War Dreistigkeit wirklich die Straße zum Sieg? Oder doch nur die Höllenabfahrt in den schlimmsten aller Abgründe? Man konnte spüren wie die Unsicherheit zu nagen begann, ganz wie ein Haufen verpesteter Maden, die sich begierig darum wanden das verfaulte Fleisch zu fressen, sich daran zu laben und zu nähren. Und da war nicht nur dieses widerliche Kribbeln, wenn die kleinen Mäuler das Fleisch verspeisten, nein, immer mehr, immer neue kamen hinzu, bis nichts mehr übrig blieb, als ein sauberer Knochen. Strahlend weiß wie Elfenbein, rein und schön zugleich - die Wahrheit. So es sieh denn gab. Der Sith verkannte, dass er sich hier an seinem eigenem Wunsch, seiner Geiferei verlor, die doch so unbedeutend, so unwichtig erschien. Oder wusste er um seinen kommenden Verfall? Unwahrscheinlich, denn selbst ihr war dieser Gedanke noch neu, fremd und verlockend zu gleich. Ein plötzlicher Wink der Macht, der sie in eine neue Bahn warf und ihre Entscheidung war unwiderruflich gefallen. Was blieb, war lediglich eine Flucht nach vorn. Ihre Entscheidung die klägliche Sephi zu schützen, vor den Sith und diesem im Besonderen zu schützen und zu verbergen, hatte dazu geführt, sich gegen das höchste Wesen im Staat zu stellen. Daran gab es keinen Zweifel und nun konnte sie nicht mehr umgehen. Die Zeit ging immer nur voran, vergab keine Fehler, keine Chancen, war gnadenlos und bestialisch zum galaktischen Leben. Manche Uhren tickten allerdings schneller als andere. Vor ihrem inneren Auge, sah Reah das Pendel wie in wilder Rage schwingen, auf das der Schnitter Tod schon thronte, wie auf einem Schlachtross, die gewaltige Sense schwang und versuchte ihren Kopf zu erreichen. Doch so leicht starb sie nicht, nicht wegen eines Fehlers, mehr war nötig sie zu Fall zu bringen - wenn sie überhaupt fiel. Denn die Macht hatte ihr diesen Weg aufgetragen und wer war die Macht, sie nun, so bald schon, scheitern zu lassen? Nein, es gab Entwicklungen, von den Imperator nichts wusste, Entwicklungen, die ihr nun dienlich sein konnten in diese dunklen Stunde.
Und doch hatte der finstere Geist den Schatten überrascht, entblößt, durch seinen einfachen Einspruch, ertappt starrte sie in das blaue Holobild, in das hässliche Geschöpf, aus dessen Mund auch Gift und Galle hätten triefen können. Eine tonlose Marionette trat an sie heran, stillschweigend bot die Aufziehpuppe ein Datapad da, wie einen goldenen Götzen. Zittrig nahm ihre Hand das Geschenk an, als bräuchte sie etwas, woran sie sich klammern konnte, etwas, dass sie kurzfristig ablenkte. Dann verschwand der Mann wieder in der Dunkelheit, in der anonymen Masse der Offiziere, die über die Brücke schritten und stumm ihren Aufgaben nachgingen. Einige starrten wie versteinert aus dem Fenster und erfreuten sich an dem furiosen Spektakel, dass ihnen dargebotenen wurde, das perverse Feuerwerk, dessen gleißende Lichtstrahlen in die Herzen der Menschen schienen, das gleichzeitig von den finsteren Schatten, die geworfen wurden, verdarb. Instinktiv sondierte ihr Geist die Wesen in der Macht und suchte nach Anomalien, Abweichungen aus dem normalen Gefüge, die nicht auf ein imperiales Kriegsschiff passten, sondern deplatziert wirkten: Jedi. Zögerlich reckte ein verschreckter, vom Imperator verängstigter Schatten seine Fühler nach einer Sphäre Verzweiflung, der Verwirrung und Erniedrigung, nicht Unweit von ihr. Doch wollte sie sich nun vergewissern, instinktiv wie eine Mutter, ob ihr Schützling noch stand, ob es zu ertragen war? Oder nur noch etwas Kraft stehlen, noch ein bisschen in der Sonne und Gnade baden, die so bald, so schnell schon, erneut von der Dunkelheit verbrannt werden würde. Vom Blick des Imperators und von ihrem eigenem Herzen. Und doch, in ihrer Essenz, im Kern des Wesens, war diese Berührung nicht mehr als der stumme Schrei nach Hilfe, danach, dass die Zeit anhalten solle, die Uhrwerke zerbrachen und die Ströme der Macht sie zur Ruhe kommen lassen sollten. Ein kostbarer Moment im perfekten Nichts, im Pfuhl des Friedens, der sie erneuerte, ehe der Krieg wieder das Fleisch verbrannte. Aber es sollte nicht sein, es würde nicht sein. Reah mussten den Imperator nehmen wie er war, in ihrer geschundenen, verdorbenen Gestalt. Das war alles, was sie hatte und es würde genügen müssen. Gott musste verbannt werden, die Galaxis hatte keine Verwendung mehr für ihn, für seinesgleichen, so oft und eisern er auch noch nach dem Thron greifen mochte.
Ihren Augen hatten sich tot auf das Datapad gelegt, tatsächlich fühlte sie sich, als könne sie sich einfach nach vorn kippen lassen. Liegen. In Frieden ruhen. Keine Sorgen, keine Verpflichtungen. Ihr Blick hob sich wieder, Wunsch und Frieden zerbrachen, sie musste weitermachen, bis er weg war, bis es vorbei war. "Ich...", begann sie zögerlich, im Vergleich zu wenigen Momenten zuvor beinahe brüchig, schwach, verletzt und getroffen. "Es... es gab einen Zwischenfall, auf Firrerre... und... " ihre Augen betrachteten das Pad noch einmal, "...anscheinend auch im Orbit." Etwas stimmte nicht. Er hatte Recht. Er war es, dass nicht stimmte, das nicht sein konnte, weil es widernatürlich war, ein Stück weit.... künstlich. Unecht, aber zu bequem, zu starrsinnig es zu sehen, einzugestehen. Der Imperator war falsch, er war mehr Avatar des Krieges, als Herrscher, mehr fleischgewordene Strömung der Macht, des Chaos, als Mensch. Nur schwerlich ließ sich erkennen wo das Individuum Vesperum aufhörte und die dunkle Seite begann - so es überhaupt noch ein Individuum Vesperum gab. Zu schnell war gefallen, zu schnell korrodiert, korrumpiert und zerfressen. Er hatte Korriban überlebt und dafür doch gleichzeitig mit dem Leben bezahlt. Doch Gott brauchte keinen Körper, kein Leben, nur eine Hülle. Seine Gedanken waren allmächtig, konnten Welten vernichten oder erschaffen, leben oder sterben lassen. "Es... gab einen Machtanwender auf Firrerre.", enthüllte sie es ihm schließlich. Der Wilde, das abscheuliche Biest neben ihrem Engel, dass sie verjagt hatte, damit es seine unreinen Klauen nicht nach ihr ausstrecken konnte. "Ein fürwahr wildes Ungeheuer... ungeschliffen...", sie hob den Blick in das grässliche Gesicht, "...vielleicht gefährlich. Unglücklicherweise muss ich gestehen... dass er mir entkommen konnte, euer Majestät." Ein zerbrechliches Lächeln legte sich auf die Lippen, die unsicher zuckten, fester krallten sich die Nägel in das Datapad, eine Sache war da noch. "Indes... gab es eine Intervention durch die Republik... zufällig tauchte eine Fregatte auf, die nun als verschollen gilt... man konnte sie offenbar von ihrem Kurs abbringen." Unsicher, fragend, als erhoffte sie sich Weisung blickte sie in Gottes Fratze. "Ein... Köder eure Majestät? Diese Entwicklungen scheinen mir doch... ein wenig mehr als purer Zufall zu sein." So konstruierte sie ihre Scheinwelt, ihre kleine Wahrheit, an die sie glauben konnte. Ein perfides Spiel der Republik sie zu ködern, zu fangen, dem Imperium zu entreißen.
Und doch hatte der finstere Geist den Schatten überrascht, entblößt, durch seinen einfachen Einspruch, ertappt starrte sie in das blaue Holobild, in das hässliche Geschöpf, aus dessen Mund auch Gift und Galle hätten triefen können. Eine tonlose Marionette trat an sie heran, stillschweigend bot die Aufziehpuppe ein Datapad da, wie einen goldenen Götzen. Zittrig nahm ihre Hand das Geschenk an, als bräuchte sie etwas, woran sie sich klammern konnte, etwas, dass sie kurzfristig ablenkte. Dann verschwand der Mann wieder in der Dunkelheit, in der anonymen Masse der Offiziere, die über die Brücke schritten und stumm ihren Aufgaben nachgingen. Einige starrten wie versteinert aus dem Fenster und erfreuten sich an dem furiosen Spektakel, dass ihnen dargebotenen wurde, das perverse Feuerwerk, dessen gleißende Lichtstrahlen in die Herzen der Menschen schienen, das gleichzeitig von den finsteren Schatten, die geworfen wurden, verdarb. Instinktiv sondierte ihr Geist die Wesen in der Macht und suchte nach Anomalien, Abweichungen aus dem normalen Gefüge, die nicht auf ein imperiales Kriegsschiff passten, sondern deplatziert wirkten: Jedi. Zögerlich reckte ein verschreckter, vom Imperator verängstigter Schatten seine Fühler nach einer Sphäre Verzweiflung, der Verwirrung und Erniedrigung, nicht Unweit von ihr. Doch wollte sie sich nun vergewissern, instinktiv wie eine Mutter, ob ihr Schützling noch stand, ob es zu ertragen war? Oder nur noch etwas Kraft stehlen, noch ein bisschen in der Sonne und Gnade baden, die so bald, so schnell schon, erneut von der Dunkelheit verbrannt werden würde. Vom Blick des Imperators und von ihrem eigenem Herzen. Und doch, in ihrer Essenz, im Kern des Wesens, war diese Berührung nicht mehr als der stumme Schrei nach Hilfe, danach, dass die Zeit anhalten solle, die Uhrwerke zerbrachen und die Ströme der Macht sie zur Ruhe kommen lassen sollten. Ein kostbarer Moment im perfekten Nichts, im Pfuhl des Friedens, der sie erneuerte, ehe der Krieg wieder das Fleisch verbrannte. Aber es sollte nicht sein, es würde nicht sein. Reah mussten den Imperator nehmen wie er war, in ihrer geschundenen, verdorbenen Gestalt. Das war alles, was sie hatte und es würde genügen müssen. Gott musste verbannt werden, die Galaxis hatte keine Verwendung mehr für ihn, für seinesgleichen, so oft und eisern er auch noch nach dem Thron greifen mochte.
Ihren Augen hatten sich tot auf das Datapad gelegt, tatsächlich fühlte sie sich, als könne sie sich einfach nach vorn kippen lassen. Liegen. In Frieden ruhen. Keine Sorgen, keine Verpflichtungen. Ihr Blick hob sich wieder, Wunsch und Frieden zerbrachen, sie musste weitermachen, bis er weg war, bis es vorbei war. "Ich...", begann sie zögerlich, im Vergleich zu wenigen Momenten zuvor beinahe brüchig, schwach, verletzt und getroffen. "Es... es gab einen Zwischenfall, auf Firrerre... und... " ihre Augen betrachteten das Pad noch einmal, "...anscheinend auch im Orbit." Etwas stimmte nicht. Er hatte Recht. Er war es, dass nicht stimmte, das nicht sein konnte, weil es widernatürlich war, ein Stück weit.... künstlich. Unecht, aber zu bequem, zu starrsinnig es zu sehen, einzugestehen. Der Imperator war falsch, er war mehr Avatar des Krieges, als Herrscher, mehr fleischgewordene Strömung der Macht, des Chaos, als Mensch. Nur schwerlich ließ sich erkennen wo das Individuum Vesperum aufhörte und die dunkle Seite begann - so es überhaupt noch ein Individuum Vesperum gab. Zu schnell war gefallen, zu schnell korrodiert, korrumpiert und zerfressen. Er hatte Korriban überlebt und dafür doch gleichzeitig mit dem Leben bezahlt. Doch Gott brauchte keinen Körper, kein Leben, nur eine Hülle. Seine Gedanken waren allmächtig, konnten Welten vernichten oder erschaffen, leben oder sterben lassen. "Es... gab einen Machtanwender auf Firrerre.", enthüllte sie es ihm schließlich. Der Wilde, das abscheuliche Biest neben ihrem Engel, dass sie verjagt hatte, damit es seine unreinen Klauen nicht nach ihr ausstrecken konnte. "Ein fürwahr wildes Ungeheuer... ungeschliffen...", sie hob den Blick in das grässliche Gesicht, "...vielleicht gefährlich. Unglücklicherweise muss ich gestehen... dass er mir entkommen konnte, euer Majestät." Ein zerbrechliches Lächeln legte sich auf die Lippen, die unsicher zuckten, fester krallten sich die Nägel in das Datapad, eine Sache war da noch. "Indes... gab es eine Intervention durch die Republik... zufällig tauchte eine Fregatte auf, die nun als verschollen gilt... man konnte sie offenbar von ihrem Kurs abbringen." Unsicher, fragend, als erhoffte sie sich Weisung blickte sie in Gottes Fratze. "Ein... Köder eure Majestät? Diese Entwicklungen scheinen mir doch... ein wenig mehr als purer Zufall zu sein." So konstruierte sie ihre Scheinwelt, ihre kleine Wahrheit, an die sie glauben konnte. Ein perfides Spiel der Republik sie zu ködern, zu fangen, dem Imperium zu entreißen.