#19

Spielleiter


Ehe sich die beiden Polizisten bewusst werden konnten, was geschah, packte sie unnatürlicher Wind; Glas splitterte und schlug in die Haut. Der Pilot wurde schwer verletzt, schlug auf die Kontrolle und sackt bewusstlos zurück. Der Kommandant schrie, da ihm Glassplitter ins Gesicht geflogen waren. Er sah nichts mehr. Es war dunkel. Es endete. Alarmtöne dröhten aus den Amaturen, während der Gleiter schnell an Höhe verlor. Unsanft rutschte der leblose Pilot, aus dessen Hals Unmengen Blut quollen, gegen den Schubregler und gab unbeabsichtigt mehr Schub, so dass das Einsatzfahrzeug immer schnell in Richtung Boden raste, direkt in das brennende Viertel. Der Offizier schrie immer noch und versuchte sich die Splitter aus dem Gesicht zu ziehen, bevor ihn der Schmerz übermannte und auch er bewusstlos wurde. Mera versuchte sein Bestes, doch es war aus. Der Gleiter knallte mit aller Wucht in ein Häuserdach, rutschte über dieses; die Frontfenster gaben nach und splitterten in den Innenraum. Das gesamte Metall des Gerätes verzog sich; alles schüttelte, ruckelte und brummte unter der Belastung. Das Dach bremste das Gerät, welches den Aufprall registrierte, den Antrieb abschaltete und eine Notbremsung einleitete, doch dies war ohnehin zu spät. Das Fahrzeug fiel vom Dach und schlug in einer Nebenstraße der Weelak-Sraße auf. Rauch stieg ins Fahrzeug, dicker beißender Qualm. Die beiden ISF-Beamten hingen fast tot in ihren Gurten; eine Metallstange hatte sich dem Pilot durch die Brust gebohrt, fixierte seinen Körper mit dem Fahrzeug. Der Offizier spuckte Blut und scheinbar war sein Schädel zertrümmert, da der Helm nachgegeben hatte. Gehirnmasse drängte sich durch einen Spalt im Helm, der immer wieder gegen die Amaturen schlug. Ein Nervenreflex. Die beiden Menschen hauchten ihr Leben im Dienst aus. Keine Hoffnungen mehr. Keine Genugtuung. Vorbei. Kein Leben mehr. Das KOM plärrte auf: "Einheit 1891, melden! Sie haben ihre Höhe verlassen. Wir haben einen Absturz registriert. Bitte, melden!"

Bald würden Rettungskräfte eintreffen, um die Leichen zu bergen. Man ließ keinen Kameraden zurück. Einige Steine und Trümmer rollten noch über den Asphalt neben der Absturzstelle. Die beiden Straßenkinder waren direkt in den Kampf gestürzt. Sturmtruppen schossen auf Flüchtende, Demonstranten und Obdachlose, die versuchten zu überleben. Die Schüsse waren nahe; das ohrenbetäubende Surren von Blasterwaffen. Das Massaker geschah weiterhin, auch ohne die beiden Beamten im Gleiter. Es war nicht aufzuhalten. Die Fatalität dieses Regimes, welches unzählige Welten in eine lebendige Hölle stieß. Die Hölle war real und das Feuer des Antrieb schlug durch die Front in den Innenraum, bald würden die Energiezellen ihr Eindämmungsfeld aufgeben und das Fahrzeug würde detonieren, weil die Energiezellen überluden. Ein kritische Strukturschaden war eingetreten. Das Warnpiepen wurde immer lauter und die Amatur zeigte "Kritischer Systemfehler - Fahrzeug verlassen" an.
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