#54
"Ja," antwortete die junge Jedi schnell. Die Flucht, die die beiden anstrebten, würde jegliche andere Konversation überschatten. Saanza wollte Evan um jeden Preis schützen, auch vor den imperialen Beamten, welche ihr zu folgen schienen. Vesperum hatte dafür gesorgt, dass die halbe Galaxis nach ihr suchte. Der imperiale Staatsapparat war ein blutgieriger Hund, welcher seine Beute fressen wollte. - Oder war es nur Vesperum? Der Handlanger, der ihnen zu folgen schien, wusste wohl nicht vollens über die Hintergründe bescheid. Niemand ahnte, was in der Jedi verborgen lag. Evan und Saanza entfernten sich schnell vom Ort, um weites Gelände zwischen sich und dem "Anderen" zu bringen. Er zog seine Waffe, die Aggression und Panik stieg in ihm auf. Die Macht sprach deutlich zu ihr. Seine Aura verfärbte sich von Grau in einen sanftes Schwarz/Rot. Die Jedi wusste darum, dass dieser Imperiale bereit war, zu kämpfen und es wohl auch tun würde. Im Gegensatz zu Evan war er vollkommen zum Kampf abgerichtet worden, seine Seele daran gewöhnt, zu töten. Es war traurig, dies zu erkennen und umso mehr fürchtete Saanza, das Evan mit hinein gezogen wurde. Tief in diesen Sumpf aus dunklen Wünschen, Krieg und Verwüstung. Aidan hatte viel zerstört und würde noch mehr zerstören. Nicht nur durch sein aktives Handeln, sondern allein durch seine Existenz als dunkler Lord. Der Jedi wurde auf einen Schlag bewusst, dass Zane wohl ein ähnliches Schicksal erlitten hatte, wie es sich gerade bei ihr abzeichnete. Wahrscheinlich war er von Imperialen gefunden worden und nach Byss verschleppt, wie so viele. Was wollte sie noch sagen oder denken? Trauer erfüllte sie, nicht weil sie sich selbst nicht verzeihen konnte, sondern weil ihr bewusst war, dass dieser Konflikt noch lange noch nicht vorbei war. Die lange Nacht war gerade erst angebrochen. Ihr tiefes Mitgefühl, das ehrliche Mitleid mit allen lebendigen Dingen vergiftete ihren Verstand mit Tränen, die nun aus ihrem Gesicht fielen, wie schwere Trauben. Wo war sie jetzt? Unsicher klammerte sie sich an Evans Hand, suchend voller Zuversicht umklammerte sie ihn als Person in der Macht. Man war auf der Flucht und in der Tat war er bereits mitten drin. Mitten drin in diesem Konflikt. Vesperum würde nun auch ihn jagen, wie er auch Zane gefunden hatte. Der Agent war nur ein Spürhund seiner vergeblichen Mächte. Wie alleinstehende Sterne im Kosmos kreisten die beiden durch die Mengen an Personen dieser Welt, weg von Leil. Nein, was war das? Er - der Imperiale - rannte auf sie zu. Was sollte sie tun? Saanza, Sklavin ihres Mitgefühls, schubste Evan zurück und baute sich vor Leil auf; unterband den Versuch, Evan in den Bauch zu schlagen, indem sie mit der unsanften Macht Leil wegdrückte. Panisch griff sie an ihren Gürtel, um Evan, der so verloren war, zu schützen. "Halt!" - rief sie laut und zog ihr Lichtschwert vom Gürtel, welches sie mit einem Satz aktivierte. Die grün-helle Klinge sauste empor und zischte laut. Mit einer schwingenden Bewegung nahm sie eine verteidigende Haltung ein. "Verschwinde," schimpfte die Jedi mit traurig-brechender Stimme auf den wohl stürzenden Leil, der noch einige Meter durch einen unsichtbaren, kraftvollen Wind gedrückt wurde. Dennoch die Jedi griff nicht an, schlug nicht zu, sondern schützte nur Evan.
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