#1
⇒ Vorgeschichte

Wedge und Tycho waren noch nicht lange aus dem Hyperraum zurück in den Realraum gefallen, als Wedges R2 Einheit mit einem aufgeregten Pfeifen darauf aufmerksam machte, dass er eine Nachricht und Koordinaten erhalten hatte.
„Wie es scheint steht unser Rendevouspunkt auf Naboo fest“, meinte Wedge, direkt nachdem er Tac-Eins zu Tycho geöffnet hatte. „Ich schicke dir die Koordinaten.“
„Woher wusstest du eigentlich, dass man deine Verschlüsselung knacken würde?“, erklang Tychos Stimme in Wedges Helm.
„Es war noch zu Zeiten der Rebellion gewesen“, erklärte Wedge, während er seinen X-Wing in Richtung korrekten Eintrittsvektor flog. „Es war eine wichtige Mission und man hatte die berechtigten Befürchtungen, dass das Imperium bereits einen Teil unserer Kommunikationscodes geknackt hatte. Also setzten sich Madine und Cracken zusammen und heckten nur für diese eine Mission eine Verschlüsselung aus. Der Code wurde nur dieses eine Mal verwendet und war zudem nur fünf Personen bekannt.“ Fünf Personen, von denen eine nicht mehr unter ihnen weilte. So wie viele andere auch nicht mehr. „Und ich habe einfach darauf gewettet, dass er ihn wiedererkennen würde.“ Anders konnte man es nicht sagen. Er hatte keine Garantie gehabt, sondern es war wirklich ein reiner Glückstreffer gewesen.
„Gewettet. Was soll man von einem Corellianer auch anderes erwarten“, lachte Tycho, der in seinem X-Wing saß und den Kopf schüttelte. Wedge war manchmal eindeutig verrückt, aber er würde sein Leben keinem anderen lieber anvertrauen als ihm. „Wir sehen uns am Boden.“


Der Ort ihrer Landung war im wahrsten Sinne des Wortes irgendwo im Nirgendwo. Weit genug von der Stadt weg, um nicht zufällig gesehen zu werden und dann auch noch von der natürlichen Vegetation vor neugierigen Blicke verborgen. So perfekt er auch für eine Landung war, so ungeschickt war er jedoch, wenn sie schnell wieder verschwinden mussten. Diese Bedenken jedoch konnten Wedge genommen werden, als man ihn darüber in Kenntnis setzte, dass die beiden Schiffe in den Raumhafen gebracht werden würden, sobald man das entsprechende Signal gegeben hätte. Man hatte offenbar an alles gedacht, was ihm unter anderem auch dadurch bestätigt wurde, dass bereits zivile Kleidung für sie bereit lag und der Transport in die Stadt nur noch auf ihr Zeichen wartete. Wedge fragte sich, ob das alles so war, weil man seine Nachricht ernst genug genommen hatte oder ob es einfach nur daran lag, dass er – wie Tycho gerne behauptete – einfach über einen unerschöpflichen Vertrauensbonus verfügte. Letzteres war natürlich nicht schlecht und was so manche Entscheidung in der Vergangenheit anging, da hatte er nicht gerade anders gedacht als Tycho, aber in diesem Fall war ihm die erste Möglichkeit dann doch die liebere. Er konnte sich nicht immer auf sein Glück verlassen, so war es ihm doch in den vergangenen Jahren mehr als nur gnädig gewesen. Es gab sogar Tage wo er sich fragte, ob er noch am Leben war, weil er ein guter Pilot war oder weil er einfach nur Glück hatte. So viele Piloten, bessere Piloten als er, hatten ihr Leben in Schlachten gelassen, die er überlebt hatte. In der Neuen Republik sah man ihn als Held an, weil er an allen drei wichtigen Schlachten teilgenommen und überlebt hatte. Doch hatte er diesen Titel wirklich verdient? Hätte er sich damals über Yavin nicht auf Lukes Befehl hin aus dem Kampf zurückgezogen, dann würde wohl auch sein Name jetzt bei denen stehen, die ihr Leben im Kampf gegen das Imperium gelassen hatten.

„Egal wie oft du dir auch den Kopf zerbrichst oder dich selbst mit Fragen quälst“, drang Tychos Stimme an sein Ohr, der ihm die Hand auf die Schulter legte. „Du wirst die Vergangenheit nicht ändern können.“
„Also manchmal bist du mir unheimlich“, entgegnete Wedge mit hochgezogener Augenbraue und Lächeln, auch wenn er froh war aus seinen Gedanken gerissen worden zu sein.
„Weil ich weiß was in deinem Kopf vor sich geht?“, fragte Tycho und lachte auf. „Ich bin dein Freund und als dein Flügelmann gehört es zu meinem Job zu wissen was in deinem Kopf vor sich geht.“
Dankbar nickte Wedge leicht mit dem Kopf. Er wusste genau warum er Tycho mit nach Naboo genommen hatte.

„Wir sind am Ziel“, meinte einer ihrer Begleiter und die Fähre in der sie saßen kam zum Halt. „Ab hier übernimmt jemand anderes ihre Begleitung.“
Wedge und Tycho warfen sich verwunderte Blicke zu, denn keiner von beiden hatte mir so etwas gerechnet. Allerdings hatte keiner von ihnen überhaupt eine Idee davon gehabt wie es auf Naboo ablaufen würde. Es blieb ihnen demnach nichts anderes übrig, als einfach zu tun was man ihnen sagte.
Gemeinsam verließen sie die Fähre und Wedges Blick wanderte aufmerksam und wachsam hin und her. Sie waren nicht weit vom äußersten Rand der Stadt entfernt, doch bis zu ihrem Ziel war es noch eine gute Strecke. Wenn sie zu Fuß durch die Stadt gingen, dann würde sie garantiert jemand entdecken.
Wie als hätte jemand seine Gedanken gelesen öffnete sich direkt vor seinen Füßen eine Öffnung im Boden, die zuvor absolut perfekt versteckt gewesen war. Zwei Männer kletterten aus der Öffnung und positionierten sich neben dieser.

„Danke“, sprach Wedge, der absolut keine Ahnung hatte wen er eigentlich die letzten 1 ½ Stunden vor sich gehabt hatte. Es waren keine Namen gefallen und Rangabzeichen waren auch keine zu sehen gewesen. Gewiss eine Sicherheitsmaßnahme, denn wenn keine Namen oder Ränge fielen, war es schwer ein abgehörtes Gespräch jemanden zu zu ordnen.
„Wir tun alle nur unseren Job“, antwortete der Mann und schloss die Türe der Fähre.
Erneut tauschten Tycho und Wedge Blicke aus und letzter hoffte, dass sich seine Vermutung nicht als Hirngespinst entpuppte, das einen derartigen Aufwand in keinster Weise gerechtfertigt hätte.

„Folgen sie mir“, sagte einer der beiden Männer und verschwand in der Öffnung, während der andere wartete, bis Wedge und Tycho der Aufforderung gefolgt waren, ehe er selbst in den Tunnel darunter kletterte. Wedge hatte Gerüchte über eine derartige Tunnelanlage gehört, die angeblich Palpatine, noch zu seinen Zeiten als Senator von Naboo, unter Theed hatte bauen lassen und die als Fluchtmöglichkeiten für hochrangige Bewohner gedacht gewesen war. Aber es waren nicht mehr als Gerüchte gewesen, von denen es tausende gab und demnach hatte er ihnen auch nicht viel Bedeutung geschenkt. Aber offenbar hatte es sich in diesem Falle nicht um ein Gerücht, sondern um die Wahrheit gehandelt. Er fragte sich gerade, wie viele Personen es wohl gab die Kenntnisse über diese Tunnelanlage hatten. Vermutlich nicht viele und wahrscheinlich nur ausgewählte Personen, was wiederum bedeutete, dass Tycho und er jetzt ebenfalls zu diesem erlauchten Kreis gehörten. Es war schwer zu sagen, ob ihre Eskorte jetzt den direkten Weg durch dieses Labyrinth nahmen, um es ihnen zu erschweren sich den Weg zu merken oder den direkten Weg. Hier unter der Erde war es schwer sich zu orientieren, doch irgendwann endete ihre Reise in dieser Tunnelanlage und sie befanden sich in der untersten Ebene des Verwaltungsgebäudes. Sie waren in der Tat unbemerkt hier her gelangt, auch wenn er einen derartigen Aufwand nicht beabsichtigt hatte, als er um einen unregistrierten Transport gebeten hatte.

Auch wenn Wedge von hier aus ohne große Probleme den Weg zu Ackbars Büro gefunden hätte, wurden sie weiterhin von den beiden Männer begleitet und zwar bis in den Empfangsbereich. Es war zugegeben etwas seltsam, denn es hatte den Anschein, als würde man ihnen nicht weit genug trauen alleine durch das Gebäude zu gehen und zugleich hatte man ihnen aber soweit vertraut, dass man ihnen Zutritt zu der geheimen Tunnelanlage gewährt hatte. Aber viel Zeit um sich darüber Gedanken zu machen ließ man ihm nicht, denn früher als ihm lieb war standen sie vor der Türe, die sich gerade dabei war zu öffnen. Wedge ließ seinen Blick über die anwesenden Personen schweifen und ein flaues Gefühl machte sich in seiner Magengrube breit. Es war vermutlich doch keine so gute Idee gewesen ohne eine kleine Mahlzeit direkt nach Naboo aufzubrechen.

„Admiral Ackbar, General Madine, General Cracken“, begrüßte er die Anwesenden und salutierte vor ihnen, während sich die Türe hinter ihm und Tycho wieder schloss. „Danke für das in mich gesetzte Vertrauen und die Möglichkeit persönlich Bericht zu erstatten, sowie die Hintergründe für meine Vorgehensweise offen zu legen und die Hinweise zu erläutern.“ Es verwunderte ihn in keinster Weise diese drei Personen in Ackbars Räumlichkeiten vorzufinden, so hatte seine Bitte an General Madine doch auch den Hinweis auf etwas gegeben, das eindeutig in General Crackens Aufgabengebiet fiel. Allerdings wären es ihm eindeutig lieber gewesen, nicht gleich zu Beginn mit allen Dreien konfrontiert zu werden. Andererseits hatte es den Vorteil, dass er nur einmal erzählen musste und nicht mehrmals.
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Theed | Flottenhauptquartier - Ackbars Büro - von Wedge Antilles - 08.08.2020, 13:11