#23
Dafür waren sie ausgebildet worden, das war ihr Element, der Kampf. In geschlossenen Reihen standen die Sturmtruppen, gemeinsam mit Inquisitorin Nigidus, dem altertümlichen Kampfdroiden gegenüber, welcher sich mit all seiner zerstörerischen Kraft wehrte um die Eindringlinge aufzuhalten. Feuer und Tod waren um sie, Blasterschüsse zischten bedrohlich nahe an ihren Köpfen vorbei, doch die Legionäre stellten sich ihrem Gegner mit einer Inbrunst entgegen, wie sie jedem imperialen Propagandaplakat Ehre bereitet hätte. Mit jedem Schuss der den glühenden Läufen der Blaster entwich, kam ein Stück ihrer aufgestauten Wut heraus, ein befreiendes Gefühl. In der Beengtheit der Sith Katakomben wirkte dieses eigentlich kleine Feuergefecht beinahe wie ein Inferno, denn die tödlichen Laser ließen den Tunnel in einem unheilvollen Rot aufleuchten, als wäre die Hölle über die Anwesenden hereingebrochen. Doch diese Hölle wurde dieses Mal nicht von den unheiligen Kräften, welche wie Blut durch Korriban flossen, entfesselt, sondern von den Männern der 83. Sturmtruppenlegion. "Zerstört dieses verrostete Relikt!", brüllte Cato in seinem Kampfesrausch, doch so sehr die Soldaten ihre Magazine auch in den metallenen Wächter entluden, das alte Metall hielt immer noch stand. Nigidus hingegen stand dem Droiden im Nahkampf gegenüber und schwang ihr Lichtschwert gegen das alte Kriegsgerät. Damit geriet sie zwangsläufig in das Schussfeld der Sturmtruppen, welche sich davon jedoch nicht abhielten lassen, weiterhin Salve um Salve auf den Droiden abzufeuern. In einer anderen Situation wäre so etwas niemals geschehen, doch Korriban begrub die Tugenden und die Disziplin der Legionäre, sodass nur noch Tötungsmaschinen übrig blieben, ähnlich dem Kampfdroiden. Cato wusste, dass die Inquisitorin nicht anders handeln würde, er hatte es schon bei der ersten Begegnung mit der Machtwirkerin gemerkt. Ihr war das Schicksal seiner Männer egal, ein Umstand der noch für einige Differenzen sorgen könnte, sofern die Imperialen Korriban überlebten. Aber Nigidus war keine Laie mit dem Lichtschwert, einige Schüsse, welche sie beinahe getroffen hätten, lenkte sie mit ihrem Lichtschwert ab und ließ sie stattdessen an der Decke des Tunnels einschlagen woraufhin kleine Gesteinsbrocken auf den Droiden hernieder fielen.

Das Scharmützel nahm noch einige weitere Minuten in Anspruch, doch letztlich brachte die Inquisitorin den Kampf mit einem schnellen Streich ihrer Klinge zu Ende. Dem Droiden wurden die Beine abgeschlagen woraufhin er hilflos zur Seite hin abknickte. Nun war er dem Feuer der Legionäre schutzlos ausgeliefert, welche weiterhin ungehindert schossen um das stählerne Ungetüm endlich zu vernichten. Langsam gab die Maschine ihren Geist auf, ihre technischen Innereien wurden durch die zerstörerischen Schüsse der Blaster und das Lichtschwert der Inquisitorin langsam außer Gefecht gesetzt. Schließlich setzte der Energiekern des Droiden aus, die Schüsse wurden nach und nach weniger und das Gefecht war vorbei. Dieser Schusswechsel kam einer Befreiung gleich. Der aufgestaute Druck war von den Legionären genommen worden, ihr Hass hatte sich entladen. Wie lange dieser Zustand noch anhalten würde, wusste Cato nicht, doch er war förmlich dankbar dafür, endlich wieder klar denken zu können. Auch seine Untergebenen schienen sich zu entspannen, ihre Haltung wirkte weniger verkrampft und die Ausstrahlung allgemeiner Wut war verschwunden. Sofort zählte der Oberst die Verluste. Bis auf ein paar Schrammen waren die Sturmtruppen dieses Mal tatsächlich unbeschadet davon gekommen. Es war ein erster Triumph über Korriban, ein Ereignis das in Cato eine gewisse Genugtuung hervorrief, man konnte sich gegen den Planeten wehren. Was jedoch noch folgen würde, dessen war er sich nicht bewusst.

Während die Sturmtruppen sich noch untereinander zu einigen guten Treffern beglückwünschten und einige von ihnen sogar so weit gingen sich als unverwundbar zu bezeichnen, wurde Cato von Inquisitorin Nigidus zu sich gerufen. Sie bezeichnete Korriban als großzügig, eine Behauptung welcher sich der Oberst eher schwer anschließen konnte, der Planet war die Hölle, nicht mehr und nicht weniger.
Als Cato sich näherte, bemerkte er wie die Inquisitorin die Überreste des Droiden zu untersuchte, was dem Oberst in der gegenwärtigen Situation alles andere als sinnvoll erschien. Doch als er sie angefordert hatte, hatte er ihr förmlich das Kommando übertragen und dies galt noch immer, sogar in den Tiefen Korribans, wo seit unzähligen Jahren kein Lebender mehr gewandelt war. "Das Mistding konnte sich gut wehren, aber letztlich musste es sich doch der imperialen Gewalt beugen!", stellte Cato, sein Blick auf den alten Kampfdroiden gerichtet, fest, "Wie lautet Ihr Befehl?. Er erkannte ihm unverständliche Schriftzeichen auf der Oberfläche des zu weilen sehr stark in Mitleidenschaft gezogenen Droiden. Für ihn war es nichts weiter als ein unbedeutender Schriftzug, etwas das für sein Soldatendasein eher wenig hilfreich sein würde und somit irrelevant war. Doch Nigidus sah darin offensichtlich mehr, viel mehr als es Catos, auf Kampf und Taktik ausgerichteter Verstand vermochte. Ihr Vorhaben, die Überreste des Droiden zu bergen und diese zur Flotte zu bringen, rief im Obert jedoch großes Missfallen hervor. Sie hatten sich unter Verlusten durch dieses Labyrinth aus Tod und Verderben gekämpft und nun sollte eine der todbringenden Fallen Korribans gerettet werden? Widerworte flammten in Cato auf, das war nicht rechtens, zumindest seiner Meinung nach. Unter seinem Helm verzog er das Gesicht, unschlüssig, ob er sich dem Befehl widersetzen sollte, doch wem wäre damit geholfen? Schließlich zwang er sich dazu, dem Befehl statt zu geben. "Wir Ihr wünscht, Inquisitorin! Sobald wir den Imperator gefunden haben, werden wir dieses Wrack umgehend bergen.", entgegnete er mit leicht verzerrter Stimme und salutierte.

Der Imperator. Seit sie das Funkrelais und die Katakomben betreten hatten, war der Grund ihrer Anwesenheit beinahe aus ihren Gedanken gestrichen worden. Die Soldaten, als auch die Sith wollten überleben, in diesem Urinstinkt hatten sie ihre Mission, zu ihrer Schande, nach hinten verlegt. Ein tiefes Schamgefühl überkam Cato, er hatte seine Mission, seine Aufgabe und somit sein Leben vernachlässigt. Soeben wollte er den Vorschlag machen, den Weg fortzusetzen, als ihn durch den dunklen Rauch, welchen der Droide noch immer ausstieß, ein grelles Licht auffiel. Es schien vereinzelt durch den Rauch hindurch und weckte eine ungute Neugier in ihm. "Inquisitorin, sehen sie!", sagte Cato und deutete auf das schwer zu erkennende Leuchten.
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