#41
Schuldbewusst und doch irgendwie betroffen senkte er langsam den Blick auf den mit Scherben übersäten Boden.
Diese Frage stellte er sich damals auch oft, wer entschied dass ein Vater damals nicht zurück kam, wer entschied dass eine Mutter zu sterben hatte und er allein auf der Straße aufwachsen musste ? "Ich weiß es nicht ... ich bezweifle dass es dahinter einen besonderen Sinn gab", sprach er nachdenklich, ein wenig abwesend. Es beängstigte ihn irgendwie, wieso konnte er nicht so kalt wie immer sein ?
Er gab ein ironisches Schnauben von sich, wohl wissend das grade er nicht die Wahl hatte wie er sein Geld verdiente. "Nein .. gibt es nicht, ich hab seit meiner Jugend nichts anderes getan .. ich bin nicht besonders stolz drauf, aber so ist es nun", sprach er knapp, versuchte nicht zu zeigen was in ihm vorging. Er hatte nicht geschossen, da hatte sie recht, doch widmete er dieser Frage kaum eine Antwort. Kaum vernahm er ihr Angebot freiwillig mit ihm zu gehen wenn er ihr etwas von ihm erzählen würde, da begann er eine ungewohnte Wärme wahrzunehmen. Für einen Augenblick fühlte er sich gar sicher, unterbrochen wurde dieser kurze Moment des inneren Friedens und Wohlbefinden durch das Gefühl ihrer Hand auf seiner Schulter. Sein Körper zuckte für den Bruchteil einer Sekunde, ein kalter Schauer jagt durch seinen ganzen Körper und ihm wurde schlagartig klar, was auch immer sie da tat es war nicht normal. "Was bist du ?", fragt er langgezogen, vorsichtig und mit einem Hauch von Angst. Nicht weil er glaubte es würde einen Grund geben sich vor ihr zu fürchten, sondernd weil diese Wärme ihn auf eine fremde Art beängstigte, wie primitive Kreaturen sich vor Feuer fürchten schien er sich vor dem zu fürchten was auch immer sie mit ihm tat. Langsam umgriff er vorsichtig ihr Handgelenk und versuchte mit seinem zittrigen Arm ihre Hand von ihm zu heben.

"Gehen wir", flüstert er leise ehe er mit großen Schritten aus dem Laden heraus trat. Vor dem Gebäude verschränkt er die Arme erwartungsvoll doch senkt nur Augenblicke später ein weiteres mal den Blick nach unten auf den sandigen Boden dieses Staubklumpens.
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#42
"Hör' auf einen Sinn erzwingen zu wollen, sondern suche ihn frei von Ketten," sagte die Jedi, um den Zugang zu nutzen, den sie gerade gewonnen hatte. Die Macht half ihr, den Söldner dezent zu umgarnen, um elegant aus dieser Situation zu gelangen. Es gab sogar eine gewisse Hoffnung von ihr, dass sie Evan überzeugen konnte, für die richtigen Dinge im Leben einzustehen und nicht für bloße Habgier. "Stolz begräbt unsere Herzen," kommentierte sie weiter seine Aussagen. Sie war sogar recht dreist in ihren Tönen, da sie ihre Stimme nicht böse aber tadelnd erhoben hatte. Ihr war nicht danach, solche Aussagen einfach hinzunehmen. Es ging einfach nicht. Nicht, dass sie nicht wusste, dass es solche Denkweisen gab oder solche Ansätze aber als Jedi und einfach als Saanza konnte sie dies nicht akzeptieren. Ihre geistige Gesundheit hing maßgeblich von den Jedi-Dogmen ab, die klare Handelsweisen vorschrieben. Eine gewisse Scheingerechtigkeit lag darin. So wohl auch in ihrem gar zu vertrauenvollem Gesicht, welches nicht an Schönheit eingebüßt hatte; obwohl der Wüstensand die Wangen rot gemacht hatte. Für sie war diese Sache nicht einfach abgetan. "Jeder kann sich ändern. Es ist immer nur eine Entscheidung. Auch du kannst dich entscheiden." Das glaubte sie wirklich. Leider war sie an ihrer eigenen Angst gescheitert und konnte diesen Satz nicht mehr zu Aidan sagen. Die Dornenkrone seines schwarzen Königreiches verdrängte jede Hoffnung darauf. Trotzdem blieb dieses Gefühl, dass sie eines Tages zu ihm musste. Nicht unbedingt um seinetwillen, sondern um ihre Seele von den Ketten der Vergangenheit zu befreien. Menschen hingen oft an vergänglichen Dingen, die niemals wiederkehrten und so zuweilen auch Saanza, die eigentlich als Jedi mehr darüber wissen sollte. Zeit blieb nicht stehen. Nicht für sie und auch nicht für Vesperum. Seine Dornenranken würden wachsen und eines Tages, wenn sie genug Blut getrunken hatten, absterben. So war das Leben, dieses Universum. Selbst die stärkste Rose mit ihren Dornen, an denen man sich schnitt, verwelkte eines Tages. Alles verging.

Ein Seufzen entfiel ihr. Es war nicht einfach, nicht einfach diese Wärme um ihn - Evan - zu erhalten, ohne ihm näher zu kommen. Nicht im Sinne eines Flirts, sondern auf einer Ebene des Vertrauens. Die Jedi kannte nicht mal seinen Namen. Ein Grund dies zu ändern: "Nenne mir doch deinen Namen, bevor du mich entführst." Sie lächelte, wie aus Porzellan gegossen und legte den Kopf in seinem Angesicht schief, so dass ihre Augen fast kindlich-groß wirkten. Ein verstohlenes Nicken unterstrich ihren Wunsch, dem neuen Akteur in diesem galaktischen Märchen besser zu verstehen und dazu brauchte sie den Namen. Saanza, die Jedi, tat das, was sie immer getan hatte: hoffen. Man hoffte auf das Beste. Dies war das Einzige, was sie dem dunklen Wahnsinn des finsteren Gottes entgegensetzen konnte. Evan nahm ihre Hand von seiner Schulter. Saanza ließ es ohne Widerstand geschehen, so sauste ihr Arm elegant herab, um erneut unter dem hellbraunen Robenmantel zu verschwinden. "Was ich bin?" - wiederholte sie. "Nicht dein Feind," erklärte sie. In der Tat wollte sie niemandes Feind sein. Jetzt würde sie ihm noch nicht sagen, dass sie eine Jedi war und vielleicht sogar das Subjekt, welches der dunkle Herrscher am zweitmeisten begehrte; neben seiner eigenen Gier nach Göttlichkeit. Dass Vesperum im Grunde nur seine Amaranthine suchte, wusste Saanza noch nicht.

Ohne Widerstand wurde sie gepackt und hinausgerissen, wie eine Puppe. Saanza wollte sich so eigentlich nicht behandeln lassen und schimpfte, wie ein Rohrspatz von Naboo: "Langsam, ich bin kein Gegenstand!" Ihre Augen kniffen sich dabei zusammen, so dass ein interessantes Gesicht entstand, zwischen kindlicher Bockigkeit und erwachsener Schönheit. Seine zittrige Hand nahm sie nicht wahr, da die Robe viel abdämpfte.
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#43
Evan blickte sich ein einziges mal zu ihr um, betrachtet ungläubig die Hand mit der er sie gepackt hatte und lässt sie einfach still los. Noch einige Momente bleibt er still stehen, vergisst was um ihn rum passiert. Er verstand weder wer diese Person war, die er da grade in die Fänge des Imperiums treiben wollte, noch was sie mit ihm gemacht hatte. Es ergab alles keinen Sinn. War er auf Drogen ? Träumte er, lag immer noch in seinem Schiff, würde gleich aufwachen, seine Beruhigungstabletten nehmen und alles würde wieder gut werden ? Sein Atem stockte, sein Herz begann zu pochen. Es war einer dieser Momente, in denen ihm klar wurde dass das alles keinen Sinn machte. Was soll er hier ? Die Frau hatte recht, er konnte sich noch immer entscheiden. "Wie viele Credits hast du dabei ?" fragt er abwesend, versunken in seine verschwommenen Gedanken.
Sein Blick hebt sich wieder aus dem Sand unter seinen Füßen. Zögerlich fragt er ins Leere:"Bist du schon weg ?", erhoffte sich wenigstens noch eine Antwort. Er greift vorsichtig wieder an die Stelle an der sich vor Momenten noch ihr Handgelenk befunden hatte, in der leisen Hoffnung es wäre noch immer da, sie wäre noch nicht weg, er wäre noch nicht verloren.
Doch dreht er sich nicht zurück, hat keine Ahnung ob sie die letzten Sekunden genutzt hatte wegzulaufen, fragte sich ob sie es grade tat und malte sich aus wie er wieder damit anfangen wird müssen sich sein Essen nachts zu erklauen. Er hatte sich dieses Leben nicht ausgesucht, er wollte nie nach Nar Shaddaa, nie seinen Vater verschwinden und sterben lassen, nie das Ende seiner Mutter miterleben, genauso wenig hatte er es sich ausgesucht hier absteigen zu müssen, auf diesem Häufchen Staub.

Noch einige Sekunden verstreichen, ohne dass es sich vom Fleck rührt, der leichte Wind schlägt ihm die rauen Sandkörner ins Gesicht. So unbedeutend kam er sich vor, als er wahrnahm wie die Welt um ihn herum weiterging, niemand sich um das scherte was gerade passierte, sie einfach ihr leben lebten. "Evan" sprach er leise vor sich her, eine späte Antwort auf die Frage nach seinem Namen. Dann entschloss er sich doch nochmal umher zu schauen, ob sie noch da war oder in den letzten Minuten seiner Geistesabwesenheit die Gelegenheit zur Flucht ergriffen hatte.
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#44
Der Moment schmeckte bitter. Nicht, weil Saanza sich von Angst leiten ließ, sondern, weil der junge Mann vor ihr, dessen Gesicht erdrückend niedergeschlagen wirkte, verloren schien. Er wurde von Angst angeleitet, wurde auf falsche Pfade geführt und war nun ein Gauner, welcher kaltschnäuzig einen schnellen Credit verdienen wollte, indem er einen Menschen verkaufte. Sein Herz schlug schneller, immer schneller, dass die Jedi fürchtete, dass der Halbsabschneider Evan ohmächtig werden könnte. Insofern legte sie ihm, als sein Geist diesen Ort verließ, ihre beiden Hände auf die Schultern, um ihn zu stützen. Es war eine zuwendungsreiche Geste des Vertrauens, ein Beweis das Saanza nicht durch die Nähe zum dunklen Schatten verdorben war. Vertrauen und Neugier waren Grundelemente ihrer Psyche, die nicht einmal ein trostler Wüstenplanet zerschlagen konnten. Nur Zane fehlte ihr, doch Trauer würde Evan sowie ihr nicht helfen. Als Jedi wusste sie, dass eine hilflose Person, verloren im Meer des Daseins, Hilfe benötigte. Der Atem des Mannes setzte abrupt ein, als auch aus. Unsicherheit schien ihn zu durchfahren. Ein Schmunzeln, gar Grinsen, wurde durch seine Bemerkung auf ihr Gesicht gezaubert. "Credits?" - Saanza gluckste vorsichtig und versuchte seinem Blick hinab zum Boden zu folgen. "Dort unten findest du vielleicht einen verlorenen Credit aber nicht mich," sagte sie und rüttelte fürsorglich an seinen Schultern. "Nein, ich bin nicht weg." Natürlich war sie das nicht. Warum auch? Evan brauchte Hilfe und endlich erfuhr sie diesen Namen. Kurioserweise suchten seine Hand ihr Handgelenk an einem Platz, an dem es nicht mehr war. Ein wildes Herumstochern entstand, was die junge Frau zum freudigen Lachen brachte. "Hier bin ich!" Mit ihrer Rechten packte sie die Hand und wärmte sie, da sie wohl recht kühl wirkte. "Evan," strahlte sie ihm unverschämt freundlich entgegen. "Ein schöner Name! Er passt garnicht zu einem Verbrecher..." Die Jedi wusste, dass diese Person vor ihr, unbedingt seelische Zuwendung bedurfte, um nicht gänzlich im Dunkeln zu versinken. Hier konnte sie jetzt wirken. Ähnlich hatte sie auch schon Keltic in Richtung "Gutes" manipuliert. Manchmal brauchten Menschen einfach einen kräftigen Stubs in die richtige Richtung. Saanza war in dieser Hinsicht ganz angstfrei und tat das, was sie am besten konnte: auf Lebewesen zugehen. Was dachte er jetzt wohl? Was waren seine Gedanken? Die gute Seele versuchte seine Aura zu lesen, zu verstehen, was Evan antrieb, hier zu sein. Nichts geschah ohne Grund und die Macht wirkte durch alle Lebewesen. Immer. Auch hier. Es war ein nicht gesprochenes Versprechen gewesen, dass sie jedem Kontakt gab, nicht zu weichen, wenn Not war. Barmherzigkeit war keine Wahl, sondern Pflicht für Jedi.
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#45
Evan zuckt für einen einzelnen Wimpern-schlag als er die Hände auf die Schultern bekommt. "Was ist los mit dir ? Ich Kidnappe dich und alles was du darauf tust ist fröhlich sein ?", seiner Stimme lässt sich die Verwirrung ablesen wie die Temperatur am Thermometer. Doch sie schaffte es dennoch ein Lächeln auf seine trockenen Lippen zu bringen. Mit einem Seufzer legt er die Arme hinter den Kopf. "Natürlich passt er nicht zu einem Verbrecher, bin ja auch kein Sohn einer Verbrecherfamilie." Er schaut sich mit kurzen Blicken in der Stadt um. Noch immer hatte sich wie zu erwarten niemand für sie interessiert. Evan begann zu hinterfragen ob er sie nicht einfach laufen lassen sollte, doch hoffte er noch anders aus der Sache rauszukommen, suchte nach einem Mittelweg. "Gehen wir ?", fragt er sanft, wollte wenigstens versuchen ihre Freundlichkeit zu erwidern. Erst nach einigen Augenblicken der Ruhe erkannte er dass sie seine Hand umgriff. Eine interessante Frau vor ihm, so dachte er bevor sein Blick sich für eine Straße entschieden hatte. Langsamen Schrittes ging er einige Meter. "Also .. du sagst ich soll was von mir erzählen .. was willst du den hören ?" fragt er knapp. Es war nicht so sein Fall über seine Vergangenheit zu sprechen, aber immerhin würde sie ohne Gegenwehr mitkommen sollte er sich überwinden, hoffte er jedenfalls. Mit einem undeutbaren Blick starrt er zu einem anderen Menschenpaar herüber. Ein vollgepanzerter Mann der einem anderem, in schlichter Kleidung eingehüllten Mann, einen Blaster in den Rücken drückt und ihn zwingt weiter voran zu gehen. Ja so dachte er würde die Situation im Laden auch enden. Doch empfand er wenig Verständnis. Er selbst wand die gleichen Methoden an, empfand meist genau so wenig Reue und dennoch betrachtete er den scheinbaren Kopfgeldjäger abwertend. Vielleicht war es für ihn doch noch nicht zuspät das Berufsfeld zu wechseln, vielleicht hatte sie recht, vielleicht hatte er noch immer die Wahl.
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#46
Was war los mit ihr? Eine gute Frage. Im Ganzen war die Jedi unpassend für diese Galaxis und doch wieder genau richtig. Wahrheiten waren oft, wie Wasser, schnell davonfließend. Sollte sie ihm die Wahrheit sagen? Er würde damit nicht umgehen können. Wer konnte das schon? Jedi war eine Berufung und oft auch Fluch, da man gezwungen war, strenge Regeln zu leben, um nicht zu stürzen, in jene Dunkelheit, wo sich die Dämonen versteckten. Man dürfte sich diesem Ort nicht nähern. Saanza war sich dessen bewusst, noch viel stärker, nachdem sie sich feige von der großen Dunkelheit entfernt hatte und Aidan allein gelassen hatte. Dabei hatte sie ihm damals ein Versprechen gegeben, ihn niemals im Stich zu lassen. Und das hatte sie jetzt getan. Vielleicht hatte sie sich dadurch an ihre eigene Hölle gebunden.

"Ich bin...," versuchte sie eine Antwort zu finden, auch vor sich selbst. "... nichts, was dich ängstigen muss." Die Jedi wirkte ruhig, wenn nicht sogar zu ruhig. "Ja, gehen wir." Sie nickte ein wenig kraftlos und folgte dann langsamen Schrittes. Eilig hatte sie es wirklich nicht. Nicht in ihre Gefangenschaft. Vielleicht würde die Unterredung Evan helfen, doch noch die gesellschaftliche Seite zu wechseln. Die junge Frau wollte zwar nicht unbedingt als Kopfgeld verschachert werden aber noch war dieses Problem nicht akut aber leider schon absehbar. Evan schien noch auf seinem Weg zu beharren. Wenigstens konnte sie ihm nun Fragen stellen. "Warum machst du das hier?" Sie blieb stehen und wartete bis Evan sich umdrehte, um sie anzublicken. Ihre Augen glänzten Purpur im dumpfen Licht dieses Wüstenplanetens, während leichte Winde ihren Haare verwehten. "Du bist kein Verbrecher!" - betonte sie halblaut und versuchte mit der Rechten ihre Haare etwas zu bändigen. Die Jedi war sich relativ sicher, dass eine ehrliche Aussage dem Mann helfen konnte, wenn auch nicht unbedingt vollständig von seinem Irrweg entreißen konnten. Saanza hatte so viel erlebt, so viel gesehen, dass sie wusste, das manchmal kleine Dinge große Schicksalsänderungen bewirken konnten. Auch hier. Gerade hier. Damals hatte sie Zane von seinem Söldnerdasein befreit und ihm eine gute Perspektive gegeben. Leider schien die Macht es nicht gut mit ihm zu meinen. Hoffentlich würde sie ihn bald finden. Noch war es nicht soweit. Jetzt galt Evan als ihr Fokus.
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#47
Evan brauchte einige Sekunden bevor er still zum stehen kam und sich umdrehte. "Doch, genau das bin ich. Abschaum, Dreck, Verbrecher. Das scheint meine Bestimmung. Was bin ich den mh ? ", sein Ton zog rasch an. Es war offensichtlich dass ihn diese Bemerkung eher aufbrachte als beruhigt, es ihn eher zum bösen Blick, als zum Lächeln brachte. Seine Miene jedoch blieb im gleichen aufgesetzten Ausdruck der Gleichgültigkeit wie im ersten Moment ihrer Begegnung. "Ich tue es weil es keinen anderen Ausweg gibt, ich habe es damals als Jugendlicher getan weil es keinen anderen Ausweg gab und werde es noch weiter tun weil es keinen anderen Ausweg geben wird. Was denkst du denn soll ich stattdessen machen ? Ein Laden eröffnen, ohne die Ahnung eines Kaufmanns ? Eine Fleischerei, ohne das Können eines Fleischers ? Weißt du, es kommt nur selten vor dass irgendeine wichtige Person hier auf den Straßen nach Leibwachen sucht, die er zu behalten gedenkt, dass ein Adliger Credits verschenkt oder ein Hotelbesitzer Zimmer ... ich muss das tun, weil ich mein Geld nicht anders verdienen kann, ich werde nie eine Chance bekommen.", nur wenig ließ darauf hindeuten dass es bei ihm die Hoffnung gab aus dem Leben als Verbrecher zu entkommen, zuviel hatte er auf Nar Shaddaa durchgemacht um noch davon zu träumen, zuviel gesehen, zuviel getan. So stand er jetzt still da, die Sandkörner flogen ihm ins Gesicht und er wartete. Er wartete auf eine Antwort von ihr. Sie brachte ihn nur wieder dazu, darüber nachzudenken was passiert wäre wenn er auf Corellia geblieben wäre, die Ausbildung genossen hätte und in die Fußstapfen seiner Eltern getreten wäre. Sein Leben hätte dass eines normalen Bürgers, vielleicht dass eines Vaters in einer glücklichen Familie werden können. Doch seine Eltern entschieden damals anders für ihn. Wütend ballt er die Faust und muss hart schlucken. Wieso haben sie es ihm damals angetan ?
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#48
Abschaum - dieser Begriff war nicht, den die Jedi verwenden würde. Nicht hier und garnicht gegenüber fühlenden Lebewesen. Jeder war etwas wert, egal, ob er als Sklave geboren war oder frei. Ob Schmuggler oder Soldat, sie waren alle Kinder der Macht. Es gab immer einen Grund, wenn auch nicht immer einen vertretbaren. Motivationen spielten für den Wert eines Lebewesen keine Rolle. Lebenswert war uneingeschränkt gültig, zumindest für die Jedi, die nicht danach trachtete, Personen danach zu beurteilen. Ausflüchte drangen aus seinem Mund. Ausflüchte über Ausflüchte. Seine Beweggründe waren verständlich aber nicht nachvollziehbar für die Jedi. "Man hat immer eine Wahl," schimpfte sie ernst und stampfte mit ihrem rechten Fuß auf, wobei ein wenig Staub aufwirbelte. "Ich sehe es in deinen Augen, dass du etwas vor mir verbirgst." Saanza war ungehalten über den Fakt, dass sich Evan immer noch verschloss. "Man muss nur anders leben wollen, dann kann man es. Ich kann dir etwas anderes anbieten," erklärte sie, wie sie es einst Zane erklärt hatte. Welche Ironie, dass sich das Schicksal erneut wiederholte und erneut eine traurige Seele zu ihr gekommen war, die nach Erlösung suchte. Die Macht wirkte wirklich durch Menschen. "Ich glaube, dass du mehr sein kannst als Abschaum," sagte sie, versuchte zu lächeln und nickte dazu. Die junge Frau wollte hinter das Geheimnis seiner Verschlossenheit kommen, um ihn von seinen Ketten zu befreien. Es war ihre Empathie, ihr Mitgefühl, was sie trieb. Evan konnte so viel mehr sein als ein Handlanger des Bösen. Zane war zu überzeugen gewesen, vielleicht auch Evan? Sand umwirbelte die beiden. Personen drängten sich vorbei. Es kümmerte sie nicht, was hier geschah. Diese Wüstenkugel hatte bereits viele Schicksale gesehen, und sogar Schicksale, die die Galaxis veränderten, wie einst Luke Skywalker. Daran dachte die Jedi aber nicht, eher an Zane, welcher ihr entrissen schien, Aidan, ebenso entrissen und nun Evan, welcher eigentlich ein guter Kerl sein konnte, wenn er endlich seinen eigenen Beton sprengte, welcher ihn umgab.
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#49
Evan wartet still ab und mustert nachdenklich die gut zehn Zentimeter kleinere Frau vor ihm wie sie auf den Boden trampelt.
Er lässt sie einfach kommentarlos ausreden und lässt sich einige Augenblicke Zeit über das gesagte nachzudenken. Natürlich verbarg er vor ihr etwas, er kannte sie ja auch erst einige Minuten, wieso sollte er ihr denn bis ins kleinste Details seine Geschichte erzählen ? Sein Blick schwenkte von ihr herab auf den staubigen Boden. Seine kurze Jacke regt sich leicht im staubigen Wind. Einige Sandkörner schlugen ihm über das Gesicht und seinen Hals, doch das kümmerte ihn gerade wenig. "... mir etwas anbieten ?", fragt er, gefühlte Minuten später des Stillstandes. "... ich bin ganz Ohr", erklärte er, nachdem er sich wieder eine kalte Miene aufzusetzen versuchte, doch nachdem die Frau ihm gegenüber ihn schon so durchschauen konnte, würde sie wohl auch hier merken dass diese Miene mehr Selbstschutzversuch als wirklich fehlende Emotion war.
So viel war schon passiert, so oft hatte man ihn betrogen, eine Besserung verwehrt und ihn ausgenutzt, würde sie wirklich anders sein als all die anderen Menschen die vorgegeben hatte ihm zu helfen ? Auch wenn Evan sich nicht wirklich erklären konnte warum, überzeugte er sich so langsam selbst davon, dass sie es wirklich gut meinen könnte, seine hoffnungsvollen Gedanken wurden nur von einer Frage verdrängt. Will sie sich nicht einfach nur aus der Schlinge ziehen ? Unterstellen wollte er es ihr nicht, dafür schien sie viel zu motiviert ihn von einem anderen Weg zu überzeugen. Aber was ist wenn doch ? Wenn sie nur versuchte sich eine Flucht Gelegenheit zu erreden ? Nein, so war er sich sicher, dass konnte nicht ihre Absicht sein, sonst wäre sie schon längst weg, so unaufmerksam wie er heute war.

"Okay..", beginnt er wieder, trotz seiner immensen Gedankengänge nur wenige Augenblicke später wieder "... zeig mir den Weg mehr zu sein", gibt er überzeugt von sich. Doch war er eigentlich alles andere als überzeugt, er war sich selbst nicht sicher was er sich davon erhoffen sollte. Ob Abschaum oder nicht, Credits brauchte er trotzdem, immerhin fehlt es ihm mittlerweile schon an Credits für das Essen nächste Woche und für das Auftanken seines Schiffes. Bei diesen Gedanken griff er unbewusst in seine Hosentasche und erfühlte seine fast letzten Credits, er war verloren .. er hatte damals einfach sein ganzes Hab und Gut für das Schiff ausgegeben und konnte nun nichts anderes als von Tag zu Tag zu leben. Den Luxus eines geregelten Einkommens hatte er ja nicht, genau so wenig wie ein wirkliches Zuhause oder Freunde. Alles etwas, dass sich normale Bürger der Galaxie leisten konnten, er jedoch sehnlichst vermisste. Sein Blick hebt sich wieder, noch bevor er ihr Gesicht erreicht, ertappt er sich wieder wie er sein Gegenüber nach einer Waffe absucht. In Erwartung einer Antwort blickte er ihr tief in ihre großen, seinen Erachtens recht schönen Augen.
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#50
„Ich sollte ihn hier und jetzt erschiessen.“, knurrte Leil zu sich selbst als er die überteuerten Gebühren hörte, welche dieser Zollwärter von ihm verlangte. Diese Hutten waren doch überall gleich. Sie verlangten das Geld eines Mannes und taten dafür fast alles um an dieses zukommen. Seine rechte Hand fand schon auf dem Griff der Waffe ihren Halt und hätte diese auch fast heraus gezogen wären da nicht einige seiner ehemaligen Kameraden vorbei gekommen. Naja nicht ganz. Die Sturmtruppeneinheit war wohl noch jung. Es gab keine Kratzer auf der Rüstung und vermutlich gehörten sie auch nicht zur 501. Die Waffe blieb wo sie war und somit zog er einige Credits hervor, zählte sie und gab dem Beamten nur genau so viel Geld wie dieser verlangte. „Ich sollte noch wissen wohin Sie gehen wollen?“, sagte der Geldeintreiber und versperrte dem Agenten den Weg. „Ist Privat.“, kam nur zurück und sah kurz zu seinem Schiff zurück. „Fehlt darin etwas oder ist irgendwo ein neuer Kratzer zu erkennen werde ich dich töten und das nicht gerade auf die sanfte Art und Weise.“, drohte er diesem und ging geradlinig an Ihm vorbei und weg vom Raumhafen.

Der Agent mochte diesen Ort auf Tatooine eigentlich, hier gab es alles, sicherlich war auch das eine oder andere Wesen darunter welche das Imperium suchte, aber sicherlich noch viel mehr welche die Hutten suchten. Als er aus dem Raumhafen marschierte und auf den Sand hinaus trat blieb er stehen, schaute nur kurz gen Himmel empor und rückte seinen Hut zurecht. Der Mann war nicht wirklich gekleidet wie ein Agent, vielleicht deswegen weil man ihn nicht als diesen erkennen sollte. Einen schwarzen, fast bodenlangen schwarzen Ledermantel, einfache Armee Stiefel, braune Stoffhosen und ein ebenso braunes Stoffshirt trug er. Die SE-14R Pistole konnte man dabei an seinem Gürtel erkennen. Das Gesamtbild des Mannes machte eher den Eindruck als sollte man ihm keine Fragen stellen und wahrscheinlich hatte der Beamte zuvor schon das Fass fast zum überlaufen gebracht.

Die Sonne strahlte auf den Agenten herab und blendete ihn. Sandstaub machte sich in seinem Gesicht sowie in seiner Lunge breit, unweigerlich musste er beim ersten Atemzug kurz husten und sich daran gewöhnen. Ja es war heiss, für ihn sicherlich viel zu heiss, aber lieber hier als auf Hoth. Mit gutem Wille wollte Leil einfach weiter, er war auf der Suche nach einer Bar und so wie die Menschen und Aliens in seiner Umgebung sprachen sollte es hier eigentlich viele dieser Spelunken geben. Orontur war ja eigentlich auch nur auf ein Drink aus, sowie Zeit für sich selbst, nicht etwa um über vergangene Tage nach zu denken. Nein. Er wollte nur einmal wissen was wirklicher Friede war. Im Gebiet des Imperiums war dies ja nicht wirklich möglich da jene immer wieder einen Krieg führten. Im Gebiet der Republik ebenfalls nicht, da diese immer wieder zu einem Krieg aufrufen. In die Unbekannte Regionen wollte er nicht, vielleicht würde er sich zu weit verirren, also blieben ihm noch die Hutt gebiete. Es war ihm klar dass diese Gebiete sicherlich nicht die besten Orte waren um den Frieden zu suchen, doch hier herrschte keinen Krieg so wie er es kannte. Nächtelang verfolgten ihn die Träume wie er auf dem Schlachtfeld stand:
„Sergeant!“, schrie ein junger Trooper unter ihm. Es war ein Narr, aber ein guter. „Sie sind überall.“, kamen die Worte laut und doch etwas ängstlich von ihm. Jesaiah hiess er. Leil wusste zuwenig von ihm, viel zu wenig und doch war dieser in seinem Team und gehörte wie alle anderen der 501. zu den Besten ihrer Zeit. „Was den?“, wollte Leil wissen und sah sich um. Sie waren gerade in einem alten und verlassenen Haus gefangen, umzingelt von Rebellen. Es gab keinen ersichtlichen Ausweg mehr und ihre Munition ging zur neige. Ein Squad das aus den besten bestand und da sie die Besten waren sollte es ja immer einen Ausweg geben, zumindest redete er sich das immer wieder und wieder ein. Er glaubte an das Imperium, tat es noch immer und würde sogar für all jene sterben die dem Imperium nach eiferten. „Nero!“, schrie der Squadleader durch sein internes HUD und verlangte auch sogleich eine Antwort. „Hangt es wieder an mir?“, wollte der Soziopath wissen, währendem er gerade einen Feuerstoss seiner Waffe abgab. „Du hast sicher noch deine schönen Granaten?“, fragte Leil und hoffte es eigentlich. Nero war ein Mörder dem sein Handeln egal war, es war ihm egal wie viele er tötete, solange er töten konnte und seinen erfinderischen Einfällen retteten oft das Leben der anderen, wobei der Mann meist mit Granaten experimentierte und sie modifizierte um laut ihm, dem Feind so viel Schaden wie möglich zu zubringen. Sein Team bestand aber aus mehr als nur einem Jüngling und einem Soziopath der nur auf den Kampf fixiert war. Sie hatten noch einen Korporal dabei der kein Geld annahm. Seine Arbeit unter den Sturmtruppen war freiwillig, er ging aber mit Leib und Seele daran und verlangte für etwas das er gerne tat kein Geld. Neben dem Korporal gab es noch zwei Scharfschützen die jedoch lieber bei den Trooper waren als bei den Scouts, ein überaus stummer und doch psychischkaputter Soldat sowie ein Mann über den man nur zu wenig wusste. Wie genau er Sturmtrupper wurde war niemandem wirklich ersichtlich. Seine Daten gingen in der Niederlage des Krieges verloren und somit war er indirekt niemand.

Tagträume ereilten den Agenten eigentlich nicht und doch musste er genau an diese Situation denken, weswegen auch immer, zumindest solange bis ihn ein passant anrempelte und ihn aus seinem Traum aufweckte. „Arschloch!“, waren die Worte des einstigen Squadleaders und hätte er nicht an seine Kameraden gedacht, wo auch immer die jetzt sind, hätte er gemerkt wie man ihm seinen Geldbeutel stahl. Eine überaus dreiste tat. Mit einem Kopfschütteln ging der Mann einfach weiter unwissend was mit seinem Geldbeutel passieren würde, nur gut das er Geld noch so in seinen Hosentaschen hatte, genauso wie seinen Ausweis und andere Papiere. In der weissen Rüstung gab es keine Taschen oder so was ähnliches, es gab einen Taschengurt für das Material der Waffe sowie Verbandszeugs und ähnliches, aber diese Taschen waren voll, was bedeutete das er so nie Geld mit sich mitnehmen konnte. Leil wusste jedoch auch von der Kriminalität dieses Planeten und tat mit Absicht sein Geld in die Hosentaschen. Er wurde aber kurz darauf von einem alten Mann, einem Passant, angesprochen bezüglich dem Diebstahl auf seine Habe. Der Gauner war aber schon weg und weil der Agent in Gedanken versunken war, wusste er auch nicht wie dieser aussah oder wohin dieser rannte.

Leil nickte kurz dem Mann zu, was wohl als Danke interpretiert werden konnte und fasste kurz in seine Hosentaschen. Wie zu erwarten war, befand sich dort noch das Geld, seinen Ausweis und einige Papiere die er brauchte. Es konnte ihn also so schlimm nicht getroffen haben. Der Agent setzte seinen Weg fort und kam dabei direkt auf einen Marktplatz, nur kurz verweilte er dort und sah sich um, es gab jedoch nichts nützliches was er sich antun wollte. Seine Schritte trugen ihn weiter und an etlichen Menschen vorbei, nur kurz blieb er ab und zu stehen und sah sich um. Er war noch nie hier und müsste sicherlich irgendwann wieder zum Hafen zurück, aber da würde ihm sicherlich irgendwer helfen und derzeitig kannte er den Weg noch. Der Mann ging einfach weiter, bis er zum Anhalten gezwungen wurde. Sein Blick fing eine Person ein, auch noch eine andere Person aber diese schien eher uninteressant für ihn zu sein. Die gesuchte hatte es ihm angetan, nur kurz sah er sich erneut um und versuchte dabei etwas näher an die beiden zu gelangen. Gefühlsmässig versuchte sich der Mann nichts ansehen zu lassen, dafür hatte er eine Hand schon an der Waffe und in der anderen eine Handschellen, natürlich so das man sie nicht erkennen kann.
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