#46
Was war los mit ihr? Eine gute Frage. Im Ganzen war die Jedi unpassend für diese Galaxis und doch wieder genau richtig. Wahrheiten waren oft, wie Wasser, schnell davonfließend. Sollte sie ihm die Wahrheit sagen? Er würde damit nicht umgehen können. Wer konnte das schon? Jedi war eine Berufung und oft auch Fluch, da man gezwungen war, strenge Regeln zu leben, um nicht zu stürzen, in jene Dunkelheit, wo sich die Dämonen versteckten. Man dürfte sich diesem Ort nicht nähern. Saanza war sich dessen bewusst, noch viel stärker, nachdem sie sich feige von der großen Dunkelheit entfernt hatte und Aidan allein gelassen hatte. Dabei hatte sie ihm damals ein Versprechen gegeben, ihn niemals im Stich zu lassen. Und das hatte sie jetzt getan. Vielleicht hatte sie sich dadurch an ihre eigene Hölle gebunden.

"Ich bin...," versuchte sie eine Antwort zu finden, auch vor sich selbst. "... nichts, was dich ängstigen muss." Die Jedi wirkte ruhig, wenn nicht sogar zu ruhig. "Ja, gehen wir." Sie nickte ein wenig kraftlos und folgte dann langsamen Schrittes. Eilig hatte sie es wirklich nicht. Nicht in ihre Gefangenschaft. Vielleicht würde die Unterredung Evan helfen, doch noch die gesellschaftliche Seite zu wechseln. Die junge Frau wollte zwar nicht unbedingt als Kopfgeld verschachert werden aber noch war dieses Problem nicht akut aber leider schon absehbar. Evan schien noch auf seinem Weg zu beharren. Wenigstens konnte sie ihm nun Fragen stellen. "Warum machst du das hier?" Sie blieb stehen und wartete bis Evan sich umdrehte, um sie anzublicken. Ihre Augen glänzten Purpur im dumpfen Licht dieses Wüstenplanetens, während leichte Winde ihren Haare verwehten. "Du bist kein Verbrecher!" - betonte sie halblaut und versuchte mit der Rechten ihre Haare etwas zu bändigen. Die Jedi war sich relativ sicher, dass eine ehrliche Aussage dem Mann helfen konnte, wenn auch nicht unbedingt vollständig von seinem Irrweg entreißen konnten. Saanza hatte so viel erlebt, so viel gesehen, dass sie wusste, das manchmal kleine Dinge große Schicksalsänderungen bewirken konnten. Auch hier. Gerade hier. Damals hatte sie Zane von seinem Söldnerdasein befreit und ihm eine gute Perspektive gegeben. Leider schien die Macht es nicht gut mit ihm zu meinen. Hoffentlich würde sie ihn bald finden. Noch war es nicht soweit. Jetzt galt Evan als ihr Fokus.
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