#9
Endlich zuhause angekommen! Das war vielleicht ein Weg gewesen. Eine wahre Weltreise für ihn! Mera sah Rankis an und legte den Kopf schief. Dann aber wurde erst einmal gekuschelt. Damit ließ er sich Zeit - bis Rankis ihn dann wieder an sah. "Das musst du nicht. Du kennst mich doch! Da draußen erwischt mich keiner so schnell!" meinte er siegessicher grinsend. Ja, es war ihm sogar gelungen aus dem relativ sicheren Bezirk etwas für sie zu klauen! Aber das musste sie nicht wissen. Sie würde es wohl ohnehin bald erfahren, denn so etwas wie das hier lag eben nicht einfach so auf der Straße herum. Er drückte sie noch einmal sanft und wartete ab, wie sie wohl auf das Bündel reagierte. Er blieb etwas abseits und beobachtete ihre Reaktion. Ha, genau auf so etwas hatte er gehofft. Also war es wirklich das richtige Teil gewesen - puh! Jetzt wäre sie bestimmt die nächsten Stunden damit beschäftigt die neuen Teile zu verwenden - er kannte sie doch! Aber das machte nichts. Er grinste in sich hinein. Ja, er war der Beste! Einmal mehr legte er die Arme um sie und da war es wieder! Ein Kuss. Natürlich auf die Wange, wohin denn sonst? Das war doch ein Kuss, oder? Er wüsste nicht wie sonst so etwas ausschauen sollte. "Einen Transmitter? Meinst du wir könnten bald in Kontakt bleiben? Das wäre doch wirklich toll! Aber du brauchst noch einen zweiten oder?" Innerlich schrieb er sich den schon einmal auf die "Einklauliste". "Du bist einfach die Beste! Vielleicht können wir den Kopf ja auch als Abschreckung verwenden damit niemand unser Versteck betritt?" schlug er vor. Er kannte sich bei Weitem nicht so gut aus mit dem Zeug - aber verrückte Ideen hatte er immer wieder einmal! Dann kam die Frage mit dem Hunger. Oh ja, sein Magen knurrte. Das war eine ziemliche Kraftanstrengung gewesen und er hatte noch nichts gegessen. Er klopfte gegen seinen Bauch, damit er aufhörte damit - wie er es oft zu tun pflegte. Dann aber sah er zu ihr hoch. "Naja, etwas zu essen wäre wirklich nicht schlecht. Aber haben wir denn noch etwas"

Doch das Essen sollte verschoben werden. Denn auch er hörte etwas. Rankis konnte diese lustige Geste beobachten wie sich seine Ohren kleinen Satellitenschüsseln gleich in die Richtung drehten, aus der das Geräusch kam. Das waren dicke Stiefel, ohne Zweifel. Und dicke Stiefel bedeuteten dicken Ärger! "Ja, klar..." meinte er und begab sich langsam und leise nach hinten, nicht ahnend, welchen Plan sie da vor hatte. Dann wandte er sich aber um und sah Rankis hinaus laufen, wollte ihr hinterher. Und prallte am Schutzschild ab, der plötzlich hoch fuhr! "Rankis! Lass mich raus hier! Lauf schnell davon!" meinte er und hämmerte gegen das Schild. Verdammt, sie hatten nur eine einzige Fernbedienung! Und die war in den Händen von seiner Freundin! "Hörst du? Lass mich bitte raus! Lass uns schnell weglaufen, wie sonst auch immer!" er konnte ja nicht wissen, dass da draußen ganz besondere Beamten auf sie warteten und es ganz definitiv nicht so war "wie immer". "Lauf!!!" meinte er noch zu ihr - doch sie war wie erstarrt. Er sah sich um. Was konnte man denn hier drinnen noch tun? Der Schild, so wusste er, war eine Kuppel. Aber dieses Versteck hatte, ganz im Gegensatz zu manch einem davor, keine Falltür. Keinen Ausgang nach unten. Dafür war es größer - und hatte ein Stockwerk, das er jetzt ebenfalls nicht betreten konnte. Wieder und wieder lief er verzweifelt gegen den Schild an - doch es half nichts, das Ding verrichtete seine Arbeit vorzüglich. Mera war draußen gefangen, Rankis da draußen. Noch wusste er nicht, was sie im Begriff zu tun war. Noch ahnte er es nicht einmal. Es bereitete ihm nur ein ziemlich schlechtes Gefühl in der Magengegend, von ihr getrennt zu sein So nah... und doch so fern. Aber würde so ein Schild wirklich diese Beamten daran hindern, auch das Versteck zu betreten? Das musste man dann noch sehen. Im Moment wollte Mera jedenfalls hinaus, Rankis helfen, mit ihr davon laufen! Doch er konnte es nicht. Er überlegte schon, einen Balken hochzuklettern, um den Schildgenerator außer Betrieb zu nehmen - aber dann musste er seine Aufmerksamkeit von der Nautolanerin nehmen. Und genau dazu war er im Moment weder im Stande noch bereit. Also blieb er stehen - und hämmerte weiterhin auf den Schild ein, der sich davon nicht sonderlich beeindrucken ließ und lediglich kleine Wellen ähnlich einem ins Wasser geworfenen Stein zog, wo seine kleinen Fäuste gegen das nun harte Licht knallten.
Offline
Zitieren
 


Nachrichten in diesem Thema