#7
Sansa war erstaunt. "Hmmm..." Dieser Mann wechselte seine Stimmung, wie ein Tanta-Affe, sein Fell. Von Verwirrung, hinüber zu Trauer und Verlust. Die Jedi konnte nur Mitgefühl offenbaren. Als er schließlich seine Waffe ablegte und sich selbst auf den Boden begab, war selbst die junge Frau perplex. Dieser Mann, der sich Zane nannte, hatte merkwürdige Facetten offenbart, die nun auch sie verwirrten. Ja, es war offensichtlich, dass er Sandleute töten wollte, wozu brauchte man sonst eine Waffe, um ein Problem zu lösen? Waffen lösten Probleme endgültig und - leider - sehr effizient, wollte man meinen, denn so viele in der Galaxis verließen sich darauf. Nur Sansa nicht. In ihren Augen waren Waffen die Probleme, denn sie schufen, sofern sie im Spiel waren, immer mehr Probleme, als sie denn tatsächlich lösten. Die Jedi lauschte seinen Worten, kam vorsichtig heran, um sich neben ihn zu setzen, in eine ähnliche Position, wie der Söldner. Sie tat, worin sie gut war: nett sein. Zane erzählte viel. Seine Worte waren von Schmerz untergraben, wie auch sein Blick. Dieser Mann war in ein trauriges Leben gespült worden, ohne sich diesem Strom entgegen zu stellen. Sansa hatte echtes Mitgefühl, da sie seinen Schmerz in der Macht sah. Ihr schöner Blick fiel auf das Hologramm der Frau. Wer war das? Seine Liebe? Seine Mutter? Seine Schwester? Sansa hatte ihre Gedanken und versuchte diese zu erfassen sowie zu ordnen.

"Gewalt ist selten eine gute Lösung," sagte sie, um wenigstens etwas zu sagen, auch wenn es ein Jedi-Allgemeinplatz war. Sansa erkannte schnell, dass dies nicht ausreichte. "Meistens handeln Männer oder auch Frauen der Gewalt nach einem einfachen Prinzip: Ich nehme dein Leben, du nimmst mein Leben. Dies kann doch nicht richtig sein?" Die Jedi nickte ernstlich, bevor sie Zane ihre Hand auf den Oberarm legte. Die Berührung war vorsichtig aber ehrlich von Mitgefühl. Zane hatte sich offenbart und Sansa wusste nun, was zu tun war.

"Bevor ich dir einen Rat gebe, was du tun solltest,"
begann sie. "Erzähle ich dir eine Geschichte, einverstanden?" Sie wartete seine Antwort nicht ab. Ihre Augen fielen in seine. Doch die Geschichte war keine normale Geschichte, es war ein vorsichtiges Lied, welches sie anstimmte. Ihre Stimme war kräftig, trotz des Staubes, welcher an diesem Ort alles verschlang. Mysteriöse Bilder umschlossen Zanes Geist, wie ein wacher Traum, der seine Augen mit Wahrheit blendete. Bilder seiner Mutter, seiner Taten und seiner Wünsche verschmolzen sich im Gesang der Geschichte. War es die Macht? War es Sansa? - Oder Zane selbst? Dies würde keiner genau sagen können, doch Sansa sang für Zane, um seine Blockade zu zerbersten.


"So kalt
Und alle Bilder unserer Vergangenheit sind verschwunden
So kalt, so kalt
Vergiß dich
Und wer du bist
Ein neues Leben ist nicht fern"


Der Gesang endete.

Sie lächelte, nickte erneut und strich ihm sanft über den Arm. "Was wirklich wichtig ist, wer du bist und welche Entscheidungen du triffst." Sansa stand auf, ging einen Schritt zurück, um sich ihrem Tisch erneut zu nähern. Sie hatte Durst und trank einen großen Schluck. Ihre Haare wehten dabei dezent auf, wie Engelsfedern im Wind der Erkenntnis. Die Jedi blickte auf Zane herab, ohne diese Güte in ihren Augen abzugeben. "Wenn du erkennst, dass dies nicht dein Weg ist, verlasse ihn. Es liegt allein bei dir." Mit einer zarten Bewegung strich sich Sansa eine Strähne aus dem Gesicht. "Mein Rat an dich, lasse mich mit den Söldern und Sandleuten reden." Ja, sie wollte diese Bürde von Zane nehmen, damit dieser seinen Weg erneut definieren konnte. Immerhin ahnte Sansa bereits, dass sie ihm wohl ein anderen Weg offerieren musste; nur noch nicht jetzt.

Er wollte doch gehen, ja das hatte er gesagt oder zumindest angedeutet. Sansa hätte beinahe diesen Fakt in ihren Gedanken vergessen, also schob sie peinlich hektisch nach: "Bleibe besser!" Eine schlechte Aussage und dann auch noch zu einem Mann. War die Jedi es überdrüssig allein hier zu sein oder wollte sie Zane vor einer Dummheit bewahren, die seine Seele zerriss? Wahrscheinlich beides. Sanft streckte sie eine Hand von sich, um eine anhaltende Geste zu machen. "Ich werde mich um dein Problem kümmern." - besser, die erste Aussage zum "Bleiben" etwas zu relativieren, nicht, dass Zane von anderen Zusammenhängen ausging. Verdammt, es war schwer wahrhaftig nett und gut zu sein.
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