Und doch schlug der Mann nach einem Kind, das am Boden lag. Einem Kind, das sich momentan nicht wehren konnte. Nach Rankis, die schon längst nichts mehr entgegen zusetzen hatte. Wer wusste es schon, vielleicht hätte er die junge Nautolanerin gar halb tot geprügelt, wäre Mera nicht eingeschritten. Dieses blaue Pelzwesen, das ebenso gut ihr Haustier hätte sein können wie ihr Begleiter, ihr bester Freund. Alkohol mochte wirken um aus diesem Albtraum aufzuwachen - aber ein Biss in den Oberarm hatte gewiss auch diese Wirkung. Ein beißender Schmerz, eine Nachricht an sein versunkenes Hirn, ein Weckruf. Der erste Beamte hatte keine große Chance gegen den Schwung von Mera anzukommen gehabt. Natürlich, er war gepanzert, der Schmerz hatte sich in Grenzen gehalten. Aber es hatte sein Ziel nicht verfehlt: Ein Beamte war zu Boden gegangen. Das hatte dann insgesamt zwei gemacht. Doch die Reaktion auf all diese zwei Dinge fiel verhalten aus: Blasterschüsse. Mera war unglaublich wendig, doch das sah er einfach nicht kommen. Er versuchte noch auszuweichen, doch es war vergebens, zu spät. Ein Schuss traf ihn - er konnte sich nicht mehr bewegen, sein Körper verweigerte ihm seine Befehle. Auch ein zweiter Schuss folgte. Dann übermannte ihn eine Ohnmacht. Mera war besiegt. Mera lag am Boden. War er tot? Man konnte es kaum unterscheiden in diesem einen Moment. Aber Rankis hatte selbst mehr als genug mit den Beamten zu kämpfen, sodass sie das wohl ohnehin nicht mitbekam. Denn auch sie verlor das Bewusstsein und so war den Beamten jegliche Aktion gestattet, die sie im Sinne hatten mit den beiden Straßenkindern. Die berüchtigte Bande, sie war nun endlich gesprengt. Nach vier Jahren Gossip und Ermittlung. Konnte man stolz darauf sein? Vermutlich war man das ohnehin, ganz egal, dass es sich nur um zwei Kinder handelte. Der Schild des Versteckes surrte noch, die Fernbedienung in irgend einer entlegenen Ecke verschollen. Dorthin gab es kein Eindringen im Moment.
Er erwachte. Das erste was er verspürte, war Schmerz. Hauptsächlich in den Händen, die er nicht bewegen konnte. Als nächstes war da ein unsagbarer Kopfschmerz als hätte ihn jemand mit schlechtem Alkohol abgefüllt und er wäre übernächtig. Was war geschehen? Seine Ohren kamen langsam online, tasteten die Umgebung wie ein Radar ab. Da war ein leises Triebwerksgeräusch, da waren Funksprüche, von denen er jede Silbe verstand. Und da war noch jemand neben ihm. Langsam öffnete er die Augen, er brauchte etwas länger, um etwas ausmachen zu können. Er sah... die Plexiglasscheibe. Und das Dach über ihnen. Und Rankis. Versuchte sich zu ihr zu beugen, doch es ging nicht. "Rankis?" fragte er, mit zerstörter, erschütterter Stimme. So hatte er sich das Fliegen nicht vorgestellt. Dies war sein erster Flug überhaupt. Und er war angekettet und konnte sich nicht einmal umsehen? Rankis konnte an ihm eine tief depressive Stimmung vernehmen, im Gegensatz zu ihrem Zorn versuchte er sein schönes Weltbild, das nur eine Kulisse gewesen war, aufrecht zu erhalten. Doch es ging nicht. Es war das Schlimmste eingetreten, das eintreten hätte können. Man hatte sie geschnappt, dieses Leben war damit vorbei. Klar, man hätte eigentlich damit rechnen müssen, dass es das jederzeit sein konnte - aber da war eben die Fassade gewesen. Mera war stets der Sonnenschein der Beiden gewesen. Es würde ihm schon nichts passieren und er würde schon auf Rankis aufpassen. Selbst jetzt dachte er primär an sie. Eine tiefe Trauer zog über seine Seele, ein Ungewitter, wie sie es noch nicht gesehen hatte bei ihrem besten Freund. Er zog die Beine an, so dies von der Haltevorrichtung überhaupt gestattet war - und legte den Kopf darauf. Aber selbst wenn dies nicht klappte, ließ er diesen hängen, das Gefühl, welches Rankis da auffangen konnte, war mehr als schmerzvoll. In ihr war es die Wut, die erwachte, in ihm war es die Trauer. Und doch würden sie gewiss einen Weg schaffen, aus dieser Situation hinaus zu finden - wenn sie zusammen hielten, wie sie es bisher immer getan hatten.
Er erwachte. Das erste was er verspürte, war Schmerz. Hauptsächlich in den Händen, die er nicht bewegen konnte. Als nächstes war da ein unsagbarer Kopfschmerz als hätte ihn jemand mit schlechtem Alkohol abgefüllt und er wäre übernächtig. Was war geschehen? Seine Ohren kamen langsam online, tasteten die Umgebung wie ein Radar ab. Da war ein leises Triebwerksgeräusch, da waren Funksprüche, von denen er jede Silbe verstand. Und da war noch jemand neben ihm. Langsam öffnete er die Augen, er brauchte etwas länger, um etwas ausmachen zu können. Er sah... die Plexiglasscheibe. Und das Dach über ihnen. Und Rankis. Versuchte sich zu ihr zu beugen, doch es ging nicht. "Rankis?" fragte er, mit zerstörter, erschütterter Stimme. So hatte er sich das Fliegen nicht vorgestellt. Dies war sein erster Flug überhaupt. Und er war angekettet und konnte sich nicht einmal umsehen? Rankis konnte an ihm eine tief depressive Stimmung vernehmen, im Gegensatz zu ihrem Zorn versuchte er sein schönes Weltbild, das nur eine Kulisse gewesen war, aufrecht zu erhalten. Doch es ging nicht. Es war das Schlimmste eingetreten, das eintreten hätte können. Man hatte sie geschnappt, dieses Leben war damit vorbei. Klar, man hätte eigentlich damit rechnen müssen, dass es das jederzeit sein konnte - aber da war eben die Fassade gewesen. Mera war stets der Sonnenschein der Beiden gewesen. Es würde ihm schon nichts passieren und er würde schon auf Rankis aufpassen. Selbst jetzt dachte er primär an sie. Eine tiefe Trauer zog über seine Seele, ein Ungewitter, wie sie es noch nicht gesehen hatte bei ihrem besten Freund. Er zog die Beine an, so dies von der Haltevorrichtung überhaupt gestattet war - und legte den Kopf darauf. Aber selbst wenn dies nicht klappte, ließ er diesen hängen, das Gefühl, welches Rankis da auffangen konnte, war mehr als schmerzvoll. In ihr war es die Wut, die erwachte, in ihm war es die Trauer. Und doch würden sie gewiss einen Weg schaffen, aus dieser Situation hinaus zu finden - wenn sie zusammen hielten, wie sie es bisher immer getan hatten.