#39
In seiner Welt spielten die Befürnisse anderer nur peripher eine Rolle. Sein schwarzes Herz ließ nur sich selbst zu, ordnete anderen Welten seiner unter, zwang sie in eine grausame Abhängig von Sachlichkeit und Willen. Darth Vesperum war der Gott seines, wenn auch immer weiter kollabierenden, Universums. Zu gebrochen, zu wahnsinnig, um ein normales Leben sehen zu können oder es wahrzunehmen.

Die Musik seines Willen schlug eine Kälte in die Köpfe aller Anwesenden, wie auch sein Herz pochernd die Luft sprengte, mit jedem Schlag. Jeder Schlag seines Herzens ließ das Leben kurz innehalten, wartend, was kommen möge und der Tod sah selbstlos zu. Vesperum blickte zum Sturmsoldaten-Offizier, dann zu seiner neu-gewonnenen Sklavin, die ihr Schicksal besiegelt hatte. Ilara war verloren, gerade jetzt, wo sie die Hand gegen den Meister erhoben hatte. Sie hatte versagt, in allen Belangen- und Versagen konnte ein Sith nicht ungestraft lassen. Es war kein Versagen in einer Aufgabe, es war kein Versagen an einer Tatsache; es war ein Versagen an den Sith und ihrem Kodex. Ihre Stärke war ein Selbstbetrug, der sie nun verdammt hatte-; in seiner Welt zu sein, bis zum Ende seiner Tage. Er war ihr Teufel, ihr Peiniger, Bewahrer und Meister. Sein Blick lag noch eine kurze Weile auf ihr, wie das Joch eines Ochsen. Kalte, nicht sichtbare Hände schoben Ilara zu ihm, in seine Nähe, dort wo ihr Platz war: sein Geschöpf. Ein unkomfortables Lächeln umspielte seinen Mund als Ilara herantrat, in seine Präsenz.

"Gut," sagte er nüchtern, bevor der dunkle Lord dem Oberst antwortete. Der Blick fiel hektisch auf die Untoten, die bereits den Korridor verließen, bereit alles zu vernichten, zu verdorren und auszunehmen. Der Sith spürte die Präsenz einer bekannten Macht, die von Ludo Kressh. Wieder der lebensfeindliche Ausdruck in seinen Augen und Mimik; dieses bitterböse Funkeln von Wahnsinn und Allmacht. Darth Vesperum hob seine Linke, konzentrierte sich auf die unsichtbaren Fäden, die die Untoten spielen ließen. Mit einer Welle von schwarzen Blitzen in Form eines Stoßes, zersprangen diese Fäden und ein kalter, frostiger Wind ließ die Haut kurzzeitig erfrieren. Die lebenden Leichen sanken wieder leblos zu Boden, zerfielen zuweilen zu Staub und einige Köpfe zersprangen auf dem Boden. Vesperum atmete unsanft aus, seine Lippe riss auf und schwarzes, fast dampfendes, Blut quoll erneut über seine Mundwinkel. "Noch nicht," kochte aus seinem Mund. "Oberst, eine Sache noch." Seine Augen flackerten unter hektischen Augenlidern. Es war an ihm, Ludo Kressh zu suchen, um diese Welt überhaupt verlassen zu können. So einfach, wie es der einfache Geist, in seiner Weltlichkeit vermutete, war es nicht mehr. Der Oberst hatte sich getäuscht.
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