#3
Sansa war müde. Die Albträume hatte zugenommen, denn irgendetwas Unnatürliches beeinflusste die Macht selbst, so dass diese ihr Visionen schickten. Zerrbilder aus Vergangenheit sowie Zukunft. Eigentlich hatte sie Abstand zu diesen Gedanken gesucht, indem sie auf diese Staubwüste geflohen war. Luke wusste davon. Sansa, die junge Jedi, hatte oft mit ihrem Freund und Meister gesprochen. Lag es an ihrer seelischen Nähe zum dunklen Geist des Invisus, der sie scheinbar verfolgte? Sie bildete sich ein, dass des Nachts sein Gesicht über ihrem Bett hing und sie aus der Wand anblickte. Es war eine Angst, die sich ihrer bemächtigte, die sie aber als gute Jedi nicht dulden konnte. Angst war immer der Weg zur dunklen Seite. Mühsam hatte sie sich aus ihrem schlichte Bett aufgerafft, da sie eine seltsame Präsenz in der Nähe gespürt hatte. Es war ein seltsam vertrautes Gefühl. Kurz hustete die Frau, während sie nach ihrem Glas Wasser griff, um einen kräftigen Schluck zu trinken. Der Staub dieser Welt lag sogar in diesem Raum, legte sich auf ihre Lungen und trocknete ihre Lippen. Die Jedi stellte das Glas wieder auf den Tisch, um sich im Anschluss mit beiden flachen, zarten Händen über das Gesicht zu streichen. Sie schwitzte. War die Klimaautomatik defekt? Ja, schon seit zwei Tagen, doch war Sansa zu sehr in ihren Gedanken versunken. Ein Geräusch an der Tür. Eine Vibration in der Macht. Da war jemand. Sansa duckte sich hinter den Tisch, um dieser Gestalt nicht direkt in den Blick zu fallen. Sanft zog ihre Kapuze über ihren Schädel. Nur einige helle Haare blitzten am Hals hervor. Sie war es. Diese Gestalt hatte sie gespürt. Mit einem hektischen Griff, schaltete sie das Licht aus.

Da geschah es. Es war ein Mann. Er stand direkt vor ihr. Leicht verstört blickte er auf sie herab. Sansa spürte keinen Groll in diesem Wesen, nur Verwirrung. Sie schaltete das Licht ein, erhob sich und legte die Kapuze zurück, um ihn ehrlich und freundlich anzulächeln. Ihre hübschen Lippen formten ein schelmisches Lächeln. Kurz wehten ihre Haare im Zuge der offenen Türe auf. Er stellte Fragen. Sansa legte den Kopf zur Seite, horchte und nickte dann dezent. Ihre liebliche, melodische Stimme hauchte dann trocken: "Das ist mein Haus. Ich denke, dass ich das Recht habe, zuerst Fragen zu stellen?" Kurz schloss sie ihre Augen, um diese Person in der Macht zu sehen. Ihre Wimpern legten sich dabei sanft um ihre Lider, wie eine Decke um einen Körper, der ruhte. Sansa war skeptisch geworden aber nicht verschlossen, ferner würde sie ihn nicht direkt verweisen. Es war nicht ihre Art, Personen abzuweisen, sofern sie keine Gefahr darstellten. Immer noch keine Gefahr. Sie spürte keine Schwingungen im Fluss der Macht, nur eine seltsame, streifende Präsenz des jungen Mannes vor ihr. Sie öffnete ihren glänzenden Augen, lächelte abermals, trat einen Schritt auf ihn zu und sagte: "Sansa." Es war die Antwort auf seine erste Frage, die sie ihm als Geschenk offerierte. Ihr wiegender, fast engelsgleicher Schritt auf ihn zu, sollte ihm auch zeigen, dass keine Gefahr von ihr ausging. Denn sie sah, dass er nach seiner Waffe griff, um diese aufzuheben. "Du brauchst keine Waffe." Mit einem vorsichtigen Striff über ihre braune Jedi-Robe, verbarg sie das silbern-schimmernde Lichtschwert an ihrem Gürtel. Danach streckte sie ihre zierlichen Arme entschuldigend von sich, um ihm zu zeigen, dass sie sich ihm faktisch ergab. Sansa war geübt darin, Situationen zu entspannen, auch auf die Gefahr hin, angegriffen zu werden. Solange sie die Chance sah, gewaltlos zurecht zu kommen, dann würde sie es tun, auch wenn die Chance nur zwei Prozentpunkte betrug. Präzise legten sich ihre Lippen wartend aufeinander, um ihm Gelegenheit zu geben, in der Situation anzukommen.
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