#12
Terminus - Hauptstadtraumhafen - Brücke der Rache für Jygat

Ren war inzwischen auf der Brücke angekommen und hatte sich wenigstens ansatzweise einen Überblick verschafft. Die Lage sah düster aus. Die Sensoren fingen im Orbit und teilweise in der Atmosphäre des Planeten Gefechte auf. Auch hier wurde bereits mir größeren Einheiten gekämpft. Schon seit einigen Minuten beobachtete Tee Ra Lok auf seinen Anzeigen einen Sternenzerstörer der Victory-Klasse, der zunächst durch Schäden Mühe gehabt hatte überhaupt in der Luft zu bleiben und nun endgültig abschmierte.
, murmelte der Alte, während sich seine Nackenhaare aufstellten und ihn gleich einige Zentimeter größer erscheinen ließen.
"Der VSZ stürzt ab!", rief er und ließ es somit auch den Rest der Brückenbesatzung wissen. Ren verfügte auf seiner Station über eine eigene Anzeige, die ihm veranschaulichte, was außerhalb der mit Titan gepanzerten Hülle vor sich ging. Er verfolgte den Absturz genau wie Reya Tunith, die neben ihm stand und die Szenerie ebenfalls beobachtete.
Einem Erdbeben gleich sorgte die außerplanmäßige Landung des ehemals so mächtigen Kriegsschiffes für schwere Erschütterungen. Zu allem Überfluss hatte es wohl auch noch einen Häuserblock erwischt, auch wenn Ren sich diesbezüglich nicht sicher war.
So viele Tote..., schoss es ihm durch den Kopf. Einige der anderen Anwesenden schüttelten leicht den Kopf. Auch sie schien genau das zu beschäftigen, was ihrem Käpt'n durch den Kopf gegangen war. Doch der Mygeetaner hatte keine Zeit, sich weiter mit diesem Gedanken zu befassen. Er überprüfte rasch den Zustand der Maschinen und ging zum dritten Mal die Liste mit allen für den Start notwendigen Prozeduren durch. Zum dritten Mal stellte er fest, daß nun nur noch irgendjemand auf den großen Roten Knopf drücken musste, ehe das Schiff würde abheben können...


Terminus - Hauptstadtraumhafen - Landebucht der Rache für Jygat

Währendessen erholte sich Tub Waa langsam von dem Schrecken, den das Erdbeben bei ihm und dem Rest der Besatzung außerhalb des Schiffes ausgelöst hatte. Er wollte sich gerade wieder an die beiden selonianischen Besatzungsmitglieder wenden, die ihn begleiten sollten, als aus heiterem Himmel ein Transportgleiter neben der Rache für Jygat zur Landung ansetzte. Der Lurmen brauchte keine Befehle zu geben. Sofort waren sämtliche Blaster auf das Fluggerät gerichtet. Er selbst gab den beiden Selonianern ein Zeichen, damit die den Eingang weiter im Auge behielten.

Als der Gleiter sich immer weiter dem Boden näherte und schließlich aufsetzte, wurde das Hoheitssymbol der Neuen Republik sichtbar, welches man auf den Rumpf gepinselt hatte. Die meisten Besatzungsmitglieder nahmen die Waffen herunter und beobachteten eher neugierig als feindselig, was nun geschah.
Mehrere Menschen, alle bewaffnet, verließen den Gleiter. Bei ihnen handelte es sich offensichtlich um Soldaten. Während die meisten von ihnen in Richtung des Ausgangs der Landebucht hasteten, postierten sich ein paar in der Umgebung des Gleiters. Es war recht offensichtlich, daß sie der Verteidigung des Raumhafens, aber auch der Verteidigung des alten Hardcell-Transporters dienen sollten. Tub Waa und der Rest der Jygats waren recht verwirrt, ehe ein Zivilist, welcher von zwei weiteren Militärs flankiert wurde, ebenfalls den Gleiter verließ. Einer der beiden Bewaffneten trat etwas näher an die Barrikaden.
Der Mygeetaner hatte Schwierigkeiten die hastige und etwas feuchte Aussprache des Soldaten zu verstehen, doch da hatte der Mensch in dem ehemals weißen Kittel seinen Begleiter bereits unterbrochen und klärte die Lage wesentlich verständlicher auf.

"Ich bin Tub Waa, Steuermann der Rache für Jygat. Wir haben Order hier auf Zivilisten zu warten. Ich wollte mir das eigentlich gerade bestätigen lassen.", stellte der Lurmen sich etwas unsicher vor, ehe sich der Soldat mit der feuchten Aussprache wieder einschaltete. Die Stimme des Mannes überschlug sich fast: "Einer der letzten Befehle, die noch aus der Zentrale noch durchkamen. Erteilt von Commander Elxiss."
Sichtlich nervös warf er immer wieder einen Blick über die Schulter. Es war mehr als offensichtlich, daß der Gleiter verfolgt worden war. "Wir sind auch auf Befehl des Commanders hier. Der Doktor MUSS evakuiert werden!"
Der Bürger mit der seltsamen Konstruktion auf dem, was wohl die viel zu trockene Nase eines Menschen darstellen sollte, bestätigte Tub Waas Gedanken, ehe ein Funkspruch von einem der anderen Soldaten eintraf, die wohl die Außensicherung übernommen hatten. Die Verfolger näherten sich, so wie es aussah.

Der mygeetanische Steuermann atmete tief durch, blickte von seinem Schiff zurück auf die versammelten Republikaner und schnaubte dann. Er hatte jetzt eine Entscheidung zu treffen, auch wenn sie ihm nicht gefiel. Aber es war klar, daß das alte Mädchen nicht mehr würde starten können, wenn sie jetzt noch viel länger am Boden blieb. Womöglich mochten die Imperialen nicht mir einem so großen Transportmittel rechnen, doch würden sie mit zunehmender Zeit sicherlich genügend Feuerkraft zusammenziehen können, um einen Start zu verhindern.
"In Ordnung...", knurrte er. "Rufen Sie die Krieger zurück, die Sie losgeschickt haben. Eines unserer Geschütze kann uns Deckung geben, während Ihre Leute sich zurückziehen und an Bord gehen."
Auch wenn man sich mit der Körpersprache eines Lurmen nicht auskannte, so machte doch wenigstens der Tonfall klar, daß Tub Waa von dieser ganzen Angelegenheit nicht viel hielt. Zusätzlich dazu bleckte er immer wieder die Zähne, während sich Schwanz und Rückenfell bis hinauf zum Nacken aufgestellt hatten.
Ohne irgendeine Antwort abzuwarten oder die Frage zu stellen, ob der Gleiter ebenfalls an Bord gebracht werden sollte, griff er nach seinem Comlink und versuchte Ren auf der Brücke zu erreichen: "Wir müssen in zwei Minuten starten und sag Bal-Il sie soll eine der Batterien auf den Eingang zur Landebucht ausrichten. Wir haben hier Soldaten, die von Imps verfolgt werden."
"Verstanden.", tönte die Antwort aus dem Gerät. Das reichte bereits. Tub Waa wusste, daß sein Freund sich um alles weitere kümmern würde. Nur Augenblicke später richtete sich die dem Eingang nahe gelegenste Laserbatterien auf eben diesen Eingang. Erstes Blasterfeuer war zu hören, ehe auch die ersten roten Blitze sichtbar wurden.

Die meisten der Lurmen, die eben noch mit einem E-5 bereit waren ihr Schiff zu verteidigen, hatten ihre Plätze an einen der menschlichen Soldaten abgegeben und den Transporter zusammen mit dem Wissenschaftler betreten, um sich anderen Aufgaben zu widmen. Übrig blieben der Steuermann und ein weiterer Mygeetaner. Die Selonianer, die allein schon wegen ihres imposanteren Körperbaus für einen Kampf besser taugten, hielten die Stellung. Sie würden sich als Erste zurückziehen, während der Rest von Falls' Leibwache nach und nach den Rückzug antrat.
Befehle waren gegeben worden und allmählich kam Bewegung in die Szene. Die ersten republikanischen Truppen tauchten auf und einige von ihnen übernahmen die Sicherung des Durchgangs, während die anderen auf die Barrikaden zu rannten.
Die Selonianer zogen sich ins Schiffsinnere zurück, alles planmäßig. Weitere Schüsse folgten, ehe auch schon der erste Imperiale in weißter Rüstung auftauchte und sofort niedergemäht wurde. Nacheinander wurden erst der Zugang und der Gleiter als Deckung aufgegeben, alles unter konstantem Feuer.
Als weitere der gefürchteten Sturmtruppler des Imperiums die Landebucht betraten, nahm die eigentlich zur Jägerabwehr bestimmte Batterie des alten Klonkriegsreliktes ihre Arbeit auf.
Tub Waa war ebenfalls an Bord gegangen und beobachtete nun, wie sich die Laderampe quälend langsam schloss. Ein paar der Soldaten hatten sie tot oder mindestens schwer verwundet im Staub liegen lassen müssen, doch der Großteil befand sich an Bord und damit mehr oder weniger in Sicherheit.

"Tub Waa hier. Wir sind so weit.", schrie er über den Lärm hinweg in seinen Comlink und hielt sich an einem der zahlreichen und überall im Schiff vorhandenen Wandgriffe fest. Nun dauerte es nicht mehr lange, bis die Triebwerke des Transporters ansprangen und das Schiff mit irrsinniger Gewalt vom Boden hochschießen ließ. Der erste Schritt war getan, doch sobald die Imps am Boden ihren Freunden im Orbit zu verstehen gaben, daß ein antikes Raumschiff mit einem wichtigen Ziel an Bord den Planeten zu verlassen versuchte, würde es vermutlich sehr unangenehm werden...
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