#14
Han, Chewie und Luke hatten es sich im Falken gemütlich gemacht, während das Schiff vom Autopiloten auf Kurs gehalten wurde. Für Luke war es ein seltsames Gefühl im Falken zu sitzen und sich nicht auf irgendeiner von der Republik gewünschten Mission zu befinden. Nicht in irgendeinen Kriegseinsatz zu fliegen, wie es zur Zeit der Rebellenallianz und auch noch zu Beginn der Neuen Republik öfters vorgekommen war, sondern einfach mit Freunden zusammen zu sitzen. Über alte Zeiten und alltägliche Dinge zu sprechen. Hans Erzählungen über Leia, gespickt von Chewies Kommentare, die Luke nicht selten ein Lachen entlockten. Ein Lachen, welches man von dem jungen Mann in den vergangenen Wochen und Monaten nur selten gehört hatte. Würde es Han nicht besser wissen, würde er glauben, dass Luke seine ganzen Probleme und Sorgen auf Naboo zurück gelassen hatte. Er wusste genau, dass Luke diese Dinge auf dem Flug nach Yavin noch früh genug beschäftigen würden, aber wenn er den Zeitpunkt nach hinten verschieben konnte, indem er ihn mit alten Geschichten ablenken konnte, dann würde er einen Teufel tun und damit aufhören. Für seinen Geschmack war Luke so oder so viel zu ernst geworden, wenn er ihn mit dem Luke verglich, den er damals in Mos Eisley kennengelernt hatte. Jung, naiv und ein großes Mundwerk. Nicht dass er die jugendliche Naivität und das große Mundwerk vermissen würde, es war schon ganz gut, dass Luke reifer geworden war, aber so reif hätte es dann doch auch nicht sein müssen. Zumindest nicht in einem so kurzen Zeitraum. Han war überzeugt, dass man von Luke viel zu viel verlangte und darüber hatte er auch oft genug mit Leia gesprochen. Für Han's Geschmack war Luke einfach viel zu gutmütig und ließ sich zu vieles gefallen. Es täte ihm mit Sicherheit mal gut ordentlich auf den Tisch zu hauen und nicht jedes Mal mit Verständnis zu reagieren, wenn man ihn in die Ecke drängte oder herumschubste. Jedi hin oder her, aber alles musste sich doch auch ein Jedi nicht gefallen lassen. Oder doch?

Chewie erhob sich von seinem Platz, brummte etwas vor sich hin und verschwand aus dem gemütlichen Bereich des Schiffes. Einer musste hier ja nach dem, im Frachtraum festgehaltenen, C3PO schauen. Chewie kannte jede Ecke im Falken und daher brauchte er auch nicht großartig auf seinen Weg achten, allerdings hätte ihm das eine schmerzhafte Begegnung erspart. Ein lautes Heulen schallte durch den Falken, als er mit dem Fuß an der Kante einer überstehenden Bodenplatte hängen blieb. Einer Bodenplatte, von der er absolut sicher war, dass sie ordentlich im Boden gelegen hatte. Mit einer Hand griff er nach der Platte und hob sie mit einem einzigen Ruck an und starrte finster in den Hohlraum darunter. Als sein Blick auf den jungen Mann fiel, der zusammengekauert in dem Hohlraum befand, erschallte ein weiteres Heulen den Falken, klang dieses Mal jedoch wesentlich unfreundlicher. Er ließ die Platte nach hinten kippen, so dass sie polternd zu Boden fiel und griff mit der anderen Hand nach dem jungen Mann und zog ihn aus dem Hohlraum nach oben. Für Chewie machte es keinen Unterschied ob sich jemand unberechtigterweise Zugang zum Falken verschaffte oder in sein eigenes Reich. Es war beides Mal ein Umstand, den er nicht dulden würde und seinen Unmut ließ er den jungen Mann deutlich hören.

„Irgendwas stimmt da nicht“, meinte Han, kaum hatte er das erste Heulen von Chewie vernommen und warf Luke einen Blick zu. „Wehe 3PO hat etwas angestellt. Ich nehme ihn eigenhändig auseinander!“
„So schlimm wird es schon nicht sein“, kam es mit einem Lächeln auf den Lippen von Luke, den es immer wieder zu amüsieren schien, wie Han sich über den Protokolldroiden aufregte. Wie er stets behauptete ihn nicht leiden zu können und dabei war doch das genaue Gegenteil der Fall. Er sah Han noch kurz nach und wollte gerade die Augen schließen, als ein lautes „Luuuuuuuuuuuuuuuuke!!“ durch den Falken schallte und unverzüglich seine Jedisinne anspringen ließ. Er merkte mit Hilfe der Macht sofort, dass sich jemand an Bord des Schiffes befand, der sich nicht dort befinden sollte. Er spürte den Unmut des Wookies und er spürte Unruhe und Schuldgefühle. Mit einem Satz war Luke von seinem Platz aufgesprungen und eilte an den Ort, an dem schlimmeres verhindert werden musste.
„Lass ihn runter Chewie“, sprach Luke mit sanfter Stimme und hatte seinen Kopf leicht auf die Seite geneigt. „Er weiß bereits, dass er einen Fehler gemacht hat.“ Mit einem kehligen Brummen sah Chewie von dem jungen Mann zu Luke. „Es gibt bestimmt einen Grund für sein Verhalten und ich bin mir sicher, dass er ihn uns berichten wird, sobald er wieder Boden unter seinen Füßen hat“, kam es weiter von Luke, dessen Tonfall etwas beruhigendes ausstrahlte. „Nicht wahr Koryn?“, richtete Luke nun seine Worte an den jungen Mann selbst.
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