Imperiale Festung
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Es war ruhig, außer die Schritte von schweren Militärstiefeln, welche auf dem poliertem Boden ein druckvollen Klang erzeugten. Es war ein stumpfes, sich wiederholendes Donnern, als die beiden Offiziere in den geschnittenen imperialen Uniformen den kleinen Konferenzsaal betraten, welche ein breite Fensterfront hinaus besaß. Der Blick fiel hinab über die hohen Mauern und Geschützbatterien der Festung auf den Appellplatz, auf dem in kleinen Gruppen Bewegung herrschte. Im Raum stand vor diesem Fenster eine schwarze Gestalt. Eine Figur aus dem Abgrund, welche jegliche Wärme aus der Anlage vertrieb, die noch vorgeherrscht hatte. Die beiden Offiziere blickten sich kurz an, nickten sich zu und traten näher heran. Beide senkten sie sich simultan auf die Knie hinab, ohne ganz hinab zu sinken. Man stellte nur ein Knie ab, um nicht vollens seine eigene Würde zu verlieren. Eine Militär warf sich nicht vollens nieder, sondern behielt immer einen Rest Anstand; auch bei den größten Verbrechen. Dies war die imperiale Idee: Ordnung. Ordnung in allen Dingen, selbst in der kalten Gewalt. Man wagte keinen Blick hinauf und der Schirm der Mütze verbarg jedwede Brauenbewegung. Zischend schloß sich die Tür des Saales. Keine Wache war hier, nur die dunkle Gestalt und die zwei Offiziere. Es war schlicht nicht notwendig. Nicht hier. Nicht in einer imperialen Festung auf einem der bestgeschützten Planeten des galaktischen Reiches.
"Die Eclipse," begann der Herrscher, welcher vielen nur als Vesperum bekannt war. Er setzte seinen Blick nicht vom Fenster ab, bemerkte die beiden Offiziere nur in der Macht und der Reflektion der Scheibe, welche so poliert war, dass selbst die Kratzer auf der Außenseite sichtbar wurden. Es entstand ein merkwürdiges Spiel aus Lichteinfall, Farbe und der Spiegelung. Das Haupt des Imperators lag unter der Kapuze, so dass es von Hinten und von der Seite nicht zu erkennen war; doch in der Scheibe zeigte es sich als verschwommene Fratze, mit ihren großen dämönischen Augen. Diese blinzelten nicht. Viele, die Vesperum direkt angeblickt hatten, wunderten sich darüber, dass er selten blinzelte. Scheinbar schien er sich davor zu fürchten, die Augen vor Etwas zu verschließen. Ein ständig wacher Blick, welche auf den Dingen ruhte war die Folge. Ein Blick, der die Hölle begreifbar machte und zusätzlich zur Aura einen grausamen Anspruch geltend machte. Wie seine gerade gesprochenen Worte. Es gab keine Zeit mehr für verbale Höflichkeit. Die Zeit entronn und duldete keinen Aufschub. Die beiden Offiziere wagten noch kein Wort zu sprechen. Auch nicht ihre Schädel zu erheben. Der Sith spürte ihre Angst, ihre unterwürfige Furcht vor seiner Person. Es war das Gift unter seiner Haut, das kalte Kribbeln der Macht der dunklen Seite. Der Rausch des Endes und des Anfangs; die Zerstörung und Schöpfung, von Allmacht. Für eine winzige Sekunde erschien es so als ob diese schwarze Figur diese Demut verdient hatte. Doch hatte sie es nicht verdient und so verflog die demütige Geste der Soldaten zu einer reinen Darstellung von Unterwerfung. "Die Eclipse muss fertiggestellt werden. Sehr bald. Wie ist ihr Status, Admiral?" Noch immer sprach der galaktische Tyrann zur Scheibe, den Blick auf den Horizont von Byss gerichtet. Ein Anblick, der ihn faszniert hatte. Diese Farben in ihrem Purpur, welche in die weißen Wolken flossen und Schatten innerhalb jener formten. Dieser Konstrat war eine Darstellung, die ihn mehr reizte, als die Darstellung der Unterwerfung der Diener. Der Admiral schluckte einmal heftig, blickte zu seinem Adjutanten, welcher den Blick nicht erwiederte. Das Herz schlug heftig, so dass es selbst die Bestie vor sich spüren konnte. Es war ein Gefühl, dass jedes falsch Wort einen Donnerschlag hervorrufen konnte. Einen Donnernschlag, der jede weitere Antwort überflüssig machte. Mit dem Imperator zu sprechen war oft mehr Bürde und Strafe als Honoration. Nicht nur, weil er Sith war, sondern weil er das Imperium verkörperte. Er war das Imperium und das Zentrum der Staatsgewalt. Alles, was Imperiale suchten, fanden sie bei ihm. Doch würde es ihnen nie geben. Es war nur seine Ordnung, nicht mehr die ihre Ordnung. Es war eine Ironie, dass die devote Hoffnung auf Frieden und Sicherheit mit verschiedenen Ordnungsbegriffen einherging. Für Vesperum war Ordnung er selbst. Und für die Soldaten die übermächtige Macht des Gesetzes und Staates. Doch am Ende spielte es keine Rolle für die Galaxis. "Wir haben die Abwrackung anderer Prototypen vorangetrieben und deren Teile dem Eclipse-Projekt zugeführt. Zudem konnten wir die Kuati überzeugen gegen entsprechende Zahlungen und auch zusätzlich bereitgestellten Sklaven, die Arbeit erheblich zu beschleunigen," begann er seinen Bericht, wobei seine Fingerspitzen zuckten; die schwarzen Handschuhe konnten es nicht verbergen. "Die Primärwaffe ist getestet und wird derzeit in den Rumpf verbracht und verbaut. Nur die Antriebe und Sekundärwaffen machen uns noch Sorgen. Wir werden dieses Problem zeitnah lösen." Vesperum hob die Hand, um den Bericht zu beenden. Der Admiral stoppte schlagartig, ohne aufzublicken. "Wie lange bis zur Fertigstellung, Admiral?" - bohrte die Stimme des Sith Lords, wie ein Meißel durch einen Hammerschlag in Stein. "Vier galaktische Monate, eure Majestät," war die schnelle Antwort des gedienten Veterans, welcher als Sprecher für das Beschaffungsamt diente. Der Adjutant schwieg weiterhin, auch zufrieden über den Zustand, dass man ihn nicht fragte. "Hm," machte der Imperator und legte die Hand an sein Kinn, nur um sie danach wieder hinabsinken zu lassen. "Das reicht mir," sagte er kalt, ohne jedwede Freude oder Genugtuung. Es war einfach eine Bemerkung, die etwas hinnahm. Der Admiral spürte Erleichterung, und das Zittern der Fingerspitzen flachte sich erheblich ab. Er hatte es überstanden. "Machen Sie weiter, Admiral. Ich verzeihe in dieser Sache keine Fehler. Die Eclipse wird kriegsentscheidend sein. Sie ist eine Waffe, um diesen Krieg zu beenden und Frieden zu schaffen. Und ich werde dieser Galaxis ihren Frieden verordnen." Der Admiral presste kurz die Lippen zusammen, senkte um einen weiteren Zentimenter sein Haupt; ihm tat es der Adjutant gleich. "Jawohl, mein Imperator." Vesperum holte tief Luft, um dann auszuatmen. Die Scheibe beschlug, ließ das Angesicht kurz verschwinden und eine Leere lag im Glas. "Kehren Sie zurück," ordnete der Sith an, um sich seinen eigenen Gedanken widmen zu können. Die geschmiedeten Pläne entfalteten bald ihre Wirkung. Es war an der Zeit an den Details zu arbeiten. Die Werkzeuge lagen bereit. Die beiden Offiziere erhoben sich, um dann mit schnellen aber nicht hektischen Schritten aus dem Raum zu treten. Darth Vesperum verblieb allein zurück, weiterhin aus dem Fenster blickend.
"Glaubst du wirklich, dass technische Spielzeuge, dir einen Vorteil verschaffen, mein Schüler?" Die Frauenstimme durchdrang das Nichts der Stille, umspielte seinen Geist mit verführerischer Sanftheit, ohne je wirklich Präsenz zu erreichen. Vesperum stand immer noch vor der Scheibe, den Blick aufrecht hinaus in die Welt gerichtet. Die Schwäche des Lebens lag vor ihm ausgebreitet; und auch dessen Wunder. Die Bauwerke, die Werften und Raumschiffe die seinen Blick schnitten, waren offenkundig aber bedeutungslos für die Wahrnehmung des Sith Lords. "Syn," sagten sein Herz und sein Mund; als ob er mit sich selbst sprechen müsste. "Die Schwäche liegt im Glauben, dass Stärke im Leben liegt. Nichts hier, ist wahre Macht. Schiffe, Waffen und auch Soldaten sind immer nur Werkzeuge einer weltlichen Idee, die uns doch längst entwachsen ist, Vesperum." Der dunkle Lord strich mit seiner Rechten über das kalte Glas der Fenstefront, um ein winziges Gefühl zu erhaschen, während sich die Taubheit von Syns Geist in seinem Körper ausbreitete. Nein, er war nicht Wirt aber auch nicht gelöst von ihrer Macht. "Doch sind sie nützlich und werden immer eine gewisse Nützlichkeit besitzen. Ohne Hände wird ein Geist nichts erbauen können," antwortete der siechende Lord. Der unholde Geist, der uralte Dämon Sorzus Syn manifestierte sich als Spiegelbild in der Scheibe, um Vesperum direkt anzublicken. Ihre Geschichtszüge brannten sich förmlich ins Glas; auch ihr kaltes Lächeln, welches entrückt und seelenlos alles verhieß und doch verneinte.
"Ich kenne deine Wünsche. Ich kannte sie immer. Wir beide sind Künstler, Schöpfer einer Idee, welche größer ist als das Fleisch, welches wir einst trugen. Dein Fleisch ist zu schwach für die Idee, den letzten Traum. Der Sith'ari kann nur dann real werden, wenn du bereit bist, auch diesen Schritt zu gehen." Sorzus nickte ihm zu, ohne die bösen Augen von ihm abzuwenden. Ihre Worte waren das Gift gegen das Leben des einstigen Mannes. Ihre untote Zunge gebunden an ein Holocron war das frostige Feuer der Sünde, welche den einst guten Mann verdammte; zum Teufel machte. "Ich habe dich immer angeleitet; wie du mir auch Dinge gezeigt hast. Leben ist bedeutungslos ohne Zweck. Ich musste erst sterben, um ewig zu leben; meine Bestimmung lag in dir. Du wirst die Sith erneut erbauen, als einen Orden von freien Wesen. Nicht mehr gebunden an ein Schicksal, an Leben, sondern allein an sich selbst. Wille ist der Schlüssel zu einem Aufstieg, der nur vollzogen werden kann, wenn das Leben seinem wahren Zweck zugeführt wurde." Vesperum unsicher, ob er sich richtig entschieden hatte. Unsicher, ob sein Pfad noch richtig war, wollte dem Gift der Versuchung widerstehen. Zuviel war verloren und Amaranthine war in so weite Ferne gerückt, dass nichts mehr blieb außer dieser Schmerz, welche sein schwarzes Herz taub machte. "Zweck?" - eine Frage, die sich unweigerlich ihren Weg bahnte. "Der Tod," sprach die verführerische Stimme der einstigen dunklen Jedi, der mächtigen Alchemistin, die zwar den Tod nicht besiegt hatte aber einen Weg für ihre Rache am Leben gefunden hatte. Ob es Neid oder ein Hunger nach Bedeutung war, spielte in der näheren Betrachtung keine Rolle. Sorzus Syns Wille lag nun auf Vesperum, der blind von falschen Eifer und Hoffnungen sich selbst verloren hatte; und nichts mehr besaß, was ein Leben war. Die Dämonisierung trat nicht ein als er sich gegen sein Schicksal erhob, aus Zorn und Hass, sondern als er die finale Sünde begang, das Leben selbst zu verraten. Die Macht hatte ihn bereits verdammt und ihm die Rolle der Fratze, des Monsters zugewiesen. Der Sith Lord murrte kurz. "Wenn es so einfach ist, Syn." "Es war nie einfach, mein Schüler. Die dunkle Seite ist immer nur ein Weg gewesen. Der Eintritt auf diesen Weg kostet einen besonderen Zoll." Vesperum spürte die Kälte, die die Scheibe füllte. Die Zeit schien sich zu verlangsamen; oder nur deren Augenschein. Zeit war kein Konzept mehr für Syn oder ihren abhängigen Schüler Vesperum. Beide waren sie unter diesen Fluch geraten, der Grund für das Schlechte zu sein. Nicht im Zuge der Macht aber für sich selbst. Kein Ausweg bot sich mehr; keine Erlösung, sondern nur noch Feuer. Nicht, weil Vesperum keine Absolution finden konnte, sondern weil Syns Gift jedwede Einsicht unmöglich machte. Es war immer einfacher weiter zu gehen, noch weiter als die Sith vor ihm, als jemals einzugestehen, dass es keinen Weg gab, die Macht wirklich zu verstehen. Keinen Weg gab, Amaranthine zurückzubringen. Vesperum und Syn waren allein in ihrem gemeinsamen Wahn. Der Sith Lord, eingeflüstert dieser zu sein, wollte auch nichts anderer mehr sein, als dieser Dämon. Er war zu gut darin; zu gewohnt daran, dass ihm sein altes Leben als ferner Traum erschien. Er hatte dieses Leben nicht mehr. Aidan war tot, vernichtet durch Vesperums Handstreich, geführt aus einer tiefen Agonie. "Das Ritual wird dich erheben, auf eine Ebene, die es dir ermöglicht, jedweder Form Sinn zu geben und darüber hinaus deinen Willen völlig vom Fleisch zu befreien. Denn der Wille ist alles, was einen Sith ausmacht. Der Wille gebietet die Form; die Form niemals den Willen." Ob Vesperum jemals ahnen würde, dass er sich zu einer dunklen sowie alchemischen Figur machte, welche an den unruhigen Fäden der Syn hing? Sein Wille lag nicht mehr bei ihm, denn der Wahnsinn der Dunkelheit hat längst die Vernunft ausgetauscht gegen die Ideologie der Syn, dass Leben keinen Sinn verfolgte; und nur durch einen Sith'ari geformt werden konnte, sogar musste. Die Sünde gegen die Macht würde er selbst sein; die lebende Wunde in der Macht, welche mit jedem Gedanken gegen den Willen der Macht rebellierte. "Einmal habe ich geglaubt, dass Stärke ausreicht, dass meine Wünsche ausreichen und die dunkle Seite mir das geben würde, was ich suche. Doch nun erkenne ich, dass meine Stärke unbegrenzt sein kann und dieser Körper mich begrenzt. Sidious wollte ewiges Leben; ich will den ewigen Tod. Der Tod ist die wahre Konstante in diesem Universum, und wer ihn kontrolliert, wird wahrlich frei von seinen Ketten sein. Ohne Ende, ohne Anfang, wird der Wille allein triumphieren." Dies war die Schlussfolgerung des dunklen Lords, der Syns Wispern deutete und folglich einer Lüge folgte, die süß und verführerisch war. Sein Wille würde triumphieren, über jenes Leid, über jene Trauer und sogar über diese furchtbare Existenz. Alles würde ihm dienen; allein ihm. Doch dabei vergaß er, dass es ohne Leben keine Liebe gab; ohne Liebe kein Mitgefühl und ohne Mitgefühl keinen Sinn. Leben war die Macht, nicht der Tod. "Du begreifst endlich, was ich einst benutzte, um die Bestien hervorzubringen; ich tötete sie, um aus ihrem Fleisch etwas Neues zu erschaffen. Ein ungezügelter Wille, frei von falschen Einflüssen, wie Moral und vermeindlichen sozialen Zielen; kann alles sein und alles erschaffen. Es richtet sich nur nach seinem Wunsch. Ich formte die Bestien, und du wirst dich selbst formen. Es wird dir möglich sein, weil du auserwählt wurdest, der neue Sith'ari zu sein. Du wirst die Sith erbauen, und dieser Galaxis endlich die wahre dunkle Seite zeigen, die sie verdient hat. Schließlich werden die Jedi und jeder Narr erkennen, dass die Dunkelheit alles ist," erklärte Syns Stimme, bevor sie verschwand und mit ihr der finstere Spiegel in der Scheibe, welcher ihr Angesicht war. Vesperum blieb erneut allein zurück; mit einem unguten Gefühl, etwas falsches zu tun und doch wagte er keinen Schritt zurück.
Die Zeit bewegte sich langsam, während das Herz zu grausam pochte. Die Augen waren auf das Artefakt gerichtet, welches ruhig in seiner Hand lag und ein seltsames Licht in den Raum strahlte. Diese kleine schwarze Pyramide, geziert mit Runen und okkulten Symbolen, welche zirkelnd um die Wände des Objektes liefen, war das Wunderwerk seiner Hände; rein geschaffen nach seinem Willen aus einem Kristall, der durch schlichten Gedanken gebrochen war. Darth Vesperum genoss es, seine Mächte in die Realität bringen zu können und etwas zu formen, allein durch seine Berührung. Mühelos ließ er die Pyramide in seiner Hand schweben, glimmen in blauem Licht, welches geisterhaft über die Wände kroch. Es schien lebendig zu sein, wie es Krallen und Hände an der Wand zu formen begann, die sich immer wieder hektisch bewegten und wie von fremder Hand gelenkt, nach all dem griffen, was Leben hatte. Die Tür zur Kammer öffnete sich und Großwesir Pestage trat hindurch, eilig mit großen Schritten und vertrieben die Schemen aus blauem Licht, zurück in das Artefakt. Dieses fiel zurück in die Hand des dunklen Lords und wurde mit einem dumpfen Geräusch auf den Tisch vor sich abgelegt.
"Eure Majestät," begann der Beamte mit seiner Arbeit und warf einige Pads auf den Tisch des Imperators, welche mit einem ähnlichen Geräusch, wie das Artefakt einen Stapel bildeten. Die kalte Aura des galaktischen Tyrannen ignorierte Pestage, der ungehalten über den Zustand der aktuellen Herrschaft und ebenso in seiner Eitelkeit angegriffen, nach dem handelte, was er gelernt hatte. Er machte seine Arbeit. "Ich weiß, dass ich vielleicht eure Studien gestört habe aber diese weltlichen Dinge dulden keinen Aufschub mehr," höhnte der Wesir mit einem ausdruckslosem Gesicht und deutete vor sich auf die Pads. "Ihr müsst diese Formulare und Erlasse unterschreiben. Vornehmlich handelt es sich um Dekrete, die ich in eurem Namen bereits ausgearbeitet habe. Steuer- und Tributforderungen, Ernennungen von Personal und Verwaltungsaufgaben." Der Imperator murrte, kratzte mit seinen Händen über die Tischkante, während er eines der vielen Dokumente, die auf diesen Pads gespeichert waren, betrachtete. "Ihr stört in der Tat," kommentierte er. "Aber ich muss wohl eingestehen, dass das Imperium nicht nur einen Visionär benötigt, sondern auch einen Bürokraten." Er las die ersten Zeilen mit seinen dämonischen Augen, während seine Finger nervös über den Rücken des Pads glitten, auf und ab. "Ja, eure Majestät. Ihr braucht mich," versicherte sich Pestage. "Ich brauche eure Fähigkeiten," sagte der Imperator nüchtern und machte damit klar, dass es nur die Fähigkeiten waren, nicht die Person, die geschützt wurden. Großwesir Pestage tat einen Schritt näher und stellte sich neben Vesperum. "Hier unterschreiben," zeigte der Beamte auf das Pad. "Ja," schimpfte der Herrscher genervt, da er selbst wusste, was zu tun war. Pestage schien ihn nicht fähig genug zu halten, ein Schriftstück bis zum Ende zu lesen. Der Herrscher legte das Pad auf den Tisch und unterschrieb mit einem speziellen Stift das erste Dokument, um dieses Pad Pestage in die Hand zu drücken. "Machen wir weiter," entfiel dem Sith und er griff zum nächsten Pad, mit einem Auge zum Artefakt schielend, welches unbenutzt seinen Glanz verlor und schließlich nicht einmal mehr glimmte. "Bereiten Sie auch Harrsk Ernennung vor," erklärte der Imperator, während er eine Liste mit Beförderungen las. "Zu was?" - fragte Pestage skeptisch, wobei sein übergroßer Hut wütend zuckte. "Zum Großadmiral. Eine offizielle Audienz und öffentliche Beförderung in die Reihen meiner militärischen Führung, Wesir." Ungehalten presste der Lord seine Lippen zusammen. Wieder eine Unterschrift und ein erneuter Griff zum nächsten Pad, während Pestage das unterschriebene Pad an sich nahm. Scheinbar missfiel dem Wesir die Ernennung des Harrsks, zeigte es aber nicht deutlich. Jedoch seine Gefühle verrieten ihn, so dass Vesperum böse schmunzelte, als er sich mit einer Liste über Tribute und Steuern beschäftigte. "Die Steuern scheinen nicht eingebrochen zu sein. Ich denke, dass es noch keiner Erhöhung bedarf," legte der Sith Lord fest, während sein Stift über den Unterschriftbereich von seiner Hand gesteuert lief. "Jawohl, eure Majestät. Ich empfehle aber die Welten daran zu erinnern, dass wir nicht nur Gelder benötigen, sondern auch andere Ressourcen. Schiffe und Waffen werden nicht allein mit Geld gebaut," meinte der hohe Beamte und Vesperum kratzte sich schnell am Hals, wobei sich deutlich die schwarzen Äderchen abzeichneten, die über seinen Hals hinauf zu den Schläfen liefen. "Ja, eine gute Idee." Der Imperator nickte und machte mit dem Berg an Verwaltungsarbeit weiter und Pestage tat die seine, indem er den Imperator auf jedwedes Schriftstück hinweis, es verwahrte und bei Gelegenheit einen Kommentar abgab. Der Imperator verbrachte noch einige Stunden mit dieser Arbeit. Zum Abschluss seiner Arbeit erklärte der Großwesir noch, dass es eine besondere Situation im Sepan System gab, wo sich pro-imperiale Ausschreitungen ergeben hatten. Der Bürgerkrieg wendete sich zu Gunsten des Imperiums. "Eine interessante politische Situation," sagte Pestage schließlich und beugte sich dabei leicht vor, aber blickte den Imperator nicht direkt an. "Ja, entsenden sie eine Legion Sturmtruppen und erklären sie Dimog zu einer imperialen Welt. Sorgen wir dafür, dass Sepan an uns fällt, da es uns nichts kostet und die verdammten Rebellen sicherlich kein Interesse an Sepan haben werden. Il-Raz darf eine Geschichte erfinden, die uns nützlich ist. Ich gestatte entsprechende Mittel, damit die Sepan Entscheidung der Galaxis zeigt, dass es immer nur eine Wahl gibt," führte der Imperator aus und nickte dabei eifrig, wobei seine Kapuze dezent in seinem eigenen Wind aufwehte. Großwesir Pestage nahm dies zur Kenntnis und würde alsbald Il-Raz informieren. "Auch solltet ihr euch mehr zeigen, meine Majestät. Das Imperium braucht euch mehr als ihr denkt," meinte der verwaltende Beamte, während er sich bereits zur Tür bewegte. "Ich werde eine Holo-Aufzeichnung machen," antwortete Vesperum seufzend und lehnte sich erschöpft in seinen Sitz zurück, der ein wenig ächzte. Herrschaft war Arbeit, eine Erkenntnis, die man nie vergessen dürfte. Der Großwesir entfernte sich mit vollem Armen, in jenen lagen die Dokumente, und war mit einer angedeuteten Verbeugung entschwunden. Sein Schiff würde nach Coruscant zurückkehren. Es störte ihn nicht, dass der Imperator auf Byss residierte, denn so hatte er auf Coruscant mehr Macht und konnte ohne Störung seine Arbeit machen aber die Entfernung machte sofortige Bearbeitung von Dokumenten schwierig, so dass der Wesir oder ein Vertreter ständig nach Byss reisen mussten, um die notwendigen Schritte einzuholen. Eines Tages würde er dem Imperator wieder nahe legen, dass Coruscant das imperiale Zentrum war aber nicht jetzt, denn insgeheim war Pestage froh, diesen Tag überlebt zu haben und nicht anderwertig versehrt worden zu sein.
Die Audienz beim Imperator war beendet, für Cato hatte währenddessen ein neues Leben begonnen. Es war noch immer ein merkwürdiger Gedanke fortan wieder Cato Scarian und nicht TX-9941 zu sein, doch er würde sich mit der Zeit daran gewöhnen. Er trat aus dem Palast hinaus ins Freie, wo sich ihm ein grandioser Anblick auf die Skyline des Zentrums bot. Nicht, dass solche Dinge ihn groß bewegten, doch war es ein Symbol für die Sache welcher er diente. Dies war das Imperium, nicht umsonst wurde die Welt als Imperiales Zentrum bezeichnet. Der Geist, die Essenz dieses Reiches sollte hier am stärksten sein. Er verweilte mit diesem Gedanken noch einige Momente, eher er sich wieder in Richtung des Flugfeldes begab, auf welchem seine Lambda Fähre wartete. „Colonel!“, salutierten der wartende Pilot sowie Copilot als Cato die Fähre betrat, „Wir haben die Order Sie auf die Litany of Fury zu bringen, diese wird sie zu ihrem Ziel bringen, Sir.“. Cato erwiderte den Salut und nickte den Piloten dankbar zu, „Vielen Dank.“. Mit einem Ruck hob die Fähre ab und ließ den Palast sowie das Zentrum hinter sich. Cato verspürte eine seltsame Nervosität, eine Aufgeregtheit welche er seit langem nicht mehr verspürt hatte. Die Dienstjahre hatten ihren Spuren hinterlassen, trotz aller Hingabe war auch Cato in letzter Zeit ein routinierter Soldat der gewesen der seine Arbeit, ohne besondere Gefühlsregungen, erledigte, nicht anders als ein Büroangestellter in einem der vielen Wolkenkratzer im Zentrum. Doch diese neue Aufgabe, diese Mission war wie ein Abenteuer, etwas Ungewohntes das neue Lebensgeister weckte. Dass diese womöglich durch die Manipulation Vesperums zustande kamen konnte Cato nicht wissen, doch er fühlte sich gut, voller Energie. Nun war er nicht mehr lediglich ein Diener des Imperators unter der Fuchtel irgendeines Generals, nein. Nun diente er Vesperum höchstpersönlich und war nur ihm Rechenschaft schuldig. Dies förderte ein neues Selbstbewusstsein, doch anders als die Moffs, Admiräle und Generäle war Cato nicht gierig nach Macht, sondern danach seinem Herrn zu dienen und seine Feinde zu vernichten. Er und die Schattenlegion würden die Klinge und das Schild in den Händen Vesperums sein. Der Gedanke trieb ihm ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht.
Nach einem kurzen Flug erreichte die Fähre den Victory Sternenzerstörer II Litany of Fury, welcher im Orbit lag und auf die Ankunft Catos wartete. Auf dem Schiff angekommen kam ihm sogleich ein Leutnant entgegen, ein junger Mann, frisch von Akademie kommend, so wirkte er zumindest, unsicher und nervös. „Colonel Scarian?“, fragte er nervös und blickte mehrmals auf das Datapad welches er in Händen hielt, ehe er bemerkte den Salut vergessen zu haben und dies hektisch nachholte. Cato bemerkte konnte bereits die Schweißperlen auf der Stirn des jungen Offiziers sehen, welche ihm vor Peinlichkeit die Stirn runter rannen. „Korrekt, Leutnant, Sie haben etwas für mich?“, erwiderte Cato in einem beinahe sanften Ton, seinerseits salutierend. Er machte dem Jungen keinen Vorwurf, sie alle hatten mal klein angefangen, egal ob Sturmsoldat, oder Admiral. Sein Gegenüber beruhigte sich nach der entspannten Reaktion des Colonels. „Ja Sir, ein Datapad mit weiteren Informationen, wie mir gesagt wurde.“, antwortete er und überreichte Cato eben jenes. Dieser verstaute es vorerst in seiner Tasche. „Darf ich Sie auf ihr Quartier für die Dauer der Reise geleiten, Sir?“, fragte der Leutnant, „Gehen Sir voran.“, erwiderte Cato und folgte auf ein höher gelegenes Deck, auf welchem eine Kabine für ihn vorgesehen war. Nachdem der Junge verschwunden war, griff Cato sofort nach dem Pad und aktivierte es. Zunächst erschien eine an ihn gerichtete Grußnachricht, welche er eilig überflog. Das Pad enthielt allerlei Informationen über den Planeten Byss, sowie die Schattenlegion selbst, deren Kommandant Cato nun war. Er brauchte nicht lange zu überlegen und studierte die Informationen um möglichst gut auf seinen Aufenthalt auf Byss vorbereitet zu sein. Die Litany of Fury erreichte Byss schließlich nach langer Reise. Der Weg in den Tiefkern war trotz der imperialen Astrogationskarten für jeden Schiffskommandanten eine Herausforderung, da die Koordinaten bis aufs letzte Detail stimmen mussten um nicht versehentlich in einem der dicht beieinander liegenden Sterne, oder Schwarzen Löcher zu landen. So war es nur erfahrenen Captains erlaubt den Tiefkern zu befahren. Cato hatte sich bereits zuvor auf die Brücke begeben um einen ersten Blick auf Byss zu erhaschen. Die Welt wirkte so, wie sie in seinem Datapad beschrieben wurde. Wie eine giftgrüne Kugel, um welche ein ebenso farbener Nebel zu liegen schien. „Colonel Scarian, Ihre Fähre ist bereit Sie auf die Oberfläche zu bringen.“, informierte der befehlshabende Captain den Sturmsoldaten, welcher zunächst nicht reagierte, da er sich nicht angesprochen fühlte. Cato Scarian, er hatte sich noch nicht richtig daran gewöhnt. „Vielen Dank Captain!“, erwiderte er ein wenig unbeholfen und machte sich auf in Richtung des Hangars. Der Flug auf die Oberfläche stellte sich als ebenso trügerisch heraus wie die Reise durch den Hyperraum. Mehrmals geriet die Fähre in Turbulenzen, sodass Cato gezwungen war sich festzuschnallen. Die Piloten schafften es jedoch unbeschadet auf dem großen Flugfeld zu landen. Cato stieg eifrig aus der Fähre aus und erblickte eine mächtige Anlage, mehr eine Festung. Verteidigungsanlagen waren in regelmäßigen Abständen verteilt und er konnte auch einige TIE Jäger ausmachen die den Luftraum patrouillierten. Das war also Byss. Er spürte eine ähnliche Ausstrahlung wie im Thronraum und führte dies auf die hohe Konzentration der Diener des Imperators hier zurück, die übrigen Gegebenheiten sollte er noch herausfinden. Es dauerte nicht lange, da kam ihm eine Gestalt mit Geleitschutz entgegen. Cato ging seinerseits auf diese zu und salutierte, als man sich traf. „Colonel TX-99…“, er hielt inne, „Colonel Cato Scarian, meldet sich zum Dienst. Sie haben weitere Informationen für mich?“. Die Macht der Gewohnheit hatte ihn fest im Griff, doch bald sollte er sich an seinen neuen alten Namen gewöhnt haben.
Die Gestalt ähnelte der Gestalt des Imperators. Es war eine Person, die sich gleichermaßen der dunklen Seite verschrieben hatte aber anders wirkte. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, begleitet von vier Schattentruppen, näherte sich bedächtig. Die Gestalt hatte es nicht eilig. Sie hatte die Zeit eines Herrschers, auch wenn sie nicht unbedingt politisch herrschte. Die dunkle Gestalt in schwarzer Robe hob die Hand zu einer Geste, nicht zu einem Salut. Sie grüßte rudimentär aber merklich. "Scarian," sagte die tiefe Stimme des Mannes, die unter der Kapuze hervorblickte. "Ich bin Advisor Cronal," stellte er sich vor, legte in einer Bewegung die Kapuze zurück und lächelte falsch. "Es freut mich sie zu sehen," log er. Denn in Wahrheit mochte er es nicht, dass sich der Imperator in seine Schattenlegion einmischte. Immerhin bildete er sie aus und somit - in seiner Wahrnehmung -gehörten sie allein ihm, um der Galaxis eine neue Ordnung oder viel mehr ein neues Chaos zu geben. Wie ein schwarzer Magier konstruierte Cronal seine eigene und doch wirksame Realität aus Lügen, Wahrheiten und einem großen Theater. Cronal ahnte, dass Scarin entsandt worden war, um die Kontrolle über die Schattentruppen sicher zu stellen. Er spürte in der Macht, dass dieser Mann vor ihm, in der Macht verändert war. Vesperum hatte etwas mit seinem Geist angestellt, denn etwas stimmte mit ihm nicht. Eine Art dunkle Energie umgab die Aura des sterblichen Scarian.
Cronal war innerlich ungehalten darüber, dass er seine Legion dieser Schachfigur des unheiligen Vesperum übergeben musste. "Ich werde sie in Zusammenarbeit mit dem dunklen Orden ausbilden," gestand der Lord der Schatten, der nicht nur für den Geheimdienst arbeitete, sondern auch für den Thron und seine eigenen Ziele. Oft vermengten sich alle Faktoren zu einer größeren Absicht. Cronal war undurchschaubar und selbst Isard ahnte, dass Cronal nur bedingt zu vertrauen war. Doch er hatte seinen Nutzen, wie auch Cronal einen Nutzen in Isard sah. Doch Scarian musste seinen Nutzen erst beweisen, außerhalb seiner Eigenschaft als Getreuer des einen Sith-Lord. Cronal beäugte den für ihn nicht mehr ganz fremden Soldaten. Selbstverständlich hatte er sich offizielle und inoffizielle Berichte geben lassen. Seine Agenten hatten Informationen zusammengetragen, damit der Schattenmeister die neue Lage bewerten konnte. Vesperum hatte ihm die Legion entzogen, was zu erwarten gewesen war. Es war ein Kampf der Intrigen, des Machthungers und eines Tanzes der dunklen Seite. Cronal mochte in gewisser Hinsicht für diesen Schachzug Respekt haben. Denn Vesperum bewies einerseits, dass er sehr mächtig war und eine Person zu einer Waffe degradieren konnte aber auch andererseits, dass er nicht dumm war und blind vertraute. Cronal schätzte das, so denn er zwar seine Pläne bezüglich der Legion ändern musste aber Vesperum im großen Plan seine Rolle nicht einbüßen sollte. "Ich warne euch," sprach der Meister betont langsam, in falscher Fürsorge und verschränkte die Arme beruhigt hinter seinem Rücken. "Die Ausbildung zu einem Schattensoldaten ist anspruchsvoll, schmerzhaft und wird euch Situationen aussetzen, die einem Albtraum gleichkommen können," gab er ehrlich zu. Die Ausbildung umfasste nicht nur eine Schulung im Kampf gegen Lichtschwerter, einer Abwehr von geistigen Angriffen, sondern auch schlicht körperlichen Drill, der über das übliche Maß einer Sturmtruppe hinausging. Ferner musste jede Schattentruppe Taktiken erlernen, die sich gegen Machtnutzer als sinnvoll erwiesen hatten. Diese Taktiken mussten so perfekt eingeübt werden, dass sie ohne zu Zögern ausgeführt wurden. Schattentruppen mussten bereit sein, sich selbst in die Waffe eines Jedi zu werfen, um einen tödlichen Streich eines Kameraden möglich zu machen. Aufopferung war ein wesentlicher Bestandteil des Gedankens, dass ein Machtnutzer nicht im Einzelkampf zu schlagen war. Es brauchte Ausbildung, Taktik und Willen. All dies war nicht leicht zu erwerben. Zudem mussten die Soldaten erlernen, wann Opfer angebracht waren und wann Heimtücke. "Doch ich habe keinen Zweifel, dass sie diese Ausbildung meistern werden," sagte Cronal verschwörerisch. Er wusste von Korriban und Scarians Erfahrungen. "Dennoch mögt ihr zwar euren Namen vom Imperator erhalten haben aber solltet ihn wieder vergessen. In dieser Ausbildung seid ihr wieder Rekrut, der den Kampf gegen einen schrecklichen Feind erlernen muss. Um die Legion zu führen, müsst ihr vieles erlernen. Ihr müsst es nicht nur erlernen, sondern leben," sagte der dunkle Jedi und falscher Anhänger seiner finsteren Majestät. "Ich bin gespannt darauf, wie ihr euch schlagen werdet," gab er schlicht für sich einen zynischen Kommentar ab. Denn ein bisschen wünschte sich Cronal ein Scheitern des Soldaten, um Vesperum zumindest dies vorhalten zu können. Die Mächtigen spielten ihre eigenen Spiele.
Die Gestalt welche sich bald als Advisor Cronal vorstellen sollte, hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Imperators Vesperum, wirkte jedoch weniger ausgelaugt als der Galaktische Imperator. Dennoch hatte Cato das Gefühl, dass mit diesem Mann etwas nicht stimmte. So wie er die Stimme erhob stellte des dem Sturmsoldaten die Nackenhaare auf und eine kleine leise Stimme in seinem Inneren schien ihn zu warnen. Es war nicht eine Minute vergangen und Cato misstraute der bleichen Person. Waren es die Mächte welche Vesperum auf ihn gewirkt hatte, die ihn derart suspekt werden ließen, oder gar warnten? Cato konnte dies nicht beantworten, er wusste nicht davon, doch ihm war klar, dass Cronal früher, oder später ein Feind sein würde. "Es ist mir ebenfalls eine Freude, Cronal.", erwiderte Cato freudlos und starrte den dunklen Jedi mit dem verbliebenen Auge an. Er hielt es nicht für nötig sein Gegenüber beim Rang zu nennen. Der Imperator hatte Cato direkt sich unterstellt, niemand anderem. Cato würde nur Vesperum Rechenschaft ablegen, keinem anderen, auch nicht dieser trügerischen Gestalt.
"Ausgezeichnet.", war die knappe Antwort des Sturmsoldaten, "Ich würde gerne sofort beginnen. Die Feinde des Imperators schlafen nicht.". Die Worte waren getränkt von Glaube, Selbstvertrauen, Fanatismus und vor allem letztere mit einem vorwurfsvollen Unterton. Er war bereits zuvor ein glühender Anhänger des Imperators gewesen, doch seit seinem Besuch im Thronsaal schien Cato mehr von einer Gottheit zu sprechen, denn einem weltlichen Herrscher. Doch was anderes sollte Vesperum sein? Cato spürte, dass er stärker war seit er Vesperum begegnet war, wie konnte ein einfacher Mensch dies bewerkstelligen. "Vielen Dank, aber ich habe bereits mehrere Albträume durchlebt und sie haben mich nur stärker gemacht.", konterte Cato die herablassende Art Cronals, "Der Imperator beschützt.", fügte er hinzu und war dem Agenten der dunklen Seite erneut einen vielsagenden Blick zu. Einen Blick der sagte, dass Cato ihn im Auge behalten würde. Die Zeiten der Ergebenheit irgendeinem Kommandanten gegenüber waren vorbei. Nach dieser Ausbildung würde er das Kommando über die Schattenlegion übernehmen und falls nötig Cronal liquidieren. "Ich werde diese Ausbildung meistern.", sagte Cato selbstbewusst und in felsenfestem Tonfall, "Nichts und niemand wird daran etwas ändern.". Wieder trafen sich die Blicke beider Männer und verweilten aufeinander. "Der Imperator gab mir in seiner Weisheit meinen Namen, Cronal. Niemand wird ihn mir nehmen, noch werde ich ihn vergessen. Ich mag für die Zeit meiner Ausbildung wieder ein Rekrut sein, doch nie wieder eine Nummer.", erwiderte Cato nun in einem gereizteren Tonfall, ohne jedoch in Wut zu verfallen. Es war Fakt, wie ein Fels der nicht verschoben werden konnte. Er hatte seinen Namen wiedererlangt und so würde es bis zu seinem Ende sein, beim Imperator. Cronal verstand nicht, dass Catos ganzes Leben nur aus dem Dienst am Imperator bestand. Er lebte dies bereits seit seiner Ausbildung und nun erst recht. Niemand konnte an seiner Entschlossenheit und seinem Glauben rütteln, er würde diese Legion zur ultimativen fleischgewordenen Waffe Vesperums machen. "So der Imperator will wird mir dies gelingen.", antwortete Cato mit Zuversicht. Er hatte alle Schlachten seines Lebens überlebt, er hatte Korriban überlebt, er würde auch dies überleben.
Cronal wollte diesen Soldaten wirklich verstehen. Er tat es auch und dieser Umstand ermüdete ihn. Dieser Mann war vollkommen verblendet von Vesperums pseudoreligiösen Lügen und Ansichten, die niemals haltbar waren. Manchmal fragte sich Cronal, ob Vesperum seinen eigenen Kult glaubte. Als Adept der dunklen Seite war Cronal stets bewusst, dass die Sith diese Art von Anbetung nutzten, um für sich einen möglichst großen Machtgewinn zu erzeugen. Doch zeitweise ergingen sie sich selbst in ihrer Selbstdarstellung. Sidious höchstselbst genoss die Anbetung seiner Diener. Vesperum war sicherlich nicht anders. Und doch war an seinem Kult noch etwas Neues, was andere Sith nicht nutzten. Denn dieser Sith gab ein Heilsversprechen ab, welches noch besser verfing als das Versprechen von grenzenloser Macht.
Vesperum bat Erlösung in einer chaotischen Galaxis. In dieser Hinsicht war es nur verständlich, dass ein einsamer Geist, welcher nach einer Aufgabe suchte, diesem verfallen konnte. Viele waren diesem Versprechen bereits verfallen und dieser Sturmsoldat war nicht anders. Zusätzlich hatte der grausame Vesperum den Verstand des Mannes vollkommen mit einem Nebel aus Dunkelheit umgeben. Cronal hatte einen Hauch Mitgefühl mit Scarian, der gefangen in sich selbst war. Nicht, dass er nicht mehr denken konnte aber seine Gedanken waren gelenkt durch einen fernen Marionettenspieler. Er ließ den Soldaten sprechen, beobachtete diesen mitleidig. Es war ein merkwürdiges Gefühl für Cronal. Eine Angst beschlich ihn. Wenn nicht sogar eine Gewissheit, dass Vesperum diese Macht auf die gesamte Galaxis ausdehnen wollte. Diese neue Religion, wenn es denn eine Religion war, von sich selbst. Wollte er wirklich alle denkenden Wesen mit dieser Kontrolle vergiften, damit sie alle willfährig unterworfen waren? Keinerlei Chaos mehr, sondern nur noch Ordnung durch einen einzigen Leitsatz? Stillstand wäre die Folge. Niemand würde mehr etwas Neues erschaffen, was Vesperum nicht vorgab. Niemand würde mehr frei handeln und etwas entdecken, was Vesperum nicht schon kannte. Alles wäre diktiert durch einen Geist, der sicherlich nicht unfehlbar war. Cronal wusste um die Fehler des einen Vesperum und folgte er diesem. Nicht nur aus eigennütziger Absicht, sondern um zu sehen, was noch kommen würde. Die Zeit war stets eine Abfolge von Ereignissen und Vesperum selbst war ein besonderes Ereignis, wie einst Sidious. Mitunter war Vesperum mächtig, mächtiger als Cronal selbst, aber nicht weniger blind gegenüber dem Chaos, welches stets neue Formen annahm. Cronal schwamm mit der Zeit und Vesperum gegen sie. Der Verfall des großen Meisters war absehbar. Mit steigender Macht zerfiel auch sein Körper. Eine Ironie in sich. Darth Vesperum konnte Gedanken vollständig kontrollieren, beherrschte unterworfene Untertanen, und konnte ganze Realitäten erschaffen aber zerfiel immer weiter zu der Asche, aus welcher er sein Imperium gebrannt hatte. Scarian war Teil dieser Asche. "Der Imperator beschützt?" - fragte er. Dieser Kult um Vesperum nahm immer neue Formen an. Jetzt war der Imperator bereits einem heiligen Schutz verbunden worden und seine Anhänger glaubten sogar daran, dass der Imperator sie immer schützen würde? Die neue Ordnung schien übergegangen zu sein in eine Ordnung des Vesperum. Cronal missfiel dies. Nicht, weil er diese Idee missbilligte, sondern weil Vesperum etwas erschuf, was er selbst nicht mehr kontrollieren konnte. Ein Glaube war immer einem besonderen Eifer und Fanatismus unterworfen. Wenn er sich mit einem Gottesbild gleichsetzte, bedeutete dies, dass seine Anhänger vieles mit ihm verbinden würden. Vieles, was über eine rein politische Idee hinausging. Sicherlich klug im Anbetracht seiner Person aber ausgesprochen unsicher für das Imperium. Der Imperator würde fortbestehen, vielleicht auch nur als fiktive Gottheit in einem neuen Kanon des Glaubens aber das Imperium konnte so deutlich schneller zerbrechen, da Glaube in seinem Eifer und seinen Kreuzzügen keine Wahl für seine Anhänger ließ. Ohne Wahl würde das Imperium noch schneller in einem Krieg verbrennen können. Denn die Verbindung aus heiligem Krieg, politischem Kreuzzug und der Etablierung eines neuen Glaubens würde unendlich viele Welten erfassen. Der Bürgerkrieg bekam eine Wandlung in einen noch grausameren Krieg um die Herzen, nicht nur um politische Macht. Eine politische Idee war immer noch wandelbar, irgendwie kontrollierbar, aber ein Glaube war immer ein Absolut. Er kannte nur eine Wahrheit. Zudem aus Sicht eines Mannes, wie Cronal, war Glaube weniger zu beeinflussen als politische Ideen, da Vesperum als Heilsbringer unantasbar war und seine Befehle stets heilig waren. Scarian bewies dies mit seiner Wortwahl. Während Cronal darüber nachdachte, wurde ihm spontan klar, dass das Imperium längst mehr als eine politische Idee brauchte und sich selbst zu einem Glauben degeneriert hatte. Imperium und Imperator waren in der Tat in einen Gleichklang übergegangen, so dass Vesperums Versuch die Galaxis über einen Glauben zu ordnen, sogar vernünftig erschien. Dennoch mochte es Cronal nicht. Vesperum war auf dem Weg eine noch größere Tyrannei als die des Sidious zu werden. Eine gewisse Bewunderung machte sich bemerkbar, die Cronal aber nicht deutlich zeigte. "Ja, der Imperator beschützt uns alle," gab er zynisch von sich, da er zumindest einen getreuen Diener auf der großen Bühne darstellen musste Scarian bot in seinem Fanatismus die Gefahr für einen schnellen Verrat an Cronal und allen, die sich aus Sicht der Gläubigen zuweit vom wahren Weg entfernt hatten. Der Begriff der Häresie war eine Möglichkeit. Cronal wollte überleben, beobachten und sein Spiel des Chaos spielen. "Hat sie der Imperator stets begleitet oder war er es der Glauben, welcher sie diese Albträume durchstehen ließ?" Eine Frage, die sich der Schattenmeister herausnahm. Immerhin wollte er mehr über diesen Wahn erfahren, der scheinbar in Scarian gefahren war. "Ich zweifel nicht an der Macht seiner Majestät," fügte er hinzu, da er sich bewusst war, dass Scarian jede Kritik am Imperator als Ketzerei auffassen würde. Dieser Machtwahn, den Vesperum installiert hatte, war durchaus beachtlich. Cronal musste mehr darüber erfahren. Die dunkle Seite derart zu nutzen war nicht neu aber dennoch kreativ. "Der Imperator hat uns alle geretet und dem Imperium wieder einen Kurs gegeben. Er ist das Imperium geworden und ohne ihn wären wir bedeutungslos und verloren," erklärte Cronal lügend, um den Eifer des Sturmsoldaten weiter anzustacheln. Einfach nur um zu sehen, ob dieser weitere religiöse Versatzstücke übernehmen würde. Diese Versatzstücke zu kontrollieren würde ihm sicherlich eine gewisse Manipulationsmacht über Scarian geben. Glauben war zwar nicht zu kontrollieren aber zu lenken. Man musste ihn dorthin lenken, wo man ihn brauchte. Entweder in Kreuzzüge, zu den Geldtruhen oder ins Feuer. "Ein Name vom Imperator persönlich? Der Imperator hat euch benannt?" Cronal schmunzelte. "Es bleibt nur ein Name. Eure Taten müssen für euch sprechen," sagte der dunkle Jedi und betonte dann den Namen des Mannes erheblich lauter: "Cato Scarian". Es lag eine gewisse Zynik und Feindschaft darin, die Cronal bewusst nicht verbarg. Scarian sollte sich hier nicht wohl fühlen, sondern wieder Dienstbarkeit lernen. Nicht nur gegenüber Vesperum, sondern gegenüber seiner Aufgabe. "Wir sind alle nur Nummern in einer großen galaktischen Mathematik. Wir waren nie mehr als Zufall und Wahrscheinlichkeit. Ich an eurer Stelle würde nicht so viel auf einen Namen geben," sprach Cronal und unterlief ein wenig seine eigene Ideologie aber tat dies, um zumindest Scarian auf einen bodenständigen Weg zu heben. Denn diese Ausbildung brauchte mehr als Eifer, sondern vorallem Klugheit und Verständnis. Fanatismus folgte später. "Aber gut...," brach Cronal dieses Gespräch sanft ab und blickte den Soldaten wieder fürsorglich an. "Der Imperator möchte, dass ihr eine Legion anführt, um seine Feinde zu vernichten." Cronal blickte sich um und trat dann zurück, um Scarian den Weg frei zu machen. "Am Ende des Platzes wartet Lieuteant Ordess auf euch. Ordess wird euch euer Quartier zeigen, erste bürokratische Fragen klären und euch einweisen," erklärte Cronal. "Ich komme später wieder auf euch zu." Dann entfernte sich der Meister der Schatten mit betont langsamen Schritten. Denn er hatte viel Zeit. Mehr Zeit als andere.
"Es gibt nur den Imperator und er ist unser Schild und Beschützer!", bekräftigte Cato seine Aussage auf die Frage Cronals hin. Die Worte kamen wie Blaster aus seinem Mund geschossen und duldeten keine Widerrede, sie waren durchtränkt von Überzeugung und Hoffnung. Sein Wille, seine Gedanken waren vollkommen vereinnahmt von blankem Wahn und Fanatismus gegenüber Vesperum welchen er als seinen Herrn und Erlöser auserkoren hatte, der ihm seinen Platz in der Galaxis vermacht hatte. Aber hatte er Vesperum als diesen gewählt, oder wurde er ihm aufgezwungen? Cato selbst würde nie auf die Idee kommen man hätte ihn manipuliert, dafür war sein Verstand zu sehr vernebelt durch die dunklen Mächte Vesperums. Der Drang nach mehr, mehr Ruhm, mehr Macht, mehr Sinn und auch Erlösung hatte ihn zu Wachs in den Händen Vesperums gemacht, welcher aus einem ohnehin bereits gefährlichen Mann eine reine Waffe formen würde um seine Feinde zu vernichten. Dies war nur der erste Schritt, bald würde Cato den Willen des Imperators in die Tat umsetzen.
Die Worte Cronals waren leer, ohne Glauben und von Ignoranz geprägt. Dennoch musste er einen Nutzen für den Imperator haben, andernfalls durfte jemand wir er niemals in dieser Position stehen. Es war als hörte Cato eine leise Stimme in seinem Kopf die ihn warnte, ihn anwies Cronal zu misstrauen, mehr als nur Catos eigener Argwohn welcher alleine durch die Art und das Erscheinungsbild seines Gegenübers bestand. Doch noch musste er dieses Spiel mitspielen. "Selbstverständlich tut er das. Ich hoffe er wird sich auch eurer Seele als gnädig erweisen, wenn die Zeit kommt.", erwiderte der Sturmsoldat, dessen Worte wie eine blanke Drohung klangen, doch tatsächlich Mitleid und Hoffnung ausdrückten. So sehr er diesen Mann bereits hasste, so sehr wünschte er ihm Erlösung im Glauben an Vesperum, den Einen. Andernfalls würde Cato seine Erlösung sein. "Ich war auf Korriban, ein Planet der dem was man als Hölle bezeichnen kann, am nächsten kommt.", erklärte Cato, der den wahren Grund für Cronals Frage überhörte. "Unser Auftrag lautete den Imperator zu finden und sicher ins Zentrum zu bringen. Uns war nicht bewusst was uns auf dieser Welt erwartete. Viele meiner Männer fanden einen qualvollen Tod, doch dies war nicht der wahre Schrecken Korribans. Es war eine Dunkelheit welche sich unter uns befand und unsere Gedanken quälte. Erst als wir den Imperator fanden, konnten wir der Dunkelheit widerstehen.", Cato hielt kurz inne und ließ Korriban in seinem Kopf Revue passieren. Schon damals hatte er mehr in Vesperum gesehen und er wohl auch in ihm, warum sonst hätte er Cato persönlich zu sich bestellt? "Mir war bewusst, dass unser Imperator mehr war als nur ein weltlicher Herrscher.", stellte der verblendete Soldat fest und blickte gen Himmel als würde er erwarten das Abbild seines Meisters zu erblicken. Langsam schien Cronal doch zu der Erkenntnis zu kommen, dass Vesperum seine einzige Möglichkeit für Heil und Erlösung war. Erleichterung wollte sich in Cato ausbreiten, doch die Stimme wies ihn zurecht. Er schüttelte leicht den Kopf, die Worte welche er mehr fühlte, als hörte lösten Unbehagen in ihm aus, sein Fanatismus würde dies jedoch nie in Verbindung zu Vesperum bringen. "In der Tat!", pflichtete Cato Cronal bei, ohne Vesperum hätte sich das Imperium in viele Bruchstücke zerteilt, die lediglich der Gier und dem Egoismus von Narren unterstellt wären. "Der Imperator hat mir diesen Namen nicht gegeben, er gab ihn mir zurück.", erklärte Cato und trat einen Schritt näher an Cronal heran, nun wieder mehr abgeneigt. Er selbst fühlte sich nicht beleidigt, doch dass Cronal offensichtlich die Bedeutung der Worte des Imperators herab würdigte stieß ihm sauer auf. "Wir werden sehen wie meine Taten für mich sprechen, aber der Imperator ist mit mir, seid euch dessen gewiss.", erklärte Cato dem Ungläubigen, "Ihr könnt es nicht verstehen, Advisor. Ihr wart nie Soldat, ihr habt nie mit euren Brüdern Seite an Seite gekämpft, gelitten und gesiegt. Wir waren Nummern, willig und bereit für Reich und Imperator zu sterben. Wir ließen unsere Vergangenheit hinter uns um als einer unter vielen zu dienen und zu sterben. Wir fanden uns damit ab Nummern zu sein, die für die Obrigkeit letztlich von keiner Bedeutung waren, für die Sache, für das Reich!". Cato hatte sich voller Inbrunst in Rage geredet, sein Puls war nach oben geklettert, seine Worte zornig, "Doch der Imperator, der richtige Imperator, Vesperum, er sah mehr, er hat mich auserkoren, mich von einer Nummer wieder zu jemanden gemacht und das ist mehr wert als ihr euch vorstellen könnt!". Cato atmete tief durch, es war kurzzeitig wieder mehr von ihm selbst durchgedrungen, der Soldat der seinen Platz in einer großen Galaxis suchte um etwas zu bewegen. Doch schnell wurde sein wahres Ich wieder durch die Manipulation Vesperums verdrängt. "Verzeiht...", sagte Cato, trat wieder ein wenig zurück und richtete seine Kappe, "Wie bereits erwähnt. Ihr könnt es leider nicht verstehen.". Cronal wechselte glücklicherweise wieder das Thema, hin zum eigentlich Grund für Catos Anwesenheit. Er nickte die Worte des dunklen Jedi ab, "Vielen Dank Cronal, ich werde mich einrichten und mit Lt. Ordess den weiteren Verlauf besprechen.". Damit war das Gespräch beendet. Er nickte Cronal ein letztes Mal ernst zu und machte sich daraufhin auf den Weg zu Lieutenant Ordess. Ordess salutierte, Cato erwiderte den Gruss, er war froh eine Person seiner Art zu treffen. "Lieutenant Ordess, ich bin Colonel Scarian, mir wurde gesagt sie würden mir meine Quartiere zeigen und mich in diese prächtige Anlage einweisen? Ich möchte gerne so schnell wie möglich beginnen, unsere Feinde ruhen nicht und wir müssen diese Legion so schnell wie möglich einsatzbereit machen."
Ordess wunderte sich ein wenig darüber, was Cronal und Scarian besprochen hatten. Doch Ordess maßte sich nicht an, darüber bescheid wissen zu müssen. Dieser Ort hatte seine Geheimnisse und das war auch gut so. Nicht alles war für seine Ohren bestimmt. Nach dem üblichen Begrüßungsprotokoll, war Ordess sichtlich darüber erfreut, dass man keine Zeit verlor. Denn er hatte keinerlei persönliches Interesse hier. Er selbst war ja kein Sturmsoldat, sondern schlichter Armee-Offizier, der aufgrund seiner Reputation nach Byss versetzt worden war. Offiziell diente er in der Hohen Administration aber inoffiziell war er ein Koordinator für Angelegenheiten der geheimen Legionen des Imperators.
"Es freut mich, dass Sie eingetroffen sind. Die Legion braucht einen Anführer," erklärte der Lieutenant mit einem kalten Gesichtsausdruck. "Der letzte Kommandant ist leider in Ausübung seines Dienstes gefallen. Ein Vorbild für uns alle," offenbarte Ordess die Wahrheit für die schnelle Besetzung von Scarian, da die Schattenlegion schnell einsatzbereit sein sollte, da der Imperator einige Pläne hatte. "Doch sein Tod gibt euch nun die Gelegenheit," ergänzte er mit einem leicht zynischen Unterton. Er hielt nicht viel von Kadavergehorsamkeit aber wusste um deren Wert für den Thron. In erster Linie war sie nützlich für seine Majestät aber weniger interessant für frei-denkende Menschen. Ordess war aber sicherlich kein Widerstandskämpfer, sondern überzeugter Imperialer, der die Galaxis unter einer stabilen Orbrigkeit sehen wollten. Zudem war er ein fanatischer Humanozentriker. Doch unter Umständen konnte er diese Haltung zurückstellen, wenn es die Situation erforderte. In erster Linie stand der totalitäre Obrigkeitsanspruch des Imperium, den Ordess umsetzen wollte. - Auch gegen andere und im Zweifel auch gegen Scarian aber mit Sicherheit bestand keine Gefahr, dass Scarian sich von den Dogmen dieses Staates entfernte. "Wie ich hörte, hat euch der Imperator höchstselbst für diese Aufgabe ausgewählt. Eine große Ehre und sicherlich auch Bürde", gab der Lieutenant mit ein wenig Bewunderung zu, denn er selbst hatte den Imperator nie getroffen und fragte sich, wie diese - in seiner Perspektive - allmächtige Figur wohl wirken mochte. "Es ist mir eine Ehre," antwortete der Offizier deutete durch das große Portal, welches den Eingang in ein Netzwerk aus Gebäuden, Anlagen, Bunkern und Tunneln sowie auch Türmen wies, welches makropolenartig einen Teil von Byss bedeckte. "Folgen Sie mir, bitte. Ich bringe Sie zu ihrem Quartier und während unserer Reise werde ich Ihnen ein paar Dinge zeigen, Colonel." Ordess trat durch das Portal, welches durch automatische Abwehrkanonen bewehrt und geschützt war. Sturmtruppen marschierten in kleineren Gruppen vorbei und geschäftige Offiziere, Soldaten und auch Zivilisten wanderten umher, mit klaren Zielen oder auch nicht, so dass sie an kleinen Versorgungspunkten Kaf tranken oder ein paar Snacks zu sich nahmen. Ein reges und nicht leises Treiben. Sicherheitskontrollen sicherten die wichtigen Knotenpunkte. Imperiale Droiden surrten mechanisch an Scarian vorbei, als Ordess an einen Bahnsteig trat, den beide nach einem kurzen Weg erreichten. "Wir haben hier ein großes Netzwerk aus verschiedenen Transportmöglichkeiten. Neben regelmäßigen Shuttleflügen oder auch Gleitern, haben wir eine sehr gut ausgebaute Raketenbahn, die von corellianischen Ingenieuren entworfen wurde und zwar nach dem Vorbild aus Coronet. Diese Bahn ist natürlich an unsere Richtlinien angepasst worden," erklärte der Lieutenant. "Jede Bahn hat unterschiedliche Abteilungen, je nach Ziel und Sicherheitsfreigabe. Für einen Fahrtabschnitt können sich die Abteilungen verbinden und trennen sich an wichtigen Schleusenstellen wieder, so können wir eine breite Infrastruktur mit vergleichswenig Wegstrecke aufrecht erhalten. Wir müssen keine Strecken zusätzlich entwerfen. Jede Bahn wird von Sicherheitsdroiden geschützt und fährt vollständig automatisiert an die jeweiligen Ziele. Mit entsprechenden Codes können Sie und anderes hochrangiges Personal bevorrechtigte Fahrten erheben, die sie unmittelbar an Ihr Ziel bringen," sagte Ordess und deutete dann auf eine HoloAnzeige hinter sich. "Hier sehen Sie die aktuellen Fahrten in die jeweiligen Sektoren und Untersektoren der Stadt. Sie müssen wissen, dass die gesamte Stadt und militärischen Anlagen nicht zu trennen sind. Die gesamte Stadt steht unter direkter imperialer Verwaltung und wird vom Thron selbst verwaltet, in Form von Abgesandten und besonderen Offizieren. Sie werden keine loyalere Stadt im gesamten Imperium finden. Jedoch gibt es eine begrenzte Mitsprache durch besondere Eliten dieser Gemeinde, welche den hohen Rat bilden, welcher die Interessen der Bevölkerung der Stadt gegenüber dem Thron vertritt. Der hohe Rat tagt regelmäßig im Administrationskomplex, nicht weit von hier. Aber ich schweife ab...," leistete sich Ordess einen kleinen Exkurs. "Die militärischen Sektoren sind besonders gekennzeichnet und auch die jeweilig notwendige Freigabe. Wir müssen in den militärischen Wohnbereich, Sicherheitsgebäude 121, im Abschnitt Blau, in Sektor 4...," sagte er und deutete auf die jeweiligen Fahrt, welche auf dem Holobild dargestellt wurde. Das Bild flackerte dadurch ein wenig. "Unsere Bahn fährt in wenigen Momenten." Er trat wieder zurück an den Bahnsteig. Zwei Sturmtruppen traten vorbei und verschwanden in einer wartenden Menge. Ordess griff zu seinem Kommunikator. "Lieutenant Ordess hier, Code Sigma-Zeta 897, erbitte vorberechtigte Fahrt für Person und mich selbst in Sektor 1, Station 91, Landezone 2," funkte er an die Zentrale, welche die Raketenbahnen verwaltete und steuerte. "Bestätigung. Betreten Sie Abteilung 3 des einfahrenden Zuges 17," antwortete die Zentrale und in dieser Sekunde fuhr bereits die Bahn ein, welche in einem seidigen Nebel zu schweben schien. Sie war modern geschnitten, wirkte auf Hochglanz poliert und trug mehrere Beschriftungen, welche die Zugnummer, Abteilung und imperiale Zugehörigkeit auswiesen. Die Eingangstür öffnete sich vor Scarian und Ordess. "Steigen Sie ruhig ein," forderte Ordess Scarian mit einem Nicken auf. Im Wagen selbst standen zwei imperiale Sicherheitsdroiden, welche scheinbar regungslos waren. Aus den anderen Wagen stiegen viele Personen unterschiedlicher Funktionen und Aufgaben, was an ihren Bekleidung sichtbar wurde. Der Wagen war mit einigen an den Fenstern seitig aufgereihten Bänken ausgestattet und gelegentlich sogar mit einem frei drehbaren Sitzsessel. Alle Sitzgelegenheiten waren mit Beckengurten zur Sicherheit ausgestattet. Am Ende das Wagens stand ein AutoChef, welcher schnell einige Gerichte oder Getränke zubereiten konnte. Von der Wagendecke strahlten Holoprojektoren regelmäßige Propagandabotschaften und projezierten im Leerbetrieb ein imperiales Speichenemblem auf die Böden, welche mit rotem aber feuerfestem Teppich ausgestattet waren. "Sie haben freie Platzwahl, Colonel," meinte Ordess. Ordess würde nach Scarian eintreten und an einer Konsole des bevorrechtigte Ziel auswählen. | |||||||||||||||||||
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