#11
Es war eine dunkle und verwundene Straße, die sich hinter den Kreaturen der Nacht enfaltete. Es gab keine Sicherheit auf ihr, nur wartende Schatten, welche lauernd auf Beute, mit ihren Krallen im Dunkeln lagen. Vesperum nahm den Schrecken hinter sich schon lange nicht mehr wahr. Er versteckte sich selbst nicht mehr, wurde gar von den grausamen Gestalten eskortiert. Die leblose Atmung des Unholdes war das laute Geräusch, welches den WInd auf dieser Straße verstummen ließ. Es lag eine tote Schönheit in dem Schwarz seine Adern, die sich in den Marmor seiner Haut gruben. Ein Muster, das dem Muster, welches nun in Ald'anas Haut lag, in Glanz nur minder abfiel. Kein Gebet oder kein Wunsch hatten hier noch Bedeutung, trotzdessen, das sie Urheber dieser Dunkelheit waren. Alles veränderte sich auf dieser Straße, die nun einen weiteren Wanderer gefunden hatte. Dieses zersplitterte Lächeln, welches gegen jedwede Freude, eine Fratze war, die nun auf seinem Gesicht lag. Der Raum um die beiden schien sich zu bewegen, verändert durch die Mächte, die wirkten. Es war ein Rumoren am Metall, ein Kratzen der Kreaturen aus dem Abyss, welches die Zeit zur Lüge verfluchte. Es war nicht mehr zu sagen, ob es die kosmischen Kräfte des Schwarzen Loches waren oder der dunkle Lord selbst, der von seinen Dämonen verfolgt wurde, die ihrem Meister gierig dienstbar sein wollten, während sie Stücke aus seinem Herzen rissen. In seinem verdammten Kopf verwehten die Gedanken, wie Staub, erschufen Skulpturen aus Asche und ebneten die Straße der dunklen Seite. Es war nicht mehr hart daran zu glauben, dass es eine ferne Macht gab, die alles ermöglichte. Es war diese Lüge, die er selbst liebte; es war dieses Versprechen, welches er sich selbst gegeben hatte. Ald'ana war nun Teil der bösen Fantasie des dunklen Lords, welcher einem Schlund gleich, alles Leben und Emotionen verbrauchte. Es war der Gesang, der sie gelockt hatte, den Vesperum ohne Worte beherrschte. Es war die Antwort auf nie gestellte Fragen, die eine Kaskade von Fehltritten hervorbrachte, um am Ende zum Handlanger des Dämons zu werden, welcher still beobachtete. Mit ihm würde sie fallen; ohne ihn würde sie fallen, dann die Macht verzieh ihren Wunsch nicht mehr. Gnade musste erbeten werden, nicht verlangt. Ald'ana trat fern der Gnade einer wohlwollenden Schöpfungskraft, sondern stellte sich unter die schwarze Sonne eines verrückten Magokraten, der alles und jeden opfern würde, um seine irrigen Beweis von der Macht einzufordern. "Dank ist nicht nötig," sprach der Sith voller Hingabe an seine neue Dienerin. "Du verdienst die dunkle Seite. Du verdienst, was ich bieten kann, wenn du alles verneinst, was dich schwach gemacht hat. Du bist keine Sklavin mehr, sondern meine Dienerin. Unter mir wirst du frei sein, bis ich dich erlöse von diesem Schmerz, der dich plagt. Deine Seele verdirbt nicht durch Stärke, sondern durch Schwäche. Nein, keine Bitte an dich, sondern ein Ruf." Der Fluch rief sie, wie ein Echo aus ihrer eigenen Vergangenheit. Es war ein Ruf der Verdammten, der sich in der Figur eines bösen Lords zeigte, der unfähig sein Geheimnis zu verbergen als Monster vor ihr stand. Die Augen weit geöffnet, die Krallen vor sich ausgestreckt und mit schwarzem Blut, welches in seinen Mundwinkeln kauerte. Was versprach er schon? Was konnte versprechen? Alles. Alles, was sie sich wünschte, schien möglich mit ihm. Nur vergaß die verwundbare Ald'ana, dass sich die Schatten ständig änderte und die Straße endlos war. Betrug lag nicht nur im Betrüger, sondern auch im Betrogenen. Es war eine Übereinkunft, zu glauben, was einem als magischen Kiste präsentiert wurde. Es war die perfekte Illusion von Macht, die Vesperum anbot, doch niemals war wirklich gewillt zu teilen. Er entschied am Ende, wer erlöst wurde und wer leiden musste. Darth Vesperum war sein eigener Gott in einer Galaxis ohne reale Götter. "Was du willst, kann dir gehören," hauchte die beißende Stimme des Sith Lords, während er mit Genugtuung seine neue Kriegerin bewunderte, die nun das Zeichen seines Fluches trug. Sie gehörte ihm, wie einst Ilara. Allein seiner kranken Welt von Gier, Hass und Leid. Ihr Leid hatte ihn berauscht, wie einst der Zorn. Es war ein Rausch von Selbstgerechtigkeit.

"Du gehörst mir und wirst nicht weichen!" - stellte er klar, während seine Augen nicht einmal blinzelten. Der Schrecken dahinter fokussierte die Twilek. "Ich werde dir dein Meister sein, wenn du mir meine Dienerin bist."
Es war diese Linie, die er zog, um Ald'ana bewusst zu machen, dass sie für immer allein mit ihm war. Nicht im realen SInne, doch ein Teil von ihm Schlug nun in ihrer Haut, verband sie mit ihm, so dass es kein Entkommen mehr vor seine Macht gab. Man konnte sich verstecken aber ein Teil von ihm presste gegen die eigene Identität an. Zerrbilder, Visionen von seinem Albträumen, wurden zu Briefen aus dem Abgrund in den Verstand der Trägerin geschickt, welche sich nicht mehr entziehen konnte, während sich ihre eigenen Gedanken mit seinen verbanden, so dass der Weg im Irrweg so klar erschien. Der Krieg gegen ihre Seele hatte begonnen und die Waffen waren aufgestellt. Die Symbole pulsierten mit jedem Atemzug, während sich Vesperum auf die Aura der Frau konzentrierte. Er spürte sie, sah ihr Leben, welches so sanft war, noch so lebendig. Ihre Tränen gehörten ihm, welche vor Momenten gefallen waren. Auch die zukünftigen Tränen sollten allein ihm gehören. Ihr Leid fühlte sich gut an, da es sein eigenes Leid kaschierte. Das Buch des Schicksal schlug eine Seite um, während der Blick von Ald'ana abfiel. "Du wirst mich niemals verraten können," formulierte die zerschlissene Zunge des Tyrannen, als er sich von der aus dem kauernden Zustand befreiten abwendete, um erneut aus dem Fenster zu blicken.

"Wir müssen nach Ryloth reisen. Wir werden mit einem nichtregistrierten Schiff reisen und du wirst mir als Begleitung dienen, um Ryloth zu erkunden. Du kennst dich dort aus, Schülerin," erläuterte er nun sein wahres Vorhaben. Die dunkle Energien schienen dennoch zu schwinden, denn diese unnatürliche Kälte blieb im Raum zurück. Sie ließ jeden Körper erkalten und ließ die Panoramascheibe dezent beschlagen. Darth Vesperum hatte von seinen willfährigen Handlangern erfahren, dass es ein besonderes Artefakt von Interesse für ihn dort geben könnte. Ald'ana bot sich als Fremderführerin an, da sie von dort stammte. Geknechet war sie nun und so war sie von Nutzen.
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