Wer… nein, was genau war das vor ihr überhaupt? Inquisition? Integrieren? Arrest? Sedrael konnte sich aus alledem keinen Reim machen. Die Worte verstand sie wohl, doch ergaben sie in ihren spitzen Ohren schlichtweg keinen Sinn. Lange Zeit war sie isoliert, abgeschottet von galaktischen Ereignissen, Nachrichten und überhaupt Informationen gewesen. Spätestens seit der Seuche und der folgenden imperialen Blockade hatte Firrerre nahezu keinerlei aktuelle Informationen mehr bezogen. Sie persönlich hatte damit gerechnet, dass die Person in der dunklen Seite nach ihr greifen würde, um sie zu vernichten. Doch sie wollte sie lebend? Das verstand Sedrael nicht, zumal sie nicht begriff, was sie im Falle ihres Überlebens überhaupt von ihr wollte. War sie so naiv zu glauben, dass Sedrael mit ihr kam? Einfach so? Unwahrscheinlich. Alles in und um Sedrael herum sagte ihr, dass das nicht der richtige Weg sein konnte, den die Macht für sie vorgesehen hatte. Nein, das fühlte sich falsch an. Niedertracht und Zorn ging von dieser Person aus. Und es war schwer zu glauben, dass die sogenannte Inquisitorin davon ausging, dass die Sephi ihr folgen würde. Insbesondere wenn sie sie für eine Jedi hielt.
Sedrael betrachtete das entzündete hellblaue Schwert der Frau einen Augenblick lang, ohne jedoch ihre Position derweil zu verändern oder eine Kampfhaltung einzunehmen. Die beiden trennten einige Meter und selbst wenn ihre Gegenspielerin schnell war, war die Sephi selbstbewusst genug, sich selbst eine Reaktion darauf zuzutrauen. Nicht dass sie prinzipiell eine konkrete vorhatte. Stattdessen wechselte ihr Blick irgendwann auf die Führerin des Schwertes zurück, doch im Moment verharrte die Sephi in ihrer Position, beide Hände übereinander gelegt und in den weiten Ärmeln ihrer Robe verborgen. Ein abschätzender Griff in der Macht sollte ihr ein wenig Klarheit verschaffen, also griff sie hinaus und betrachtete, was die verschlungenen Wege der Macht vor ihr zeigten. Die Gedankenströme und der Fluss der Macht um die Person herum empfand Sedrael als sehr eigentümlich. Zwar war sie natürlich keineswegs in der Lage, die Gedanken der Person überhaupt annähernd zu lesen, doch wie sich die Macht um sie herum verzerrte und pervertierte, war für die junge Sephi vollkommen fremd. Letztlich kam sie nicht umhin festzustellen, dass diese Frau nah an einer Geisteskrankheit oder vielleicht schon darüber hinaus lag, was den sehr wirren und gestörten Fluss der Macht in ihrer Nähe hätte erklären können. Nichtsdestotrotz wirkte die Person nach außen hin trotzdem kontrolliert und menschlich genug, dass sich allein hieraus eigentlich keine Verrücktheit ausmachen ließ. Noch nie hatte die frühere Jedi die Präsenz der dunklen Seite vernommen, aber dieses labende Gefühl in ihrem Kopf ließ sie sich beinahe übergeben. Korrumpiertes Fleisch überdeckte brodelnde, köchelnde Adern und in der Macht strahlte der Körper wie die hochradioaktiven Triebwerksausstöße eines republikanischen Kreuzers. Ein Raubtier saß im Inneren ihrer Gegenüber, angeleint, aber jederzeit in der Lage, die Person außen zu kontrollieren und die gefräßige Wut in die Welt hinaus und zu ihr selbst zu tragen. Es bedurfte Sedrael einer guten Portion Selbstkontrolle und beruhigende innere Meditation in diesem Moment ab, im Angesicht dieses Monsters nicht die Fassung zu verlieren. Ja, tatsächlich empfand Sedrael Mitleid gegenüber dem, was die Inquisitorin vielleicht einmal gewesen sein mochte und in was das Raubtier sie verwandelt hatte. So viele Jünglinge im Tempel hatten immer Angst bekundet, einmal später der dunklen Seite zu verfallen und letztlich hätte Sedrael ihnen nur diese Person hier als ein abschreckendes Beispiel zeigen müssen und jeder hätte sich mit Abscheu von diesem Weg abgewendet und ihn zweifellos niemals auch nur in Erwägung gezogen. Wo die Philosophie über die dunkle Seite in der Theorie letztlich immer einen gewissen Reiz ausmachte, der Reiz des Verbotenen, des Unbekannten, ja letztlich die jedem ureigene die Faszination vor dem Bösen, verlor sie im Konkreten und in der praktischen Erfahrung immer wieder genau diesen Reiz. Die dunkle Seite demaskierte sich in der Person der Inquisitorin und wo die Dunkelheit beständig versuchte zu locken und zu verführen, konnte man ihr anhand dieses Erscheinungsbilds eigentlich nur höhnisch ins Gesicht lachen und diesen angeblich paradiesisch angebotenen Pfad der Verlockung dankend ablehnen.
Paradoxerweise war es aber die Frau… oder das Wesen vor ihr selbst, das einen philosophischen Kontext betrat, nur um diesen direkt anschließend wieder für beendet zu erklären. Das empfand die Jedi aus ihren Gedanken heraus als etwas wirr und planlos, zumal sie überhaupt nicht vorgehabt hatte, einen solchen Disput zu führen. Nun konnte Sedrael zwar gut mit dem Wort umgehen, doch so naiv, dass sie glaubte, einen Anhänger der Dunklen Seite mit einigen frommen Worten zum Licht bekehren zu können, war sie nicht. Nein, ihre Gegenspielerin schien gefestigt, klar auf ihre – wie auch immer geartete – Aufgabe fixiert und hatte bereits ihre Entschlossenheit demonstriert, indem sie bald ihr Schwert gezogen und gegen die Sephi erhoben hatte.
„Ein Jedi tötet also, um die Dunkelheit einzudämmen“, wiederholte Sedrael schließlich knapp. Langsam und sachte glitt eine ihrer Hände ganz offen aus dem Ärmel und in die Innenseite ihrer Robe. Ohne Eile, ohne Hast umfasste sie den Griff ihres eigenen Schwertes, streckte ihre Hand schließlich seitwärts aus und tauchte die Umgebung unmittelbar vor Quel in warmes, gelbes Licht – nahezu spiegelbildlich zum kalten Blauton ihrer Gegenüber. Die Zielsucher der verschanzten Soldaten huschten über und unter dem Schwert hindurch, andere Strahlen schienen in der gleißenden Klinge verloren zu gehen, manche richteten sich als Reaktion direkt auf Sedrael. Kurz taxierte die Sephi die Frau, dann schüttelte sie schließlich den Kopf.
„Eure Weisheit lässt Euch im Stich. Es wäre närrisch, einen Jedi stellvertretend für alle anderen anzusehen. Und umgekehrt.“
Sie drehte ihr Handgelenk ein Stück weit und zog dadurch mit dem Schwert eine simple, eher rituelle Schleife in der Luft. Anschließend erlosch ihr Schwert bereits wieder und Sedrael warf den Griff ein paar Meter vor sich auf den Boden, wo es etwa auf halbem Weg zwischen den beiden einen Augenblick rollte, ehe es zum Stillstand kam.
„Und wenn ich gar keine Jedi bin?“, entgegnete sie mit einer überdeutlichen Betonung auf dem Wort Jedi, implizierend, dass durchaus fraglich war, ob man sie überhaupt als eine solche ansehen konnte. Das ließ die gesamte Aussage vielleicht spöttischer wirken als sie eigentlich gemeint war, aber im Gefüge der Macht schwappte viel eher eine Welle der Enttäuschung denn des Hohns. Letztlich konnte die Person vor ihr wohl nur mutmaßen, dass es sich bei Sedrael um eine Jedi handelte – doch im Grunde war das doch ein großes Stück an der Wahrheit vorbei. Wer bezeichnete sie so? Heutzutage wohl niemand mehr und sie selbst hätte auch Schwierigkeiten, das Wort in einem ernsthaften Kontext mit ihr selbst in Verbindung zu bringen. Zumindest dann, wenn man das begriffliche Verständnis aus der Zeit der Alten Republik zugrunde legte. Die Sephi spürte die Woge der Verwirrung, die ihre Handlung bei Quel-Tuus auslöste, doch jeder Kampf nährte den Mahlstrom der Dunklen Seite mehr. Er brachte das Schlechteste in jedem Wesen zum Vorschein und musste in frommer und aufrechter Weise vermieden werden, um das Gleichgewicht irgendwann einmal wiederherstellen zu können. Ja, die Macht schien ihr diesen Weg zu weisen, es schien Sedrael so richtig zu sein. Irgendetwas sagte ihr jedenfalls, dass das hier nicht ihr letzter Pfad sein würde, selbst wenn derzeit alles danach aussah. Wohin ihr Weg jedoch gehen würde, war nur schleierhaft in der Macht zu erblicken.
Sedrael betrachtete das entzündete hellblaue Schwert der Frau einen Augenblick lang, ohne jedoch ihre Position derweil zu verändern oder eine Kampfhaltung einzunehmen. Die beiden trennten einige Meter und selbst wenn ihre Gegenspielerin schnell war, war die Sephi selbstbewusst genug, sich selbst eine Reaktion darauf zuzutrauen. Nicht dass sie prinzipiell eine konkrete vorhatte. Stattdessen wechselte ihr Blick irgendwann auf die Führerin des Schwertes zurück, doch im Moment verharrte die Sephi in ihrer Position, beide Hände übereinander gelegt und in den weiten Ärmeln ihrer Robe verborgen. Ein abschätzender Griff in der Macht sollte ihr ein wenig Klarheit verschaffen, also griff sie hinaus und betrachtete, was die verschlungenen Wege der Macht vor ihr zeigten. Die Gedankenströme und der Fluss der Macht um die Person herum empfand Sedrael als sehr eigentümlich. Zwar war sie natürlich keineswegs in der Lage, die Gedanken der Person überhaupt annähernd zu lesen, doch wie sich die Macht um sie herum verzerrte und pervertierte, war für die junge Sephi vollkommen fremd. Letztlich kam sie nicht umhin festzustellen, dass diese Frau nah an einer Geisteskrankheit oder vielleicht schon darüber hinaus lag, was den sehr wirren und gestörten Fluss der Macht in ihrer Nähe hätte erklären können. Nichtsdestotrotz wirkte die Person nach außen hin trotzdem kontrolliert und menschlich genug, dass sich allein hieraus eigentlich keine Verrücktheit ausmachen ließ. Noch nie hatte die frühere Jedi die Präsenz der dunklen Seite vernommen, aber dieses labende Gefühl in ihrem Kopf ließ sie sich beinahe übergeben. Korrumpiertes Fleisch überdeckte brodelnde, köchelnde Adern und in der Macht strahlte der Körper wie die hochradioaktiven Triebwerksausstöße eines republikanischen Kreuzers. Ein Raubtier saß im Inneren ihrer Gegenüber, angeleint, aber jederzeit in der Lage, die Person außen zu kontrollieren und die gefräßige Wut in die Welt hinaus und zu ihr selbst zu tragen. Es bedurfte Sedrael einer guten Portion Selbstkontrolle und beruhigende innere Meditation in diesem Moment ab, im Angesicht dieses Monsters nicht die Fassung zu verlieren. Ja, tatsächlich empfand Sedrael Mitleid gegenüber dem, was die Inquisitorin vielleicht einmal gewesen sein mochte und in was das Raubtier sie verwandelt hatte. So viele Jünglinge im Tempel hatten immer Angst bekundet, einmal später der dunklen Seite zu verfallen und letztlich hätte Sedrael ihnen nur diese Person hier als ein abschreckendes Beispiel zeigen müssen und jeder hätte sich mit Abscheu von diesem Weg abgewendet und ihn zweifellos niemals auch nur in Erwägung gezogen. Wo die Philosophie über die dunkle Seite in der Theorie letztlich immer einen gewissen Reiz ausmachte, der Reiz des Verbotenen, des Unbekannten, ja letztlich die jedem ureigene die Faszination vor dem Bösen, verlor sie im Konkreten und in der praktischen Erfahrung immer wieder genau diesen Reiz. Die dunkle Seite demaskierte sich in der Person der Inquisitorin und wo die Dunkelheit beständig versuchte zu locken und zu verführen, konnte man ihr anhand dieses Erscheinungsbilds eigentlich nur höhnisch ins Gesicht lachen und diesen angeblich paradiesisch angebotenen Pfad der Verlockung dankend ablehnen.
Paradoxerweise war es aber die Frau… oder das Wesen vor ihr selbst, das einen philosophischen Kontext betrat, nur um diesen direkt anschließend wieder für beendet zu erklären. Das empfand die Jedi aus ihren Gedanken heraus als etwas wirr und planlos, zumal sie überhaupt nicht vorgehabt hatte, einen solchen Disput zu führen. Nun konnte Sedrael zwar gut mit dem Wort umgehen, doch so naiv, dass sie glaubte, einen Anhänger der Dunklen Seite mit einigen frommen Worten zum Licht bekehren zu können, war sie nicht. Nein, ihre Gegenspielerin schien gefestigt, klar auf ihre – wie auch immer geartete – Aufgabe fixiert und hatte bereits ihre Entschlossenheit demonstriert, indem sie bald ihr Schwert gezogen und gegen die Sephi erhoben hatte.
„Ein Jedi tötet also, um die Dunkelheit einzudämmen“, wiederholte Sedrael schließlich knapp. Langsam und sachte glitt eine ihrer Hände ganz offen aus dem Ärmel und in die Innenseite ihrer Robe. Ohne Eile, ohne Hast umfasste sie den Griff ihres eigenen Schwertes, streckte ihre Hand schließlich seitwärts aus und tauchte die Umgebung unmittelbar vor Quel in warmes, gelbes Licht – nahezu spiegelbildlich zum kalten Blauton ihrer Gegenüber. Die Zielsucher der verschanzten Soldaten huschten über und unter dem Schwert hindurch, andere Strahlen schienen in der gleißenden Klinge verloren zu gehen, manche richteten sich als Reaktion direkt auf Sedrael. Kurz taxierte die Sephi die Frau, dann schüttelte sie schließlich den Kopf.
„Eure Weisheit lässt Euch im Stich. Es wäre närrisch, einen Jedi stellvertretend für alle anderen anzusehen. Und umgekehrt.“
Sie drehte ihr Handgelenk ein Stück weit und zog dadurch mit dem Schwert eine simple, eher rituelle Schleife in der Luft. Anschließend erlosch ihr Schwert bereits wieder und Sedrael warf den Griff ein paar Meter vor sich auf den Boden, wo es etwa auf halbem Weg zwischen den beiden einen Augenblick rollte, ehe es zum Stillstand kam.
„Und wenn ich gar keine Jedi bin?“, entgegnete sie mit einer überdeutlichen Betonung auf dem Wort Jedi, implizierend, dass durchaus fraglich war, ob man sie überhaupt als eine solche ansehen konnte. Das ließ die gesamte Aussage vielleicht spöttischer wirken als sie eigentlich gemeint war, aber im Gefüge der Macht schwappte viel eher eine Welle der Enttäuschung denn des Hohns. Letztlich konnte die Person vor ihr wohl nur mutmaßen, dass es sich bei Sedrael um eine Jedi handelte – doch im Grunde war das doch ein großes Stück an der Wahrheit vorbei. Wer bezeichnete sie so? Heutzutage wohl niemand mehr und sie selbst hätte auch Schwierigkeiten, das Wort in einem ernsthaften Kontext mit ihr selbst in Verbindung zu bringen. Zumindest dann, wenn man das begriffliche Verständnis aus der Zeit der Alten Republik zugrunde legte. Die Sephi spürte die Woge der Verwirrung, die ihre Handlung bei Quel-Tuus auslöste, doch jeder Kampf nährte den Mahlstrom der Dunklen Seite mehr. Er brachte das Schlechteste in jedem Wesen zum Vorschein und musste in frommer und aufrechter Weise vermieden werden, um das Gleichgewicht irgendwann einmal wiederherstellen zu können. Ja, die Macht schien ihr diesen Weg zu weisen, es schien Sedrael so richtig zu sein. Irgendetwas sagte ihr jedenfalls, dass das hier nicht ihr letzter Pfad sein würde, selbst wenn derzeit alles danach aussah. Wohin ihr Weg jedoch gehen würde, war nur schleierhaft in der Macht zu erblicken.