#6
Es war gut, nicht alleine zu sein. Ein seltsamer Gedanke, der Ilara nun irgendwie unruhig werden liess. Sie fühlte die Truppen, die ihr fast ein trügerisches Gefühl von Sicherheit vermittelten, hörte die klare, sichere Stimme der Offizierin, die genau zu wissen schien, was sie sagte, tat und tun konnte. Sie alle dienten zu- ihm. Ihm, der da stand, fast ätherisch, weit weg und doch überall hier. Ilara hielt sich deutlich im Hintergrund, sogar hinter der nun ladenden Offizierin, die den Imperator immer wieder mit wichtigen Informationen speiste, die er sicher selbst schon wusste. Was wusste er eigentlich nicht? Was konnte er nicht wissen? Das dunkle Blut trocknete an ihrer Wange und sie wischte es mit einer groben Bewegung weg. Ihre für sie doch schweren Vibrowaffen in der Hand schlurfte sie nach.

Früher.. früher hatte ihr Herz einen Sprung gemacht, wenn es hiess, auf einen Feind loszugehen. Vor Angst? Freude? Sie konnte es nicht sagen. Jetzt war in ihr gar nichts. Keine Angst, keine Vorfreude, Mordlust noch sonstetwas. Vesperum hatte es einmal wieder in ihr erstickt, aber bereits sammelte sich irgendwo wieder ein Hauch von Rebellion in ihr. Ein Hauch Mordlust- aber nur gegen ihn. Die feindlichen Truppen fühlte sie nun deutlich, aber solange sie keinen Befehl bekomme würde, würde sie keinen Finger regen. Auch nicht wenn er angegriffen würde. Bedeutungslos sollte das Leben sein? Vielleicht für einen einzelnen, sicher aber nicht für das Ganze. Dieser ganze Organismus aus Kreaturen lebte von jedem einzelnen, fast parasitär. Gedanken, die gerade wirklich überflüssig waren. Es donnerte, doch Ilara ging einfach weiter, bis er stehenblieb. Erhöhte Wege? Ihr Blick ging von den Wegen zu Vesperum, der ihr deutete, ein kurzes Nicken war alles, was sie an Verständnis zeigte, ehe sie sich in rasche Bewegung setzte, weg von Vesperum, diesen Truppen...allem. Mit drei gut gesetzten Machtsprüngen kam sie oben an, jedoch etwas unsanfter als beabsichtigt. Die Waffen waren einfach zu klobig, unbrauchbar. Fast hätte sie sie fallen gelassen, da sich ihr Körper in dunklen Rauch auflösen wollte. Mit diesen Waffen konnte sie das nicht. Sie wogen sicherlich nicht Tonnen, aber sie waren ein Fremdkörper. Eine enorme Wut kochte in ihr auf. Wieso hatte Vesperum ihr die Waffe zerstört? Ihre Lebensversicherung? Wieso? Sie wäre damit viel besser dran gewesen. Nun stand sie fast gelähmt da, löste sich im letzten Augenblick, ehe sie Blaster durchdringen würden in Rauch auf. Klirrend fielen ihre Waffen zu Boden. Im nächsten Moment verfluchte sie sich. Was war sie ohne Waffe? In ihrer Zwischenphase blickte sie nach unten, wo Vesperum ans Werk ging. Enorme Macht drang auf Ilara ein und mit einem gezielten Griff hielt sie immerhin eine Vibroklinge wieder in der Hand, manifestierte sich in einer Reihe der Gegner und tat das, was sie konnte: meucheln. Möglichst aus dem Hintergrund, weg, wenn man sie sah, in Rauch auflösend.
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RE: Dxun | Die Dunkle Akademie - von Die Macht - 12.01.2021, 00:19
RE: Dxun | Die Dunkle Akademie - von Die Macht - 24.01.2021, 19:28
RE: Dxun | Die Dunkle Akademie - von Die Macht - 03.04.2021, 20:32
RE: Dxun | Die Dunkle Akademie - von Die Macht - 11.02.2022, 19:59