#11
Es war Tashas lautes Fluchen im Ohr was ihm verriet, welchen Teil der Legacy er an den Sternzerstörer verloren hatte. Er hatte zwar nicht alles verstanden, was sie ihn geheißen hatte, aber doch den Großteil davon. Wäre er auf Corellia aufgewachsen, hätte er gewiss mehr davon verstanden, so aber musste er sich mit dem Wenigen – und das war schon sehr deutlich gewesen – zufrieden geben. Ja, es war nicht gerade praktisch das untere Zwillingsgeschütz zu verlieren und billig würde die Reparatur auch nicht werden, immerhin konnte man für so etwas nicht in den nächsten Laden gehen und sich eines geben lassen. Aber es waren nicht die Credits über die sich Gavin ärgerte, sondern es war der damit verbundene emotionale Wert. Für ihn jedenfalls. Das Zwillingsgeschütz war das letzte Teil gewesen, welches er zusammen mit seinem Vater in dieses Schiff eingebaut hatte und es war das Einzige gewesen, was von seinem Vater noch in diesem Schiff gewesen war. Jetzt hatte er nichts mehr von ihm, abgesehen von seinen Erinnerungen. Es war ein emotionaler Tiefpunkt, den er sich aber in diesem Moment nicht leisten konnte, immerhin befanden sie sich noch nicht im Hyperraum. Allerdings trug das Kommentar der Twi'lek nicht gerade zu einer Steigerung seiner Laune bei, so dass er lediglich mit einem „Halt die Klappe!“ auf ihr – in seinen Augen ziemlich unpassendes – Kommentar reagierte. Sie hatte von allen gerade den einfachsten Job und – auch das durfte man nicht vergessen – war die einzige Person, die nicht Mitglied dieser Crew war und sollte sich daher besser überlegen, welche Sprüche sie in seinem Cockpit vom Stapel ließ.

Auf ihre Erklärung, was sich im Laderaum seines Schiffes befand, reagierte er zu diesem Zeitpunkt nicht, was aber nicht bedeutete, dass er es nicht gehört hatte oder es nicht glauben wollte. Aber es war ein Fakt, dessen Folgen er durchaus begriff, aber der nicht ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt diskutiert werden wollte. Abgesehen davon, hatte er da auch noch ein paar Fragen mehr auf Lager, die sie ihm tunlichst zu beantworten hatte. Nun, sie konnte natürlich auch schweigen und die Aussicht aus der Notfallkapsel genießen. Im Huttenraum würde sie gewiss jemand aufgabeln und hätte auch mit Sicherheit eine gute Verwendung für eine gestrandete Twi'lek. Sie sollte sich also gut überlegen, was sie tat, wenn auch sie noch keinen blassen Schimmer davon hatte, was sie auf diesem Schiff noch erwarten würde. Aber auch wenn er mit seinen Gedanken schon ein paar Schritte weiter war, war er noch immer auf ihre Flucht konzentriert. Sein Blick wechselte von dem vor ihm, zu den Anzeigen der Schilde, hinüber zu den Anzeigen der Schiffsenergie und wieder zu dem was vor ihm passierte. Für alles was hinter ihnen passierte waren Tasha und Jace zuständig, zumindest Jace war es noch und wenn er die Anzeige der Schilde sah, dann musste hinter ihnen jede Menge los sein. Gavin wollte gar nicht darüber nachdenken was man mit ihnen anstellen würde, wenn das Imperium herausfand, wem das Schiff gehörte, das ihnen gerade dabei war durch die Finger zu gleiten. Wer der Pilot des Frachters war, der so verrückt gewesen war, es mit einem Sternzerstörer aufzunehmen und am allerwenigsten wollten sie wohl, das herauskam, wie man mit einem Frachter einem Sternzerstörer entkommen konnte. Anders ausgedrückt – Fand man sie, waren sie toter als nur tot.

„Nur noch ein kleines Stückchen“, murmelte Gavin, die Hand über dem Schalthebel haltend. Er ahnte, dass die Taranteln hinter ihnen vermutlich nur noch 2 oder 3 Treffer benötigen würden, um ihrer Flucht ein jähes Ende zu bereiten. Es musste ihnen einfach gelingen. Es durfte einfach nicht sein, dass sie so knapp vor dem Ziel noch verloren. In seinem Kopf berechnete er wie weit es noch bis zum Sprungpunkt war, ohne dabei die Anzeige der Schild aus dem Augenwinkel zu nehmen. Es war genau in dem Moment, an dem sich seine Finger um den Hebel legten, als ein letzter Treffer die Schilde auf Null senkte und gleich darauf das Schiff in den sicheren Hyperraum sprang. Gavin schaltete den Autopilot ein und ließ sich in seinem Sitz zurückfallen. „Brennende Sterne“, kam es erleichtert über seine Lippen, ehe er sich mit wenigen Blicken über den aktuellen Zustand des Schiffes informierte. Zumindest den, den die Anzeigen ihm mitteilten und die sahen gelinde gesagt beschissen aus. Er löste den Gurt und drehte sich mit dem Oberkörper nach links und somit der Twi'lek erst einmal den Rücken zu, während sich seine Hand an seinem Oberschenkel nach unten bewegte und den Blaster aus dem Holster zog. Ruhig drehte sich Gavin zu der Twi'lek herum und der Lauf des Blasters, den er locker über seinem Schoß gelegt hatte, deutete auf sie.
„Aufstehen“, meinte er mit ernster Stimme. „Ich denke es ist an der Zeit ein paar Worte zu wechseln.“ Er deutete mit dem Kopf auf den Durchgang der vom Cockpit aus ins Innere des Schiffes führte. „Darf ich bitten“, fügte er noch hinzu und unterstützte seine Worte mit einem leichten Bewegen des Blasters in die selbe Richtung. Oh ja, er hatte so einige Fragen an die Twi'lek, an der so einiges nicht zusammenpassen wollte.
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#12

ISZ-II "Regnator" - Observationsbrücke


- Von: Corellia

Agent 701 wartete auf den Großmoff, den er über eine verschlüsselte Holomail einbestellt hatte. Er stand mit verschränkten Armen vor dem großen Panoramafenster und blickte auf den Planeten herab, der unterhalb des Sternzerstörers lag. Er wartete schlicht und hatte Geduld. Zudem trug er nicht einmal eine imperiale Uniform, sondern die eines CorSec-Mannes. Sein Gesicht verbarg er einer Maske aus Stoff, die nur seine Augen in einem schmalen Streifen zeigte.

Unweit reihten sich die Death Trooper von Lieutenant 9255 auf, der nach seinem Befehl handelte. Er war solange die Operation auf Corellia lief, Agent 701 unterstellt, der spezielle Ziele hatte. Isard hatte Teile der Operation von Cronal übernommen, der sich in andere Bereiche der geheimen Arbeit vertieft hatte. Man mochte meinen, dass er abgetaucht war. Momentan fand man ihn nicht, da er auch nicht gefunden werden wollte. Cronal hatte immer eigene Pläne, die noch mit denen des Imperiums deckungsgleich waren. Die Geheimdienstchefin Isard hatte Agent 701 auch mit einer entsprechenden Aufgabe betraut, den Großmoff zu überwachen und diesem klar zu machen, wie wichtig Corellia für die Zukunft des Imperiums war. Hier wurden nicht nur Waffen gefertigt, sondern auch wertvolle Forschungsarbeit geleistet. Agent 701 würde sicherstellen, dass es kein Versagen mehr gab und Corellia sicher in imperialen Händen blieb. 9255 war nunmit der verlängerte Arm der geheimen Gewalt Isards, um diese verdammte Lage auf Corellia zu bereinigen und auch die verlorenen Güter wieder zu beschaffen. Nicht nur Waffen waren verschwunden, sondern auch ein wertvolles Forschungsprojekt, welches der Imperialen Waffenforschung schnellstens wieder zur Verfügung gestellt werden musste. Noch wusste Direktor Krennic nichts vom Verlust aber würde bei Wissen alle Hebel in Bewegung setzen, damit sein Hauptprojekt nicht aufgeschoben wurde. Isard wollte dies vermeiden, da Krennic nicht als erfolgreicher Schlachtlenker galt und man ihm wenig Glück nachsagte. Krennic kam immer zu spät, war militärisch unerfahrer und sicherlich kein guter Soldat. Alles Attribute, die eine Einmischung durch seine Person, nachteilig machten. Isard würde Krennic einbremsen müssen aber noch war Krennic nicht informiert worden. Direktorin Isard spekulierte oft die Fähigkeiten von Agent 701 und der wertvollen Einheit an Death Trooper unter Lieutenant 9255. Natürlich hatte die erfahrene und gerissene Isard auch Backup-Pläne, falls ihre Operation auf Corellia nicht zum gewünschten Erfolg führen würde. Doch von diesen Plänen wusste zu seinem Schutz nicht einmal Agent 701 etwas.

Einheit 9255 wartete kaltherzig, monoton und ruhig in der Reihe seiner Soldaten. Kein Rangabzeichen wies ihn aus, sondern nur eine Schulterklappe in schwarzer Farbe. Sein Visor scannte die Umgebung nach möglichen Bedrohungen, während sein Verstand die Ruhe nutzte, um die vergangene Ereignisse zu verarbeiten und zu analysieren. Gab es Fehler? War die Taktik ausreichend gewesen? Ein Death Trooper war stets bestrebt, den bestmöglichen Ausgang zu erzwingen. Im Zweifel auch unter Aufgabe des eigenen Selbst, welches ohnehin nur noch ein purer Reflex war. Sie waren entmenschlichte Todesmaschinen, die gezielt das verkörperten, was das Imperium in seinem Herzen war. Tödliche Ordnung.
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#13
Gelähmt von den Ereignissen der letzten Tage, saß Groß Moff und Verweser des Imperiums Tyvos Corno auf seinem Sessel in seinem Büro. Nachdenklich strich er über sein Kinn, ließ Vergangenes Revue passieren und mögliche Folgen der katastrophalen Entwicklungen auf Corellia bedenken. Corellia hatte sich von einer vielversprechenden Chance in ein mögliches Grab seiner politischen Karriere und seiner selbst verwandelt. Er hatte die Situation von Beginn an unterschätzt, sich von Cronal in die Irre führen lassen und sich mit einer Reihe von Fehleinschätzungen selbst ein Bein gestellt, das musste sich der erfahrene Staatsmann eingestehen. Er konnte momentan nicht mehr viel tun als die Lage auf Corellia zu beruhigen und die Konsequenzen des Verlustes der Spule zu minimieren. Ein sehr schwieriges Unterfangen, besonders in Anbetracht der Inkompetenz die rund um ihn herum bestand. Zwei Legionen Sturmtruppen, drei Imperiale Sternenzerstörer, ungezählte Agenten und Spione und dennoch war es dieser geballten Macht unmöglich gewesen für Ordnung zu sorgen, oder gar eine Handvoll Rebellen zu fangen. Das Versagen der ihm Untergebenen erzürnte Tyvos, doch auch Außenstehende würden die Folgen ihrer Taten zu spüren bekommen. Der Vorstand der Tell Werke musste für sein Vergehen zur Rechenschaft gezogen werden, ein entsprechender Befehl wurde bereits erteilt.

Nachdem die Rebellen mit der Spule in den Hyperraum entkommen konnten, hatte er Coronet förmlich auf den Kopf stellen lassen um Hinweise auf das Ziel, oder die Identität der Flüchtigen zu finden, leider vergebens. Der gefundene Data Stick hatte ebenfalls nicht genügend Informationen und die Frau welche man hatte gefangen nehmen können war nicht willens zu sprechen. Es blieb nur abzuwarten. Trotz des enormen Zeitaufwandes hatte Corno bereits die Herstellung einer zweiten Spule angeordnet, momentan musste er nach jedem Grashalm greifen. Der Vorstand der Tell Werke sollte bald möglichst seines Amtes enthoben werden, ihr Verrat konnte nicht ungesühnt bleiben. Doch alles zu seiner Zeit. Momentan konzentrierte Tyvos sich auf die Bekämpfung der Aufstände in Coronet, die übrigen Produktionsstätten für Rüstungsgüter durften nicht ebenfalls Opfer von Anschlägen werden. Er verfolgte eine Null-Toleranz Politik, jeder Gefangene wurde gefoltert, befragt und anschließend getötet. Er beabsichtigte so den Zulauf der Widerstandsgruppen zu bremsen, zumal er nicht davor scheute auch die Familien der Aufständischen als Druckmittel zu verwenden. Wichtiger als die Freiheit kann einem Mann nur die Familie sein.
Die Lage auf den Straßen hatte sich zumindest in den vergangenen Stunden beruhigt. Tyvos hatte die beiden anwesenden Sturmtruppen Legionen zur Sicherung der Stadt eingesetzt. Sollte sich auch nur eine größere Menge an Menschen sammeln ließ der Anblick der Manifestation imperialer Macht sie wieder auseinander treten. Auch die CorSec war vor dem Verweser nicht sicher. Er hatte den IGD angewiesen dauerhaft in den Büros der planetaren Sicherheitskräfte anwesend zu sein, auch die Kommunikation wurde überwacht. Von seinem Büro an Bord der Regnator aus kontrollierte er das gesamte Geschehen und gab notfalls direkte Befehle an die eingesetzten Truppen. Mehr blieb Tyvos nicht übrig, immerhin im Azure Sektor verlief alles nach Plan, eine Baustelle weniger, obgleich er für die Arbeit lebte.

Erschöpft griff der Groß Moff nach einem Datapad, fragte Informationen ab und lag es wieder zur Seite als er keine Neuigkeiten vorfand. Er atmete tief ein und aus, wischte sich mit der Hand über das Gesicht. Selbst wenn es ihm gelang Corellia wieder unter Kontrolle zu bringen fehlte ihm noch immer die Spule um wirklich einen Erfolg erzielt zu haben. Doch diese würde nicht wieder auftauchen, der Republik war ein wichtiger Sieg gelungen. Wieder hatte er seinen Vorgänger in dieser Position vor seinen Augen, baumelnd an einem Strick. Nein, Vesperum konnte es sich nicht leisten ihn zu töten. Versagen, oder nicht, sein Dahinscheiden würde zu mehr Instabilität führen. Das konnte sich auch der mächtige Imperator Vesperum nicht leisten, momentan. Dies war es was Tyvos annahm, doch er wusste, dass Vesperum ebenso irrationale Entscheidungen traf wenn es darum ging ein Exempel zu statuieren. Wenn er noch nicht über den Verlust der Spule informiert war, so würde dies bald geschehen. Die Schergen des IGD hatten sicherlich bereits sämtliche Details an Isard weitergeleitet. Im nächsten Moment blinkte sein Holopad auf. Tyvos nahm die Übertragung an. Er sah einen Mann der sich als Agent 701 vorstellte und vorgab auf der Brücke der Regnator auf ihn zu warten. So schnell, dachte der Groß Moff. Es gefiel ihm nicht von einem Agenten zu sich zitiert zu werden, schon gar nicht in Anbetracht der Situation. Worum es sich auch handelte, Tyvos musste den Mann empfangen um kein Misstrauen zu erwecken. Er setzte seine Kappe auf und verließ sein Büro in Richtung der Brücke.

Nach einigen Minuten erreichte der Verweser die Brücke der Regnator. Es dauerte nicht lange bis er den geheimnisvollen Agenten erkannt hatte. Dieser trug eine Uniform der CorSec was beinahe allzu offensichtlich war. An Bord der Regnator hielt sich kein CorSec Mitarbeiter auf, man musste kein Spion sein um die Zusammenhänge zu erkennen. Interessanter waren jedoch die handvoll schwarzgerüsteter Soldaten welche an Sturmtruppen erinnerten, doch ihre Panzerung war anders, zudem pechschwarz. Tyvos war ihnen einen Blick zu, konzentrierte sich dann jedoch auf den Agenten. Er trat neben ihn an die Scheibe heran. "Agent 701, nehme ich an.", sagte der Groß Moff ohne den Blick vom Panorama Corellias abzuwenden, "Willkommen auf der Regnator. Nun möchte ich erfahren weshalb Sie nach mir verlangt haben." . Natürlich war Tyvos bereits bewusst aus welchem Grund der Agent anwesend war, doch er war Groß Moff und Verweser des Reiches, einer der mächtigsten Männer innerhalb des Imperiums. Er würde sich keinesfalls zu einem Büttel des IGD, oder Isards degradieren lassen. w
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#14
Moff Corno trat auf. Der Agent mit den kalten Augen des zynischen Verstandes, wandte sich um, als dieser Verwalter und Machthaber des imperialen Staates näher kam. "In der Tat," antwortete der Agent ohne weitere Begrüßung, während er in ruhiger Pose mit hinter dem Rücken verschränkten Armen wartete, bis Corno auf Augenhöhe vor ihm stand. "Es gibt Dinge zu besprechen," drohte der Mann mit der Sturmhaube mit einfachen Worten, die er nicht sonderlich betonte. "Ihre Operationsführung hat sich als nicht zuträglich erwiesen." Der Agent machte eine Geste mit seiner Hand und deutete mit seinem Zeigefinger auf Corno, so dass dieser ins rechte Bild gesetzt wurde. "Ich bin hier, um ihnen zu helfen, diese missliche Lage zu bereinigen, Verweser. Scheinbar sind ihnen wichtige Aspekte der Operation entglitten..." Er ließ offen, welche Aspekte dies waren. Allen schien klar zu sein, was hier auf Corellia vor sich ging, traf nicht auf Verständnis im Imperialen Zentrum. "Diese Soldaten dort werden unter meinem Kommando Einsätze vollziehen, die eine erhebliche Reduzierung ihrer Arbeitsbelastung nach sich ziehen sollen," erklärte der Agent, der den zeigenden Finger fallen ließ und Corno einsam verweilen ließ. Der Agent beäugte den Großmoff eifrig, denn seine Augen hatten einen rationalen Glanz, der gar bohrend auf das Angesicht des Moffs fiel. Dieser Agent des Geheimdienstes wollte schlicht wissen, was in Corno vorging. Als Agent hatte er gelernt, bestimmte Facetten eines Menschen zu lesen und für eigene Zwecke zu nutzen. Man manipulierte sein Gegenüber zum Besseren. Zum Besseren aus Sicht des imperialen Staates.

"Ich bin nicht ihr Feind, sondern sogar ein Freund ihres Lebenswerkes, Verweser. Sie haben ihr Leben der imperialen Sache und der Neuen Ordnung gewidmet, und ich bin sehr dankbar dafür." Der maskierte Schattenmann lächelte unbemerkt zynisch und dem schwarzen Stoff der Maske. "Umso mehr bekümmert es mich, dass Sie wichtige Projekte schleifen lassen. Projekt Black Moon braucht ebenfalls ihre Aufmerksamkeit und auch die Forschung an Kyber-Waffen scheint mir abständig vom Zeitplan zu sein," wurde es nun deutlich ernster, denn die Stimme des Agenten wurde eindringlicher; keine Drohung aber eine beständige Forderung schwang in den Worten mit. Corno hatte seine Pflichten vernachlässigt. Zumindest in den Augen der mächtigen Direktorin Ysanne Isard. "General Derricote wird bald hier eintreffen, um einen Waffentest mit ihnen zu besprechen. Black Moon kann noch im Sinne des Imperators fertiggestellt werden," versetzte er den Großmoff in den aktuellen Kenntnisstand und legte damit auch gleichsam einen wichtigen Termin für Corno fest. Der Geheimdienst entzog ihm wichtige Teile der Selbstbestimmung seiner Handlungen. Man nahm ihm nicht seinen Titel, seine gefühlte Macht, sondern stellte einfach Sachzwänge auf, denen er nicht entgehen konnte. Und genau jenes hatte einst Cronal bezweckt. Cronals Ideen und der geheime Plan, den der bösartige Scharadist ausgearbeitet hatte, zielte genau darauf ab, dass sich Isard beteiligen musste. Der Agent war nicht im eigenen Wunsch hier, so dass er nur Vermittler längst beschloßener Tatsachen war. Die Direktorin hatte entschieden. Niemand wagte es sich gegen die Direktorin zu stellen, die nach jüngsten Entwicklungen die Nummer Zwei im Staate war und jegliche Macht direkt vom Thron zugebilligt bekam und im Zweifel dies auch einfach behaupten konnte. Isard war nicht derartig gebunden, wie Corno, der als Moff in der erweiterten Bürokratie des Reiches festhing.

"General Derricote hält große Stücke auf sie," schob der Agent bitter ein und wandte sich dann von Corno ab, um erneut aus dem großen Panoramafenster zu blicken, welches Corellia zeigte. "Eine berauschende Welt, nicht wahr? Eine Welt des Anbeginns und der menschlichen Hochkultur, Verweser. Es wäre schade, wenn das Imperium auf sie verzichten müsste," sagte der Agent mit einem süffisanten Tonfall, der unsüßem Honig gleich im Raum zerglitt. "Haben Sie Fragen?" - war die übliche Ausfahrt, die er seinen Delinquenten ließ und gab Corno die Redezeit zurück. DT-9255 verweilte regungslos auf Posten, doch etwas stimmte nicht, da er seinen Blick in Richtung der Sprechenden wandte. Man erkannte dies deutlich an der ruhigen Kopfbewegung des Helmes.
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#15
Die Luft zwischen Tyvos und Agent 701 schien förmlich zu gefrieren. Er machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber den Schergen Isards, obgleich er auf ihre Dienste angewiesen war. Er lauschte den Worten des Geheimdienstlers, ließ diese auf sich wirken gleich wie unverschämt sie in seinen Ohren klangen. Der Mann war lediglich eine Nummer, eine Spielfigur Isards in einem Spiel welches seine Kompetenzen überstieg. Nichtsdestotrotz musste Tyvos sich eingestehen, dass die Lage seiner Kontrolle entglitten war. Nach außen hin blieb er unbeeindruckt, auch mit Isard im Rücken würde er sich von 701 nicht einschüchtern lassen. Ein Löwe scherte sich nicht um die Meinung von Schafen. Tyvos begutachtete den Agenten, ließ einige Momente verstreichen ehe er antwortete. "Was sie nicht sagen. Ich hoffe nur, dass Sie effizienter arbeiten als ihre Kollegen die trotz ihres gewaltigen Aufgebots nicht in der Lage waren meine Anweisungen durchzuführen.", entgegnete er süffisant und mit einem trockenen Blinzeln. Damit wandte er sich von 701 ab um einige Schritte am Panorama Corellias entlangzuschlendern. "Fakt ist, dass die Interessen des Imperiums auf Corellia sabotiert wurden und nicht nur von Seiten der Rebellen.", fuhr Tyvos fort und drehte sich nun wieder in Richtung des Agenten. "Ich hoffe, dass Sie und Ihre Männer in der Lage sind sämtliche Unruheherde aufzustöbern und zu neutralisieren. Vielleicht fangen Sie mit dem Vorstand der Tell Werke an, mit ihrem Versagen hat dieses Chaos seinen Anfang genommen.". Während er sprach warf er den schwarz gerüsteten Soldaten einen Blick zu und fragte sich ob sich tatsächlich Menschen darunter versteckten. Wie sie da standen konnte es sich ebenfalls um Maschinen handeln, doch wer im Imperium war keine Maschine mehr?

Ein freudloses Lächeln erschien auf Tyvos Lippen während Agent 701 sein Leben preiste. "Sparen Sie sich die Floskeln 701, ich weiß was ich erreicht habe und wir beide wissen, dass Sie nur interessiert was Isard interessiert. Warum also kommen Sie nicht zum Punkt?", erwiderte der Groß Moff mit einem gelangweilten Seufzen. Wenige Augenblicke darauf wurde 701 auch konkreter. Tyvos wusste nicht, ob er sich empören, oder ertappt fühlen sollte. Sein Bestreben Corellia in seine Einflusssphäre zu führen hatte ihn durchaus von seinen eigentlichen Prioritäten abgelenkt. Leider hatte ihn dieses Verhalten nun in die Fänge Isards geführt. Unmerklich hatte sich die Arbeit auf der Brücke verlangsamt, da viele Offiziere gebannt auf die Konfrontation der beiden Männer starrten, welche jedoch sehr zu ihrer Enttäuschung ohne sonderliche Aufregung ablief. Tyvos wurde höchstens respektiert, nicht geliebt. Er lieferte Ergebnisse und wollte diesen andersherum ebenso erhalten, umso größer lag der Druck auf seinen Untergebenen. Einige mochten schadenfroh darüber sein, dass sich dieser Druck nun auf den Groß Moff selbst legte. Wie sollte Tyvos auf die Worte des Agenten reagieren, Sie waren wahr. Er zog es vor zu schweigen. "Derricote." , stellte der Verweser welcher langsam zu einem Lakaien degradiert wurde, fest. Er war bereits darüber informiert, dass der General hauptverantwortlich für Black Moon war. Sehr erstaunlich für einen Mann wie Derricote, doch auch Schweine hatten ihren Nutzen. "Die Fertigstellung beider Projekte stand nie auf dem Spiel. Lediglich Projekt Zero-X unterliegt einer Verzögerung." , die Worte waren vorsichtig gewählt und von einer Verzögerung zu reden eine Untertreibung, doch wollte er sich keine weitere Blöße leisten.

Über den Besuch des korpulenten Generals war Tyvos nicht erfreut. Er hatte den Mann vor einigen Jahren kennen und verachten gelernt. Er hatte seinen Nutzen was seine Position erklärte, doch sein hedonistisches Verhalten stieß bei Tyvos auf große Abneigung. "Wenn Sie meinen." , lautete die trockene Antwort Cornos, ehe sich beide Männer wieder Corellia zuwanden. Menschliche Hochkultur, ein Wort auf welches das Imperium großen Wert legte, zumindest in der Öffentlichkeit. Dennoch hatte diese angebliche menschliche Überlegenheit nicht verhindert, dass das Imperium eine Reihe von Niederlagen durch Aliens erleiden musste. Und trotz aller Pracht war das widerspenstige Wesen der Corellianer keineswegs zweckdienlich was es umso schwieriger machte aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der Welt. Tyvos drehte seinen kopf 701 zu, "Denken Sie ich wäre in meiner Position wenn ich jemals verloren hätte?". Obwohl die Lage schlecht war war auch diese Schlacht noch nicht vorbei. Zunächst musste er das Spiel Isards mitspielen, doch seine Zeit würde wieder kommen.
Hatte er Fragen? Viele. Doch gleich welche Fragen es würde ihm nichts nützen. "Nein, ich denke eher, dass wir beginnen sollten dieses Problem zu bereinigen. Ich nehme an Sie werden sich sogleich daran beteiligen?" . Während beide Männer sich unterhielten drehte Corellia sich unaufhaltsam langsam unter ihnen, ebenso wie die Zeit.
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#16
Der Agent schien unberührt. "Ihre Anweisungen gelten für einen gewissen Bereich, Großmoff. In meinem Bereich agieren wir anders," erklärte der Mann, der scheinbar seine Emotionen weitgehend unterdrücken konnte. Er reagierte mechanisch und auch seine Augen schienen Corno kalt zu folgen. "Wir kennen Sie. Wir kennen Sie sogar sehr gut, Verweser," sagte der Agent und machte damit die Welt des mächtigen Mannes kleiner. Im Imperium war vieles willkürlich aber eines gewiss. Es lag Gewissheit darin, dass Macht niemals ohne Preis zu einem kam. Alles kostete etwas. Und auch ein weiterer Tag an der Spitze kostete. "Ich möchte Ihnen eine Frage stellen, die mit unserem Kontext nicht übereinstimmt," tastete sich der imperiale Schattenmann; jener Zifferagent sanft vor. "Haben Sie jemals die Natur ihrer Realität hinterfragt?" Eine Frage, die gewichtig war. Eine Frage, die niemand leicht beantworten konnte. Der Zifferagent ließ die Frage wirken, da sie für sich sprach und nicht einmal sofort eine Antwort verlangte.

"Ich habe es getan. Wissen Sie, wo sie stehen?" Der Agent sprach ruhig und beharrlich. "Unser Imperium ist eine Idee. Ein Schattenspiel. Unsere Leben folgen diesen Pfaden, die uns unsere Träume vorgeben. Träume, die ein Imperium formten. Ein göttliches Geschenk und Sie machen sich klein. Nicht durch Posten, Machtanspruch oder Siegesgewissheit, sondern es mangelt ihnen an Vorstellungsvermögen. Sie haben Projekt Zero-X verloren, weil Sie sich nicht vorstellen konnten, dass jenes überhaupt möglich ist. Rebellen sind offen in ein Werk unseres Reiches eingedrungen," erklärte der Agent erneut beharrlich, wie eine sanfte Melodie seiner baritonhaften Stimme. "Ihre sogenannte Verzögerung ist nichts anderes als ein Scheitern," stellte betont fest und deutete auf die Death Trooper. "Ich bin hier mit meinen Soldaten, um dieses Scheitern zu bereinigen. Sie überschätzen ihre Position erheblich. Sie sind eingesetzt als Verweser eines Aufgabenbereiches für den Thron aber scheinbar haben Sie sich in verschiedene Details verloren. Ich mag Sie gerne erinnern," legte der Agent nach und ließ die Death Trooper näher heran treten, indem er diesen ein verständliches Handzeichen gab.

Einheit 9255 verstand dieses Zeichen sofort und wies seine Männern mit einem sprachlich codierten Befehl an, mit ihm einen Halbkreis hinter Corno zu bilden. Die schweren Schritte der gepanzerten Stiefel dröhnten durch den Raum, echoten umher und verstimmten langsam. Der Lieutenant nahm die zentrale Position ein, um dann heraus zu treten und sich hinter den Agenten zu stellen. Noch einmal hörte man die verstellte Stimme, die keine klaren Worte abzugeben schien; eher droidenartig schienen die verschluckten und verstümmelten Worte. Die schwarzen Soldaten nahm Haltung an und richteten ihre Augen auf Corno aus, wie auch Einheit 9255, der fixiert aber versteckt durch seinen Helm auf den Großmoff blickte.

"Ihr Aufgabe ist eine Organisationsaufgabe. Sie sollen zwei Projekte anleiten. Exakt zwei Projekte. Beide Projekte scheinen Ihnen aber nicht zu liegen, da Sie scheinbar mehr mit Selbstdarstellung und Fehlervertuschung beschäftigt waren. Agent Cronal war in dieser Sache sehr deutlich, dass Sie seine Warnungen ausgeschlagen haben," kam er nun endlich zur Sache und gab einen offenkundigen Hinweis, dass Cronal gegen Corno arbeitete. Cronal schien Berichte an den IGD zu übermitteln, die Corno nicht im besten Licht zeigten. Der Großmoff war in ein gefährliches Spiel geraten. Wer den Titel eines Großmoff erhalten wollte, musste dieses Spiel spielen, da es un unabänderlich mit der fiktiven Macht verbunden war, die alle im Imperium zu erhaschen gedachten. Es galt stets Spione und Verrat zu wittern aber auch genügend Vertrauen zu finden, dass man seine Loyalitäten fand. Ein schmaler Grad; ein gang auf Messersschneide, der nicht nur für Corno galt, sondern auch für jeden ranghohen Offizier und Zifferagenten. "Ich stimme Ihnen aber zu, dass wir diesen Disput beilegen können und sofort mit der Lösung des Problems beginnen können," schloss er dann ab und nickte dem Verweser mechanisch zu. "Ich kann mitteilen, dass der Vorstand der TELL Werke eliminiert wurde. Er stellt keine Bedrohung mehr für unsere Sicherheit dar. Auch das Versagen ist damit bereinigt. Ich werde mit meinem Team aufbrechen, um die Flucht der beteiligten Rebellen zu verfolgen. Ich werde am ersten Auftrittspunkt des rebellischen Problems beginnen, einer Cantina. Sie sollten sich allein um den guten General Derricote kümmern, damit nicht ein weiteres Projekt...," sagte er und machte dann eine punktierte Pause. "... in Verzögerung gerät." Es war keine Drohung, sondern ein zynischer Hinweis, dass sich Corno nicht hinter Floskeln zu verstecken brauchte. Man würde wissen, wenn es eine echte Verzögerung war oder der Verlust einer wichtigen Komponente. Der Geheimdienst wurde nicht gerne belogen. Zwar rechnete er stets mit Lügen, benutzte diese selbst aber dennoch war den Agenten ein Stück Wahrheit lieber als ein dreister Euphemismus für Scheitern.
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#17
Genervt von einer derartigen Anmaßung schnaubte Tyvos, "Ich hoffe, dass Ihre Aktionen erfolgreich sind." . Corno musste mit sich ringen um seine Verärgerung nocht unkontrolliert nach außen hin zu zeigen. Vor Jahrzehnten hatte er das Militär verlassen um zu regieren. Er machte den Azure Sektor zu einem der wirtschaftsstärksten und einflussreichsten Sektoren innerhalb des Imperiums und seine Worte hatten Gewicht bis an den Rand des Imperiums. Nun musste er sich von einem Zahnrand des IGD derartige Worte anhören und sich als Versager abstempeln lassen. Doch so lief das Spiel. "Es würde mich enttäuschen wenn Sie mich nicht kennen würden. Jede Person mit nur einem Fünkchen Einfluss wird von Ihnen geradezu aufgeschnitten." , entgegnete der Verweser mit einem Schulterzucken. Die Frage des Agenten hingegen ließ ihn aufhorchen. Die Natur seiner Realität. Stirnrunzelnd schüttelte Tyvos den Kopf, "Wissen Sie 701, für derartige Fragen habe ich keine Zeit. Aber wenn der IGD auf diese Weise seine Arbeit erledigt verwundert es mich nicht, dass die Rebellion uns so viele Schläge zufügen konnte." . Er wusste, dass er den IGD Mann nicht provozieren konnte, doch dessen Worte bestätigten Tyvos schlechte Meinung über die Geheimdienste nur umso weiter. Man konnte nicht behaupten, dass der Groß Moff in der Position stand um sein Gegenüber, oder besser gesagt dessen Vorgesetzte zu verärgern, doch noch weniger war er daran interessiert sich wie ein geprügelter Hund zu beugen.

Der Agent gab fanatisches Gefasel von sich. Das Imperium ein Traum, dass er nicht lachte. Tyvos folgte den Worten des IGD'lers, gab jedoch keine Antwort. Das Imperium war eine Diktatur, entstanden aus der perfiden Machtgier eines Einzelnen der genügend machthungrige Schergen um sich scharen konnte um es zu ermöglichen. Auch Tyvos gehörte zu jenen Schergen, doch wer wollte schon gerne auf der Seite der Verlierer stehen? "Das Projekt ist außer Kontrolle geraten da wir sabotiert wurden, das sollte ich Ihnen nicht erklären müssen. Sie sind der Geheimdienst, wenn jemand gescheitert ist, dann sind es Sie und ihre Kollegen. Wozu wurde ihre Behörde denn sonst ins Leben gerufen?", lautete die herablaussende Antwort Cornos, der langsam die Geduld verlor. Tatsächlich hatte Tyvos die Kontrolle nicht aufgrund mangelnden Interesses verloren. Er wurde verraten, von wem konnte er noch nicht mit Sicherheit sagen. Doch früher oder später würde er es herausfinden und sich dafür revanchieren. Ein Anaxsi begleicht stets seine Schulden, so lautete ein altes Sprichwort seiner Heimatwelt. Nach einer kurzen Handbewegung formierten sich die schwarz gerüsteten Sturmsoldaten mit einem Mal in einem Halbkreis hinter Tyvos. Ungerührt wandte er seinen Kopf nach links und rechts um die hinter ihm stehenden Soldaten zu betrachten. "Möchten Sie mir drohen Agent?", fragte Tyvos trocken ohne jedoch ein Quäntchen Furcht zu zeigen, es gab genug Menschen die ihn tot sehen wollten, ein paar Elite Soldaten schüchterten ihn nicht ein. Die folgenden Worte 701s sollten Tyvos jedoch eine Antwort auf seinen Verdacht geben. "Cronal.", wiederholte er zischend die Worte seinen Gegenübers. "Warnungen, wohl mehr zwiegespaltenes Gefasel. Es gab keinerlei konkrete Warnungen seitens des Schattens. Vielleicht sollten Sie Blackhole ebenfalls befragen, dafür dass der Mann anscheinend gut informiert war hat er mir recht wenig mitgeteilt. Meines Erachtens ist dieses Verhalten weit schädlicher für die Interessen des Imperiums.", erwiderte der Verweser und wusste nun an wem er sich rächen konnte wenn die Zeit gekommen war. Langsam schien der Agent zum Ende seines Vortrages gekommen zu sein was Tyvos sehr entgegen kam. Er war mehr als bestrebt die gemachten Fehler zu bereinigen und vor allem die Hintergründe aufzudecken. Er legte einen etwas versöhnlicheren Ton auf, "Nun denn Agent 701, ich hoffe, dass Sie mehr Erfolg in dieser Angelegenheit haben. Sollten Sie noch etwas benötigen zögern Sie nicht mich zu kontaktieren, ich bin nicht weniger an einer Lösung dieses Schlamassels interessiert. Doch ich möchte Sie bitten mir ebenfalls Informationen über Ihren Fortschritt zukommen zu lassen.". Es war kein schwieriges Unterfangen zu bemerken wie schwer es dem Politiker fiel etwas zu erbitten, doch seine Position hatte sich geändert. Erstmals sein Jahren musste er derjenige sein der überzeugen musste. Trotz allem Stolz und Trotz, es blieb ihm keine andere Wahl als zu parieren. Das Gespräch schien beendet. Trotz der Demütigung zog der Groß Moff sich nicht wie ein Verlierer zurück. Er verblieb einen Moment, "Wenn Sie den Abschaum gefunden haben, so richten Sie doch bitte meine Grüße aus.". Die Worte wurden von einem boshaften Lächeln begleitet, "Sie entschuldigen mich, ich werde General Derricote in meinem Büro erwarten.".
Damit verschwand der Groß Moff von der Brücke. Jene Crewmitglieder die die Konversation zuvor gespannt verfolgt hatten machten sich nun erneut an die Arbeit und wagten es nicht den Verweser anzublicken. Tyvos war trotz der unbequemen Situation mehr als zuvor bestrebt erfolgreich zu sein, denn nun wusste er an wem er sich revanchieren konnte.
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#18
cf: Corellia Industriesektor

An Bord der Dies Irae

Explosionen. Geschrei. Cato Scarian, nunmehr Sturmsoldat mit der Kennung TX-9941 fand sich in mitten eines wilden Feuergefechts wieder. Sein Kopf dröhnte nach einem nahen Granateneinschlag, vor ihm stand ein Offizier und schrie ihn an. "Vorwärts, weiter vorrücken!", donnerte der Ranghöhere über den Schlachtenlärm hinweg, doch Cato verstand nicht richtig. Es dauerte einige Momente ehe er seine Fassung wiedergefunden hatte. Der Offizier griff ihm am Arm und riss ihn mit sich in Deckung. "Soldat, zielen und schießen. Los!", befahl er und machte es dem frischen Rekruten vor. Cato tat es ihm gleich, doch sobald sein weißer Helm für seine Feinde sichtbar war wurde er von einer Salve Blasterfeuer empfangen. Er schreckte sogleich in Deckung. Neben ihm ging ein Kamerad zu Boden, er hatte einen Treffer am Hals einstecken müssen und ächzte gequält. TX-9941 betrachtete den Verletzten einige Momente ehe er nach vor sprang um seinen Kameraden in Sicherheit zu schleifen. Er nahm ihm den Helm ab und sah ein blutüberströmtes Gesicht. Der Soldat war nicht älter als er und trotz der harten Ausbildung wirkte er verängstigt und vollkommen fehl am Platz. Cato atmete tief durch, "Beruhige dich.", versuchte er über das lautstarke Blasterfeuer zu erklären, doch der Verletzte stieß ihn weg, zu groß der Schmerz. Im selben Moment landete ein Thermaldetonator in ihrer Nähe. Cato hörte nur jemanden "Deckung!" schreien, dann ging die Granate in die Luft. Der junge Soldat wurde durch die Luft geschleudert, blieb dank seiner Rüstung jedoch weitgehend unverletzt.
Es war vollkommen anders als die Simulationen während seiner Ausbildung, das Leid, der Lärm, der Tod. Voller Selbstbewusstsein hatte Cato das Schlachtfeld betreten, doch nun war er nicht mehr als eine Nummer die versuchte zu überleben. Er hatte einst gelesen, dass beim Sterben jeder der erste sei. Nun verstand er. Noch benommen von der Explosion taumelte der Sturmsoldat nach vorne, wieder an die Überreste einer Mauer an welcher seine Kameraden Deckung suchten. Er sah den Hauptmann seiner Einheit welcher per Funk Befehle entgegen nahm. "Stellung halten, gepanzerte Verstärkung unterwegs!", gab er an seine Truppe weiter was mit einem knappen "Jawohl, Sir!", bestätigt wurde. Cato hielt sich nach seinen Kameraden, er lugte kurz aus der Deckung hervor und gab einige ungezielte Salven aus seinem Blaster ab konnte jedoch nicht sehen, ob er getroffen hatte. Ein weiteres Mal wagte er sich aus der Deckung dann kam der Befehl. "Die Panzer sind da, bereitmachen. ANGRIFF!". Damit endete der Traum.

Cato schlug das eine verbliebene Auge auf welches ihm geblieben war. Er sah seine Umgebung verschwommen und bläulich. Schnell bemerkte er, dass er sich in einem Bacta Tank befand. Der Medi-Droide welcher seine Werte kontrollierte bemerkte das Lebenszeichen des Sturmsoldaten und benachrichtige automatisch den diensthabenden Arzt an Bord der Dies Irae. Cato konnte sich nicht an die letzten Ereignisse erinnern, doch er merkte, dass er nur aus einem Auge sehen konnte. Was war geschehen?

"Die Augenklappe steht Ihnen gut Oberst!", feixte Oberst Merryk, alias TK-3569, kehrte jedoch schnell wieder zum Ernst zurück, "Es tut gut dich wieder auf beiden Beinen zu sehen Cato. Wir haben auf Corellia einiges einstecken müssen.". Der Umgang untereinander war brüderlich, Sturmsoldaten galten nach außen als kalte Tötungsmaschinen, das war ihr Job. Doch unter ihresgleichen benahmen sie sich nicht anders als andere Soldaten. Cato seufzte, "Wie viele?" und rieb sich an der Augenklappe, es fühlte sich sehr unangenehm an, der Schmerz um die Gefallenen umso mehr. "203 bei allen Einsätzen auf Corellia.", erwiderte Merryk und schüttelte den Kopf, "Die haben uns überrumpelt und diese Arschlöcher von Tell hatten auch ihren Anteil daran.". Die letzten Worte waren voller Verachtung ausgesprochen, Verrat war für Sturmtruppen ein Sakrileg. "Aber die haben ihren Preis bezahlt, der IGD hat den gesamten Vorstand getötet.", "Ein passendes Ende für Verräter.". Cato wandte sich dem anwesenden Arzt zu, "Doktor, wie lange muss ich noch auf der Station bleiben?". Der Doktor studierte das Datapad welches die Informationen zum Zustand des Obersts enthielt. Er murmelte vor sich hin, "Sie benötigen noch einige Infusionen. In ein paar Stunden kann ich Sie vorerst entlassen.", "So schnell es geht Doktor, ich muss zu meinen Jungs!", erwiderte Cato der seinen Soldaten viel zu sagen hatte. Merryk hatte ihm erklärt, dass die Moral der Einheit am Boden lag. Nach Severus Tod und der Ohnmacht gegenüber den Rebellen benötigte die Legion ein Erfolgserlebnis, es lag nun an ihrem Oberst dieses herbeizuführen.
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#19
Die persönliche Kom-Konsole piepte lautstark und eindringlich. Eine Dringlichkeitsmeldung traf ein. Ein anwesender Soldat in schwarzer Flottenuniform trat zur Konsole und aktivierte diese mit fester Hand. "Aha," machte er. Der Soldat steckte einen Datenstick in jenen dafür vorgesehenen Bereich, lud jene Meldung herunter und steckte den Stick dann in ein Pad, um die Meldung darauf hochzuladen. Schließlich entfernte er sich aus seinem Wachbereich, um mit dem Pad in Richtung des Oberts zu gehen, der unweit seinen Platz gefunden hatte. "Sind Sie TX-9941?"- fragte der Flottensoldat mäßig gelaunt, nachdem er sich durch die Anwesenden fragen musste, und reichte Scarian dann jenes Pad mit der Dringlichkeitsmeldung. Er wartete bis, der Sturmsoldat jene Meldung gelesen hatte, um das Pad wieder mitzunehmen. Auf dem Pad war folgende Nachricht zu lesen:

Zitat:- Nur zur Weitergabe an die Führung der 83ten Sturmtruppenlegion -
- Nur für Dienstgebrauch -


[Bild: 200?cb=20080220004323]

Imperiales Oberkommando
Oberkommando der Sturmtruppen

Mitteilung

Colonel TX-9941,

das Oberkommando der Sturmtruppen hat für Sie und einen handverlesenen Teil Ihrer Einheit folgenden Einsatzbefehl beschlossen. Sie werden in den Bürgerkrieg auf Ripoblus eingreifen. Der Planet muss befriedet werden. Die Lage stellt sich folgend dar: Gezielte Einsätze durch Geheimdiensteinheiten konnten wichtigen Bereiche sichern. Auch wurden wichtige Führer der rebellischen Strukturen vernichtet. Die Bevölkerung ist derzeit politisch neutral und erhofft ein baldiges Ende des Bürgerkrieges auf ihrer Heimatwelt. Ripoblus stellt einen wichtigen Rohstofflieferanten für Blasterwaffen dar. Diese Welt darf nicht in rebellische Hände fallen. Ihre Hauptlast wird in der Besetzung wichtiger Feldstrukturen liegen. Sie werden Teile der aufständischen Bevölkerung beseitigen und jene Städte, die sich nicht erneut unserer Ordnung unterwerfen, durchkämmen und säubern. Vorort erhalten sie entsprechende Sonderbefehle. Ihr Trägerschiff schifft gerade im Orbit Corellias ein.

Wir sind dankbar für Ihre Leistungen und anbei erhalten Sie und ihre gesamte Einheit die imperiale Verdienstmedallie Dritter Klasse. Ihre Einheit hat sich eine Imperiale Zitierung verdient. Der Imperator dankt Ihnen mit diesen Worten: "Ich bin dankbar für ihre Leistungen. Sie zeigen sich verdienstlich und ich werde baldig weitere Verwendungen bedenken."

Mit imperialem Gruß
Major TO-1021
Adjutant, Stab des Sturmtruppenkommando
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#20
Cato stand vor einem Spiegel in seinem Quartier. Nach seiner gezwungenermaßen Abwesenheit musste er sein Äußeres wieder seinen eigenen Ansprüchen anpassen. Sich mit einem Auge zu rasieren war jedoch leichter gesagt als getan musste Cato sich eingestehen, als er sich mehrmals schnitt. Ein Implantat anstatt der Augenklappe welche nun sein Gesicht zierte, hatte er abgelehnt. Er wollte keine Technik in seinem Kopf haben, lieber gewöhnte er sich daran besser mit einem Auge zu sehen. Sein Helm ermöglichte ihm ohnehin eine Rundumsicht. Nachdem das Gesicht wieder von überflüssigen Haaren befreit war, blieb sein Blick auf dem Tattoo mit seiner Dienstnummer haften. TX-9941. Diese Kennung war nicht nur eine Nummer, es war sein Leben. Ein jeder Sturmsoldat trug seine Nummer mit Stolz und Ehre in den Kampf. Sie waren nicht nur Kameraden, sie waren Brüder deren Band in den Feuern des Krieges geschmiedet und von der Treue zum Imperator besiegelt wurde. Ein schmales zuversichtliches Lächeln bildete sich auf den Zügen des Colonels, er war froh wieder zurück im Dienst zu sein. Dennoch zeigte sich im gleichen Moment, dass er noch nicht allzu bald selbst am Kampf teilnehmen würde. Seine Verletzungen waren noch nicht komplett verheilt und viele Bewegungen waren noch von einem schmerzverzerrten Gesicht begleitet. Dennoch ließ Cato es sich nicht nehmen zu seinen Truppen zurückzukehren.
Nach der sprichwörtlichen Ohrfeige auf Corellia welche den Stolz der 83. Legion schwer getroffen hatte bedurfte es einem Erfolgserlebnis, oder besser gesagt Rache. Da sich die Lage auf der Kernwelt langsam aber sich beruhigte hatte man die 83. abkommandiert und wieder auf die Dies Irae versetzt. Cato hoffte darauf baldmöglichst neue Befehle zu erhalten. Nicht nur galt es Rache am Feind zu nehmen, sondern auch die Schmach zu bereinigen welche ihm und seiner Legion widerfahren war. Man hatte ihm aufgrund der Zuneigung des Imperators gegenüber der 83. die Aufgabe erteilt die Tell Werke zu schützen, doch sie hatten versagt.

Unter Schmerzen kleidete TX-9941 sich in seine pechschwarze Uniform auf deren Brust die Insignien seines Rangs als Colonel befestigt waren. Ein letzter Blick in den Spiegel und er setzte die Offizierskappe auf um sich auf den Weg in die Offiziersmesse zu machen. In seiner Abwesenheit hatte sich die Legion mit Erfolg um kleinere Widerstandsnester auf Corellia gekümmert. Er wollte sich nach etwaigen weiteren Verlusten erkundigen und seinen Offizieren ein Lob aussprechen. In der Messe angekommen wurde er sogleich von seinen Untergebenen mit einem Salut begrüßt. Er erwiderte den militärischen Gruß. "Rührt euch!", erklärte er und trat in die Mitte des Saals um zu allen sprechen zu können.
"Männer.", begann er und warf einen Blick in die schwarz uniformierte Runde, "Auf Corellia wurden wir von Verrat überwältigt und in einen Hinterhalt gelockt. Ihr und eure Truppen haben tapfer gekämpft und wir konnten unsere Stellung halten. Dennoch hat uns die Rebellion einen Schlag versetzt, denn wir konnten unsere Mission nicht beenden. Doch wir werden die Rebellen bald genug spüren lassen wozu die 83. Sturmtruppenlegion im Stande ist!". Mit jeder Minute wurde Catos Tonfall durchdringender, "Wir haben viele unserer Brüder verloren, doch ihr Tod wird nicht umsonst gewesen sein. Wir werden die Rebellion auf jeder Welt bekämpfen, in der ganzen Galaxis und irgendwann werden sie erschaudern wenn sie nur die Zahl 83 vernehmen.". Zustimmung wurde dem Colonel entgegengerufen und nicht selten tauchte eine Faust aus der Menge mit den Worten "Für den Imperator!" auf. Zufrieden nickte Cato und salutierte, "Es freut mich mit euch allen zu dienen! Und nun zurück zur Tagesordnung.". Damit war die Sondierung der Laune der Truppe beendet, die Moral war nicht gestört, nur der Wille nach Vergeltung stach hervor wie eine Flamme.

Eine halbe Stunde war vergangen und inzwischen hatte sich die Besprechung zu einer heiteren Runde entwickelt in welcher gescherzt und gelacht wurde. Cato musste schmunzeln, kaum jemand kannte das wahre Selbst eines Sturmsoldaten. Ein jeder hielt sie für vollkommen introvertierte Soldaten, nicht besser als Droiden. Doch das wirklich wichtige was sie von anderen Soldaten unterschied war ihr stählerner Zusammenhalt und ihre unendliche Treue zum Imperator. Er wurde just aus seinen Gedanken gerissen als ein Offizier der Dies Irae vor ihm auftauchte. "Ja, das bin ich.", erwiderte der Colonel auf die Frage ob er TX-9941 sei. Ihm wurde eifrig ein Datapad gereicht in welchem neue Befehle für seine Truppe enthalten waren. Er las die Nachricht durch und sein Puls stieg langsam an. "Vielen Dank, Soldat.", entgegnete Cato. TK-3569, der stellvertretende Kommandant der Legion hatte die Unterhaltung mit angesehen und eilte zu seinem Vorgesetzten. Cato zeigte ein verwegenes Grinsen, "Wir haben neue Befehle?", "Sir?", "Ripoblus.".


--> Tbc: Ripoblus
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