#15
Nashtah wandte den Kopf weiter nicht, blieb immer noch stehen, wo und wie sie war. Wenn der Sithlord wollte, dass sie ihn anschaute, würde er es sagen. Ihre Ausbildung hatte sie gelehrt, das zu tun, was man ihr befahl und gerade gegenüber den Mächtigsten keine Bewegung zu machen, die nicht erwünscht war.

"Ich war noch sehr jung, mein Lord.", erklärte sie ihr angebliches Vergessen. "Viele Schüler hatten verschiedenste Dateien abgesehen der Archive der Akademie selbst. Und vieles wurde zerstört, als der Dunkle Lord und Imperator die Führung übernahm."

Auch das war nicht gelogen, wenn auch nicht ganz genau die Antwort auf die Frage, die ihr gestellt worden war. Im Sinn schon - aber nicht im Detail. Und da lag natürlich auch der Hund begraben. Nashtahs Gefühl sagte ihr allerdings, dass sie zu nahe an den Grenzen entlangschrammte, sie vielleicht bereits durchbrochen hatte. Doch ein zurück gab es gerade nicht. Was sollte sie denn sonst tun? Sich vor Peltor zu Boden werfen, um Gnade winseln und zugeben, dass sie ihn eben belogen hatte? Das würde sie kaum vor Strafe schützen, ihm auch noch der letzte Rest Kontrolle zuschieben und ihr, Nashtah, überhaupt nichts bringen. Wenn sie von sich aus versuchte, einen Sith zu täuschen... dann war sie immerhin noch eine Schülerin, welche genau das tat, was von ihr erwartet wurde. Sie lernte, eine Sith zu sein. Und das waren nun einmal keine Jedi, die voller Vertrauen und mit überbordernder Loyalität alles taten, was ihre Meister wollten. Nein - sie erlernten Dunkelheit. Mord, Verrat, Ausnutzung anderer. Und so handelte die Kröte, wie man es ihr immer vorgemacht hatte, ohne das zu hinterfragen. Abgesehen davon, dass sie ihren Überlebensinstinkt natürlich nicht ausschaltete.
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