#4
Niemand konnte ihm helfen. Niemand war wirklich hier. Vesperum stürzte hinab in jenen Abgrund, den er selbst aufgestoßen hatte. Mit jedem Atemzug, der in Schmerz aus seinen Lungen fiel, stieg er hinab. Die Macht pulsierte in ihm und ließ seine pergamentartige Haut noch einmal menschlich glimmen, bevor auch der Tod wieder sein Angesicht auf ihn legte. Er war unheilige Lebende, der nicht sterben wollte. Nicht mehr. Dennoch war der geheime Wunsch nach einem Ende hier. In diesem Atemzug. Es gab keine Rettung und keine Erlösung für Saanza oder ihn. Es gab nur einen Weg hinab. Immer weiter. Sein Traum war in so weiter Ferne, dass allein dieses Gefühl des Sturzes blieb. Umgeben von Mächten, die so krank und doch so allmächtig waren, dass alles aus ihnen erbaut schien. Die Macht schwieg nicht mehr. Seine Taten sangen und schrien in die Ewigkeit, die er suchte. "Ist es das, was du willst? Ist es das, was ich sein soll?" - schrie er lautstark aus ganzer Kehle in den gespürten Regen und forderte wohl die Macht selbst heraus. Hierbei streckte er den Schädel empor und schrie in Pein auf, als die Worte in die Umwelt gehämmert wurden. Wut, Zorn und Hass vereinten sich. Die Augen des Dämons verneinten jede Existenz und wurde in ihrem Glanz zu jenem Abgrund, in den er längst gefallen war. Und doch war er dabei menschlicher als je zuvor. Denn er fühlte wieder. Er fühlte diesen unbändigen Zorn gegen das Schicksal. Nicht nur gegen sich selbst. Nie wieder.

Dennoch war hier mehr als sein Schmerz. Ihr Herz schlug in der geschenkten Kraft. Fest und sicher. Es war nicht nur sein Fluch zu Leben, sondern nun auch ihrer. Er hatte ihr einen Teil seiner Macht gegeben, mit ihm jene Ewigkeit, die einer Verdammnis gleichkam. Die dunkle Seite legte ihre schwarzen Gefieder in kalter Umarmung um die Jedi. Vesperum verlangte es und in diabolischer Gnade gebot die dunkle Seite dieser Jedi Hilfe. Die Mächte durchdrangen auch sie, wenngleich anders als bei ihm. Sie wandelte die finstere Macht in etwas Neues. Und doch war auch dadurch gezeichnet und mit einem unheiligen Makel versehen. Sorzus Syn sah dies und schwieg. Vesperum wusste es jedoch selbst. Er hatte Saanza ihm gleich gemacht. Der Gott eines schrumpfenden Universums, wollte nicht allein vergehen; nicht allein verschwinden und erschuf sich aus tiefer Reue und Hingabe zu ihrer gemeinsamen Zeit, einen Gleichgemachten. Eine falsche Gnade. Somit war auch Saanza für seine Macht wichtig, wie er auch wichtig für ihre Macht wurde. Die beiden Seelen waren nun auf eine Weise verbunden, die einzigartig im Universum war. Es war ein Band aus Fluch und finsterem Schmerz. Die Jedi, im Glauben ans Licht, verkörpte nun jenen Teil; während Vesperum jenen anderen Teil, eben jene Finsternis darstellte. Es war ein tristes Wunder einer gebrochenen Hoffnung. "Ich brauche dich," stammelte er dann, als sein Blick wieder auf Saanza herabfiel. Sie würde nicht verstehen, was er ihr angetan hatte. Die Jedi würde es nicht sehen wollen. Durch sie flossen nun die Energien von einstigen Lebenwesen. Ihre Machtstärke würde wachsen, immer weiter, bis alle Seelen, welche sie erhalten hatte, ihrem Sein neue Gänze gaben. Es war ein böses Ritual, welches er angewandt hatte und nun war auch sie mit Sünde befleckt; ohne Wunsch und Wollen. Doch sie lebte und würde freier sein als er es jemals sein konnte. Denn die dunkle Seite verstieß die Jedi nach der geforderten Gnade. Vesperum sah dies und wusste, in jener Aura lag keine Zukunft für ihn, wenn auch eine gemeinsame Ewigkeit. Er hatte sie mit sich verdammt, zu einer steten Trennung, da sie nun Schatten einer Vergangenheit waren. Umso sie zu retten, hatte er als geopfert, was er bisher hatte und doch zementierte er nur jene Trennung, die sie bereits als Jedi erklärt hatte. Er war Sith und sie Jedi. Die Macht zeigte es ihm deutlich. Das Licht kehrte in sie ein, denn ihre Seele war trotz des Fluches immer noch reiner als alles, was er bisher gesehen hatte. Der Sith wusste, dass sie nicht mehr hierher gehörte. Nicht mehr zu ihm gehörte. Vesperum konnte nur noch eines tun. Einen letzten Akt der Reue, bevor die dämonische Gestalt auch wieder sein Bewusstsein bestimmte. Das Monster in seinem Hunger würde wieder fressen wollen. Und doch war noch ein kleiner Rest in ihm, der betrauerte, was er geworden war. Saanza war ein Stück Hoffnung, vielleicht auch eine Rückversicherung, falls er scheitern sollte. Wenn jene dunkle Macht ihn gänzlich einnahm und er sein eigenes Ziel zu gefährden begann. Indem er sie ihm gleich gemacht hatte, war sie ins Potenzial gesetzt ihn dauerhaft zu vernichten. Als einzige Person konnte sie ihn nun ganz vernichten, indem sie diese Macht, die sie in sich trug, gegen ihn einsetzte. Doch würde sie noch nicht wissen, wie sie es tun konnte. Vesperum würde es ihr auch nicht verraten, denn so verdorben war bereits sein Geist. Doch sein Restherz hatte diese Hoffnung, dass sie eines Tages bei einem Scheitern, ihn anders erlösen konnte. Sein Pfad wollte und musste weitergegangen werden, denn es dürfte nicht vergebens sein. Sein Ziel war zu großartig: Erlösung. Darth Vesperum sah ein, dass jedes weitere Unterfangen für und gegen Saanza bedeutungslos geworden war. Reue zwang ihn dazu, ihr nun Rettung zu sein. Seine Arme untergruben ihren Körper, um sie anzuheben. Das Opfer war erbracht. Die Anhänger des dunklen Gottes verblieben ehrfürchtig zurück. Vesperum stand mit ihr auf und trug sie die Stufen zum Dorf hinab, wo noch jene Hütten standen. Die Sturmtruppen hatten bereits die Bewohner vertrieben. Das Dorf war leer. Der Sith trug seine Saanza, in Absicht ihrer Freiheit, in eine Hütte. Sorzus Syn, der böse Geist, folgte in Abstand und bewunderte diese neue Geschichte. "Vielleicht doch der Sithari," meinte sie und kommentierte auch für ihn hörbar diese Szene. Die Sturmtruppen verneigten sich und sanken auf die Knie, als ihr Imperator mit einer Frau hinabstieg. Der galaktische Herrscher trug Saanza in eine der kleinen Hütten, die nur aus einem Raum bestanden und legte sie auf das nächstbeste Bett. Er deckte sie mit einer einfachen Decke zu und blickte noch auf sie, während er seine krallenbehaftete Hand auf ihr Gesicht legte, um einen alten Sithsatz zu sprechen, der kaum einer modernen Sprache ähnlich war. Doch die dunkle Seite antwortete. Mit einer hektischen Bewegung, suchte er in dem Raum noch einem Flimsi oder einem Pad, auf dem er eine Nachricht hinterlassen konnte. Er fand nichts. "Flimsi," brüllte er aus der Hütte hinaus, welche mit einer einfachen Schiebetür versehen war. "... und einen Stift." Ein Sturmtruppenoffizier verstand und brachte in eiligen Schritten das Gewünschte. Vesperum griff danach, beugte sich über einen Tisch und schrieb jene Zeilen für Saanza:

Zitat:Liebe Schwester,

est tut mir leid, das ich zu dem geworden bin, was ich heute bin. Ich bin Darth Vesperum. Nichts wird dies mehr ändern. Es gibt keine Erlösung im Scheitern. Ich werde dieses Universum retten und erneuern. Auch für dich. Dennoch musste ich erkennen, dass du diesem Weg nicht folgen kannst. Dieser Weg ist eine Gefahr für dich. Ich fühle Reue. Doch kann ich nicht mehr umkehren. Es ist zu viel getan worden. Es ist zu spät. Doch dich kann ich vorerst schützen, bis zu jenem Tag, wo ich die große Nacht möglich mache. Den einen Traum, den es sich zu träumen lohnt. Selbst die Macht wird sich vor mir beugen. Ich bin dein Darth Vesperum. Lebe und sei frei, bis ich dich holen komme.

Darth Vesperum

Der Sith-Lord positionierte den Brief günstig auf dem Tisch und malte in geübter Hand noch ein Sithsymbol auf die gefaltete Außenseite. Der gefaltete Brief lag nun sichtbar auf der Tischmitte. Mit wahnhafter Seitenbewegung räumte er alle unnötige Dinge zur Seite und warf sie in eine offene Kiste, damit nichts die Sicht auf diesen Brief verhindern würde. Saanza musste ihn finden. Denn bald würde sie aufwachen. Es war seine letzte Chance. Nicht, dass er sich von ihr trennen wollte. Dennoch befürchtete er, dass eine gemeinsame Zeit für beide eine Gefahr darstellen konnte. Wenn sie eine Jedi war, würde sie seine Taten verhindern wollen, und wenn sie derartig verbohrt war, konnte er nicht ausweichen. Er war ein Sith Lord und er musste dem wahren Meister dienen, der dunklen Seite. Natürlich hoffte er, dass er sie überzeugen konnte aber was wäre, wenn es nicht gelang? Diese Möglichkeit und seine eigene Schwäche ließen nicht zu, dass Saanza mit ihm überleben konnte. Mit Mühe hatte er ihr Leben gerettet, nur um es wieder durch ungeschicktes Schicksal zu verlieren?

Sorzus Syn durchtrat die Wand, wie ein Schatten und manifestierte sich neben Vesperum. "Ich sehe es," meinte sie mit knochiger Stimme, als Vesperum sich vom Tisch abwandte. "Ja," antwortete er verbissen aber mit gebrochenen Worten, die sich am Ende im Nichts auflösten.

"Erst rettest du sie, um sie jetzt zu verlassen?"
"Ich rettete sie, um sie nicht zu verlieren."
"Doch verlierst du sie."

Es war ein Dialog zweier Wesen, die mehr waren; mehr gesehen hatten, als jede andere Person in dieser Galaxis. Beide Seelen waren verloren und doch verband sie etwas, was nicht nur Abhängigkeit war. Anders als zu Saanza, die ihn selbst nicht verstand, hatte Vesperum zu Sorzus Syn eine andere Beziehung. Syn verstand ihn und gab ihm eine okkulte Macht, die alles möglich machen konnte. Ein Wunder, welches nicht vergebens war.

"Ich verliere sie mit mir."
"Du kannst sie besitzen, brechen und gehorsam machen."
"Ich möchte sie als die Person, die sie ist. Nicht als Sklavin."

Syn lachte böse auf und setzte sich an die Bettkante, wo Saanza noch immer bewusstlos lag und blickte ihren Schüler elegant an, ohne wirklich ihr Gesicht zu verziehen oder eine Mimik zu zeigen.

"Ich bin erstaunt. Nicht nur, dass du dich mir widersetzt hast, sondern auch, dass du das Ritual verändert hast. Du hast dein eigenes Sein riskiert, um eine Jedi zu retten."
"Keine Jedi. Eine alte Freundin."
"Deine Seelenfreundin, ich weiß. Aber dennoch hat sie sich gegen dich gestellt. Auch jetzt kämpft sie gegen deine Macht. Selbst in der anderen Welt."
"Was wäre ich, wenn ich jegliche Willkür zeigte? Was wäre ich, wenn ich das aufgeben würde, was mir gezeigt hat, was diese Galaxis ausmacht? Ich kann sie nicht zerstören, nicht aufgeben und wegwerfen. Sie soll leben, durch Zeit begreifen, was ich geworden bin. Und solange sie lebt, habe ich auch hier einen Grund."

"Sie wird es nie begreifen aber ich schätze, dass du in Wahrheit etwas gegen dich richten musst. Etwas erhalten musst, was dir eine Gefahr ist. Ohne Gefahr, ohne Antrieb und ohne Herz in der Sache, würdest du vergehen." Sorzus erhob sich von der Bettkante und blickte auf das schöne Gesicht der Jedi. "Sie ist schön," schloss sie neidisch ab und trat mit unhörbaren Schritten dicht an Vesperum heran, der regungslos verharrte und kaum selbst in dieser Realität bleiben wollte. "Du hast einen Fehler gemacht," erklärte Sorzus Syn, jener schreckliche Machtgeist. "Oder vielleicht auch einen neuen Sieg errungen."

Darth Vesperum fuhr sich ängstlich über seine Handrücken, ließ den Stift fallen, der achtlos auf den Boden fiel. "Ich habe dort gelegen. Ich beobachtete, wie der Gott, den ich geschaffen hatte, starb. Und doch war dort immer etwas. Immer war dort etwas," teilte er eine Vision mit. "Am Ende war ich so kalt, wie die Körper, aus deren Seelen ich ihn geschaffen hatte. Es war Stille und eine solche Stille hatte ich niemals gekannt. Schließlich setzte sich der Staub auf meine aufgerissenen Augen und dort war sie in ferner Distanz, unerreichbar und wandte sich von mir ab." Im Zweifel wollte Vesperum im Scheitern nicht alleine sein. Die Eindrücklichkeit verschiedener Visionen, lehrten ihn eines, dass er selbst im Scheitern nicht einfach vergehen wollte. Er hatte alles dafür getan, nicht einfach zu vergehen. Es war Angst, die seine Lippen zittern ließ. Nicht stark aber beständig bebten sie. Denn es war ihm stets klar, dass wenn er scheiterte, wäre er für eine Ewigkeit allein. Dort war keine Erlösung. Kein Segen für seine Seele, die sich gegen alles Leben gewandt hatte. Der Sith musste siegen. Immer wieder siegen. Seine Erlösung erlaubte keine Schwäche. Sorzus Syn hatte Mitleid mit ihrem Schützling, legte ihm ihre unberührbare Hand auf die Schulter und blickte ihn sorgsam in die Augen. Eine Regung in ihrem geisterhaftem Gesicht. "Du hast deine Macht mit ihr geteilt, nicht wahr?" - fragte sie vorsichtig und trat dann von ihm weg, ließ die Hand wieder fallen.

"Ja," antwortete Vesperum einsichtig. "Ein Fehler," wiederholte Syn seufzend.

"Ich habe eine Ewigkeit und nun auch sie. Wenn ich lebe, kann sie nicht sterben; und wenn sie lebt, kann ich nicht sterben. Wenn wir beide sind, haben wir eine Ewigkeit," sprach Vesperum mit frostiger Stimme, hämmerte diese Sätze in den Raum, ohne zu rufen oder zu schreien. Er stellte klar, dass er eine göttliche Macht gewirkt hatte, um diese Stille zu brechen. Die ertrinkende Seele, riss eine andere Seele mit hinab, in jene Hölle der Zeitlosigkeit. "Und damit gabst du ihr die Schlüssel zu deinem Untergang," meinte Sorzus Syn und Vesperum nickte still. Ein Untergang durch seine einstige Schwester war ein gerechtes Ende, sofern es eintreten sollte. "Sie wird nur nie begreifen, was wirklich hier geschah. Sie wird niemals wissen, dass sie dir gleich ist und aus dem selben Meer schöpft, wie du, mein Schüler." Jetzt war Sorzus Syn ebenfalls klar, warum er sie nicht gefangen halten konnte. Es war eine zu große Gefahr, dass jemand Saanza gegen ihn einsetzen würde. Als Jedi war sie zwar eine Gegnerin aber würde nicht begreifen, welche Macht sie nun wirklich besaß. Solange beide Seelen, jeweils lebten, konnte keine von beiden wirklich sterben. "Eine kluge Änderung des Rituals aber auch eine Veränderung unserer beider Schicksale," sagte Syn und war neidisch auf diese Jedi, die in dieser Sekunde mehr Nähe und Hingabe von Vesperum erntete als sie es bisher konnte. In ihrer Vorstellung hatte nur sie ein Anrecht auf eine Ewigkeit und war nur bereit diese mit Vesperum zu teilen. In dieser kranken Gedankenwelt spielte Gnade nur keine Rolle. Doch Syn verstand das Konzept. Vesperum war emotional betroffen und wenn sie ihn weiter auf dem Weg des Sitharis halten wollte, musste sie akzeptieren, dass auch Saanza nun ein Teil jener bösen Welt war. Vielleicht war er sogar wirklich der geborene Sithari, da er sich selbst zerstörte, neu erschuf und stets mit vorhandenen Vorstellungen brach. Insgeheim hegte sie Bewunderung für diesen Mut, würde dies aber niemals zugeben.

Auch war Saanza ihre Stille derzeit ein Segen. Sie konnte nicht sehen, nicht verstehen, was Vesperum wirklich geworden war. Für viele war er nur ein Tyrann; ein Gewaltherrscher des Imperiums und ein wahnsinniger Religionsführer aber in der Tat hatte er Mächte geweckt, die gefährlicher waren als alles bisher gewesene. Noch kontrollierte er diese Mächte. Noch war; brannte etwas Licht in ihm, was ihm Reue schenkte. Darth Vesperum hatte sich entschieden, dass Saanza, seine Schwester, nicht bei ihm bleiben konnte, da er um sich selbst wusste, dass er selbst eine Gefahr sein konnte. Nein, er würde sie nicht erneut gefährden. Erst, wenn sie soweit war und die Galaxis seinem Wunder ausgeliefert war, dann konnte er offen auftreten und sie holen. Erst, wenn alles machbar war, was er sich erträumte, dann würde er Saanza holen und ihnen eine neue Realität bauen. Eine echte Realität. Sorzus Syn spürte die Belastung ihres Schülers.

"So sei es," äußerte sie abfällig und verschwand in einem diesigen Schwall aus schwarzem Dunst im Nichts. Darth Vesperum, dunkler Lord, trat mit einem Blick zurück auf die Jedi hinaus und atmete erschwert aus. Die Sturmtruppen warteten, auch Jessra, und eine Menge an Kultisten, die auf ihren Meister ehrfürchtig lauerten. Vesperum blickte in die Runde der Lebewesen, spürte noch immer den Schmerz in seinem Bauch und die Energien durchdrangen seine Adern, die in tiefem Schwarz pulsierten. Er blutete im Inneren für Saanza, damit sie bald erwachen konnte. "Jessra," erkannte er seine treue Dienerin. Sie warf sich nieder auf ihre Knie, senkte ihr Haupt und schwieg. "Ich möchte, dass du diese Hütte bewachst und das Menschlein darin zu deinem Shuttle geleitest und es ihr überlässt. Es ist wichtig, dass sie von Thule entkommt. Sehr wichtig," erklärte der Imperator mit geneigter Kopfhaltung, die aus dunkler Macht und gleichsam deren Zerstörung des Körpers erwuchs. Jessra, in dunkler Robe, warf überrascht ihre Kapuze zurück und blickte zum dunklen Lord auf.

"Mein Lord," erhob sie fragend ihre Stimme. Die Kultisten drängten sich in breiter Masse heran, um den heiligen Meister zu betrachten, der mit einer ihnen bekannten Frau sprach. Sie verstanden ihn nicht und auch die Sturmtruppen schienen nicht wirklich interessiert am Gespräch, da man den Imperator nicht belauschte. "Du wirst danach mit einer Einheit Sturmtruppen zurückreisen, die dich abholen wird," setzte der dunkle Lord fort und musste um jeden Atemzug kämpfen. Das Ritual forderte seinen Tribut, da die Mächte in ihm, bald Willenkraft verlangen würden. Er musste meditieren, um nicht im Wahnsinn zu zerfallen, der bereits rauschend an seinen Schädel schlug. Seine Augen glimmten in der dämonischen Farbe und waren winzig hervorgetreten, als die Augenlider im Grau zurückwichen. Darth Vesperum wirkte nicht gelassen, fast in Rage, während seine Augen merkwürdig zuckten und sich tatsächlich zwei Tränen ihren Weg bahnten. Der Imperator weinte in Wahn und Trauer. Jessra verstand nicht, was an einer einstigen Jedi so wichtig war aber sie wagte es nicht, den Wunsch ihres Lord in Frage zu stellen. Er hatte einen größeren Plan. "Jawohl, mein Lord," antwortete sie also. Vesperum nickte dankend, trat wankend an der dunklen Jedi vorbei und deutete den Kultisten sowie den Sturmtruppen an, abzurücken. Jessra blieb zurück und setzte sich, nachdem der Tross um seine Majestät abgezogen war, auf eine Bank vor der Hütte und warf Steine gegen die Außenwand, während sie selbst ihre Beine gelangtweilt auf einen Tisch legte. Doch die kalte Präsenz des dunklen Lords blieb sogar noch diesem Moment erhalten. Noch immer spürte sie ihn, so dass sie nicht von ihrer Weisung Abstand nahm. Man flüchtete nicht.
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