#39
Evans Blick musterte die Frau, welche ihn nur einige Augenblicke zuvor lautstark aufforderte sie zu erschießen. Nun war er sich absolut sicher dass sie diese Frau auf dem Fahndungsaufruf war. Kurz schluckt er, während seiner Überlegungen wie er darauf reagieren sollte. Seine Hand zog die Pistole aus der unscheinbaren Halterung und hebt sie an, nicht etwa um auf die Frau zu schießen, nein er schien stattdessen etwas an seinem Blaster zu überprüfen, gar nicht interessiert darin das Feuer zu eröffnen, mehr noch, kaum schien ihm ihr Gekreische zu verunsichern oder gar zu erschrecken. "Dir ist bewusst was dein Kopf wert ist oder ? Es ist nichts persönliches, aber ich brauch den Lohn. Irgendwie muss ich ja auch über die Runden kommen. Also denkst du etwa wirklich ich würde dich erschießen ?", fragte er mit einem fast freundlichen, ja gar tröstenden Tonfall, als würde er versuchen ihr klar zu machen dass er sie nicht einfach verschwinden lassen darf. Einen Moment lang pausiert er, sicherte seinen Blaster mit einem Klicken und steckte ihn langsam wieder in den Holster. Sein Blick fuhr an ihr entlang bis runter zu den versteckten Armen. Was sie dort wohl verstecke, fragte er sich, ein Blaster, eine Klinge oder gar eine Bombe ? Still verschrank er die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand. "Also was machen wir jetzt ? Ich würde dir am liebsten nicht weh tun müssen ... aber du wirst nicht freiwillig mitkommen was ?" Mit einem kräftigen, schnellen Ruck zieht er seinen Kragen an der braunen, kurzen Jacke nach oben in den Stand und mustert weiter die Unbekannte. Eigentlich sollte er jetzt seine kaltblütige Seite rausholen, die Waffe ziehen und sie knebeln doch innerlich hatte er die lose Hoffnung sie würde ihm ein Angebot machen. Doch schnell verwarf er den Gedanken wieder, griff nach hinten an seinen Gürtel, nur um zu prüfen ob die eiserne Messerklinge noch da ist wo sie zu sein hat.

Erst da realisierte er wirklich wieso er sich nicht so verhält wie er sich verhält. Sie war genau so zerstört wie er, nicht auf die selbe Art, nicht mit den selben Mitteln und auch gingen sie wahrscheinlich nicht gleich damit um, doch war sie kaputt. Ob nun von ihrer Vergangenheit, der Flucht vor solchen Kopfgeldjägern wie ihm oder der Verlust wichtiger Menschen geplagt, war sie ihm doch ein wenig ähnlich. Sein Blick wendete sich ins traurige, seine Hände krallen sich in seinen Oberarmen fest ehe er schon wieder dieses kalte Gefühl in der Brust verspürt, sein Herz klopfte bedrohlich und eine unregelmäßige Atmung macht den Rest. Wieso gerade jetzt, fragte er sich mit zittrigem Blick. Nüchtern stellte er fest dass er keine der Tabletten dabei hatte und alle im Schiff ließ. Für die Frau wäre es wohl nun ein leichtes in zu überwältigen, in diesem Zustand, und das wusste er auch. Doch nachdem er seinen Blaster weggepackte, hofft er auf ein wenig Fairness.

Damals auf Corellia hatte er sich so ein gutes Leben erhofft, dass er eine Familie haben würde und einen tollen Job, stattdessen stand er nun in diesem Laden und kämpfte mit sich selbst ob er nun diese Frau, die scheinbar so viel verloren hatte verletzt und ausliefert oder nicht. Wieso konnte er nicht einfach ein Leben haben wie jeder anderer ? Wieso musste es ihn so erwischen ?
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