#8
Endlich war Mera da und natürlich musste Rankis erst einmal auf ihre Art und Weise zeigen was sie so gebaut hatte und das sie sich Sorgen um ihn gemacht hatte. Wie Rankis eben so war, versuchte sie dabei möglichst ernst zu wirken, was jedoch immer damit endete, dass es eher so klang als würde sie ersticken. Und das er sich tierisch über den sprechenden Kopf erschreckte, machte die ganze Sache auch nicht viel besser. Ganz im Gegenteil. Sie musste nur noch mehr versuchen nicht lauthals zu lachen. Manchmal konnte Rankis schon echt fies sein und sich über solche Dinge köstlich erfreuen. Sie gluckste und lauschte den Worten, die Mera dem Kopf sagte. Leicht runzelte sie ihre Stirn und dachte über die Worte nach, die er ihr zu vermitteln versuchte. Wenigstens entschuldigte er sich, wenngleich Rankis nicht wirklich böse auf ihn gewesen war. Vielmehr hatte sie sich Sorgen gemacht und wenn man sich sorgte, konnte man schon mal etwas vorwurfsvoll werden ohne es direkt böse zu meinen.

Aufhorchen tat sie allerdings erst dann wirklich, als er etwas erwähnte, was ihre Neugierde entfachte. Er hatte ihr etwas mitgebracht? Jetzt war sie gespannt und noch ehe er es wirklich verhindern konnte oder das Gespräch mit dem Droidenkopf vertiefte, sprang sie aus ihrer Deckung und breitete die Arme aus, verkündete dabei stolz ihre kleine Kunst und wenige Sekunden später hatte sie ihn auch schon im Arm. Da war Mera immer sehr schnell, wenn es darum ging mit ihr zu kuscheln. Rankis geb es vielleicht nie zu, doch sie genoss diese Nähe zu ihm. Es tat ihr gut und beschützte ihre Seele vor dunklen Einflüssen. Er war da und das reichte ihr. Solange Mera da war, konnte alles passieren. Wenn sie bei ihm war, war sie in Sicherheit. Rankis genoss die Umarmung, drückte ihn sogar noch etwas fester an ihr zierliches Ich, ehe sie ihn los ließ und den Kopf schief legte. „Ich mach mir aber Sorgen Mera…“, sagte sie, ehe sie in Gedanken noch hinzufügte, wie wichtig er ihr war. Schon immer war sie schlechter darin, wenn es darum ging Gefühle in Worte auszudrücken.

Schrottplatz hin oder her, sie versuchte ihm zu vertrauen auch wenn es schwieriger bei all den Sorgen war. Dennoch: sie schwieg und lächelte, hoffte einfach das Beste, ehe er ihr das Bündel vor die Füße schob und ihr sagte, dass sie es doch öffnen sollte. Neugierig nickte sie zu ihm hin, bevor sie sich hinhockte und begann das Tuch entfernte und ihre Augen unglaublich groß wurden. Zwar hatte er schon so etwas gesagt und doch….Rankis sah staunend auf. Worte fand sie in diesem Moment nicht. Dieser verrückte Squib hatte ihr doch tatsächlich DAS Teil überhaupt verschafft. Sie war nun endlich in der Lage einen vollständigen Droiden zu bauen. Vor Dankbarkeit kamen ihr beinahe Tränen. So viel „Liebe“ hatte sie noch nie erfahren. „Du bist der Beste Mera!“, stieß sie plötzlich aus, anders ging es einfach nicht, ehe sie ihn einfach ansprang und fest an sich drückte. „Danke, danke danke danke danke!“, sagte sie immer wieder, griff ihn an den Schultern, bevor sie ihm einen dicken Kuss auf die Wange drückte. „Danke!“ Sie strahlte ihn an, klatschte in die Hände, bevor sie seiner Frage antwortete. „Naja Marr kam vorbei und hat mir einen Transmitter geschenkt. Echt lieb von ihm. Und da hab ich ein wenig herum gebastelt und die Verbindungen zwischen Kopf und Transmitter verknüpft. Jetzt ist er eine Art Bedienknopf für die Sprechanlage.“, erklärte sie ihm, hob den Torso hoch und stellte ihn zu den anderen Schrottteilen. Voller Freude rieb sie sich die Hände. Ob sie gleich anfangen sollte? „Hast du Hunger?“, fragte sie ihn. Könnte ja sein, dass er erst einmal etwas essen wollte mit ihr, bevor sie sich die nächsten Stunden damit beschäftigte an ihrem Droiden weiter zu basteln.

Ein Geräusch hinderte sie jedoch an weiteren Gedankengängen. Rankis hob den Kopf. Hatte sie da gerade etwas gehört? Kurz sah sie zu Mera hin. Da war es wieder! Und es hörte sich nicht so an wie all die anderen Geräusche, die sonst bis hier hin klangen. Sie waren deutlicher, schwerer und ungewohnt. Rankis ging an Mera vorbei. „Nimmst du mal den Transmitter und legst ihn zum Kopf dahinten?“, fragte sie ihn um ihn ein wenig abzulenken. Sie schubste ihn ein wenig nach hinten, ehe sie eher unbewusst die kleine Bedienung für den Schild mitnahm und aus dem Versteck trat. Kaum hatte sie die ersten Schritte hinaus getan um zu gucken was diese komischen Geräusche von sich gab, blieb sie auch schon stehen. Ihr ganzer Körper war wie gelähmt, als sie die dunklen Gestalten erkannte, die ganz und gar nicht hier her passten. Mit schreckgeweiteten Augen starrte sie hoch zu den Männern, die immer näher kamen und ihr reiner Instinkt ließ den kleinen Schild vor ihrem Versteck aktivieren. Rein kam man zumindest nicht mehr so schnell. Raus wohl auch eher weniger. Rankis schluckte schwer.
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