Die Sephi blickte den Fremden eine Zeit lang an. Ein neuer Jedi-Orden? Vielleicht würde die Zeit der Dunkelheit doch bald sein Ende finden. Ja, vielleicht. Womöglich hatten doch ein paar der Jedi die große Säuberung überlebt und schlossen sich nun wieder der Republik an. Oder waren es neue Jedi? Schwer vorstellbar. Mit gemischten Gefühlen sah sie diesen Umstand. Der alte Orden hatte sich selbst überlebt und hatte letztlich einen nicht unbeträchtlichen Anteil an dem Leid und dem Tod, der sich in der Galaxis ausgebreitet hatte. Das alles hätte nicht passieren müssen, hätte der Orden besonnener und mit mehr Rückgrat agiert, anstelle sich zu einem doppelzüngigen Cerberus des Krieges machen zu lassen. Ein neuer Orden konnte daher gut – oder schlecht sein. Je nachdem, wer ihn führte und vor allem wie er geführt wurde. Nun, dies waren nachdenkenswerte Punkte, die der Fremde ihr preisgab, doch musste sie sich fragen – wenn es so war, wenn es denn tatsächlich einen neuen Orden der Jedi gab, wieso war er nicht hier? Wenn es ihrem finsteren Widersacher gelungen war, sie zu bemerken, ja sie zu finden, dann hätte das den Jedi zweifellos auch gelingen müssen. War es ihnen egal? Hatte die Macht es vor ihnen verborgen? Vielleicht war es wirklich ein neuer Orden, einer, der sich freimachen wollte von den Belastungen der alten Zeit, in dem das Alte keinen Platz hatte. Wenn Sedrael darüber nachdachte, schien das Sinn zu ergeben, und wäre eigentlich ein positives Zeichen. Obwohl das bedeuten würde, dass sie tatsächlich mit keiner Hilfe von dort zu rechnen hatte und weiterhin auf sich allein gestellt wäre.
Nein, nicht ganz allein. Für Sedrael überraschend entschied sich Quel-Tuus dafür, an ihrer Seite zu bleiben. Sie kam nicht umhin zuzugeben, dass sie diese Entscheidung seinerseits überraschte. Zweifellos wäre eine Flucht ein gefährliches Unterfangen gewesen, doch welche Option blieb ihm nun? Sie würde dem Tode ins Auge blicken, auf welche Art auch immer. Und er würde das ebenso, wenn er blieb. Die Sephi hatte klargemacht, dass sie nicht vorhatte zu kämpfen, schon weil sie sich darüber im Klaren war, dass sie einem Gegner hier kaum etwas entgegenzusetzen haben würde. Das war für sie indes kein Makel, eher das Gegenteil. Wer sich für den Kampf rüstet, der nimmt in Kauf, auch einen solchen zu führen. Wer das nicht tut, wird dagegen alles tun, ihn zu vermeiden. Und wer ihr einen Kampf aufzwingen wollte, der würde nur zeigen, dass er eine entstellte Parodie auf vernunftbegabtes Leben war. Zerfressen von eigener Größe und Geltungssucht, offenbarend, dass diese Person nichts weiter verdiente als ehrliches Mitleid und die vage Hoffnung, dass sie vielleicht wieder in die Realität zurückfand und sich freimachte von Zwängen und Suchten. Auch wenn Sedrael klar war, wie illusorisch und ja, möglicherweise schon naiv diese Vorstellung war, so war es dennoch der Weg, den sie zu gehen hatte. Es war ihr Weg. Doch war es auch der von Quel-Tuus? Das vermochte sie nicht mit Gewissheit zu sagen. Aber es war letztlich seine freie Entscheidung. Sie hatte ihm die Wahl gegeben und ihn darauf hingewiesen, dass seine Hoffnungen in sie vielleicht verfehlt sein mochten, doch wenn er sich in Kenntnis dieser Umstände trotzdem dazu entschied, hier zu bleiben, dann oblag es auch nicht ihr, sich dieser freien Willensentscheidung zu widersetzen. Sedrael musterte den weit größeren Fremden von oben bis unten, dann nickte sie lediglich.
„Nun, so sei es denn. Dann lasst uns aufbrechen und die Person finden lassen, was sie zu finden erhofft“, klang ihre Stimme, wenn auch weniger klanghaft als noch zu Beginn ihres Gesprächs.
Und so schritten beide gemeinsam aus dem Medi-Lager. Kurz darauf verschloss sich der Hintereingang wieder. Als die zwei ungleichen Gefährten der Stadt immer näher kamen, nahm auch das entfernte Heulen zu, das aus dem Himmel immer wieder zu hören war. Die Jedi erinnerte sich daran, dass imperiale Schiffe ein ähnliches Geräusch gemacht hatten, als diese den Planeten vor Jahren überflogen hatten. Es war ihr im Gedächtnis geblieben, war dieser Ton doch äußerst einprägsam und geradezu widernatürlich. Doch sie vermochte es nicht genauer einzuordnen. Im Grunde war es auch unwichtig. Ihr Ziel lag nicht im Himmel, sondern war immer klarer vor ihr auszumachen. Die Macht fungierte ihr gegenüber wie eine Karte, auf der das Ziel geradezu überdeutlich flackerte und von dem sich jeder Machtbegabte direkt angezogen fühlte wie eine Motte vom Licht. Die Macht führte sie durch abgestorbene Bäume, die einst einen blühenden Wald dargestellt haben mochten, und trockenen, rissigen Boden. Nicht nur die Bevölkerung, sondern auch der Planet selbst schien vor den Geschehnissen kapitulieren und sterben zu wollen. Dieser Weg des Todes, dieser Vorhof der Abyss endete erst in dem Moment, als ein Teil der alten Stadtmauer in Sicht kam. Erst dann war das Böse in seiner reinsten und pursten Form zu erblicken, räkelte sich um eine Gestalt, die einsam an der Mauer stand und dort wartete. Ja, kein Zweifel. Das war ihr Gegenspieler. Und es war eine Gegenspielerin. Das Heulen im Himmel hatte aufgehört, offenbar hatten sich die Maschinen zurückgezogen. Das konnte Sedrael nur als Zugeständnis für ihr Kommen interpretieren. Die Sephi trat sodann als Erste vor, entschlossen und auf gewisse Weise neugierig, aber auch abgestoßen und angewidert von dieser perfiden, subversiven Aura, die diese Person gefährlich ausstrahlte.
„Ihr tragt den Schleier des Mordes an Euch“, stellte Sedrael zunächst fest, die im überdeutlichen Abstand von mehreren Metern von der Frau entfernt stehen blieb und ihre Hände übereinander in den beiden Ärmeln der Robe verbarg. Die Sephi spürte, wie ihre Hautfarbe in einen leicht dunkleren Farbton wechselte, weniger aus Wut als vielmehr aus Abscheu heraus, die sich in ihrem Körper ausbreitete, je länger sie sich in der Gegenwart dieses… Geschöpfs befand. So eine Präsenz hatte sie noch nie zuvor gespürt. Wie war es nur möglich, so verkommen, so faulig von innen heraus werden zu können? Die gruseligen Geschichten, die sich die Jedi gegenseitig erzählt hatten über diejenigen, die „auf der anderen Seite“ standen, waren vielleicht wahrer als Sedrael zu träumen gewagt hatte.
Nein, nicht ganz allein. Für Sedrael überraschend entschied sich Quel-Tuus dafür, an ihrer Seite zu bleiben. Sie kam nicht umhin zuzugeben, dass sie diese Entscheidung seinerseits überraschte. Zweifellos wäre eine Flucht ein gefährliches Unterfangen gewesen, doch welche Option blieb ihm nun? Sie würde dem Tode ins Auge blicken, auf welche Art auch immer. Und er würde das ebenso, wenn er blieb. Die Sephi hatte klargemacht, dass sie nicht vorhatte zu kämpfen, schon weil sie sich darüber im Klaren war, dass sie einem Gegner hier kaum etwas entgegenzusetzen haben würde. Das war für sie indes kein Makel, eher das Gegenteil. Wer sich für den Kampf rüstet, der nimmt in Kauf, auch einen solchen zu führen. Wer das nicht tut, wird dagegen alles tun, ihn zu vermeiden. Und wer ihr einen Kampf aufzwingen wollte, der würde nur zeigen, dass er eine entstellte Parodie auf vernunftbegabtes Leben war. Zerfressen von eigener Größe und Geltungssucht, offenbarend, dass diese Person nichts weiter verdiente als ehrliches Mitleid und die vage Hoffnung, dass sie vielleicht wieder in die Realität zurückfand und sich freimachte von Zwängen und Suchten. Auch wenn Sedrael klar war, wie illusorisch und ja, möglicherweise schon naiv diese Vorstellung war, so war es dennoch der Weg, den sie zu gehen hatte. Es war ihr Weg. Doch war es auch der von Quel-Tuus? Das vermochte sie nicht mit Gewissheit zu sagen. Aber es war letztlich seine freie Entscheidung. Sie hatte ihm die Wahl gegeben und ihn darauf hingewiesen, dass seine Hoffnungen in sie vielleicht verfehlt sein mochten, doch wenn er sich in Kenntnis dieser Umstände trotzdem dazu entschied, hier zu bleiben, dann oblag es auch nicht ihr, sich dieser freien Willensentscheidung zu widersetzen. Sedrael musterte den weit größeren Fremden von oben bis unten, dann nickte sie lediglich.
„Nun, so sei es denn. Dann lasst uns aufbrechen und die Person finden lassen, was sie zu finden erhofft“, klang ihre Stimme, wenn auch weniger klanghaft als noch zu Beginn ihres Gesprächs.
Und so schritten beide gemeinsam aus dem Medi-Lager. Kurz darauf verschloss sich der Hintereingang wieder. Als die zwei ungleichen Gefährten der Stadt immer näher kamen, nahm auch das entfernte Heulen zu, das aus dem Himmel immer wieder zu hören war. Die Jedi erinnerte sich daran, dass imperiale Schiffe ein ähnliches Geräusch gemacht hatten, als diese den Planeten vor Jahren überflogen hatten. Es war ihr im Gedächtnis geblieben, war dieser Ton doch äußerst einprägsam und geradezu widernatürlich. Doch sie vermochte es nicht genauer einzuordnen. Im Grunde war es auch unwichtig. Ihr Ziel lag nicht im Himmel, sondern war immer klarer vor ihr auszumachen. Die Macht fungierte ihr gegenüber wie eine Karte, auf der das Ziel geradezu überdeutlich flackerte und von dem sich jeder Machtbegabte direkt angezogen fühlte wie eine Motte vom Licht. Die Macht führte sie durch abgestorbene Bäume, die einst einen blühenden Wald dargestellt haben mochten, und trockenen, rissigen Boden. Nicht nur die Bevölkerung, sondern auch der Planet selbst schien vor den Geschehnissen kapitulieren und sterben zu wollen. Dieser Weg des Todes, dieser Vorhof der Abyss endete erst in dem Moment, als ein Teil der alten Stadtmauer in Sicht kam. Erst dann war das Böse in seiner reinsten und pursten Form zu erblicken, räkelte sich um eine Gestalt, die einsam an der Mauer stand und dort wartete. Ja, kein Zweifel. Das war ihr Gegenspieler. Und es war eine Gegenspielerin. Das Heulen im Himmel hatte aufgehört, offenbar hatten sich die Maschinen zurückgezogen. Das konnte Sedrael nur als Zugeständnis für ihr Kommen interpretieren. Die Sephi trat sodann als Erste vor, entschlossen und auf gewisse Weise neugierig, aber auch abgestoßen und angewidert von dieser perfiden, subversiven Aura, die diese Person gefährlich ausstrahlte.
„Ihr tragt den Schleier des Mordes an Euch“, stellte Sedrael zunächst fest, die im überdeutlichen Abstand von mehreren Metern von der Frau entfernt stehen blieb und ihre Hände übereinander in den beiden Ärmeln der Robe verbarg. Die Sephi spürte, wie ihre Hautfarbe in einen leicht dunkleren Farbton wechselte, weniger aus Wut als vielmehr aus Abscheu heraus, die sich in ihrem Körper ausbreitete, je länger sie sich in der Gegenwart dieses… Geschöpfs befand. So eine Präsenz hatte sie noch nie zuvor gespürt. Wie war es nur möglich, so verkommen, so faulig von innen heraus werden zu können? Die gruseligen Geschichten, die sich die Jedi gegenseitig erzählt hatten über diejenigen, die „auf der anderen Seite“ standen, waren vielleicht wahrer als Sedrael zu träumen gewagt hatte.