Als was ließe sich Lantillies am besten betrachten? Amber hatte einige Zeit über diese Frage nachgedacht und war dennoch nicht zu einer zufriedenstellenden Antwort gekommen. Sie betrachtete es in erster Linie als ein notwendiges Ärgernis, mit dem man sich besser früher als später befasste, denn in ein paar Monaten konnte "später" auch "zu spät" sein. Nicht, dass sie sich Sorgen darum machte das System könnte sich kurzfristig einen anderen Verbündeten suchen, das keineswegs. Vielmehr war die Chance groß, dass es Lantillies in einigen Monaten nicht mehr gab, sondern zerrieben wurde von Zsinj, Teradoc und dem Kernimperium. Ein Problem, das viele übersahen oder ausblendeten und zu Teilen war das auch angemessen. Der Feind war das Kernimperium, die Hauptbemühungen mussten an dieser Stelle fokussiert werden, aber dennoch waren Grenzstreitigkeiten der Kriegsherren ein galaxisweites Problem, dass sich nicht von allein lösen würde. Insbesondere in Anbetracht der Tatsachen, dass viele Abspalter die imperiale Charta für ihr Reich adaptiert hatten. Dies war aus politischer Sicht auch der entscheidende Faktor, der Lantillies in die Rubrik der Ärgernisse einordnete. Kurzfristig war das System wertvoll, besonders in Hinblick auf die bevorstehende Offensive, die in mehreren Randgebieten bereits begonnen hatte. Lantillies erfüllte die idealen Voraussetzungen für einen Sammel- und Aufmarschpunkt. Da wäre zum einen die günstige, relativ kernnahe Lage auf einer Route, die die imperialen Festungen umschifft. Dazu eine mittelgroße Werftkapazität, die es ermöglichte große Mengen an Schiffen zu warten und instand zu setzen und schnell zurück zur Front zu bringen. Das war Lantillies kurzfristiger Vorteil. Die Nachteile würden sich abhängig vom Erfolg der Offensive ergeben. Ambers Einschätzung nach wird sich die Front mit dem Eintreffen republikanischer Verbände im Kern festfahren, wenn es der Republik also gelingt sich bis Duro oder Corellia durchzuschlagen und die Kernreserve zur Sicherung des Zentrums aktiviert wird und zu diesem Zeitpunkt verlor Lantillies seinen strategischen Wert und wurde vernachlässigbar, mehr noch, würde notwendigerweise vernachlässigt werden. Selbstverständlich würde die Priorität bei der Verteidigung der Kernwelten liegen und nicht etwas bei einem System im mittleren Rand. Mittelfristig gab es also noch keinen Plan zur Sicherung abgelegener Mitgliedswelten, denn sobald die Front an Breite gewann, würde es dem Imperium leicht fallen Welten zurückzuerobern, so, wie sich nun das Imperium mit dem Verlust zahlreicher Gebiete konfrontiert sah. Nach Einschätzung dieser zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten war Lantillies heute die Geliebte der Republik, die mit Kusshand empfangen wurde, morgen aber bereits wieder ab gestoßen werden konnte. Absurderweise besaß der Planet im galaktischen Spiel der Mächte weniger Souveränität und Entscheidungsgewalt, als er vielleicht annahm und schlussendlich verhielt es sich in diesem Krieg, wie im letzten: ein Planet blieb nur so lange unabhängig und frei, bis ihn eine Seite für sich beanspruchte.
Amber stieß einen Seufzer aus und ließ das Datapad aus ihrer Hand gleiten. Die Lage war ein wenig kompliziert, zumindest aus moralischer Sicht auch wenn es in der Politik am Ende so laufen mochte wie immer: sie beratschlagten über eine Sache, doch die Konsequenz hatte stets die Exekutive zu tragen und es mochte auch diese Eigenschaft sein, die den Job erträglich machte. Das Wissen darum, nie wirklich dafür belangt werden zu können, sich für die galaktischen Bürger einzusetzen. Doch hinter der schillernden Maskerade ging es eben nur zu gerne hässlich zu. Ein diktatorisches Regime benötigte diese Maske nicht, es musste sich nicht verschönern, musste nicht heucheln, nein, es verankerte derartige Sachen einfach in seinem Gesetz. Amber schüttelte den Kopf, es war eben was es war: Zukunftsmusik. Und sollte Lantillies Zukunft tatsächlich eine hässliche Wendung nehmen, so war es Mothmas Kopf, der rollte, nicht ihrer und aus der Sicht persönlicher Ambitionen war das sogar irgendwo wünschenswert. Ihr Blick fiel auf das Chrono, das ihr verriet, dass sie in wenigen Minuten den Hyperraum verlassen würden. Zeit genug also, noch einige letzte Erkundigungen einzuholen. Ihr Weg führte sie hoch zur Brücke der Fregatte, in der Dash Narson gerade die letzten Vorbereitungen traf, um wieder auf Sublichtgeschwindigkeit zu gehen. "Schon eine Meldung von Ojillon, Dash? Ich hatte gehört, dass er eigentlich vor uns eintreffen würde." Der Sluissi schüttelte den Kopf und verringerte feinfühlig den Schub, so, dass das Schiff sanfter in den Realraum überging. "Nein, nichts. Aber ich habe gesehen wie er auf Naboo von jemandem aufgehalten wurde - vielleicht drängte sich eine Verpflichtung dazwischen?" Amber stutzte und ließ sich in einen der leeren Sitze nieder, als das Schiff wieder in den Realraum überging. "Nur seltsam, dass er mich dann nicht informierte. Aber damit befassen wir uns später." Sie nickte in Richtung der großen Kugel, die Lantiliies darstellte. "Zuerst erledigen wir das hier."
Wer auf Sicht flog oder einen Blick aus den Fenstern eines Passagierkreuzers warf, für den musste die Szene aussehen wie aus einem Märchenbuch, der Wolf im Schafspelz. Das republikanische Konsularschiff, nicht nur unverhältnismäßig groß sondern auch von der Formgebung her eher bedrohlich, wirkte inmitten des zivilen Raumverkehrs hin zu Lantillies deplatziert. Rote Lichter blitzten auf, wie grausige Augen eines Raubschiffes, dem auch die Silhouette des Schiffes entsprach. Doch auch um den Planeten herum war nicht nur ziviler Verkehr zu beobachten, auch eine nicht unerhebliche Anzahl an Kriegsschiffen und Golan-Verteidigungsplattformen waren zu sehen. Die Überbleibsel der imperialen Sektorgruppe, die gekapert werden konnten. Eine Aktion, die auch weitestgehend vom Triumph der Republik bei Endor und Eriadu abhängig war. Ohne jene Ereignisse die das Imperium erschütterten, stünde das Volk Lantillies noch immer unter imperialer Herrschaft. Indirekt war die gegenwärtige Lage also durchaus ein Verdienst der Republik, die zuerst die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Umsturz geschaffen hatte. Amber nickte aus einem Sichtfenster, wo sich der typische Schemen imperialer Schlachtschiffe abzeichnete. "Was ist das? Ein Sternenzerstörer?" Es wäre durchaus denkbar, wenngleich auch unwahrscheinlich. Dennoch wäre es nicht ungewöhnlich ein solches Prestigeobjekt vor der Nase der Republik Parade fliegen zu lassen um angebliche Macht zu demonstrieren. Aber der Sluissi schüttelte den Kopf. "Nein, dafür sind es zu viele, hier sehen Sie.", die Hand des Sluissi deutete auf eine Sensoraufzeichnung. "Vielleicht kleinere Kreuzer, Vindicator oder diese Imperial-II-Fregatten und... oh... eine eingehende Meldung von einem Commander Jannos. Offenbar möchte er wissen wohin wir gedenken fliegen zu wollen." Amber runzelte misstrauisch die Stirn. "Dann spannen Sie den Mann nicht unnötig auf die Folter, Dash. Zugegebenermaßen weiß ich nicht wie lang der Geduldsfaden von Lantiallianern ist." Dash betätigte einige Knöpfe und begann damit, den Holokanal zu öffnen. "Sie wollen also nicht ausprobieren ob wir früher auf dem Boden sind als die lantillische Sicherheit?" Amber grinste und lehnte sich zurück. "Nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Der letzte diplomatische Zwischenfall dieser Art hat einen Bürgerkrieg ausgelöst, aus dem das Imperium hervorging - das wollen wir doch vermeiden."
Stoisch lagen die Augen auf dem lantillischen Commander, der sich als Julius Jannos von der Widerstand II vorgestellt hatte. "Identifizieren Sie sich und nennen Sie Ort und Ziel Ihrer Reise." Diese Worten lagen einen Moment lang ohne Erwiderung im Raum. Protokoll, das gemeine, langwierige Protokoll. eines, das sie hätten vermeiden können, wenn Ojillon schon hiergewesen wäre, denn offensichtlich war ihr plötzliches Auftauchen doch etwas unerwartet. "Captain Dash Narson von der Tourian, persönliches Konsularschiff von Rätin Amber Ghazalah, Neue Republik. Wir befinden uns im diplomatischen Auftrag hier." Jannos schien diese Erklärung nicht rundum zufrieden zu stellen und sicherlich fand er in dem Sluissi auch nicht die Art von der Person, die lang und breit ihr Anliegen erörterte. "Nun Captain Narson, meinen Sie nicht, dass Ihr Konsularschiff ein wenig groß geraten ist? Sie könnten darin..." Amber unterbrach und positionierte sich im Bereich des Holoemitters, bevor die Verhandlungen daran scheiterten den Planeten überhaupt zu betreten. "Rätin Amber Ghazalah von der Neuen Republik, Commander Jannos. Ich bedauere unser unangemeldetes Eindringen in lantillisches Hoheitsgebiet. Ein Missverständnis, da der angekündigte Berater Ojillon sich kurzfristig verhindert sah. Wir sind bereit uns von Ihnen überprüfen zu lassen." Der Commander nickte, offenbar auch aus dem Grund zufrieden, dass seine Autorität und gewissermaßen auch die seines Heimatsystem, anerkannt wurden. "Nun denn, Rätin. Folgen Sie uns bitte zur Democracy, von dort bringt Sie ein Shuttle zum Palast."
"Das war... lästig." - "Mehr als lästig.", stimmte Dash in dem kleinen Shuttle zu, dass sie zu ihrem lang ersehnten Treffen brachte. "Betrachten Sie es als Übung für Hapes: dort wird man uns erst flugunfähig schießen, dann verhören und anschließend hinauswerfen, uns dann einer fadenscheinigen Entschuldigung wegen wiederum einladen und sich Gesprächsbereit zeigen - gepaart mit utopischen Forderungen. Nichts ist diplomatisch absurder als ein aristokratischer Adelshof." Ihr Blick fiel aus dem Sichtfenster auf das kunstlose Lantillies. Ein langweiliger Planet, soweit sie es beurteilen konnte. Ein Planet dem die Würze, die Verspieltheit fehlte. Es wirkte hier beinahe wie im Imperium, lediglich die Atmosphäre war weniger erdrückend und dennoch fühlte es sich kahl an. Beinahe wie ein Gegensatz zu Terminus, das wegen seiner Nähe zum Wilden Raum und den unbekannten Regionen von allerlei Kuriositäten und und seltsamen Geräten überschwemmt wurde. "Ich habe beinahe Heimweh nach Almania..", seufzte der Sluissi.
Das Shuttle setzte sanft in einer der Landebuchten auf und öffnete die Ausstiegsluke für die Gäste der Republik. "Wozu bin ich überhaupt mitgekommen?", bohrte Dash nach. "Nun mein Freund, Sie machen das, was Sie am besten können: Mischen Sie sich unter das Volk, hören Sie sich um, wie die politische Stimmung ist, welche Persönlichkeiten Zuspruch finden und welche nicht. Und ich werde mich derweil mit dieser Admiralin van Lantillies unterhalten." Der Sluissi stutzte amüsiert während sie genügsam aus der Landezone schlenderten. "Van Lantillies.. reichlich großes Ego, meinen Sie nicht?" Amber zuckte unbekümmert mit dem Schultern. "Solange Sie oder der Planet deswegen nicht platzt, werden wir wohl damit leben müssen. Wir sehen uns später", verabschiedete sie sich von Dash am Ausgang der Landezone, wo bereits einige Offizielle darauf warteten sie zu dem Treffen zu geleiten. Damit war die kurze Zeit für Blödeleien verflogen und der Ernst begann. Es wäre gewiss amüsant zu hören was Lantillies sich erhoffte und was nicht und noch wichtiger, als was die Republik hier betrachtet wurde. Ungewöhnlich war allein die Tatsache, dass sie es hier mit einem Admiral zu tun hatte und es blieb abzuwarten wie gut und wie viel diese Admiralin vom politischen Geschäft verstand oder ob sie sich nicht am Ende einen Kuhhandel aufschwatzen ließ. Das Ziel näherte sich, eine Frau mit arkanischen Einflüssen, gekleidet in einer Uniform. Ein Umstand der Amber schon immer arg missfiel: gelebter Militarismus, als ob Militärs nicht am Ende auch nur Menschen waren, die auch andere Kleider tragen können - insbesondere zu diplomatischen Anlässen. Aber die Dinge waren, wie sie waren und derzeit war es nicht möglich seine Verbündeten auszusuchen oder besser, nach der Wahl der Kleidung auszusortieren und so blieb es beim Alten: gute Miene zum bösen Spiel. "Admiral van Lantillies.", begrüßte Amber die Arkanierin knapp. "Die Neue Republik und insbesondere Staatschefin Mothma übermitteln ihre Grüße und Glückwünsche hinsichtlich der Niederschlagung der imperialen Bedrohung." Amber streckte die Hand heraus, nein, verbeugen würde sie sich nicht, das war in diesen Hallen nicht nötig, denn die Republik durfte nicht als Bittsteller verkannt werden, das um Bündnisse betteln musste. Ein Staat funktionierte nicht, wenn er ständig nur Zugeständnisse machte, seine Autorität zugunsten von Partnern einbüßte und selbst solch kleine Gesten ließen Rückschlüsse auf einen Staat zu. "Ich bin Amber Ghazalah, Mitglied im Rat der Neuen Republik, Abgesandte von Terminus. Ich bin hier um mich mit Ihnen zu unterhalten. Nach dem Rauswurf der imperialen stellt sich natürlich die Frage welche Rolle Lantillies langfristig in der galaktischen Politik spielen könnte." Ein weiterer Punkt den Amber soweit umschiffte, wie es möglich war. Sie würde nie direkt sagen, dass die Republik um Lantillies buhlte oder ein Bündnis anstrebte, selbst, wenn es in ihrem beiderseitigen Interesse lag. Dass letztlich darum ging machte zwar ihre Anwesenheit deutlich, die Worte direkt auszusprechen brachte ihre Gegenüber jedoch in die vorteilhafte Position Forderungen stellen zu können.
Amber stieß einen Seufzer aus und ließ das Datapad aus ihrer Hand gleiten. Die Lage war ein wenig kompliziert, zumindest aus moralischer Sicht auch wenn es in der Politik am Ende so laufen mochte wie immer: sie beratschlagten über eine Sache, doch die Konsequenz hatte stets die Exekutive zu tragen und es mochte auch diese Eigenschaft sein, die den Job erträglich machte. Das Wissen darum, nie wirklich dafür belangt werden zu können, sich für die galaktischen Bürger einzusetzen. Doch hinter der schillernden Maskerade ging es eben nur zu gerne hässlich zu. Ein diktatorisches Regime benötigte diese Maske nicht, es musste sich nicht verschönern, musste nicht heucheln, nein, es verankerte derartige Sachen einfach in seinem Gesetz. Amber schüttelte den Kopf, es war eben was es war: Zukunftsmusik. Und sollte Lantillies Zukunft tatsächlich eine hässliche Wendung nehmen, so war es Mothmas Kopf, der rollte, nicht ihrer und aus der Sicht persönlicher Ambitionen war das sogar irgendwo wünschenswert. Ihr Blick fiel auf das Chrono, das ihr verriet, dass sie in wenigen Minuten den Hyperraum verlassen würden. Zeit genug also, noch einige letzte Erkundigungen einzuholen. Ihr Weg führte sie hoch zur Brücke der Fregatte, in der Dash Narson gerade die letzten Vorbereitungen traf, um wieder auf Sublichtgeschwindigkeit zu gehen. "Schon eine Meldung von Ojillon, Dash? Ich hatte gehört, dass er eigentlich vor uns eintreffen würde." Der Sluissi schüttelte den Kopf und verringerte feinfühlig den Schub, so, dass das Schiff sanfter in den Realraum überging. "Nein, nichts. Aber ich habe gesehen wie er auf Naboo von jemandem aufgehalten wurde - vielleicht drängte sich eine Verpflichtung dazwischen?" Amber stutzte und ließ sich in einen der leeren Sitze nieder, als das Schiff wieder in den Realraum überging. "Nur seltsam, dass er mich dann nicht informierte. Aber damit befassen wir uns später." Sie nickte in Richtung der großen Kugel, die Lantiliies darstellte. "Zuerst erledigen wir das hier."
Wer auf Sicht flog oder einen Blick aus den Fenstern eines Passagierkreuzers warf, für den musste die Szene aussehen wie aus einem Märchenbuch, der Wolf im Schafspelz. Das republikanische Konsularschiff, nicht nur unverhältnismäßig groß sondern auch von der Formgebung her eher bedrohlich, wirkte inmitten des zivilen Raumverkehrs hin zu Lantillies deplatziert. Rote Lichter blitzten auf, wie grausige Augen eines Raubschiffes, dem auch die Silhouette des Schiffes entsprach. Doch auch um den Planeten herum war nicht nur ziviler Verkehr zu beobachten, auch eine nicht unerhebliche Anzahl an Kriegsschiffen und Golan-Verteidigungsplattformen waren zu sehen. Die Überbleibsel der imperialen Sektorgruppe, die gekapert werden konnten. Eine Aktion, die auch weitestgehend vom Triumph der Republik bei Endor und Eriadu abhängig war. Ohne jene Ereignisse die das Imperium erschütterten, stünde das Volk Lantillies noch immer unter imperialer Herrschaft. Indirekt war die gegenwärtige Lage also durchaus ein Verdienst der Republik, die zuerst die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Umsturz geschaffen hatte. Amber nickte aus einem Sichtfenster, wo sich der typische Schemen imperialer Schlachtschiffe abzeichnete. "Was ist das? Ein Sternenzerstörer?" Es wäre durchaus denkbar, wenngleich auch unwahrscheinlich. Dennoch wäre es nicht ungewöhnlich ein solches Prestigeobjekt vor der Nase der Republik Parade fliegen zu lassen um angebliche Macht zu demonstrieren. Aber der Sluissi schüttelte den Kopf. "Nein, dafür sind es zu viele, hier sehen Sie.", die Hand des Sluissi deutete auf eine Sensoraufzeichnung. "Vielleicht kleinere Kreuzer, Vindicator oder diese Imperial-II-Fregatten und... oh... eine eingehende Meldung von einem Commander Jannos. Offenbar möchte er wissen wohin wir gedenken fliegen zu wollen." Amber runzelte misstrauisch die Stirn. "Dann spannen Sie den Mann nicht unnötig auf die Folter, Dash. Zugegebenermaßen weiß ich nicht wie lang der Geduldsfaden von Lantiallianern ist." Dash betätigte einige Knöpfe und begann damit, den Holokanal zu öffnen. "Sie wollen also nicht ausprobieren ob wir früher auf dem Boden sind als die lantillische Sicherheit?" Amber grinste und lehnte sich zurück. "Nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Der letzte diplomatische Zwischenfall dieser Art hat einen Bürgerkrieg ausgelöst, aus dem das Imperium hervorging - das wollen wir doch vermeiden."
Stoisch lagen die Augen auf dem lantillischen Commander, der sich als Julius Jannos von der Widerstand II vorgestellt hatte. "Identifizieren Sie sich und nennen Sie Ort und Ziel Ihrer Reise." Diese Worten lagen einen Moment lang ohne Erwiderung im Raum. Protokoll, das gemeine, langwierige Protokoll. eines, das sie hätten vermeiden können, wenn Ojillon schon hiergewesen wäre, denn offensichtlich war ihr plötzliches Auftauchen doch etwas unerwartet. "Captain Dash Narson von der Tourian, persönliches Konsularschiff von Rätin Amber Ghazalah, Neue Republik. Wir befinden uns im diplomatischen Auftrag hier." Jannos schien diese Erklärung nicht rundum zufrieden zu stellen und sicherlich fand er in dem Sluissi auch nicht die Art von der Person, die lang und breit ihr Anliegen erörterte. "Nun Captain Narson, meinen Sie nicht, dass Ihr Konsularschiff ein wenig groß geraten ist? Sie könnten darin..." Amber unterbrach und positionierte sich im Bereich des Holoemitters, bevor die Verhandlungen daran scheiterten den Planeten überhaupt zu betreten. "Rätin Amber Ghazalah von der Neuen Republik, Commander Jannos. Ich bedauere unser unangemeldetes Eindringen in lantillisches Hoheitsgebiet. Ein Missverständnis, da der angekündigte Berater Ojillon sich kurzfristig verhindert sah. Wir sind bereit uns von Ihnen überprüfen zu lassen." Der Commander nickte, offenbar auch aus dem Grund zufrieden, dass seine Autorität und gewissermaßen auch die seines Heimatsystem, anerkannt wurden. "Nun denn, Rätin. Folgen Sie uns bitte zur Democracy, von dort bringt Sie ein Shuttle zum Palast."
"Das war... lästig." - "Mehr als lästig.", stimmte Dash in dem kleinen Shuttle zu, dass sie zu ihrem lang ersehnten Treffen brachte. "Betrachten Sie es als Übung für Hapes: dort wird man uns erst flugunfähig schießen, dann verhören und anschließend hinauswerfen, uns dann einer fadenscheinigen Entschuldigung wegen wiederum einladen und sich Gesprächsbereit zeigen - gepaart mit utopischen Forderungen. Nichts ist diplomatisch absurder als ein aristokratischer Adelshof." Ihr Blick fiel aus dem Sichtfenster auf das kunstlose Lantillies. Ein langweiliger Planet, soweit sie es beurteilen konnte. Ein Planet dem die Würze, die Verspieltheit fehlte. Es wirkte hier beinahe wie im Imperium, lediglich die Atmosphäre war weniger erdrückend und dennoch fühlte es sich kahl an. Beinahe wie ein Gegensatz zu Terminus, das wegen seiner Nähe zum Wilden Raum und den unbekannten Regionen von allerlei Kuriositäten und und seltsamen Geräten überschwemmt wurde. "Ich habe beinahe Heimweh nach Almania..", seufzte der Sluissi.
Das Shuttle setzte sanft in einer der Landebuchten auf und öffnete die Ausstiegsluke für die Gäste der Republik. "Wozu bin ich überhaupt mitgekommen?", bohrte Dash nach. "Nun mein Freund, Sie machen das, was Sie am besten können: Mischen Sie sich unter das Volk, hören Sie sich um, wie die politische Stimmung ist, welche Persönlichkeiten Zuspruch finden und welche nicht. Und ich werde mich derweil mit dieser Admiralin van Lantillies unterhalten." Der Sluissi stutzte amüsiert während sie genügsam aus der Landezone schlenderten. "Van Lantillies.. reichlich großes Ego, meinen Sie nicht?" Amber zuckte unbekümmert mit dem Schultern. "Solange Sie oder der Planet deswegen nicht platzt, werden wir wohl damit leben müssen. Wir sehen uns später", verabschiedete sie sich von Dash am Ausgang der Landezone, wo bereits einige Offizielle darauf warteten sie zu dem Treffen zu geleiten. Damit war die kurze Zeit für Blödeleien verflogen und der Ernst begann. Es wäre gewiss amüsant zu hören was Lantillies sich erhoffte und was nicht und noch wichtiger, als was die Republik hier betrachtet wurde. Ungewöhnlich war allein die Tatsache, dass sie es hier mit einem Admiral zu tun hatte und es blieb abzuwarten wie gut und wie viel diese Admiralin vom politischen Geschäft verstand oder ob sie sich nicht am Ende einen Kuhhandel aufschwatzen ließ. Das Ziel näherte sich, eine Frau mit arkanischen Einflüssen, gekleidet in einer Uniform. Ein Umstand der Amber schon immer arg missfiel: gelebter Militarismus, als ob Militärs nicht am Ende auch nur Menschen waren, die auch andere Kleider tragen können - insbesondere zu diplomatischen Anlässen. Aber die Dinge waren, wie sie waren und derzeit war es nicht möglich seine Verbündeten auszusuchen oder besser, nach der Wahl der Kleidung auszusortieren und so blieb es beim Alten: gute Miene zum bösen Spiel. "Admiral van Lantillies.", begrüßte Amber die Arkanierin knapp. "Die Neue Republik und insbesondere Staatschefin Mothma übermitteln ihre Grüße und Glückwünsche hinsichtlich der Niederschlagung der imperialen Bedrohung." Amber streckte die Hand heraus, nein, verbeugen würde sie sich nicht, das war in diesen Hallen nicht nötig, denn die Republik durfte nicht als Bittsteller verkannt werden, das um Bündnisse betteln musste. Ein Staat funktionierte nicht, wenn er ständig nur Zugeständnisse machte, seine Autorität zugunsten von Partnern einbüßte und selbst solch kleine Gesten ließen Rückschlüsse auf einen Staat zu. "Ich bin Amber Ghazalah, Mitglied im Rat der Neuen Republik, Abgesandte von Terminus. Ich bin hier um mich mit Ihnen zu unterhalten. Nach dem Rauswurf der imperialen stellt sich natürlich die Frage welche Rolle Lantillies langfristig in der galaktischen Politik spielen könnte." Ein weiterer Punkt den Amber soweit umschiffte, wie es möglich war. Sie würde nie direkt sagen, dass die Republik um Lantillies buhlte oder ein Bündnis anstrebte, selbst, wenn es in ihrem beiderseitigen Interesse lag. Dass letztlich darum ging machte zwar ihre Anwesenheit deutlich, die Worte direkt auszusprechen brachte ihre Gegenüber jedoch in die vorteilhafte Position Forderungen stellen zu können.