#20
Weiter ging es durch den Tunnel, immer weiter in das Herz der Finsternis. Catos Finger klebte am Abzug seines DLT 19 Blasters, welcher in der Lage war so gut wie jedes Wesen aus Fleisch und Blut innerhalb kürzester Zeit in einen Haufen Asche zu verwandeln. Der Drang einfach abzudrücken und seine aufgestaute Wut in einem todbringenden Sturm aus Blasterfeuer zu entladen war zuweilen so stark, dass er die Waffe sicherte, um mögliche Komplikationen zu verhindern. Doch wenn er sich umblickte, konnte er auch bei seinen Mannen sehen, dass sie jede Sekunde bereit waren, den von Hass und Zorn getrieben Tod über alles zu bringen, was es wagte sich ihnen entgegenzutreten. Wie ein von Tollwut gebissener Hund bewegte sich die Gruppe weiter durch die Katakomben. Auch die Inquisitorin wirkte, als hätte sie sämtliche Ruhe verloren und wäre sie nur auf Tod und verderben gefasst. Cato kriegte es zwar nur bedingt mit, aber Korriban machte sie alle gleich. Es gab keinen Unterschied mehr zwischen Sturmtruppen, oder Inquisitorin, es waren nur noch von Hass zerfressene Seelen, welche auf dem Pfad der Verdammnis schritten. Geredet wurde nicht, jeder war zu sehr auf seine eigenen Rachegefühle konzentriert, welche sich aus ihrem Hass manifestierten. Ab und zu vernahm Cato leises und dennoch wütiges Gemurmel von einem der Legionäre, der davon sprach, wie er diese geflügelten Bestien mit bloßen Händen zerreißen würde. Der verstand des Obersts war viel zu sehr darauf fixiert etwas zu töten um seinen Rachedurst zu stillen, als dass er lange darüber hätte nachdenken können. Er hörte es, doch nahm er es nur bedingt wahr.

Das Imperium verkaufte seine Sturmtruppen stets als Soldaten eiserner Disziplin, Männer die vor nichts zurückschreckten und sich nicht brechen ließen. Keiner von den glücklichen Nachrichtensprechern, welche ohne Sorge, ohne Angst vor dem Tod, oder sonstiger Qual auf ihren Bürostühlen saßen und diese Botschaft der Stärke an die Bürger des Imperiums vermittelten, hatte jemals die wirklich gewordene Hölle Korribans erlebt. Der Planet, welcher eben jene Sturmtruppen, die schon beinahe symbolisch für das Imperium standen, in ihrer Standfestigkeit, ihrer Disziplin und ihrem Willen brach und zu instinktgesteuerten Tötungsmaschinen machte. Chaos. Waren die Ereignisse auf Korriban vielleicht eine Voraussage für das Schicksal des Imperiums?

Dem Wahn Korribans verfallen arbeiteten sich die Inquisitorin und die Sturmtruppen immer weiter voran, bis sie letztlich zu einer Biegung kamen, welche in eine tiefer wirkende Finsternis zu führen schien. Was ihnen vor einiger Zeit noch Furcht eingejagt hatte, ließ sie nun kalt. Der Drang der Rache, ausgelöst durch Hass und Wut, entstanden und genährt durch Korriban, ließ jegliche Todesangst verstummen. Im Unterbewusstsein erschien es Cato so, als wäre der Tod eine süße Erlösung von den Qualen auf dieser Welt. Sie stürmten in ein letztes Gefecht, bereit so viele Feinde wie möglich mit in den Abgrund zu reißen, bis sie letztlich ihr ersehntes Ende fanden. Schon wollte der Oberst voran gehen um das Schicksal herauszufordern, doch dann war es wie ein Lichtblitz der in seinem Kopf erschien. Wenn ihr euer Leben für den Imperator gebt, dann wird euer Tod einen Sinn haben! Nicht nur einmal hatten die Ausbilder auf Carida diesen Spruch der Indoktrination von sich gegeben um den Rekruten unbedingte Loyalität beizubringen. Ironischerweise rettete diese Phrase ihm wohl das Leben, denn er hielt inne, blieb stehen und rührte sich nicht. Es war wohl ein kleiner Rest des normalen Cato der sich durch den Morast aus Hass und Wut gebohrt hatte und zum Vorschein kam. Er sollte jedoch bald wieder verschwinden.

Und wieder ließ Korriban eine seiner todbringenden Fallen zuschnappen. Zuerst waren es nur Lichter die aus der Dunkelheit hinaus schienen. Wie eine Maschine reagierten die Legionäre und zielten auf den Ausgangspunkt des Leuchtens. Nun vernahmen sie das Quietschen alten Metalls und langsam schälte sich die Gestalt eines Droiden aus der Dunkelheit. Sofort fiel die schwere Bewaffnung des Kriegsgeräts ins Auge, eine Maschine, gebaut um Tod und Verderben über die Feinde der Sith, oder wie die Legionäre sagen würden, über die Eindringlinge zu bringen. Inquisitorin Nigidus war die erste, welche von ihrem Drang zum Kampf übermannt wurde und zum Angriff überging. Der uralte Droide, der an unzähligen Stellen von Rost geplagt war feuerte eine Salve einer höllischen Waffen ab, welche ihr Ziel jedoch verfehlten. Die Geschosse trafen die Decke über den Legionären, aus welcher Gesteinsbrocken sprangen und einige Soldaten umwarfen. Auch Cato wurde getroffen, doch er blieb standhaft. Kleine Gesteinsbrocken, durch die Laser erhitzt, bohrten sich wie kleine Asteroiden in die Rüstung des Obersts, welche den größten Schaden jedoch abhielt. Dennoch fühlte Cato die Hitze auf seiner Haut und sie stachelte ihn an nun endlich ebenfalls am Kampf teilzunehmen. "TOD!", brüllte der Oberst, hob seinen schweren Blaster, entsicherte ihn und drückte ab. Ohne jegliches Zielen feuerte er Salve um Salve auf die alte Kriegsmaschine und auch seine Untergebenen taten es ihm gleich. In dem Tunnel entfaltete sich nun ein Sturm aus Lasern, welcher letztlich einen der Kontrahenten zerstören würde, doch Cato würde nicht zulassen, dass es sich dabei um seine Leute handelte.
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