#49
Evan wartet still ab und mustert nachdenklich die gut zehn Zentimeter kleinere Frau vor ihm wie sie auf den Boden trampelt.
Er lässt sie einfach kommentarlos ausreden und lässt sich einige Augenblicke Zeit über das gesagte nachzudenken. Natürlich verbarg er vor ihr etwas, er kannte sie ja auch erst einige Minuten, wieso sollte er ihr denn bis ins kleinste Details seine Geschichte erzählen ? Sein Blick schwenkte von ihr herab auf den staubigen Boden. Seine kurze Jacke regt sich leicht im staubigen Wind. Einige Sandkörner schlugen ihm über das Gesicht und seinen Hals, doch das kümmerte ihn gerade wenig. "... mir etwas anbieten ?", fragt er, gefühlte Minuten später des Stillstandes. "... ich bin ganz Ohr", erklärte er, nachdem er sich wieder eine kalte Miene aufzusetzen versuchte, doch nachdem die Frau ihm gegenüber ihn schon so durchschauen konnte, würde sie wohl auch hier merken dass diese Miene mehr Selbstschutzversuch als wirklich fehlende Emotion war.
So viel war schon passiert, so oft hatte man ihn betrogen, eine Besserung verwehrt und ihn ausgenutzt, würde sie wirklich anders sein als all die anderen Menschen die vorgegeben hatte ihm zu helfen ? Auch wenn Evan sich nicht wirklich erklären konnte warum, überzeugte er sich so langsam selbst davon, dass sie es wirklich gut meinen könnte, seine hoffnungsvollen Gedanken wurden nur von einer Frage verdrängt. Will sie sich nicht einfach nur aus der Schlinge ziehen ? Unterstellen wollte er es ihr nicht, dafür schien sie viel zu motiviert ihn von einem anderen Weg zu überzeugen. Aber was ist wenn doch ? Wenn sie nur versuchte sich eine Flucht Gelegenheit zu erreden ? Nein, so war er sich sicher, dass konnte nicht ihre Absicht sein, sonst wäre sie schon längst weg, so unaufmerksam wie er heute war.

"Okay..", beginnt er wieder, trotz seiner immensen Gedankengänge nur wenige Augenblicke später wieder "... zeig mir den Weg mehr zu sein", gibt er überzeugt von sich. Doch war er eigentlich alles andere als überzeugt, er war sich selbst nicht sicher was er sich davon erhoffen sollte. Ob Abschaum oder nicht, Credits brauchte er trotzdem, immerhin fehlt es ihm mittlerweile schon an Credits für das Essen nächste Woche und für das Auftanken seines Schiffes. Bei diesen Gedanken griff er unbewusst in seine Hosentasche und erfühlte seine fast letzten Credits, er war verloren .. er hatte damals einfach sein ganzes Hab und Gut für das Schiff ausgegeben und konnte nun nichts anderes als von Tag zu Tag zu leben. Den Luxus eines geregelten Einkommens hatte er ja nicht, genau so wenig wie ein wirkliches Zuhause oder Freunde. Alles etwas, dass sich normale Bürger der Galaxie leisten konnten, er jedoch sehnlichst vermisste. Sein Blick hebt sich wieder, noch bevor er ihr Gesicht erreicht, ertappt er sich wieder wie er sein Gegenüber nach einer Waffe absucht. In Erwartung einer Antwort blickte er ihr tief in ihre großen, seinen Erachtens recht schönen Augen.
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