#11
„Ja aber dennoch….bitte…“, flüsterte sie schließlich nur noch, da sie eh nicht gegen seine freudige Art ankam. Er war viel zu leichtsinnig! Was, wenn mal nicht alles so glatt lief wie er sich das alles vorgestellt hatte? Rankis seufzte innerlich, versuchte all die negativen Gedanken zu entfernen und widmete sich schließlich dem Geschenk, welches ihr Rankis so liebevoll gemacht hatte. War ja natürlich klar gewesen, dass es dafür sicher einen Kuss gab. Am besten gleich zwei, doch noch ehe sie dazu kam, unterbrach er sie und Rankis gab ihm eine Antwort. „Hm..also wenn ich ihn so umbaue, dass er wie ein Sprechgerät fungiert….möglich ist es ja. Aber du hast Recht, da braucht man zwei und nein, diesmal gehe ich mit!“ Damit wollte sie schon gleich mal seine Gedankengänge streichen. Noch einmal ließ sie ihn nicht alleine weg. Schon gar nicht wenn er sich für solche Sachen auch noch extra in Gefahr begab. „Hm…was die andere Idee angeht…wenn ich den Droiden in Stand setze, können wir ihn als eine Art Aufpasser machen….oder so…“ Sie kratzte sich überlegend an einer Tentakel, doch wirklich weiter als bis zum Essen kamen sie mit ihrem Gespräch nicht mehr, da sich etwas anderes in die Geräuschkulisse mischte. Etwas, was der jungen Nautolanerin fremd vorkam. Noch nie hatte sie diese Geräusche gehört. Nun gut. Doch, irgendwie schon, doch nicht so nah und vor allem nicht so viele. Unbewusst schickte sie Mera etwas weiter weg, nur um selbst aus dem Versteck zu gehen um nachzusehen was da los war und wer diese Geräusche von sich gab. Doch mit dem, was sie sah, hatte sie definitiv nicht gerechnet. Sie wäre nie auf diesen Gedanken gekommen.

Männer mit Uniformen, unglaublich bedrohlich und mit einer Aura, die ganz und gar nicht aussagte, dass sie in friedlicher Absicht gekommen waren. Genauso unbewusst aktivierte sie den Schild, der das Versteck schützte. Mera befand sich innerhalb des Versteckes und so war er vor dieser Bedrohung auch geschützt. Nur Rankis nicht. Diese hielt die kleine Bedienung in der Hand, die für den Schild zuständig war und war wie erstarrt. Mit großen Augen starrte sie die Männer an, die vor ihr stoppten. Verkrampft hielt sie die Bedienung in der Hand fest, konnte sich nicht rühren, auch dann nicht, als Meras Stimme an ihre Ohren drang und ihr sagte, dass sie laufen sollte. Sie wollte ja! Doch sie konnte nicht. Einerseits, weil sie Mera sonst zurück lassen würde, wenngleich der Schild ihn schützte, andererseits weil der Schreck sie lähmte und ihre Muskeln sich immer mehr verkrampften.

Erst als die dunklen Stimmen der Männer endlich in ihr Hirn drangen, zuckte sie zusammen, wollte einen Schritt zurück machen, als sie ihr Holo erkannte. Nunja, zumindest sah es genauso aus wie sie. Demnach musste sie es ja sein, oder nicht? Rankis kam eine schreckliche Befürchtung. Diese Männer hier suchten sie. Aber warum? Sie hatte doch nichts getan und woher wussten sie von diesem Versteck?! „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?!“, stieß sie frech aus, übertönte somit ihre eigene Angst. Doch die Männer hörten sie nicht, ja sie hatte sich selbst nicht mal wirklich gehört, denn offenbar war ihre Stimme viel zu leise gewesen. Rankis versuchte es ein zweites Mal, holte Luft, doch zum Sprechen kam sie nicht wirklich. Stattdessen zog der eine Mann einen Schlagstock heraus. Rankis Augen weiteten sich noch mehr und da war alles zu spät. Sie war wie erstarrt, reiner Reflex und Selbstschutz. Keine einzige Faser ließ sich jetzt noch bewegen. Dabei hatten Mera und sie das doch schon so lange geübt! Sie lauschte den Worten und noch ehe sie etwas machen konnte, denn die Gespräche der Männer gingen viel zu schnell, holte der Mann aus du schlug zu. Rankis stieß einen erschrockenen Schrei aus und ließ die Bedienung fallen, die durch die Wucht des Schlagstockes in eine dunkle Ecke geschleudert wurde. Ein dumpfer, noch nie davor da gewesener Schmerz breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. In gewaltigen Stößen brachte der Schmerz sie dazu auf die Knie zusammen zu sacken, sich fest an die Brust zu greifen und zu keuchen. Sie konnte kaum die Augen aufhalten und etwas unkontrolliert zuckte sie etwas durch den Strom. Ihre Lunge war wie zugeschnürt. Sprechen konnte sie nicht mehr.

Wie eine Schar Bienen brummte es in ihrem Schädel und dann folgte ein weiterer, viel stärkerer Schlag in ihren Rücken. Einen stummen Schrei presste sie heraus, fiel nun ganz zu Boden und schlug sich die Lippe auf. Blut benetzte den Boden und sie hustete, konnte jedoch kaum atmen, verschluckte sich dabei und würgte etwas. Mera!, hämmerte es in ihrem Kopf. Sie musste Mera beschützen! Sie wollte den Kopf heben, zu ihm sehen, doch eine gewaltige Masse drückte sie zurück auf den Boden, direkt in den Staub, sodass sie sich nun gar nicht mehr bewegen konnte. Irgendwas wurde gesagt, doch die Schar Bienen wollte nicht aus ihrem Kopf verschwinden. Schmerz breitete sich nun auch in ihren Handgelenken aus, als scharfe Kabel diese zusammen zogen und sich in ihr Fleisch gruben. Alles war viel zu schnell gegangen. Rankis konnte diese Situation gar nicht so schnell einordnen. Ganz zu schweigen von all dem Schmerz, der sie lähmte und halb ohnmächtig werden ließ. Gleichzeitig jedoch entflammte etwas in ihr. Tief in sich verborgen. Etwas, was sie jetzt noch nicht in der Lage war direkt einzuordnen.
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