#32
Wie lange ging diese Hölle noch? Oder war es erst die Fahrt dorthin? Ilara konnte sich langsam vorstellen, das dies hier, das, was sie fast umbrachte, nur der Anfang war. Es würde sie nicht töten, nein, nur immer ganz kurz vor den Abgrund treiben und dann würde sie beim Ertrinken gerettet und musste wieder schmerzhaft Luft einatmen. Sie wollte sich nicht als Opfer sehen, aber so langsam kam sie doch in diesen Gedanken. Der machte sie wütend, was aber bei ihrer wenigen Kraft kaum mehr ging. Ihre Gedanken wurden immer abgehackter, sprangen von Gedanke zu Gedanke, während ihr die Artefakte fast aus der Hand fielen. Während Vesperum sich ganz der Erkundung der Gegend hingab war ihr Ziel nur eines: nicht fallen… zwar hatte die Heilung ihr einige Kräfte mehr verschafft, doch pulsierte irgendetwas in ihr, was sie nicht vergiftete sondern eher Besitz von ihr ergriff. Wie ein elender Parasit, der den Wirt lebend brauchte um zu überleben. Ihre Finger schlossen sich um das harte Metall und langsam hob sie den Kopf vom Boden ab, da sie merkte, dass es ums Anhalten ging. Was war nun? Ging es nun weiter, hinunter, in den Abyss von.. irgendwas? Und sie würde wieder frei fallen und irgendwo aufprallen? Ein Seufzen entkam ihren trockenen, gesprungenen Lippen. Nervös benetzte sie sie mit ihrer Zunge, aber die Feuchtigkeit war schnell weg und der Sand klebte daran.

Ihr Blick verengte sich reflexartig, als vor ihren Augen etwas in der Luft schwebte. Sie sah es nicht genau, ihre Augen versagten ihr langsam den Dienst. Jedoch fühlte sie es, auch, wie es auf sie zuflog. Sofort war sie angespannt und wollte zur Seite springen, bemerkte aber noch rechtzeitig, dass das, was da angeflogen kam, tot war. Sie sah zu ihren Füssen, runzelte die Stirn, während der Wind wieder mit ihrem Haar spielte, das sowieso nur noch ein grosser Knoten war. Sie waren nah? Bei diesem komischen Funkturm? Sie waren nahe an WAS? Dem letzten Schritt zum Wahnsinn und Tod? Und sie latschte ihm einfach so nach? Ihre Arme begannen zu zittern unter der immergleichen Last der schweren Artefakte. Als sie aber hörte, dass er diesen Kopf als ‚Sturmtruppe‘ bezeichnete lauschte sie. Sturmtruppen? Waren sie hier nicht mehr alleine? Wieso spürte sie so gar nichts? Wieso spürte er alles?! Ilara blieb nichts anderes übrig als zu folgen. Sie suchte an ihrem Körper stellen, wo sie die schweren Metalldinger platzieren konnte, damit sie wieder nach ihrer Waffe greifen konnte und sich wenigstens etwas sicher fühlen dürfte. Sie waren aber einfach zu gross, als dass sie sie irgendwo in ihre zerschlissene Kleidung hätte stecken können. Mit einem Anflug von Unbehagen kickte sie den Kopf vor ihren Füssen weiter weg in den Sand, wo er noch eine Weile weiterkugelte und schnaufte, folgte Vesperum, biss dabei den Kiefer zusammen. Wenn er nicht bald einen Ausweg präsentierte… ja, was dann? Aufstand der Kleinilara? Die Hand des Imperators, die gerade nichts besseres zu tun hatte, als alte Gegenstände mit sich herumzuschleppen, die sich mal mehr, mal weniger ihrer Hand anpassten, folgte. Ihr Blick lag nun wieder auf Vesperum, kurzzeitig auf den Blitzen. Davor sollte sie sich noch fürchten? Nach alle dem? Korriban, dein Schrecken lässt nach. Die ganze Aura dieses Planeten bekämpfte sie nicht mehr- schon eine Weile nicht mehr- sie durchfloss Ilara nun eher. Sie liess es einfach zu, von diesen Gefühlen überrannt zu werden. Langsam wurde es erträglich, so dass sie weitergehen konnte. Sie atmete tief ein, bevor sie eintrat. „Was spürt ihr? Wo sind sie? “, fragte sie durch die Trockenheit des Planeten heiser geworden. Ihre Mundwinkel waren so trocken, dass jedes Wort schmerzte. Lange machte sie dieses Spiel um irgendwelche verborgenen Geheimnisse nicht mehr mit. Wirklich nicht…
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