#4
Recht schnell fielen die Augen des Mädchens auf ihn. Sie war ein Kind und die Wahrscheinlichkeit, dass die Fähigkeit kontrolliert angewandt wurde, war gering. Ansonsten hätte der Imperator sie längst in den eigenen Reihen. Doch auch so war ihre Fähigkeit ausbaubar. Eine Fähigkeit, die sich der Imperator zu nutzen machen könnte. Doch auch Peltor hatte Interesse an ihr, an dieser Fähigkeit, die unter Kontrolle und maximaler Ausschöpfung vernichtend sein könnte. Faszination, die man dem arroganten, wie auch kalten Lord kaum anmerken konnte. Die Ruhe und Gefühlskälte ließ es nicht zu, die Reaktion des Lords ablesen zu können. Man sah, dass er viel nachdachte. Dass ihn in einem Moment mehr Gedanken durch den Kopf gingen, als einigen anderen an einem Tag. Er ging nicht sofort auf ihre Worte ein, sondern baute eine lange Pause ein. Ließ sie zappeln, als der eher kleingewachsene Mann einige Schritte weiterging, sich ihr näherte. Das Nagen an den Kräften ließ nach, während es zwischendurch aber zunahm. Es hatte wenige Auswirkungen für Peltor, doch stellte man sich diese Fähigkeit in der vollsten Ausschöpfung vor: Es wäre eine unangefochtene Fähigkeit, die auf eine Person angewandt, dessen Tod bedeuten könnte. Wie wäre es, dem Imperator die Macht und Kraft zu stehlen und ihn so niederzustrecken? Ein rhetorischer Gedanke, welchen er meist nicht offen ließ. Es war wie eine zugedeckte Karte in seinem Kopf. Sie war vorhanden, doch er thematisiert seine Ziele selten, wenn er mit anderen - vor allem mit Machtbegabten - in einem Raum war. Diese Fähigkeit war nämlich nicht zu unterschätzen.

"Wie dem auch sei.", sprach die Stimme erneut. Peltor war einer der geheimnisvollsten Lords. Wie viel Interesse man ihm widmen wollte, war die andere Frage. Doch die Tatsache, dass er die anderen nicht in seine Nähe lässt, macht ihn stärker und unverwundbarer. "Es ist eine faszinierende Fähigkeit. Eine Fähigkeit, die gefährlich sein kann." Dies betonte er genau, während er sie anblickte. "Wann habt Ihr diese zu beherrschen gelernt?" Nun verschränkte er die Arme und blickte sie emotionskalt an. Das Interesse an ihr als menschliches Wesen war herzlich gering. Doch der Ausbau der eigenen Macht war alles. Doch er war sich bewusst, dass man beim Ausbau dieser selbst gestürzt werden konnte. Ein Transferieren oder Erlernen dieser Fähigkeit wäre von Vorteil. Unabhängig vom Leben des Mädchens, denn das war von geringem Wert.
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