles, was noch vor dem Eintreffen des Jedi in seine Hände fiel, würde sie höchstwahrscheinlich auch nicht mehr verlassen.
Es war ein reiner Glücksfall, dass Auron sich zum Zeitpunkt des Überfluges außerhalb des Grabmales aufhielt und die Ankunft der Fähre bemerkte. Einen Uplink zur Kommunikationseinheit seines Schiffes trug er nicht bei sich, so blieb dem Abenteurer nichts Anderes übrig, als seine laufende Untersuchung schnellstmöglich zu beenden. Während er den mittlerweile ausgetretenen Weg zum Frachtschiff zurücklegte, begann er sich Gedankenspielchen hinzugeben. “Wie so ein Jedi wohl aussieht? Was war an dieser so genannten Macht dran? Wie viele von ihnen gab es noch?“ Dutzende Fragen fluteten den Kopf Seltanos, bis er beinahe über eine Wurzel gestolpert wäre und sich entschied von nun an seine Konzentration auf den Wald zu richten.
“Sie ist noch so jung“, lautete der erste Gedanke Aurons, nachdem er das Gestrüpp durchquert und die exotische Frau vor seinem Schiff erspäht hatte. Er näherte sich ihr, trug einen dunklen Pilotenoverall und ein Shirt mit gut sichtbaren Schweißflecken. Die Temperatur war im Laufe der letzten Tage weiter angestiegen, weshalb der Weltraumgeborene sich, zumindest vorübergehend, von der Jacke verabschieden musste. Ein Grinsen huschte für einen kurzen Augenblick über die Lippen des Abenteurers, als er den bemerkenswerten Kontrast zwischen Hautfarbe der jungen Frau und den auf Irkalla vorherrschenden Rottönen bemerkte. “Freut mich, dass Sie hergefunden haben“, rief Auron und näherte sich ihr weiter. Er strich sich mit seiner linken Hand durch die leicht vom Schweiß verklebten Haare, überlegte kurz die andere zum Gruße zu reichen, unterließ es dann aber, da die üblichen Gebräuche der Frau schwer einzuschätzen waren. “Ich bin Auron Seltano. Sie gehören zu den Jedi, nehme ich an?“, lieferte er eine Begrüßung nach und musterte die außergewöhnlich gekleidete junge Dame einen Augenblick aus der Nähe.