#10
Rees Gedanken schwirrten unaufhaltsam wild durcheinander, sodass es kaum möglich war auch nur einen davon klar zu fassen. Es ging alles so schnell, dass sich Orientierungslosigkeit in den Gefühlen des jungen Levas ausbreitete. Ein Schwindelgefühl riss ihn Richtung Ohnmacht, doch hielt ihn absichtlich immer noch gerade so an der Schwelle des Bewusstseins. Es war ihm scheinbar nicht erlaubt dieser Situation zu entfliehen. Rees versuchte sich zu sammeln, die Situation anzunehmen und sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Es überraschte ihn selbst, als er merkte dass ihm genau diese Einstellung den nötigen Halt zu geben schien. All die Zeit der Mediation fing langsam an Spuren zu hinterlassen. Das Schwindelgefühl verschwand und Rees konnte sich sammeln, während er seine Umgebung begutachtete. Dieser Ort war äußerst seltsam. Genaugenommen war es gar kein Ort sondern viel mehr schwarze Leere, rudimentär gefüllt mit wenigen Elementen des Szenarios. Denn viel mehr als ein Szenario konnte das nicht sein. Es war keine Vision, denn für eine Vision hatte Rees zu viel Einfluss auf das was passierte. Er schien tatsächlich selbst ein Element des Szenarios zu sein. Doch ein richtiger Ort war das auch nicht, nein denn physisch befand sich Rees ja noch auf Donatooine. Dieses Geschehen spielte sich in seinem Kopf ab ... und in der Macht. Und alles was um ihn herum im Moment existierte, schien mit aller Kraft gegen Rees und sein Wesen zu sein. Stechende Kälte, die versuchte Herr über Reess Körper zu werden. In zu Boden zu zwingen und zu brechen. Und all das ausgehend von einem Geschöpf im Zentrum des Szenarios. Einer dunklen Gestallt, das Gesicht tief in der Kapuze verborgen, und Rees erkannte dieses Wesen sofort wieder. Die Präsenz in der Macht hätte eindeutiger nicht sein können. Es war die gleiche Präsenz wie in seiner Vision, das gleiche Wesen im Zentrum von Dunkelheit und Frost. Doch es fühlte sich anders an als in der Vision. Diesmal schien er nicht einfach nur Beobachter zu sein, sondern Rees war Teil des Ganzen. Teil eines Szenarios geschaffen von dem Wesen vor ihm, und geschaffen scheinbar für ihn. "Du kannst, du willst, du musst!", hämmerten sich die Worte seines Gegenüber in seinen Kopf und Rees wusste sofort was er meinte. Dieser Ort schien ihn gefangen zu halten, keine Möglichkeit der Situation zu entfliehen. Das Dunkle das sich erhebt, es stand vor ihm, unmittelbar, und forderte eine Reaktion. Doch dank dem Buch der Jedi hatte Rees nun für diese Dunkelheit auch einen Namen, die Sith. Vom Imperator selbst ging diese Dunkleheit aus von der die Erscheinung im alten Meditationsraum gesprochen hatte. Ein weiterer Sithlord, der versuchte sich selbst über alles zu stellen. Und ohne jeden Zweifel stand dieser nun vor ihm. Und doch war es surreal, unwahrscheinlich und hochgradig seltsam. Dieser Ort hatte zwar schon genug Dunkelheit und Kälte, dass es sich um einen Sithlord handeln könnte doch für die Dunkelheit in Person, für den menschgewordenen Schatten war dieses Szenario äußerst unrealistisch. Auch wenn sich Rees immer noch nicht sicher war, was genau hier gerade passierte, er fing an das ganze in Frage zu stellen und erforschte seine Gefühle. Rees hatte eine Verbindung hergestellt, durch ein Tuch dass mit schwarzer Flüssigkeit befleckt war, womöglich mit der gleichen Flüssigkeit wie in der Vision. Vielleicht hatte er nun wirklich Kontakt mit einem Teil vom dunklen Lord. Doch sehr viel wahrscheinlicher hatte er vielmehr Kontakt zur dunklen Seite der Macht, zum Schatten selbst. Der Sithlord, war nur eine Marionette. Es war eine Verbindung durch die Macht, ein Spiel der dunklen Seite, eine Verlockung. Ein Spiel auf das er sich nicht einlassen musste. Er selber hatte das Licht in seinem Herzen, und nichts außer dieses Licht was er verlieren konnte. Die dunkle Erscheinung grinste ihn an während sie ihn beim Namen nannte und Rees musste erschrocken feststellen worauf das hier hinaus lief. Die Dunkelheit versuchte halt zu finden im Wesen des Miraluka. Eine Stelle zu finden an der sie sich festsetzen konnte um ihn dann nach und nach von innen zu zerstören. Vielleicht war es auch ein Test. Das erste mal zeigte der Miraluka eine Reaktion, als sich Ruhe in seinem Körper ausbreitete und die Aufregung verscheuchte. Wärme umschloss sein Herz und verbrannte mit fröhlicher Flamme allen Frost der sich versuchte in seinen Körper zu fressen. Freundliche lächelte Rees zurück, bevor er ruhig aber ernst seine Gedanken in Worte fasste: "Du hast Recht...". Kurze Zeit ließ Rees diese Worte einfach nur im Raum stehen und lauschte ihrem Nachhall. "Das Licht der Macht, es erfüllt mein ganzen Wesen. Und deshalb kann ich Licht in die Dunkelheit bringen. Und ich will auch alles dort verbogene mit diesem Licht zum Vorschein bringen. Und wahrscheinlich hast du auch damit Recht dass ich es muss! ... Sag mir was wird die Welt sehen, wenn alle Dunkelheit um dein Wesen dem Licht weicht? Wenn deine fleischliche Hülle im hellen Scheinwerferlicht der Wahrheit begutachtet wird? Was ist es was ein Geschöpf der Macht versucht in unendlicher Finsternis zu verstecken?". Und während Rees diese Worte sprach riss die Dunkelheit über ihm auf und ließ einen schmalen Lichtschein hindurch, der den Miraluka zum leuchten brachte.
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