#1
This city’s lost it’s hope, I repeat boast
The strange will walk alone
They scurry with their doubt, darkness shrouds, the sirens shout
Against the concrete below
Oh, this works all for you and me, it’s all our being
We’ll burn this city down

Gähnend streckte sich die junge Nautolanerin, als sie sich endlich dazu durchrang doch noch einen einzigen Finger zu bewegen. Eine ganze Weile schon hatte sie einfach hier so herum gelegen, hatte eher gelangweilt in den Himmel geschaut und sich allerhand Gedanken gemacht. Wie zu oft natürlich einzig und allein über die geliebte Technik. Solange Mera nicht da war, war der ganze Ort, ihr gemeinsames Versteck, doch etwas trostlos und die junge Nautolanerin begann den quirligen Squib schon jetzt zu vermissen. Wenngleich er eigentlich gar nicht so lange weg zu sein schien. Seufzend bewegte sie ihren Kopf, schaute zu dem kleinen Schrotthaufen hin, der irgendwann hoffentlich mal ein Droide werden sollte und verzog leicht ihre Lippen. Irgendwas musste ihr doch einfallen um daran weiter zu bauen. Irgendwas! Sie richtete ihren Blick wieder in den Himmel, ehe sie ihre trägen Knochen doch noch bewegte und sich etwas aufrichtete. Langsam nur schob sie sich voran, kroch an dem kleinen Schrotthaufen vorbei, hin zu einer kleinen Luke, ehe sie diese mit einem leichten Stöhnen zur Seite schob und durch das kleine Loch nach Draußen kletterte.

Sonne drang an ihre Lieder, sodass sie kurz blinzelte und die Hand hob um etwas Schatten auf ihre Augen zu werfen. Schöner Tag, wenn man alles andere mal ignorierte. Rankis hielt sich an einem kleinen Rohr fest, sprang auf den fast zu übersehenden Absatz und kletterte den Vorsprung entlang, bevor sie sich an einer etwas breiteren Stelle einfach auf ihren Hosenboden sinken ließ und sich nach hinten lehnte. Da wo sie jetzt war, war sie immer dann, wenn sie nachdenken musste oder sie etwas beschäftigte. Eine weite Sicht und eine schöne Brise klärten bekanntlich schneller den Kopf als das stickige Innenleben ihres Verstecks. Ihr Blick richtete sich auf die Straßen unter ihr, wo die Bewohner hin und her huschten, Betrunkene laut grölten und sich das Treiben nur so vor sich hin wandte. Im blauen Sektor war immer etwas los, egal zu welcher Zeit. Kein Wunder: so viele Pubs wie hier gab es nirgendwo sonst in Coronet. Man konnte schon fast sagen, dass sich hier die meiste Bevölkerung tummelte, auf der immer währenden Suche nach irgendetwas Aufregendem. Alkohol, Clubs, Musik, Bars oder eben was die Erwachsenen sonst noch so gerne mochten. Ein Kind, welches sie gewiss noch irgendwie war, beherbergte dieser Ort eigentlich nur Gefahr, doch Rankis wusste um die Umstände und wenn sie ehrlich zu sich selbst war: es konnte ihr nicht weniger egal sein als andere Dinge.
Pfeifend verschränkte sie ihre Arme hinter dem Kopf, ließ ihre Füße baumeln und wippte etwas hin und her, während sie den Leuten unten mit ihrem Blick weiterhin folgte. Manchmal, so kam es ihr vor, war das Leben eine reine Ironie. Sie merkte es ja oft an sich selbst, dass sie sich etwas vormachte, wenn sie sich selbst einzureden versuchte, dass ihr Leben, so wie es gerade war, nicht hätte besser sein können. Doch was sollte sie machen? Es war ja nicht so, als würde sie jetzt gleich eine Kiste voller Credits finden, mit dieser sich ein eigenes Raumschiff kaufen, nur um dann von diesem Planeten; von dieser Stadt wegzukommen. Rankis unterdrückte ein Seufzen, ehe sie die Finger hob und sich an den Hals fasste. Ihre Fingerspitzen berührten die kleine Kette, die sie einst von Mera bekommen hatte. Unweigerlich musste sie leicht lächeln, ehe sie sich die Kette im Sonnenlicht näher anschaute. Sie war schön. Schöner, als sie anfangs gesehen hatte. Oder kam ihr das jetzt nur so vor, weil sie gleichzeitig mit Gefühlen dieses Schmuckstück betrachtete?

Sie legte den Kopf leicht schief, ehe sie die Kette wieder unter ihr Hemd schob und sich etwas streckte. Es war wohl besser wieder rein zu gehen. Nicht, dass Mera noch dachte sie wäre verschwunden, sollte er zurück kehren. Sie setzte sich auf, kletterte langsam wieder hinunter und schob sich durch die kleine Öffnung. Doch er schien noch nicht wieder gekommen zu sein. Rankis sah sich wieder mit dem Schrotthaufen konfrontiert. Na gut. Dann musste sie jetzt wohl damit die Zeit tot schlagen. Rankis setzte sich direkt davor, ehe sie die ersten Teile in die Hand nahm und über mögliche Modifikationen grübelte.
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#2
Wie lange jammerte Rankis ihm die Ohren eigentlich schon ab weil sie ihr derzeitiges Großprojekt nicht weiter bekam? Tage? Wochen? Ihm kam es vor wie Letzteres. Allerdings musste gesagt sein: Es störte ihn nicht. Nein, im Gegenteil. Es brach ihm eher das kleine Herz, sie so unglücklich zu sehen. Mittlerweile wusste er ja auch, woran das lag. Ihr fehlten einfach zu viele Komponenten! Da konnte sie noch so begabt sein, aus Nichts kam Nichts. Und da es für dieses Problem nun einmal nur eine Lösung gab, hatte er sie aufgegriffen. Liebenswürdig, wie er zu Rankis war, hatte er ihr dieses Vorhaben natürlich verschwiegen. Eine Überraschung sollte es werden, größer als alles, das sie bisher sehen hatte können. Und um weder Aufregung noch Sorge zu stiften, hatte er es eben als eine der üblichen Besorgungen getarnt. Müll auf der Straße sammeln, Aufträge überprüfen, Alltägliches eben. Okay, er hatte sie an geflunkert, aber die gute Absicht überwog doch alles?

Der erste Ort den er aufsuchte, war schon einmal ein völliger Reinfall. Einen ausgemusterten, ja sogar defekten Droiden, konnte er mit den bisschen Credits, die er sich schnell angesammelt hatte, nicht leisten. Man lachte ihn schlicht aus deswegen. Das hatte schon irgendwie weh getan. Aber er war niemand, der liegen blieb und heulte. Nein, er stand auf und setzte seinen Weg fort. Frohen Mutes sogar. Aber der Schrottplatz war dennoch gestorben für ihn - denn gegen die Bestien, die diesen bewachten, hatte er keine Chance. Da würde er als Häppchen enden. Ein Biss und... neeein, bloß weg von hier! Außerdem würde er ganz schön den Kopf von Rankis gewaschen bekommen, würde sie herausfinden, dass er sich auf den Schrottplatz geschlichen hatte, nachdem er es ihr mehr oder weniger verboten hatte. Es war eben doch einfach zu gefährlich.
Er überlegte. Wo konnte er hin, wo es nicht ganz so gut bewachst war, er aber dennoch gute Hardware bekam? Er hatte einen Einfall. Das würde ganz schön gefährlich werden, wenn auch bei Weitem nicht so gefährlich wie eine Begegnung mit den überzüchteten Viechern des Schrottplatzes. Die Rede war von einem der inneren Bezirken, von Modys Gebrauchtdroidenhandel. Der hatte sogar Schrott herumliegen! Auch wenn der das Zeug nie verkaufen wollte. Egal, das hinderte ihn ja bekanntlich nicht daran, es sich dennoch zu nehmen. Er schlug sich in die Faust. Ja, das war ein guter Plan!

Gesagt getan, keine halbe Stunde später war er bei Modys. Er quatschte ihn voll wegen einer Energiezelle für einen uralten Astromech. Die hatte der Kerl ganz bestimmt nicht! Aber Mera kannte ihn. Er versuchte immer ALLES um seine Kunden zufrieden zustellen! Und so kam es auch diesmal. Weg war er, verschwunden im Keller. Mera rieb sich die Hände. Das klappte aber auch wie am Schnürchen! Noch einmal nach links, nach rechts geschaut - und schon konnte es ab ins Büro gehen, wo der Schrott lagerte. Schnell war ein wahres Schmuckstück gefunden: Der Torso eines Protokolldroiden! Ha! Das war es. Er zerrte den Teil aus dem Behälter und stemmte es über seinen Kopf. Schnell hinaus zur Tür! Blöder weise kam Mody genau in diesem Moment zurück. "Hey, ich konnte keine passende Energiezelle finden aber ich habe eine für den Nachfolger-- HEY! Was machst du da! Du verdammter Straßenköter!" Mody rannte los - und Mera ebenso. Aber in den verwinkelten Straßen mit all den Abzweigungen, die Mera kannte, hatte der Händler keine Chance. Mera verlor ihn schon nach einigen wenigen Blocks.
Blöder weise verlangte ihm dieser kleine Sprint aber auch wirklich fast alles ab, sodass er rasten musste. Sein Herz raste! Es zwang ihn, eine gute viertel Stunde hinter einem Müllcontainer auszuharren. Dann aber ging es weiter, er lief los in sein Viertel. Hier waren ihm zu viele Sicherheitskräfte - und was dachten die wohl, wenn die einen Squib mit einem Droidentorso sahen? Richtig! Erst schießen, dann denken! Und vielleicht iiirgendwann einmal Fragen stellen! Ne, danke, musste nicht sein.

Leider gestaltete sich der Weg mit der Beute viel schwerer und länger als er es sonst war. Solch einen schweren Fang schleppte er selten nachhause. Um nicht zu sagen, solch einen großen Fund hatten sie noch nie gemacht. Ja, Rankis würde sich ganz bestimmt so sehr freuen dass sie ihm wieder im ganzen Überschwang einen Kuss gab! Mera wusste nicht genau warum, aber es war einfach ein schönes Gefühl gewesen, die Nautolanerin so froh gesehen zu haben. Dabei war es doch nur eine Energiezelle, extrahiert aus einem Blaster, gewesen! Okay, die Energiezelle, die jetzt ihr Schutzschild speiste. Grinsend zog er also weiter Richtung Versteck... es war nicht mehr weit. Natürlich achtete er darauf, nicht verfolgt zu werden! Eine Belagerung wäre das wirklich denkbar Schlechteste! Der Schild hielt nicht ewig - und dann wären sie beide ausgeliefert... das konnte er Rankis einfach nicht antun!
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#3
Modifikationen hin oder her, sie bekam einfach nichts Gescheites hin. Sie legte hier ein Teil hin, dann dort ein anderes und doch wollte die zündende Idee einfach nicht kommen. Und was zum Teufel trieb Mera nur so lange? Eigentlich sollte das doch nur eine ganz normale Tour werden! Sie vermisste ihn ja jetzt schon. Erneut drang ein Seufzen über ihre Lippen. Seit wann war sie so abhängig geworden? Es war ja noch nicht mal so schlimm gewesen als die anderen Straßenkinder bei ihr gewesen waren. Rankis spielte mit einer ihrer Tentakeln herum, verengte ihre Augen und starrte die Schrottteile an, als wären sie mit einem Schlag giftig geworden. Vielleicht war es einfach mal an der Zeit sich was Passendes zu klauen? Gefahr hin oder her, sie würde noch ganz verrückt werden, wenn nicht endlich was passierte. Oder sollte sie doch lieber hier auf Mera warten oder in der Zwischenzeit sich mal um das Essen kümmern? Sie hatten nicht mehr viel und wenn sie nicht bald was nach holten, würden sie einen Tag ohne Essen auskommen müssen. Rankis ließ sich nach hinten sinken, behielt dabei ein Stück des zukünftigen Droiden in der Hand und streckte sich kurz, bevor sie plötzlich aufsprang. Eine zündende Idee war ihr plötzlich in den Kopf geschossen!

Aufgeregt stürzte sie durch das kleine Versteck, kletterte auf einen sehr alten Tisch, kramte in einer der Schubladen herum und fand schließlich wonach sie gesucht hatte. Aufgeregt setzte sie sich hin und begann an der Hand, die sie bereits gebaut hatte, herum zu schrauben um sie wieder auseinander zu bauen. Sie hatte eine kleine Idee. Solange ihr die Teile fehlten, würde sie nicht an dem Droiden weiter bauen können. Also würde sie so lange etwas anderes bauen und wenn Mera zurückkam, würde ihn was Lustiges erwarten. Sie grinste in sich hinein. Ob er es überhaupt bemerken würde? Rankis pfiff vor sich hin, nahm die zerlegten Teile und begann sie neu zusammen zu setzen. Dabei wurde ihr Grinsen immer größer und größer, ehe sie es überhaupt nicht mehr verbergen konnte. Ihre Stimmung stieg und sie war so in ihre Sache vertieft, dass sie sich tierisch erschrak als sich eine Stimme zu Wort meldete. “Rankis?!“ Sie sah auf, hätte beinahe ihr kleines Werkzeug fallen lassen und wäre vom Tisch gefallen. Ein Junge hatte das kleine Versteck betreten, den sie nur allzu gut kannte. Er wusste um ihr Versteck, doch Rankis war gewillt ihm soweit zu vertrauen, dass er es nicht ausplauderte. Marr war okay, wie Rankis befand. Der junge Mensch blinzelte etwas schüchtern. “Du siehst beschäftigt aus….wo ist denn Mera?!“, fragte er, sah sich um. Rankis rutschte etwas hin und her. „Er macht wohl seinen Rundgang. Schön dich zu sehen, Marr. Wie geht’s den anderen?“ Er legte den Kopf etwas schief. “Geht so. Wir kommen ganz gut zurecht. Achja…ich wollte dir das geben. Bin auch gleich wieder weg!“ Er kam etwas auf sie zu, kramte in der kleinen Tasche herum, ehe er einen kleinen Transmitter ihr entgegen streckte. “Ich dachte mir, das kannst du doch gut gebrauchen oder? Ich glaube wenn du es umbaust, kannst du deinen Droiden steuern.“ Rankis betrachtete ihn für einen Moment lang argwöhnisch, ehe ihre Augen anfingen zu strahlen. „Oh du bist der Beste, Marr! Danke schön!“, stieß sie aus, sprang vom Tisch und nahm den Transmitter entgegen, nickte ihm freudig strahlend entgegen, ehe er leicht rot wurde und sich am Kopf kratzte. “Öhm ja…ich geh dann mal wieder.“ Rankis nickte. „Danke schön!“, sagte sie noch einmal und beobachtete lächelnd wie er wieder ging. Sie begann zu kichern, betrachtete den kleinen Transmitter, bevor sie sich wieder auf den Tisch zurück gesellte und nun noch fröhlicher herum summte.

Der Tag konnte gar nicht besser werden! Sie musste Marr irgendwas schenken als Gegenleistung. Sie schnalzte mit der Zunge, bevor sie den kleinen Transmitter begann umzubauen, ein paar Teile umsteckte und erneut die Augen verengte um noch mal alles genauer zu betrachten. Dann nickte sie, klatschte mit den Händen und stellte den Kopf des Droiden in die Mitte des Verstecks, schaltete ihn ein, verkrümelte sich in eine Ecke und wartete auf Mera, der sicher irgendwann kommen würde.
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#4
Und wieder musste er rasten - sein Körper betrog ihn einmal mehr. Dabei war die Bezirksgrenze zum Greifen nahe! Egal, dieses Mal würde es einfach eine Seitengasse sein, in der er wieder gute zehn Minuten brauchte, um sich wieder zu erholen. Und dann war da auch noch die bevölkerte Straße, die er überqueren müsste - dann aber würde er sich wieder in seinem Viertel befinden und konnte die Angst, geschnappt zu werden getrost ablegen! Dennoch, wie sollte er das tun? Das ging so nicht. Das war zu auffällig. Da würde er den halben imperialen Wachdienst hinter sich her schleppen, wenn er jetzt so offensichtlich diese Straße querte! Nein, es musste wieder ein Plan her. Und er sah hoch. Ha! Ein Leintuch. Das war doch ideal. Darin konnte er seine Beute einwickeln und würde nicht mehr auffallen! Dass es im dritten Stock hing, störte ihn auch nicht weiter. Er kletterte die Brüstung hoch und sprang von Stockwerk zu Stockwerk, ehe dann auch schon das Leintuch hinab segelte. Und er sprang auch gleich hinterher, von Stockwerk zu Stockwerk. Er musste los - Rankis machte sich bestimmt bald Sorgen um ihn, wenn er noch länger weg blieb! Also schnell den Droidenteil eingewickelt zu einem Bündel und schon konnte es los gehen.

So war es dann auch kein Problem mehr, endlich in seinen Heimatbezirk zu kommen. Auch würde man ihn nicht mehr als Dieb erkennen, wenn man ihn bisher nicht gesehen hat. Sehr gut. Drüben angekommen setzte er das Bündel erst einmal ab und grinste breit. Es war geschafft! Jetzt noch die paar Blocks und dann konnte er Rankis auch schon die große Überraschung unterbreiten! Das gab ihm wieder Einiges an Kraft und er raffte sein Gepäck hoch, machte sich auf weiter hinein in den Bezirk. Auf dem Weg grüßte er all denen, die er kannte und diese wunderten sich natürlich, was Mera jetzt wohl wieder an schleppte. Gewiss musste es das nächste große Ding sein - denn sein Ruf eilte ihm voraus. Ab und zu fragte man ihn, wo Rankis sei und er antwortete wahrheitsgemäß, dass sie "zuhause" war. Wo genau das allerdings war, das ging keinen wirklich etwas an.

Und obwohl er wieder in seiner Heimat war, sah er sich dennoch wachsam um - oder genau deswegen. Denn nur - oder gerade weil hier keine Sicherheitstruppen herum liefen, oder nur wenige, war es hier eben lange nicht sicher. Vor allem wenn jemand heraus fände, was der kleine Junge da mit sich herum schleppte! Genau da kam auch Miro gerade ziemlich ungelegen. Der junge Mensch im Alter von sieben Jahren war eine ziemliche Klette und dafür bekannt, dass er Geheimnisse nicht so recht für sich behalten konnte. Und er plapperte! Gut, das konnte Mera sogar besser, aber Miro gab einfach keine Ruhe. Unbedingt wollte er wissen, was es war. Mera beschloss, dem Jungen eine Halbwahrheit aufzutischen. Ein Geschenk für Rankis sollte es werden. Ein großes Geschenk. Damit war schon einmal klar, dass es sich um etwas Technisches handeln musste. Aber viel mehr eben auch nicht. Mera nahm das Bündel wieder hoch, denn er hatte pausieren müssen, um es Miro zu erklären. Aber damit nicht genug, jetzt fragte der wie schon abermals zuvor, ob er das Versteck kennen lernen durfte! Nein, durfte er nicht. Auch dieses Mal nicht, wie schon so oft zuvor. Mera seufzte. Und versprach ihm dass er, wenn der Junge jetzt gleich ab haute, noch einmal mit Rankis darüber reden würde. Das half dann und endlich konnte er wieder seinen Weg fortsetzen. Mittlerweile war er bald zwei Stunden unterwegs - zu lang für eine einfache Tour so langsam. Alles, was länger dauerte machten sie schließlich gemeinsam um aufeinander aufzupassen! Also war Rankis Entzug gar nicht einmal so überraschend. Er selbst hatte keinerlei derartige Gefühle, dachte er doch stets an die Nautolanerin! Dennoch konnte er es kaum erwarten, im Versteck anzukommen. Und hoffentlich würde ihm jetzt, in den letzten Metern, nichts mehr dazwischen kommen!
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#5
Ihr Körper bebte vor Anspannung. Sie war aufgeregt. Wie würde er reagieren? Was würde er wohl sagen? Ob er es mochte? Oder doch lieber nicht? Sie versuchte ihr schnell schlagendes Herz zu beruhigen. Unruhig rutschte sie in der kleinen Ecke hin und her, konnte sich aber nicht für eine passende Position entscheiden. Sie rückte ihre Sachen zurecht und bemerkte, dass sie wohl schleunigst mal neue haben müsste, da diese drauf und dran waren einfach von ihrem zierlichen und schlanken Körper zu fallen. Hier und da waren Risse, der Schmutz ging auch nicht mehr raus und verdammt! Sie hatte bestimmt noch Öl in ihrem Gesicht von der Technikarbeit! Ja, es hätte wohl alles nicht schlimmer kommen können. Gut, es waren nur 2 Stunden vergangen, wo Mera abwesend war und doch machte sich die junge Nautolanerin Sorgen, dass er sie vielleicht als etwas zu unordentlich empfand. Ob sie noch mal ihr kleines Versteck verlassen sollte um noch mal kurz über ihr Gesicht zu fahren? Nein, am Ende kam er doch noch und sah sie dabei. Zwickmühle. Sie machte sich etwas kleiner in ihrem Versteck, betrachtete die kleine Fernbedienung und schloss für einen Moment lang die Augen. Müde war sie zwar nicht, aber was sollte sie schon machen wenn sie nur am Warten war?

Ein plötzliches Geräusch ließ Rankis ihre Augen öffnen und Leben in ihre Glieder hauchen. Sie bewegte sich etwas, schaute aus ihrem Versteck hervor und erkannte einen Schatten, dicht am Eingang des Versteckes. Ob das Mera war? Der Schatten wurde größer und größer, ehe zwei lange Ohren zum Vorschein kamen. Mera hatte irgendwas in den Armen, doch wirklich sehen konnte es Rankis nicht. Stattdessen verkroch sie sich wieder in der Ecke, freute sich währenddessen, dass er endlich wieder da war. Da wurde ihr doch gleich viel wärmer ums Herz wenn sie ihn betrachtete. Sie drückte auf den kleinen Knopf der Fernbedienung, sodass die Augen des Kopfes plötzlich anfingen zu leuchten.

„Du bist zu spät!“, sagte der Droidenkopf zu Mera gewand, während Rankis in die kleine Bedienung hinein sprach und sich ein Kichern verkneifen musste, da ihre Stimme durch den Kopf weiter geleitet wurde; direkt zu ihm hin. „So etwas ist unverzeihlich!“, fügte sie hinzu, versuchte dabei möglichst ernst und bedrohlich zu wirken, wenngleich es eher so klang als würde sie sich verschlucken. In solchen Momenten eben nicht zu lachen war unglaublich schwer. Sie räusperte sich leise. „Kannst du etwas zu deiner Verteidigung sagen Mister Mera?“, fragte sie mit einer tiefen Tonlage und kurz flackerten die Augen des Droidenkopfes auf, ehe Rankis sich doch dazu entschloss aus ihrem Versteck zu kommen, nur um die Hände auszubreiten. „Tadaaa! Er kann sprechen!“, jubelte sie und grinste. „Allerdings bist du wirklich zu spät. Was hast du denn nur so lange gemacht? Gab es Probleme?“ Ihre Tonlage wurde nun doch ernster; und diesmal war es sogar echt.
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#6
Endlich tauchte das Versteck vor seinen Augen auf! Es war fast geschafft. Die letzten Meter, jetzt nur mehr hinein gehen und Rankis begrüßen, ihr das Geschenk zu zeigen. In seinem kleinen köpfchen malter sich schon einmal aus, wie sie wohl reagieren würde - oh jaa, das würde sie ganz bestimmt freuen, war der Torso doch noch vollständig ausgerüstet - und vielleicht sogar noch intakt deswegen. So oder so musste sie das bei ihrem Droiden um Einiges voran bringen, war er sich sicher. Aber er hielt sich nicht mehr länger mit seinen Gedanken auf. Stattdessen trat er vor das Versteck und gab das Geheimsignal - ein charakteristisches Klopfen - zweimal doppelt. Zweimal, weil sie zu zweit waren und doppelt, weil sie so nahe zusammen arbeiteten. Das war gleichzeitig auch das Warnsignal für Rankis, dass Mera eintrat. Sie hatte ihn offenbar zwar schon von Weitem gesehen - aber jetzt war er auch wirklich da.

Und was war das Erste, das er sah? Ein Droidenkopf, der ihn an sprach! Zuerst erschrak er und sprang in Deckung. Konnte ja sonst etwas sein! Bald aber grinste er als er seinen Fehler erkannte. Natürlich hatte Rankis den gebaut oder auch einfach nur Instand gesetzt. Ein Zeichen ihrer Genialität. Tief in sich war Mera auch froh, den Torso genommen zu haben - und nicht etwa den Kopf, der daneben gelegen war. Er hatte es so irgendwie in Erinnerung gehabt, dass sie den schon hatten. Und das war eben genau der, der ihn hier angesprochen hatte.

"Ich... ich... Es tut mir leid!" meinte er und wusste nicht so recht, wie er den Kopf einschätzen sollte. Besser erst einmal diplomatisch verhalten! Doch der Kopf bohrte weiter. "Ja... ich weiß. Ich hätte nicht so lange weg bleiben sollen. Aber ich habe etwas mitgebracht!" meinte er. Bei der dritten Anklage fiel ihm dann wirklich nur mehr ein, dass er besser auspackte. "Ich war nicht auf einem Rundgang. Naja, schon. Aber nicht auf einem gewöhnlichen. Ich wollte dir helfen, deinen Droiden weiter zubringen. Also habe ich mich etwas umgesehen..." erklärte er - und da fiel Einem wohl als allererstes der Schrottplatz ein. Aber da Mera weder ein Stück fehlte noch er blutüberströmt war, konnte es nicht ebenjener gewesen sein. Und dann sprang auch schon Rankis aus dem Versteck, ließ das Bündel fallen, welches laut scheppernd zu Boden fiel und rannte in die ausgebreiteten Arme. "Ja, naja... nein. Keine Probleme." meinte er grinsend. Die Sonnenscheinnatur kam da wieder durch. Diese Antwort hieß eigentlich in Meras Sprache "Ja, aber mach dir keine Sorgen darum." Also vielleicht doch der Schrottplatz? Es hörte sich ja fast danach an.

Mera löste sich aus der Umarmung, ließ sie aber erst einmal möglichst lange andauern. Dann schleppte er das Bündel vor ihre Füße und sah sie grinsend an. "Mach es auf! Ich hoffe es gefällt dir." meinte er grinsend und in voller Erwartung darauf, was sie wohl sagen würde. Was sich in dem absolut unförmigen Bündel versteckte, war ja soweit schon bekannt. [b]"Wie hast du das eigentlich hin bekommen, dass er sprechen kann? Ich habe anfangs echt geglaubt, wir hätten einen Eindringling!" *meinte er grinsend und rieb sich peinlich berührt den Kopf. Seit jeher interessierte er sich für ihr Hobby und das hieß, dass sie es ihm in aller Detailvielfalt erklären konnte. Er würde sich nicht nur bemühen, es zu verstehen sondern würde es auch tun. Und mit dem Torso, den er ihr jetzt an geschleppt hatte, konnte sie direkt am Körper ihres Droiden weiter machen. Dann fehlten nur mehr die Gliedmaßen, aber für die sollte sie eigentlich genug Schrott beisammen haben, wenn er sich recht erinnerte. Was wirklich gefehlt hatte, war ein Körper, oder hatte er sich geirrt? Zumindest hatte er die Meinung, sie konnte die Arme und Beine nicht direkt verbinden weil da etwas fehlte oder so - so genau kannte er sich mit all der Technik dann auch wieder nicht aus. Das überließ er dann doch besser der Meisterin dieses Faches, Rankis.
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#7

Spielleiter


Es dröhnte auf der Straße. Schwere Triebwerke hämmerten auf den Asphalt als sie Staub zur Seite drängten. Langsam fuhren die Triebwerke herunter und mit einem Zischen öffneten sich Luken. Mehrere Uniformierte sprangen heraus. Es waren Beamte der ISF, der Imperial Security Force; einer besonderen Polizeibehörde, die weitläufig das imperiale Recht vertrat, neben lokalen Behörden, wie CorSec oder Coruscant Security. Die ISF war bekannt dafür, keine Gnade zu kennen und verdrängte auf vielen Welten inzwischen lokale Einheiten, obwohl ihr gesetzlicher Auftrag eigentlich war, galaktisch-weit begangene Straftaten zu verfolgen oder den Staatsschutz umzusetzen. Leider hatte man sich inzwischen von diesem Grundgedanken entfernt und setzte das ISF als Moral- und Gesinnungspolizei auf vielen instabilen Welten ein; auch auf Welten mit zweifelhafter Loyalität, wie Corellia. Die Gleiter der ISF waren schwarz lackiert, mit einem kleinen Schriftzug in Aurekbesh versehen und hatten auf ihren Dächern merkwürdige Blaulichtanlagen sowie eine große KOM-Antenne. Man mochte sagen, dass sie für ihre Aufgabe zweckmäßig gestaltet waren. Eben aus jenen Fahrzeugen setzten sich nun Beamte ab. Sie verteilten sich um den Landeplatz und begangen mit verdachtsabhängigen Personenkontrollen.

Jeweils zwei Mann gingen auf Passanten zu, ließen sich Ausweise und Dokumente zeigen, oder auch nur die Einkäufe, um eine gewisse gefühlte Präsenz zu zeigen. Nur eine kleine Gruppe aus vier Polizisten entfernte sich vom Landeplatz mit einem besonderen Auftrag. Sie würden einige Minuten unterwegs sein; in die Nebengassen und verfallenen Viertel der Stadt.

Ihr Ziel war klar: Sie suchten das Versteck zweier Straßenkinder, die bekannt für ihre Diebeszüge waren. Ein Beamter hielt eine Art Thermoscanner vor sich, um die Bio-Signaturen der beiden auszumachen. Man hatte ein ernstes Anliegen: deren Armut störte des imperiale Bild einer sicheren Gesellschaft. Beide sorgten für sichtbare Fehlfarben in der corellianischen Gesellschaft, die der lokale Polizei-Administrator, als auch Prokurator, nicht mehr dulden wollten. Niemand entzog sich dem Gesetz. Nicht in einer Ordnungsgesellschaft.

Mit stampfenden Schritten näherten sich die imperialen Prügelknechte, in ihren martialischen Uniformen und Helmen, der Position des Versteckes. Rankis und Mera konnten sie bereits an den schweren Schritten und dem Funkgeplärre aus ihren Helmen hören, sogar erahnen, dass ihre Suche ihnen galt.
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#8
Endlich war Mera da und natürlich musste Rankis erst einmal auf ihre Art und Weise zeigen was sie so gebaut hatte und das sie sich Sorgen um ihn gemacht hatte. Wie Rankis eben so war, versuchte sie dabei möglichst ernst zu wirken, was jedoch immer damit endete, dass es eher so klang als würde sie ersticken. Und das er sich tierisch über den sprechenden Kopf erschreckte, machte die ganze Sache auch nicht viel besser. Ganz im Gegenteil. Sie musste nur noch mehr versuchen nicht lauthals zu lachen. Manchmal konnte Rankis schon echt fies sein und sich über solche Dinge köstlich erfreuen. Sie gluckste und lauschte den Worten, die Mera dem Kopf sagte. Leicht runzelte sie ihre Stirn und dachte über die Worte nach, die er ihr zu vermitteln versuchte. Wenigstens entschuldigte er sich, wenngleich Rankis nicht wirklich böse auf ihn gewesen war. Vielmehr hatte sie sich Sorgen gemacht und wenn man sich sorgte, konnte man schon mal etwas vorwurfsvoll werden ohne es direkt böse zu meinen.

Aufhorchen tat sie allerdings erst dann wirklich, als er etwas erwähnte, was ihre Neugierde entfachte. Er hatte ihr etwas mitgebracht? Jetzt war sie gespannt und noch ehe er es wirklich verhindern konnte oder das Gespräch mit dem Droidenkopf vertiefte, sprang sie aus ihrer Deckung und breitete die Arme aus, verkündete dabei stolz ihre kleine Kunst und wenige Sekunden später hatte sie ihn auch schon im Arm. Da war Mera immer sehr schnell, wenn es darum ging mit ihr zu kuscheln. Rankis geb es vielleicht nie zu, doch sie genoss diese Nähe zu ihm. Es tat ihr gut und beschützte ihre Seele vor dunklen Einflüssen. Er war da und das reichte ihr. Solange Mera da war, konnte alles passieren. Wenn sie bei ihm war, war sie in Sicherheit. Rankis genoss die Umarmung, drückte ihn sogar noch etwas fester an ihr zierliches Ich, ehe sie ihn los ließ und den Kopf schief legte. „Ich mach mir aber Sorgen Mera…“, sagte sie, ehe sie in Gedanken noch hinzufügte, wie wichtig er ihr war. Schon immer war sie schlechter darin, wenn es darum ging Gefühle in Worte auszudrücken.

Schrottplatz hin oder her, sie versuchte ihm zu vertrauen auch wenn es schwieriger bei all den Sorgen war. Dennoch: sie schwieg und lächelte, hoffte einfach das Beste, ehe er ihr das Bündel vor die Füße schob und ihr sagte, dass sie es doch öffnen sollte. Neugierig nickte sie zu ihm hin, bevor sie sich hinhockte und begann das Tuch entfernte und ihre Augen unglaublich groß wurden. Zwar hatte er schon so etwas gesagt und doch….Rankis sah staunend auf. Worte fand sie in diesem Moment nicht. Dieser verrückte Squib hatte ihr doch tatsächlich DAS Teil überhaupt verschafft. Sie war nun endlich in der Lage einen vollständigen Droiden zu bauen. Vor Dankbarkeit kamen ihr beinahe Tränen. So viel „Liebe“ hatte sie noch nie erfahren. „Du bist der Beste Mera!“, stieß sie plötzlich aus, anders ging es einfach nicht, ehe sie ihn einfach ansprang und fest an sich drückte. „Danke, danke danke danke danke!“, sagte sie immer wieder, griff ihn an den Schultern, bevor sie ihm einen dicken Kuss auf die Wange drückte. „Danke!“ Sie strahlte ihn an, klatschte in die Hände, bevor sie seiner Frage antwortete. „Naja Marr kam vorbei und hat mir einen Transmitter geschenkt. Echt lieb von ihm. Und da hab ich ein wenig herum gebastelt und die Verbindungen zwischen Kopf und Transmitter verknüpft. Jetzt ist er eine Art Bedienknopf für die Sprechanlage.“, erklärte sie ihm, hob den Torso hoch und stellte ihn zu den anderen Schrottteilen. Voller Freude rieb sie sich die Hände. Ob sie gleich anfangen sollte? „Hast du Hunger?“, fragte sie ihn. Könnte ja sein, dass er erst einmal etwas essen wollte mit ihr, bevor sie sich die nächsten Stunden damit beschäftigte an ihrem Droiden weiter zu basteln.

Ein Geräusch hinderte sie jedoch an weiteren Gedankengängen. Rankis hob den Kopf. Hatte sie da gerade etwas gehört? Kurz sah sie zu Mera hin. Da war es wieder! Und es hörte sich nicht so an wie all die anderen Geräusche, die sonst bis hier hin klangen. Sie waren deutlicher, schwerer und ungewohnt. Rankis ging an Mera vorbei. „Nimmst du mal den Transmitter und legst ihn zum Kopf dahinten?“, fragte sie ihn um ihn ein wenig abzulenken. Sie schubste ihn ein wenig nach hinten, ehe sie eher unbewusst die kleine Bedienung für den Schild mitnahm und aus dem Versteck trat. Kaum hatte sie die ersten Schritte hinaus getan um zu gucken was diese komischen Geräusche von sich gab, blieb sie auch schon stehen. Ihr ganzer Körper war wie gelähmt, als sie die dunklen Gestalten erkannte, die ganz und gar nicht hier her passten. Mit schreckgeweiteten Augen starrte sie hoch zu den Männern, die immer näher kamen und ihr reiner Instinkt ließ den kleinen Schild vor ihrem Versteck aktivieren. Rein kam man zumindest nicht mehr so schnell. Raus wohl auch eher weniger. Rankis schluckte schwer.
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#9
Endlich zuhause angekommen! Das war vielleicht ein Weg gewesen. Eine wahre Weltreise für ihn! Mera sah Rankis an und legte den Kopf schief. Dann aber wurde erst einmal gekuschelt. Damit ließ er sich Zeit - bis Rankis ihn dann wieder an sah. "Das musst du nicht. Du kennst mich doch! Da draußen erwischt mich keiner so schnell!" meinte er siegessicher grinsend. Ja, es war ihm sogar gelungen aus dem relativ sicheren Bezirk etwas für sie zu klauen! Aber das musste sie nicht wissen. Sie würde es wohl ohnehin bald erfahren, denn so etwas wie das hier lag eben nicht einfach so auf der Straße herum. Er drückte sie noch einmal sanft und wartete ab, wie sie wohl auf das Bündel reagierte. Er blieb etwas abseits und beobachtete ihre Reaktion. Ha, genau auf so etwas hatte er gehofft. Also war es wirklich das richtige Teil gewesen - puh! Jetzt wäre sie bestimmt die nächsten Stunden damit beschäftigt die neuen Teile zu verwenden - er kannte sie doch! Aber das machte nichts. Er grinste in sich hinein. Ja, er war der Beste! Einmal mehr legte er die Arme um sie und da war es wieder! Ein Kuss. Natürlich auf die Wange, wohin denn sonst? Das war doch ein Kuss, oder? Er wüsste nicht wie sonst so etwas ausschauen sollte. "Einen Transmitter? Meinst du wir könnten bald in Kontakt bleiben? Das wäre doch wirklich toll! Aber du brauchst noch einen zweiten oder?" Innerlich schrieb er sich den schon einmal auf die "Einklauliste". "Du bist einfach die Beste! Vielleicht können wir den Kopf ja auch als Abschreckung verwenden damit niemand unser Versteck betritt?" schlug er vor. Er kannte sich bei Weitem nicht so gut aus mit dem Zeug - aber verrückte Ideen hatte er immer wieder einmal! Dann kam die Frage mit dem Hunger. Oh ja, sein Magen knurrte. Das war eine ziemliche Kraftanstrengung gewesen und er hatte noch nichts gegessen. Er klopfte gegen seinen Bauch, damit er aufhörte damit - wie er es oft zu tun pflegte. Dann aber sah er zu ihr hoch. "Naja, etwas zu essen wäre wirklich nicht schlecht. Aber haben wir denn noch etwas"

Doch das Essen sollte verschoben werden. Denn auch er hörte etwas. Rankis konnte diese lustige Geste beobachten wie sich seine Ohren kleinen Satellitenschüsseln gleich in die Richtung drehten, aus der das Geräusch kam. Das waren dicke Stiefel, ohne Zweifel. Und dicke Stiefel bedeuteten dicken Ärger! "Ja, klar..." meinte er und begab sich langsam und leise nach hinten, nicht ahnend, welchen Plan sie da vor hatte. Dann wandte er sich aber um und sah Rankis hinaus laufen, wollte ihr hinterher. Und prallte am Schutzschild ab, der plötzlich hoch fuhr! "Rankis! Lass mich raus hier! Lauf schnell davon!" meinte er und hämmerte gegen das Schild. Verdammt, sie hatten nur eine einzige Fernbedienung! Und die war in den Händen von seiner Freundin! "Hörst du? Lass mich bitte raus! Lass uns schnell weglaufen, wie sonst auch immer!" er konnte ja nicht wissen, dass da draußen ganz besondere Beamten auf sie warteten und es ganz definitiv nicht so war "wie immer". "Lauf!!!" meinte er noch zu ihr - doch sie war wie erstarrt. Er sah sich um. Was konnte man denn hier drinnen noch tun? Der Schild, so wusste er, war eine Kuppel. Aber dieses Versteck hatte, ganz im Gegensatz zu manch einem davor, keine Falltür. Keinen Ausgang nach unten. Dafür war es größer - und hatte ein Stockwerk, das er jetzt ebenfalls nicht betreten konnte. Wieder und wieder lief er verzweifelt gegen den Schild an - doch es half nichts, das Ding verrichtete seine Arbeit vorzüglich. Mera war draußen gefangen, Rankis da draußen. Noch wusste er nicht, was sie im Begriff zu tun war. Noch ahnte er es nicht einmal. Es bereitete ihm nur ein ziemlich schlechtes Gefühl in der Magengegend, von ihr getrennt zu sein So nah... und doch so fern. Aber würde so ein Schild wirklich diese Beamten daran hindern, auch das Versteck zu betreten? Das musste man dann noch sehen. Im Moment wollte Mera jedenfalls hinaus, Rankis helfen, mit ihr davon laufen! Doch er konnte es nicht. Er überlegte schon, einen Balken hochzuklettern, um den Schildgenerator außer Betrieb zu nehmen - aber dann musste er seine Aufmerksamkeit von der Nautolanerin nehmen. Und genau dazu war er im Moment weder im Stande noch bereit. Also blieb er stehen - und hämmerte weiterhin auf den Schild ein, der sich davon nicht sonderlich beeindrucken ließ und lediglich kleine Wellen ähnlich einem ins Wasser geworfenen Stein zog, wo seine kleinen Fäuste gegen das nun harte Licht knallten.
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#10

Spielleiter


Die Polizisten blickten ernüchtert auf die kleine Heldin, welche sich förmlich in ihr Blickfeld warf. Der Anführer der Gruppe trat vor, öffnete eine Art Mini-Holoprojektor, welches aktuelle Fahndungsbilder zeigte. In der Tat tauchte die kleine Rankis auf und der Holo zeigte deutlich ihre Statue. "Aha," machte der Offizier kalt, deutete zu seiner Begleitung, danach direkt auf das Kind. Mit einer kaum merklichen Handbewegung verschwand das Fahndungsholo wieder in seiner Gürteltasche.

"Wir haben den kleinen diebischen Rak-Vogel gefunden." Einer der herantretenden Beamten griff an seinen Gürtel, um mit einem Ruck den Elektro-Teleskopschlagstock zu ziehen, der bedrohlich ausfuhr und dabei elektrisch surrte. Der andere Beamte griff nach seinem Paar Handschellen, um diese bereits in die Hände zu nehmen. "Was hat sie dort in der Hand," fragte der Mann, in schwerer Uniform, erstaunt. Der Polizist neben ihm wich einen Schritt zurück. "Eine Waffe!" Panisch riss der Anführer seinen Blaster aus dem Holster und schrie die kleine Rankis laut an: "Weg damit!" Auf die Entfernung konnten die Beamten das winzige Objekt nicht einschätzen und auf dem fragwürdigen Planeten Corellia, konnte alles eine Waffe gegen die imperiale Ordnung sein. Der andere Beamte, der sich im Hintergrund aufgehalten hatte, um den Vorfall an die Zentrale zu melden, eilte, die Hand noch am Helm-Kom, heran, um direkt seinen Blaster nervös aus dem Waffengurt zu lösen. Es klackte leise als er die Verriegelung löste. Nun richteten sich zwei Blaster auf das Kind, ein paar Handschellen und ein Schlagstock, welcher blaue Funken über seinen Kopf wandern ließ.

"Anweisungen," rief der Mann mit dem Schlagstock, den schlapp in seiner Hand wiegte. Dann fiel sein Blick auf die kleine Öffnung links von ihm. Ein Schild, der pulsierte, in Wellenformen? Dann sah er es. Ein weiteres Kind war dort, ein Squib. Der Mensch rief zum Anführer. "Lieutenant," fiel mit einigen Speicheltropfen aus seinem Mund. "Hier ist noch etwas." Der junge Offizier öffnete sein Helmvisier. "Jetzt nicht," brüllte er und deutete mit seinem Blaster eifrig in Rankis Richtung. "Bedrohung aussetzen," befahl er und der Mensch mit dem Schlagstock holte weit aus und schlug Rankis auf die Hand, in der sie die Fernbedienung hielt. Diese fiel krachend zu Boden als der Strom der Waffe durch Rankis Körper zuckte, in grausamen Stößen. Erneut holte der Polizist aus, um erneut auf Rankis einzuschlagen. Dieses mal in Richtung Rücken der Kleinen. Weit holte er aus, was das erdrückende Geräusch von Gewalt dieser Waffe verstärkte. Es brummte, wie eine Schar Bienen.

Der Offizier und der andere Blasterschütze rannten zur Öffnung, da man nun davon ausging, dass die Bedrohung von Rankis in "Bearbeitung" war. "Wen haben wir denn da," kommentierte der Lieutenant und lächelte Mera entgegen. "Komm' besser heraus und wir werden nett zu dir sein. Es hat keinen Sinn mehr," erklärte der Beamte nüchtern und deutete hinter sich, den Blaster immer noch in der Rechten. "Deine Freundin wird mit uns kommen." Dann bemerkte er, dass er keine Augen für ihn hatte und monoton an den Schild hämmerte, voller Verzweifelung. Scheinbar war auch er eingesperrt. Im gleichen Moment traf der Hieb Rankis am Rücken mit einen grauenhaften dumpfen Ton. Im Anschluss drückte sich der Mann mit den Handschellen auf sie, um ihre kleinen Händchen in das kalte Metall zu zwängen. Da die Handschellen nicht für Kinderhände ausgelegt waren, rutschten sie immer wieder herunter. "Lieutenant," fragte der Beamte. "Sie passen nicht." Verdutzt presste er die junge Rankis auf den Asphalt, ihr Gesicht direkt in den Staub. Die Handschellen fielen nutzlos neben sie. "Nehmt die Kabelbinder," war die abweisende Antwort, die sofort in die Tat umgesetzt wurde. Der Polizist kramte in seiner Brusttasche seiner Panzerung, zog einen schwarzen Kabelbinder hervor, den er fest, ins Fleisch schneidend, um die Gelenke der Kleinen legte und festzog. Danach schlug der andere Beamte noch ein, zwei mal, auf ihre Beine ein, um eine Flucht unmöglich zu machen.
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