#14
Schmerzen fraßen sich in den zierlichen Körper. Schmerzen, die ihren Verstand versuchten zu löschen. Schlag um Schlag donnerten ungeahnte Stromwellen durch die Muskeln, ließen sie unkontrolliert hin und her zucken. Rankis wusste nicht was sie tun sollte. Noch nie hatte sie so etwas erlebt. Noch nie war etwas so ungerecht gewesen. Die Männer hatten nicht einmal gesagt warum sie dies taten. Nein sie taten es einfach. Sie taten es jemandem an, der sich nicht mal wirklich wehren konnte. Sie war zwar kein wehrloses Kind, doch wie um alles in der Welt hätte sie sich dagegen nur behaupten sollen? Zeit zum Nachdenken gab es kaum, nein es war schlicht unmöglich. Mit aller Kraft versuchte sie sich zusammen zu reißen, doch es klappte nicht. Sie stieß einen gequälten Laut aus, wenngleich er nicht wirklich laut gewesen war. Vielmehr glich es einem gewürgten Stöhnen. Nur am Rand bekam sie mit wie Mera ihr etwas zurief, doch ihre ganze Aufmerksamkeit galt den Schmerzen, die sie einfach nicht hatte ausblenden können. Ihre Augen begannen verräterisch an zu brennen, als würde sie jeden Moment anfangen hemmungslos zu weinen. Doch es kam nichts. Stattdessen fühlte sie sich, als wäre sie nicht mehr in der Lage dazu irgendwann einmal eine Träne mehr zu vergießen.

Als sie auf dem Boden lag, begann sich alles zu drehen. Die Ohnmacht versuchte mit ihren kalten Klauen nach ihr zu greifen. Irgendwer schrie etwas, ein blauer Ball fegte umher….Mera?! Ihre Gedanken drehten sich ebenfalls, ehe alles in einem matten Schwarz versank und sie ganz ihre Augen schloss. Die Ohnmacht hatte ihr dunkles Tuch über sie geworfen und sie von den gegenwärtigen Schmerzen befreit.

Rankis bemerkte nicht wie man sie hoch zog und einfach mitnahm. Ebenso wenig wie sie wie ein lebloses Ding behandelt und in den Gleiter gezerrt wurde. Regungslos verharrte sie dort, ehe ein Ruck sie langsam aus der Ohnmacht befreite und sich ihre Gliedmaßen wieder zu bewegen schienen. Zu aller erst spürte sie wieder den Schmerz, der ihren Körper beherrschte. Die aufgeplatzte Lippe blutete noch leicht, ein blaues Auge und ein paar Wunden am Körper. Alles in allem konnte man wirklich nicht sagen, dass es ihr gut ging oder dass sie gut aussah. Rankis fühlte sich schlecht und nebenbei kamen auch noch Kopfschmerzen. Ihr Kopf pochte in einem stetigen Rhythmus. Langsam nur öffnete sie ihre Augen, spürte die Fesseln an ihren Handgelenken und das damit verbundene Halterungsding, damit sie sich nicht befreien konnte. Sie blinzelte etwas, sah immer noch alles recht verschwommen. Da war eine Scheibe, so viel konnte sie zu diesem Zeitpunkt ausmachen. Irgendjemand saß dahinter, doch gerade als sie nachdenken wollte, pochte ihr Kopf wieder und so schloss sie erneut ihre Augen um das Übel nicht auch noch herauf zu beschwören.

Nach einer gefühlten Ewigkeit jedoch drangen die Erinnerungen wieder in ihr Inneres. Mera, wie er sie anschrie, diese Uniformierten, die wie Berserker auf sie los gegangen waren. Schmerz. Und dann die Ohnmacht. Man hatte sie gefangen genommen. So viel stand fest. Rankis versuchte die Augen wieder zu öffnen. Da war es wieder. Rankis konnte es ganz genau spüren. Etwas regte sich in ihr. Etwas Verborgenes. Tiefe Abneigung gegenüber den Männern, die sie nieder geschlagen hatten. Hass. Rankis hustete, verkrampfte sich, da der Schmerz sie erneut durchzuckte. Zum Glück hatten Nautolaner einen super Knochenbau, denn sonst wäre wohl alles an ihr zersplittert. Mera…wo war Mera?! Sie wandte ihren Kopf leicht zur Seite, erkannte ihn. Doch er war getrennt von ihr und wirklich hören tat sie ihn auch nicht. Das war alles ihre Schuld gewesen. Rankis spürte die Bestürzung. Alles ihre Schuld. Wut flammte in ihren Augen auf. Wieso taten diese Männer das?! Rankis zerrte plötzlich an ihren Fesseln. Schmerzen hin oder her, sie wollte diese Männer leiden sehen. Für das, was sie Mera und ihr angetan hatten.
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