#2
"Haar'chak!", schnauzt Evan in gebrochener, stotternder und unbeholfener Sprache als er die Reihen an Fehlermeldungen durchgeht: Die Antriebe verlieren saft, der Lebenserhaltung geht der Strom aus, die Kommunikationsanlage würde binnen Stunden ausfallen und schlussendlich hatte auch der Notsender nur einen, vielleicht zwei Tage betrieb. Das Piepen der Warnungen wirkt in seinem Ohr betäubend schmerzlich. Waffensysteme schalten sich direkt ab, um die wichtigen Systeme zu erhalten. Sie wären geliefert, würden sie aus dem Hyperraum kommen und einem Kopfgeldjäger in die Arme springen. Abwarten und Whiskey trinken, mehr konnte er nicht tun. So zog er sich einfach unter dem Pilotensitz eine Flasche correlianischen Whiskey, gemeinhin als Plörre verschriehen. Ohne zu zögern nimmt er einen kräftigen Schluck aus der offenen Flasche, die leicht übergelaufen ist, beim hochziehen ohne künstliche Schwerkraft. Die runtergekippte Flüssigkeit beginnt sofort in seinem Rachen zu brennen, wie es Alkohol nun mal eben tat. Es beruhigte ihn irgendwie. Wird schon gut gehen, dachte er. Schnell verschließt er die Flasche uns stellt sie zurück an ihren Platz unter den Sitz. Die Fehlermeldungen nähmen kein Ende und die Zahlen dessen Bedeutungen er auswendig gelernt hatte, ergeben ein für ihn amüsant aussehendes Muster. Die willkürlich aneinandergereihten Zahlen ergaben urplötzlich so etwas wie ein Muster für ihn. Mehr als ein einzelnes Schmunzeln konnte diese Erkenntnis ihm allerdings nicht entlocken und so lässt er auf seinem Boardcomputer eine gezielte Diagnose durchlaufen, wie viel zeit ihm noch bleibt. Währenddessen sah er kurz zu dem Agenten rüber. Er hatte weder eine Ahnung wer er war, noch was er war, doch solange er zahlte, war es Evan egal. Die Minuten der Diagnosen im Hyperraum vergingen und vergingen. Sein Blick fliegt zurück. Quer durch das ganze Cockpit auf das Display, erstmal seit des Fluges auch auf den Bildschirm, direkt vor ihm, vor der Frontscheibe. Er schiebt über das Display die Energieanzeige auf den Bildschirm. Die einzelnen Elemente haben neben sich die Prozentzahlen stehen die zeigen wie viel und für wie lange sie noch Strom hatten. Noch einige Minuten, danach springen sie heraus.

Das Schiff polterte aus dem Hyperraum und ein leichter Ruck geht durch das Gefährt als es wieder auf die Haupttriebwerke wechselt . "Ja du Genie, wie landen not", erklärt er mit einem angespannten Seufzen. "Ich hab Ersatzteile hier .. ich sollte es repariert bekommen." Mit aufgesetzter Entspannung tippt er auf dem Display an seiner Hand herum, beugt sich dann vor um an der Steuereinheit vor ihm letzte Einstellungen vorzunehmen, dann senkt er sich rasch in die Atmosphäre runter, immer an der Grenzbalance zwischen Energieverteilung und Geschwindigkeit. Mit gerunzelter Stirn liest er auf dem Monitor ab in welchem Gebiet sie landen müssen, um genug Energie für Lebenserhaltung zu behalten: Tiefer Wald, ein großer tiefer Wald ist der nächste Landepunkt. "Kann ja nur schiefgehen", nuschelt er leise vor sich her bevor er den Kurs des Schiffes zum Wald dreht. Der Schwerkraftgenerator des Schiffes setzen aus, und wird sofort von der leicht stärkeren Gravitation des Planetens ersetzt. Unter dem Heulen der angeschlagenen Triebwerke der Firetempest offenbart sich jener großer, üppige Wald unter der kleinen Sleuth. Evan steuert eine kleine Lichtung an, grade groß genug um rechts und links noch ein wenig Spielraum zu haben. Bei seinem Landeanflug flattert das Gefährt in der Luft, als die Steuerdüsen sich spontan dafür zu entscheiden ihre Hilfe auf ein Minimum zu beschränken, doch lässt Scolyn, der schon einige Erfahrung mit seinem Schatz hat, sich davon kaum aus der Ruhe bringen und bringt das kleine Schiff schnell wieder unter Kontrolle. Bei der vorsichtigen Landung flüchtet die ansäßige Fauna panisch vor den hellblauen Strahlen der Landedüsen. Einige Blätter werden aufgeweht und flattern um vor den Scheiben herum, Äste rollen weg oder knacksen durch bei der Energie der Düsen die ihre Flammen auf den Boden werfen. Die Landestützeen hatten sich bereits halb ausgefahren als die Steuerdüsen ihnen einen Strich durch die Rechnung machen: Das Schiff beginnt wieder zu Taumel und kracht unsanft auf den Boden. Nichts dass einen Start verhindern würde, so stellte er auf dem Display, auf dem ein Pop-up zum Schadensbericht aufging, fest. "Okay, das war jetzt unsanfter als geplant.", stellt er seufzen fest bevor er nach kurzem Zögern den Gurt löst. Vorsichtig geht er an dem Sitz weiter durch das leicht angeschrägte Schiff zu Leil. "Sorry, das Taxi macht kurz Pause .. du kannst dich natürlich schon mal dran machen Holz zu holen und Feuer zu machen, ich schalt das Notsignal in Schleife", bittet er in nettem Tonfall bevor er zurück, die leichte schräge überwindend, zur Konsole krakselt und einiges darauf rumtippt. "Hier spricht Evan Scolyn, wir sind auf dem Planeten Hilo abgestürzt und benötigen Hilfe, ein Imperialer Agent und wichtige Fracht befindet sich an Bord", diese Nachricht läuft, zusammen mit den Koordinaten nun in Dauerschleife auf allen Notkanälen in Reichweite, in der Hoffnung dass jemand ihre Nachricht hört setzt er sich mit dem Rücken an die Konsole und schnappt sich nochmal die Whiskeyflasche um sich einen Schluck zu genehmigen.

Über ihnen springt, nur wenige Minuten nach dem flüchtenden Schiff auch der Barloz-Frachter aus dem Hyperraum. Kaum lässt er sich in der Dunkelheit des Alls erkennen mit seiner Lackierung, doch beobachtet er ganz genau ihre Postion auf dem Radar. Der träger der mandalorianischen Rüstung schreitet durch den dunklen Gang aus dem Cockpit. Der lacklose Beskarstahl um die Einschusslöcher schimmert jedes mal aufs neue, wenn er an einer der spärlich Licht gebenden Lampen vorbei kommt. Der Blick des vernarbten Mannes starrt still nach vorne, wo eine runde Tür sich in zwei teilt und zu den Seiten zischt, und sich vor ihm eine Werkstatt über fast ganzen Frachtraum offenbart. Erhellt von sterilen, weißen Leuchten bastelt ein junger, schlanker Devaronianer an dem Kopf einer Aufklärerdrohne. Die Innenteile liegen verstreut auf dem Tisch vor ihm, überall Werkzeug, Elektroteile, Kabel und andere Bauteile. In seinem, ihm deutlich zu großen Shirt, sitzt er nervös auf einem Drehstuhl, auf dem er sich immer wieder von Tisch zu Tisch rollt um sich Teile zu holen, Werkzeuge zu wechseln oder Schrott aufzuräumen. Eine leise Unterhaltung beginnt zwischen den Beiden, es seie alles bereit für die folgende Operation, er solle nicht so nervös sein und dass er sich gut tun würde. Dies war alles was der Mann in seiner einschüchternen Panzerung zu ihm sagt, bevor er sich den matt-schwarzen Helm aufzieht, Rote Linien passen sich auf den restlichen Look der Panzerung an. Dann verschwindet er wieder in den Y-Förmigen Gang der zum Rest des Schiffes führt. Das Schiff schwebt in die Atmosphäre von Hilo, leise, weit weg von dem Radar der Firetempest. Die Verfolger düsen knapp unter den Wolken, mit dem Blick immer in Richtung des Signals der Sleuth. "Sie sind gelandet", stellt der Copilot zufrieden fest. Sein Partner steuert eine naheliegende Lichtung an, sie war groß, groß genug um zwei dieser Frachter zu beherbergen. Die Landung erfolgt leise, unauffällig und anders als bei ihren Zielen, fehlerfrei. Die Crew sammelt sich im hell erleuchteten Frachtraum: Ein hochgewachsener Trandoshaner bereitet sein schier endloses Waffenarsenal vor, auf einem Tisch der Werkstatt packt er seine Waffen unzähliger Typen in eine lange Tasche und wirft sie sich über. Vorerst entscheidet er sich für einen Repetierblaster, den er sich mit dem Gurt um die Schulter hängt. Der Techniker bereitet seine Drohnen vor, die schwarzen kleinen Sonden scheinen die perfekte Jagdhilfe dazustellen. Und schlussendlich betritt der Mandalorianer mit einer Mirialanerin, ebenfalls in Rüstung mandalorianischer Bauart, deutlich besseren Zustandes als die seines Partners, den Frachtraum um zu den anderen zu Stoßen. Die Gruppe plant ein letztes mal ihr vorgehen bevor sie den Frachtaufzug betritt und die Waffen bereit macht. Die Jagd beginnt ...
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