#67
Evan hebt unter dem Heulen der Triebwerke ab. Noch letzte Schalter klickt er um, dann ist das Schiff bereit fürs All. Er selbst nahm sich erst Momente nach dem Aufstieg in die Luft die Zeit sich anzuschnallen. Sanft zog er den Rumpf hoch um die Mauern des Landeplatzes mit gutem Abstand zu überwinden. Ein kurzer Blick zu seiner Seite offenbart ihm ein anderes startendes, offensichtlich bewaffnetes, Schiff. Doch machte er sich da keine weiteren Gedanken, immerhin gab es immer mal wieder andere Kopfgeldjäger, Söldner oder Schmuggler mit solchen Schiffen, die sicher nichts mit ihm zutun haben. Unter rasender Geschwindigkeit nährte sich das kleine Schiff, kaum größer als ein größerer Sternenjäger dem leeren Raum. Kurz zuckt er, als plötzlich ein Schuss an dem Schiff vorbeizischt. Für einen Wimpernschlag kneift er sich die Augen dank dem hellen Licht zu. "Jetzt wirds ungemütlich ... hoffe du bist angeschnallt !", rief er über die Schulter, nervös zum zweiten Sitz. Mit einem knappen Blick auf das Display an der Sitzlehne überprüft er seine verfügbaren Gegenmittel. Eine weitere Salve rast am Schiff vorbei, wobei der letzte Schuss knapp an der Scheibe den Rumpf trift. Leichte Funken fliegen neben der Scheibe her. "Die zerschießen mein Schiff !", faucht er ungläubig vor sich her. Mit einem kleinen Druck auf das Display legt er sich die Kanonen auf den Steuerknüppel. Noch im malerischen blauemn Himmel Tatooines, im schein der zwei Sonnen führt Scolyn einen engen Looping mit der Sleuth aus. Die Firetempest hatte einen großen Vorteil, gegenüber den meisten anderen Kopfgeldjäger-Schiffen: Sie war klein, und klein heißt auch ein kleines Ziel. Das wendige Schiff findet sich hinter einem S40K Phoenix Hawk wieder, einem schiff, dass dem legendären Firespray-31 'Slave I' nicht unähnlich ist. Bevor der Pilot des angreifenden Schiffes nachziehen kann feuert Evan mehrere Salven auf die Antriebe des Patrouillenbootes. Er wusst dass es nichts bringen würde, zu versuchen dass deutlich schwerer gepanzerte Schiff zu zerstören. Das langsame Schiff hielt den ersten Salven problemlos stand, zu Evans Verwunderung, war das Schiff standardmäßig mit starken Schilden ausgerüstet. Doch wie abzusehen knickten sie nach einigen Salven der, zwar recht leichten, aber trotzdem effektiven Blastern ein. Einige Schüsse trafen den Antrieb des Schiffes, welches daraufhin zur Seite ausbracht. Geschockt versuchte der trandoshanische Pilot das Steuer herumzureisen und den fast unausweichlichen Absturz abzuwenden. Doch nur einige Sekunden später würden die Passagiere des Schiffes einen gedämpften Knall vernehmen.

Mit einer großen Rauchwolke war das Schiff in eins der Wohnviertel gestürzt und hatte wahrscheinlich dutzende Menschen getötet. Am Wrack hörte man Schreie, feuer breitete sich in der Einrichtung der nächsten Häuser aus und brennende Bewohner flüchteten panisch die Straßen entlang, und dann ein verzweifeltes Rufen, ein Kind, kaum sieben Jahre als, kreischte immer wieder nach seiner Mutter, die Tränen liefen ihm über das Gesicht welches vor Schmerz verzehrt war. Einer der herumwirbelnden Splitter hatte ihm den Arm abgetrennt. Zittrig sank er schlussendlich zu Boden und verblutete, dies alles geschah in weniger als einer Minute, dieses vollkommene Chaos würde aber wohl noch schier unendliche Stunden anhalten.

Doch von all dem bekamen sie nichts, hoch über der Stadt, im hektischen Dogfight mit. Evan stieg der Puls zu Kopf als sich nun auch der zweite Jäger, der in einiger Entfernung gestartet war, dicht gefolgt vom dritten Schiff, einem aufgerüsteten Frachter. Die Schüsse der Beiden bereiteten ihm um einiges mehr Sorgen als der Phoenix Hawk von eben. Eine Ausweichrolle später bleiben die Insassen zwar durchgeschüttelt, aber außerhalb des Fadenkreuzes der Angreifer. Nun wurde es Zeit, mit Ruck zog er die Geschwindigkeit an, raste mit einem Tempo, dass man der Firetempest in ihrem Zustand nie angerechnet hatte, gen All. Das Schiff begann mit dem automatischen Druckausgleich, nur einen kurzen Druck später, war dieser angepasst und noch einige Momente später begann für ungefähr vier Sekunden die Schwerelosigkeit. Die Beiden schwebten wenige Zentimeter, bis der Gurt griff, aus dem Sitz, bis sie wieder sanft sanken. Er konnte beides nicht schon beim Start aktivieren, zu wichtig waren ihm Waffen auf voller Leistung bereitzuhalten, für genau so einen Moment. Die Berechnungen zum Sprung begannen nach einem weiteren Druck auf dem kleinen Bildschirm, immer wieder zurückgesetzt durch seine schnellen Manöver. Als sich vor ihnen die Schwärze des Alls offenbarte tippte Evan einige Male auf das Display in der Gegenmaßnahmen Auswahl. Ein Rauschen erklang daraus, Töne die wiedergaben wie das Signal des Schiffes verzehrt wurde. Einige Minuten der Ungewissheit verstrichen, einige Minuten in denen Evan gebannt auf die Verfolger sahen, wie die sich im schwarzen raum immer wieder von dem matt lackiertem Schiff entfernten, wären sie weit genug weg wenn das Störsignal aussetzt, würden sie nicht mehr auf dem Radar auftauchen und wären sicher. Langsam nahm er wieder Schub auf, nach der abrupten Bremse im All, vorsichtig, damit die Triebwerke nicht zu hell ihren Betrieb wieder aufnahmen. Die Berechnungen liefen noch immer, zeigten ihm, er müsse nochmal abdrehen, so brachte er das Schiff wieder auf gute Geschwindigkeit. "Wir habens gleich geschafft", erklärt er selbstsicher. Er brachte dass Schiff nun wieder auf volle Geschwindigkeit, die blauen Lichter des Triebwerks wurden ähnlich zu stechenden Flammen und die Signatur war nun wieder auf so gut wie allen Radars im Umkreis zu erkennen. Das Rauschen verstummte. "Mist", flüsterte er genervt zu sich selbst. Nun war sie nicht mal wage, die Piloten bekamen ein präzises Signal auf ihre Scanner.

"Wo sind sie ?!", fragt eine laute, kratzige, aufgebrachte Stimme durch das mit Goodies verzierte Cockpit des Barloz-Frachters, der sie bis ins All verfolgte. Der große Mann, der hinter den zwei Sitzen stand und ungläubig ins weite All starte. Er war noch vor wenigen Minuten nach dem Tipp seiner Informanten, die Beute sei gerade mit zwei scheinbaren Kopfgeldjägern abgeflogen, in sein Schiff gesprintet und hatte den Befehl zur Verfolgung geben, und nun, nur weil er wenige Sekunden später das tiefe Nichts erreicht hatte, soll er sie verloren haben ? Nein, dies war er nicht willig zu glauben, sie mussten doch hier sein. Stutzig seufzt der Kopfgeldjäger in seiner roten, mit Kratzern und überdeckten Schusslöchern übersäten, mandalorianischen Rüstung. Sein Gesicht gezeichnet von einer großen Narbe, senkrecht über die Stirn, das rechte Auge bis hinunter zu seiner Wange, war die Ruhe in Person, wissentlich dass es das noch nicht gewesen sein könnte. Innerlich dennoch angespannt stützt er sich auf einen der Pilotensitze und lehnt sich über diesen vor um selbst die Scanner zu betrachten. Da ist es wieder ! Ein leichtes, selbstsicheres schmunzeln macht sich über seine Lippen breit als er das erlösende "Wir haben sie wieder", des grünen Twi' Piloten hört. "Wir brauchen ihre Fracht unversehrt, wir werden sie verfolgen, ihr wisst was zutun ist.", gab er selbstverständlich zu erkennen und staß sich von den Sitzen ab um sich zum umgebauten Frachtraum zu begeben. Zurück bleiben die beiden Piloten und ein Droide an der Sensoranlage. Das Schiff nimmt fahrt auf und offenbart im Licht der zwei Sonnen seine modifizierte Ausstattung. Das rot-schwarz lackierte Schiff stockte vor Bewaffnung. Scheinbar waren es gut verdienende Söldner, denn neben modifizierten Waffen, ließen sie sich direkt zusätzliche Geschütztürme installieren. Das doch recht eindrucksvolle Schiff setzte auf die kleine Sleuth an und nährte ihr sich immer weiter. Als sich ein Sternenjäger, das letzte der drei Schiffe, dass zusammen mit ihnen gestartet war, an ihnen vorbeimogelte und seinerseits als erstes die Sleuth erreichen wollte, wurde es einfach von einer Salve des Geschützturmes zerfetzt.

Währenddessen lief vor Evan, der nichts von der bevorstehenden Gefahr ahnt der Rest der Berechnungen zum Hyperraum. Nurnoch wenige Sekunden dann waren sie weg, doch wurde seine leichte Lockerung der Laune direkt wieder von zerstreuten Schüssen seiner Verfolger gelöst. Er ahnte nicht dass diese absichtlich ihr ziel verfehlten. Im Gegenteil, er hoffte einfach nur die letzten sekunden standzuhalten ohne ausweichen zu müssen. Als eine Salve das Schiff streifte und durchrüttelte erwischte es ebenfalls die Energieversorgung. Als wäre dies nicht genug, war diese Salve nur ein Vorwand des scheinbar herausragend guten Teams an Kopfgeldjägern, um einen Peilsender abzuschießen. Von beidem hatte Evan, der immernoch fixiert auf den Hyperraum war, nichts mitbekommen. Dann das erlösende Signal. Mit einem Knopfdruck löste er den Sprung aus, sie waren weg, in Sicherheit wie er glaubte.

Ein, zwei Minuten der Stille verstrichen, bis Evan das piepende Warnsignal, wirklich wahrnahm: 'Kritischer Treffer der Energieversorgung. Sofortige Notlandung erforderlich' Nach einem kurzen Moment mit großen Augen, änderte er den Kurs, programmierte es solle bei der nächsten Landemöglichkeit herausspringen. Dank Evans Hektik, würden sie allerdings nicht im Imperialen Raum herauskommen, sondernd über Hilo. Er hatte nicht genug Zeit sich richtig auszurichten und den Kurs zu programmieren, so würden sie wohl innerhalb der nächsten Minuten dort ankommen. Laut Boardcomputer sollte dies aber schnell gehen, denn die Lebenserhaltung würde ohne die Energie nicht mehr lange funktionieren.

[b]>Vom Orbit von Tatooine - zum Orbit von Hilo, Expansionsregion.
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